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Sicherlich kennen hier viele von euch das eklige und beängstigende Gefühl, wenn einen aus dem Nichts entweder eine Panikattacke überrumpelt oder eins der vielen körperlichen, wie auch psychischen Symptome, wenn die Angst plötzlich da ist, egal ob mit oder ohne Grund.

Ich hatte jetzt schon seit ca einem Jahr oder mehr keine akuten Anfälle mehr, was mein Leben definitiv um so einiges leichter gemacht hat aber heute wurde ich vor ca. 1 bzw 1 ½ Stunden damit überrumpelt, dass ich ohne ersichtlichen Grund das zittern angefangen habe. Dabei fühle ich mich nicht mal panisch. Jedenfalls in der Theorie. Wenn ich mich an meine alten Panikattacken erinnere, wären verstärkte Symptome da wie Hyperventilation, Herzrasen, Atemnot, Angstschweiß usw. Gerade ist es jedoch echt nur dieses unkontrollierte zittern, was mich in den Wahnsinn treibt. Beste ist ja, es ist nicht immer dauerhaft da. Mal geht es für einige Minuten, kommt aber recht zügig wieder und ich sitze hier rum als ob ich extrem frieren würde.

Körperlich ist alles fit, außer dass ich eben seit gewisser Zeit bissl Magen-darm Probleme hatte, daher bin ich mir zu 100% sicher, dass es psychisch bedingt ist. Jedoch frustriert mich die Tatsache dass es eben aktuell so lange anhält. Kennt jemand von euch irgendwelche Tricks wie man solche Zitteranfälle schnell beendet? Hatte sowas echt noch nie so lange und habe bisher so einiges versucht um runter zu kommen, sprich Ablenkung, Musik, etwas lesen, telefonieren, progressive muskelrelaxion, traumreise, Atemübungen.

Nix hat wirklich was gebracht. Habe vorhin einen Dienstarzt aus der Klinik angerufen in der ich psychiatrisch angebunden bin und die hat letztendlich genau dasselbe vorgeschlagen, außer dass sie gegen Ende unnötigerweise gesagt hat, dass sie es telefonisch schwer einschätzen kann, weil ich ja EVENTUELL auch einen Krampfanfall haben könnte, was mir echt wirklich unnötig Angst gemacht hat. Jedoch bin ich da überzeugt, dass ich mich bei sowas ganz anders verhalten würde und epileptische Anfälle oder ähnliches hab ich letztendlich ebenso nicht.

Wäre echt über weitere Tips oder Hilfe dankbar.

03.11.2021 02:29 • 04.11.2021 #1


8 Antworten ↓


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Ich lasse einfach immer alle Angstsymptome über mich ergehen, ob das jetzt Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Durchfall oder früher Ohnmachtsgefühle sind und warte ab, bis es nachlässt. Ich hatte allerdings nie Angst, dass es etwas Körperliches ist oder dadurch irgendwelche körperlichen Schäden entstehen. Ich habe damit schon seit 1987 zu tun und bin gesund. Man gewöhnt sich daran, dass diese Zustände zum Leben gehören.

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Was hilft euch bei akuten Angstzuständen?

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Die Angstsymptome zulassen. Irgendwann werden sie weniger und schwächen sich ab. In einer akuten Panikattacke auf die Atmung achten, die Atmung hat mir sehr geholfen zu jenem Zeitpunkt.

@Schlaflose Ich habe es gestern auch größtenteils mit PMR in den Griff bekommen und so lange die Übungen gemacht, bis es eben angeschlagen hat. Hat zwar etwas seine Zeit gedauert aber nach einer Weile wurde es langsam besser, bis das schlimmste vorbei war. Früher oder später bin ich dann auch eingeschlafen.

@-IchBins- Daran muss ich zum Beispiel noch arbeiten. Hatte das Thema auch in der Psychoterapie und ich habe allgemein das Problem, dass ich über die Zeit verlernt habe normal zu atmen. Laut Therapeutin hyperventiliere ich unbewusst, ohne dass ich akut Panik habe, was dazu führt dass ich öfter am Tag Herzrasen oder Atemnot ohne Grund habe. Weiß jedoch nicht was ich dagegen großartig machen soll. Kann mich nicht 24/7 darauf konzentrieren WIE schnell oder tief ich atme.. Da werd ich ja wahnsinnig und es stresst mich umso mehr.

Zitat von Zi-zi:
@-IchBins- Daran muss ich zum Beispiel noch arbeiten. Hatte das Thema auch in der Psychoterapie und ich habe allgemein das Problem, dass ich über die Zeit verlernt habe normal zu atmen. Laut Therapeutin hyperventiliere ich unbewusst, ohne dass ich akut Panik habe, was dazu führt dass ich öfter am Tag ...

Ähnlich war es bei mir auch. Einmal musste ich zum Notdienst, weil ich dachte, ich müsse sterben (Herzinfarkt), aber der Arzt sagte mir, ich würde die ganze Zeit hyperventilieren, als der Herzinfarkt ausgeschlossen wurde und ich etwas ruhiger (dachte ich) ihm gegenüber saß, meinte er ich würde schon wieder hyperventilieren, ich habe es auch selbst zu jenem Zeitpunkt nicht gemerkt. Daran habe ich gearbeitet. Habe Atemübungen auch außerhalb einer Panikattacke gemacht, jeden Tag immer mal wieder und irgendwann wurde es besser. Man geht bewusster damit um und merkt, wenn man wieder komische Symptome bekommt, dass es meist die Atmung ist. Somit kann man selbst wieder regulieren.

@-IchBins- Welche Atemübungen hast du denn gemacht? Bzw gibt es da spezifische? Evtl mache ich die falschen.. Wäre cool wenn du mich da vielleicht etwas aufklären könntest, da ich echt großes Interesse daran hätte ebenso daran zu arbeiten.

Gerade merke ich auch, dass ich immer noch wahrscheinlich durch gestern + auch durchs atmen ähnliche Symptome habe. Insbesondere der schnelle Puls regt mich auf bzw hat mich vorhin aus dem Schlaf gerissen. Weiß gerade nicht wirklich was ich dagegen machen soll, da ich bereits zuvor schon versucht habe den Puls durch gezieltes atmen zu senken aber Fehlanzeige. Mir fällt sonst echt nix ein was ich noch machen könnte außer dieses Valsalva Manöver, was man ja eher bei Herzstolpern macht, jedoch was auch nur kurzfristig den puls etwas senkt. Hab schon ne Tasse Beruhigungstee bzw Melissentee bereit gestellt und im schlimmsten Fall quäle ich mich wie so oft damit rum, dass ich mir eiskaltes Wasser über die Unterarme und Gesicht laufen lassen. Soll ja angeblich ebenso den puls senken.

@Zi-zi

@-IchBins- Vielen Dank!





Dr. Christina Wiesemann
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