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Hallo alle zusammen,

da ich meine Angst gerne in den Griff kriegen möchte, aber ich nicht sicher bin was wirklich hilft würde ich mir gerne von euch ein paar Ratschläge einholen.

Was hat euch geholfen mit der Angst umzugehen oder diese eventuell in den Griff bekommen ?

Medikamente nehme ich keine und da sträube ich mich auch ehrlich gesagt etwas gegen.

Freue mich auf Ratschläge von euch

17.04.2016 13:20 • 13.03.2020 #1


30 Antworten ↓


Hey Daryl,

ich hatte schon in Deinem Vorstellungsthread gebeten, ein wenig mehr über Dich zu schreiben. So können wir es nicht einordnen; was für Symptome hast Du; warst Du schon in einer Klinik; machst Du Therapie; bist Du organisch durchgecheckt etc. pp. ?

Wichtig ist, wie geschrieben, die körperliche Abklärung. Dann kommt das Bewusstmachen, das wir seelisch ein Problem haben. Ferner ist wichtig nichts zu vermeiden, zuzulassen respektive loslassen, Veränderungen im Umfeld, andere Denke und vieles mehr.

Du siehst, es ist ein komplexes Thema.

A


Was hilft wirklich um mit der Angst umgehen zu lernen?

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Ich versuche dann mal zusammen zu fassen.

Von den Symptomen her hatte ich Herzrasen, Schwindel und zur Zeit Atemnot. War bereits mehrfach beim Arzt und habe Blutabnahme, EKG, Blutdruck messen, Her abhören machen lassen.

Alles ohne Befund. War also alles ok.

Beim HNO war ich auch da ich dachte ich hätte was am Gleichgewichtsorgan wegen dem Schwindel. Auch hier ohne Befund.

In einer Klinik war ich nicht. Würde ich auch nicht machen bzw. könnte ich auch nicht wegen meinem Kind. Betreuung ist nicht gesichert und daher undenkbar. (Bitte nicht falsch verstehen)

Einen Therapieplatz habe ich bisher nicht gefunden.

Schade das keine Rückmeldungen kommen

Liegt es vielleicht an zu wenig Informationen ?

Zitat von Daryl Dixon:
Schade das keine Rückmeldungen kommen

Liegt es vielleicht an zu wenig Informationen ?


Ich habe genau die gleichen Symptome wie du und noch mehr davon.
Außer Bachblüten und einem pflanzlichen Pulver nehme ich auch keine Medikamente. Ich sträube mich da auch gegen und hatte auch ohne Medis 4-5Jahre ruhe. Zwar ist es zurzeit wieder akut bei mir, aber dieses Mal kann ich mir die Gründe selber nennen und muss sie einfach angehen und beseitigen.

Also was mir damals sehr geholfen hat, war die Therapie.
Ich musste einfach lernen meinem Körper wieder zu vertrauen. Die Panik akzeptieren und auch aushalten.
Sport tut mir auch immer sehr gut, vor allem wenn man sich richtig ausgepowert hat.
Mir zwischendurch alles von der Seele reden.
Dinge machen die einem gut tun.
Und ich versuche mir immer zu sagen, dass es auch wieder vorbei geht und man auch wieder schöne Momente erleben wird.

Wobei grade ich ein gutes Beispiel dafür bin, das Theorie und Praxis 2 ganz unterschiedliche Dinge sind und es verdammt schwer ist, aus diesem Teufelskreis zu entkommen.

Die Sympthome hatte ich auch alle und noch einige mehr...alles nach meiner ersten Panikattacke letztes JAhr. Ärztliche Befunde waren bei mir alle TipTop. Geholfen hat mir eine Verhaltenstherapie und ich habe einen Großteil meiner Ängste wieder loswerden können, am Rest arbeite ich noch...Vermeisung ist das schlimste was man tun kann, weil sich dadurch die Angst verstärkt und verschlimmern kann. Gezielt in die Situationen reingehen half mir da schon um einiges mehr...und beim nächsten mal war die Angst weniger und dann wieder weniger usw (Angstkurve)

Liebe Daryl Dixon,

mir haben viele Dinge kombiniert geholfen.

Das Wissen, was in meinem Körper während der Angst passiert und die Symptome dann zuzuordnen.

Dragees mit Passionsblumenkraut hochdosiert und regelmäßig eingenommen.

Tiefenhypnose.

Loslassen. Es egal werden lassen, was passieren könnte. Und das war am Schwersten.

Nach drei Jahren bin ich angstfrei geworden.

Worrylein muss ich da recht gebe, es ist eine Vielzahl an kleinen Dingen die man ändern kann die auch schon was bewirken und sich dann summieren. Ich glaube nicht das es bei diesem Thema eine Lösung gibt wie Schlucke diese eine Pille und alles wird gut.

Hallo und guten Morgen zusammen,

ich freue mich das es doch noch Antworten gibt mit vielen Tipps.

Also von den Medis her nehme ich ja keine da ich mich dagegen sträube und auch der Meinung bin das diese meine Probleme nicht lösen. Diese sind ja dann immer noch da und werden durch die Medis unterdrückt. Heißt also man muss die Ursache raus bekommen und dann behandeln.

Auf einen Therapieplatz warte ich immer noch und ich weiß nicht wie ich die Zeit überbrücken soll

Guten Morgen, liebe Daryl,

Vielen helfen Medikamente sehr gut, man kann nicht generell davon abraten. Medis können beruhigen, aber sie können eben nicht die Gedanken stoppen, Was ist, wenn ich Angst bekomme, etc. , die sind dann immer noch da.

Ob es hilfreich ist, die Ursache zu kennen, ist leider auch nicht eindeutig erwiesen. Dann kennst Du eben die Ursache, und dann? Damit ändert sich ja nicht die Gedankenspirale, die ja die Angst auslöst. In der Verhaltenstherapie wird die Angst wegdressiert, durch Konfrontation, auch das hilft sehr vielen, ist aber sehr, sehr anstrengend. Man verlernt sozusagen die Angst. Oder lernt, damit zu leben, was meiner Meinung nach kein erstrebenswerter Zustand ist. Denn mit dieser Angst lebt man ja schon, wohl mehr schlecht als recht.

Allerdings können in einer Therapie Lebensumstände aufgedeckt werden, die die Angst fördern, bzw. man bekommt eine andere Sicht auf die Dinge und ändert einiges im Leben, so es denn nötig ist.

Ein Allheilmittel und DIE Formel zur Heilung gibt es nicht.

Und es ist eine Schande, daß man so endlos lange auf einen Therapieplatz warten muß! Eine Lösung habe ich allerdings für Dich auch nicht parat.

Kannst Du Dir vielleicht einige private Stunden leisten? Das wäre das Einzige, was mir einfällt.

Zitat von Worrylein60:
Guten Morgen, liebe Daryl,

Ob es hilfreich ist, die Ursache zu kennen, ist leider auch nicht eindeutig erwiesen. Dann kennst Du eben die Ursache, und dann?

Ein Allheilmittel und DIE Formel zur Heilung gibt es nicht.


Kannst Du Dir vielleicht einige private Stunden leisten? Das wäre das Einzige, was mir einfällt.



Ich denke wenn ich die Ursache kennen würde dann könnte ich diese bearbeiten und die Angst dadurch eingrenzen.

Und was meinst du damit das es kein Allheilmittel dagegen gibt ? Ich verstehe das so das man nie davon geheilt wird und eine Therapie somit im Prinzip sinnlos ist.

Private Stunden kann ich mir nicht leisten

Liebe Daryl,

nein, ich habe keinesfalls gemeint, daß es keine Heilung gibt, sondern nur, daß es keine allgemeingültige Formel für alle Erkrankten gibt. Was dem Einen hilft, ist für den Anderen eher kontraproduktiv.

Eine Therapie ist KEINESFALLS sinnlos, in der einen oder anderen Weise ist sie immer lehrreich, wenn auch nicht unbedingt hilfreich, wenn Du nicht an den richtigen Therapeuten gerätst.

Was nützt es, wenn Du weißt, was in der Vergangenheit vielleicht falsch gelaufen ist? Bei mir steht das Thema Misshandlung im Raum. Ich weiß es jetzt, aber geholfen hat mir dieses Wissen in keiner Weise. Nur mal als Beispiel.

Wenn z.B. Verlustängste aus vielleicht einer damaligen Trennung der Eltern resultieren, hast Du die Ursache, aber Deine Verlustängste bleiben dennoch.

Natürlich kann man von dieser Angst vollständig geheilt werden. Aber die Wege sind durchaus unterschiedlich. Du wirst Deinen Weg finden, der Dir diese Angst nimmt.

Hallo zusammen,

ich dachte ich schreibe nach längerem mal wieder weil ich das Gefühl habe ich kann nicht mehr.

Also es gabe einige gute Tage in denen es mir besser ging und ich dachte schon alles ist gut. Aber von wegen. Habe einfach falsch gedacht.

Seit einer Woche ist mir schwindelig und ich habe so einen Druck im Kopf. Ich kann dieses Gefühl irgendwie nicht richtig beschreiben. Es ist so ein Gefühl als wäre man garnicht richtig anwesend. Beim Arzt war ich nicht zumindest nicht beim Hausarzt, da er das dann auf die Psyche bezieht.

Das einzige was ich gemacht habe war das ich zum Zahnarzt bin, weil auch mein Gesicht so angespannt ist und ich jetzt Physiotherapie bekomme.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was soll ich nur machen damit die Symptome weg gehen ? Ich weine fast den ganzen Tag und fühle mich einfach hilflos.

Freue mich auf Tipps....

Hast du denn mittlerweile einen Therapieplatz bekommen?
Und naja, wenn der Hausarzt das auf die Psyche bezieht, hat er ja vielleicht recht, genau die Symptome kenne ich auch zu gut...
Es wäre einfach am Besten, wenn du Hilfe bekommst, also jemanden, der dich professionell unterstützt, deine Ängste zu beherrschen.
Ich weiß, leicht gesagt wenn man auf einen Platz wartet, aber ist denn was in Aussicht?

Nein leider habe ich bisher keinen Therapieplatz bekommen. Warte immer noch Hinzu komt das meine Beziehung kurz vorm scheitern ist da auch mein Partner mich eher fertig macht anstatt mich zu unterstützen.

Ich kann einfach nicht mehr...

Hallo,
habe ich das überlesen oder steht es nirgendwo und weil du in Agoraphobie schreibst, hast du welche? Wie lange hast du die nicht genau genannte Angst schon? Verändert sich die Intensität oder veränderst du etwas und deshalb ändert sich die Intensität oder ändert sich garnichts? Warum verweigerst du Medikamente genau - welchen Grund hat das? Und meine letzte Frage bitte nicht falsch verstehen: hast du irgendwann Dro. konsumiert?
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreibern an und ich drück dir die Daumen, daß du bald einen Therapieplatz hast.

Die Angst habe ich nun seit etwa 8 Monaten. Was der Auslöser war kann ich garnicht sagen. Ich vermute aber das vieles aus dem Erlebten (unter anderem in der Kindheit) Auslöser ist.

Am Anfang habe ich die Angst schlimmer empfunden wobei ich nicht sagen kann oder möchte das es weg ist oder besser ist. Es kommen eben mehr oder weniger gute und schlechte Tage.

Versuche oft durch Ablenkung mich von der Angst weg zu bekommen, aber das klappt leider nicht immer. Da Gedankenkarusell dreht sich immer weiter.

Medikamente möchte ich auf Grund der Gefahr von Abhängigkeit nicht nehmen und ich denke eben auch das diese mein Problem nicht lösen. Die Krankheit ist ja dann trotzdem noch da.

Und ich nein: Ich habe nie Dro. konsumiert.

P.S. Habe deine Frage nicht falsch verstanden
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke für deine Antwort.
Du hast die Angst seit kurzer Zeit und das steigert die Hoffnung, daß du es noch gut ohne Medikamente schaffen kannst. Da müßte dann aber wirklich bald auch die Therapie beginnen. Es ist furchtbar, daß sowas immer seine Zeit dauert, bis man einen Platz bekommt.
Meist nimmt man Medikamente, weil man eben schon länger Angstkrank ist, nichts wirklich geholfen hat und eine schleichende Depression entsteht. Das macht einen Menschen mitunter handlungsunfähig und dann sollte medikamentös eine veränderte Stimmungslage erreicht werden. Es gibt abhängigmachende Antidepressiva - aber es gibt eben auch welche, die keine Abhängigkeit machen und schon gar keine Langzeitabhängigkeit.
Nicht immer liegt der Grund in der Kindheit. Angst ist Ausdruck persönlicher Überforderung und dabei ist es ganz egal, was für eine Angst man hat. Wenn sich ein Druck aufbaut und man nicht mehr dagegenhalten kann, dann ist kein Gleichgewicht mehr da. Speziell kann diese Überforderung in der Arbeit oder Gesellschaft liegen, es kann eine Bedrohung sein (z.B. Opfer von Kriminalität) oder Krankheit (nicht nur die eigene) - also all das, was uns eben überfordert. Um Angst auszulösen genügt dann ein banaler Umstand wie ein Geruch, bestimmter Geschmack, Enge oder Weite, eine bestimmte Farbe, eine Stimmung, ein Ort oder auch Menschen und sogar Tiere.
Zitat:
Versuche oft durch Ablenkung mich von der Angst weg zu bekommen, aber das klappt leider nicht immer. Da Gedankenkarusell dreht sich immer weiter.
Verdrängung ist genauso wenig geeignet, wie blinde Konfrontation. Die Angst kann verschwinden, wie sie gekommen ist. Manchmal dauert das länger und manchmal geht sie eben nicht wieder weg. Du kannst dich der Angst stellen, aber in der richtigen Dosierung und das beginnt meistens damit, daß man einsieht, daß die Angst ein Körpergefühl ist, daß nicht von außen kommt, sondern in einem selbst entsteht. Angst ist Reaktion auf etwas, was dich beschäftigt und nur du kannst herausfinden, was das ist.

Ich hoff auch sehr das es bald mit einer Therpie los geht da ich mir sehr viel davon erhoffe. Manchmal ist es vielleicht hilfreich wenn man von einem Außenstehenden andere Denkensweisen ich sage mal vorgeführt bekommt. Ist zwar vielleicht komisch formuliert, aber ich weiß jetzt nicht wie ich es am besten beschreiben soll.

Nimmst du selber Medikamente oder wie ist es bei dir ? (Falls ich fragen darf)

Zitat von Daryl Dixon:
Nimmst du selber Medikamente oder wie ist es bei dir ? (Falls ich fragen darf)
Ja, ich nehme Tianeptin und das vermutlich auch für lange Zeit. Meine Agoraphobie habe ich aber schon über 25 fast 30 Jahre lang. Ausschlaggebend war aber die Depression für die Medikamente. Ich hatte auch Psychotherapie gemacht, welche 2,5 Jahre ging und anfangs war ich skeptisch. Aber es hat doch was gebracht. Du wirst merken in der Psychotherapie, daß anfangs nichts so recht voran geht. Meist liegt es daran, daß man Schwierigkeiten hat, über sich selbst scheinbar Nachteiliges zu erzählen. Man ist nicht gewöhnt, seine Probleme einem zunächst Fremden zu erzählen, aber wenn man erstmal Vertrauen gefunden hat, dann geht das auch voran. Im besten Fall kann man den Auslöser finden, aber selbst wenn du den Auslöser nicht findest, so kannst du Seiten an dir entdecken, die du vorher gar nicht so betrachtet hast.
Zu einer psychosomatischen Reha war ich auch. Die hat aber leider nichts gebracht und jetzt bin ich in Frührente. So kann einem die Angst zusetzen, daß das ganze Leben Kopf steht.

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Dr. Christina Wiesemann
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