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Hi,
ich bin neu hier und schildere mal meine Probleme:
Ich bin 19 Jahre alt, studiere seit Oktober letzten Jahres und leide seit meiner Kindheit an Epilepsie. Hier muss ich jedoch erwähnen, dass sich diese immer nur fokal visuell geäußert haben. Bedeutet also, dass ich immer bei Bewusstsein war und sich lediglich visuelle Veränderungen und Störungen bemerkbar machten. Zudem machen sich Derealisationsgedanken und natürlich auch große Angst bemerkbar.
Im Februar (Klausurenphase) machte sich jedoch eine komische Attacke bemerkbar. Die Sonne schien, ich hörte Musik, war draußen am Spazieren und plötzlich fing mein Herz an zu rasen, ich bekam Panik, meine Atmung wurde tiefer und immer stärker wurde das Gefühl der Derealisation. Ich kam mir bei dieser Attacke so vor, als würde ich träumen bzw. ich war mir so sicher, dass es sich um einen Traum handelt.
Seitdem muss ich immer wieder daran denken und Angst vor einer weiteren Attacke. Ich meide seitdem Spaziergänge, hasse die Sonne (konnte ich noch nie leiden, bei Regen fühle ich mich sehr wohl )und höre auch keine Musik mehr.
Ich habe ständig diese Frage in meinem Kopf: Ist das alles gerade nur ein Traum oder lebst du gerade? Ich habe das Gefühl, ich lebe nicht im hier und jetzt.
Wenn ich allerdings meinen Hobbys nachgehe, sind die Gedanken weg. Auch wenn ich mit meinen Freunden was mache, ist alles gut. Morgens ebenfalls. Erst in den Abendstunden, wenn es dunkel wird, machen sich diese Gedanken und Ängst wieder bemerkbar.
Ich finde es wahnsinnig traurig, wie tief ich gefallen bin, zumal ich schon viel in meinem Leben erreicht habe.
Ich war bisher auch beim Arzt, da ich Angst kriege einen epileptischen Anfall zu bekommen, der sich in ähnlicher Weise äußert. Hier sei auch zu erwähnen, dass sich extreme Stimmungsschwankungen bemerkbar machen.
Ich war lange Zeit anfallsfrei. Zum Studium hin hat sich alles verschlechtert. Die Anfälle kommen wieder, machen Angst und dann auch noch diese komische Attacke im Februar.
Wenn ich im Internet danach google, lese ich was von Schizophrenie und Psychose und das macht mir richtig Angst, bzw. eher Panik.

Dem Schrecken ein Ende zu setzen wäre folgende Idee: Ich bin von Geburt an ein sehr ängstlicher Mensch und schlechte Ereignisse ankern sich in meinem Gedächtnis fest. Ziel sollte es sein, eine Technik zu erlernen, diesen Gedanken zu entfliehen bzw. die Angst davor zu verlieren. Anscheinend äußerte sich dieser Anfall im Februar doch schon traumatisch belastend. Medikamente nehme ich nicht und lehne sie strikt ab. Ich habe ein schönes Leben und eine tolle Familie und um keinen Preis in dieser Welt will ich diese verlieren

Zum Schluss sei zu erwähnen, dass sich diese chronischen Derealisationsgedanken phasenweise auftreten. Heißt jetzt nicht, dass ich sie von morgens bis abends habe, aber doch schon oft. Je intensiver ich daran denke, desto mehr Angst bekomme ich und das Herz fängt dann auch wieder an schneller zu schlagen.

Problem ist jetzt auch, dass ich für einen Termin beim Psychologen lange warten muss. Wie könnte man diese Zeit am besten überbrücken? Hättet ihr da Ideen?


Nachtrag:
Es tut übrings unheimlich gut darüber zu schreiben oder zu reden

26.03.2017 20:11 • 14.05.2022 x 1 #1


8 Antworten ↓


Hallo , da geht's dir wie mir. Nur habe ich keine Epilepsie. Aber permanent Angst, kommt auch erst abends.. warte ebenso noch auf nen Termin beim Psychologen. Ich überbrücke die Zeit mir pflanzlichen Tabletten gegen Unruhe Zustände.. da ich immer wenn ich zB nen stechenden Schmerz in der Brust habe , oder schlecht Luft bekomme denke ich leide an einer schlimmen Krankheit. das schränkt mich sehr ein. Die Derealisationsgedanken hab ich auch oft , meist gegen abends wenn ich vorm tv sitze und zur Ruhe komme.. mich nervt die Sonne auch , bin immer froh wenn es regnet, ängstlich bin ich auch schon immer.

A


Was habe ich? Angststörung?

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Was ich vergessen habe zu schreiben: Ich habe diese ganze Symptomatik meist nur, wenn mir langweilig ist. Früher hatte ich auch immer Phasen der Hypochondrien. Auch immer nur bei Langeweile.

Das googlen ist eine Katastrophe, ich habe das selbe Erlebnis wie du gehabt * Vor 8 Jahren * und habe immer noch ab und zu angstschübe und absolute Panik an Schizophrenie zu erkranken... Glaub mir das ist die schlimmste Angst die man haben kamn

Hi ist nichts persönliches gegen dich und auch nichts zu deinem Beitrag aber dennoch muss ich es loswerden.

Ich bin auch 19 und gehe prinzipiell Epileptikern aus dem Weg. Warum? Ich habe ein Trauma von denen. Leider sind in meinem Freundeskreis 3 Epileptiker gewesen. Einer davon hatte es seit seiner Geburt. Ich musste immer die Rettung verständigen usw als ich ein Kind war und gar nicht realisierte was eigentlich geschieht. Ich bin schwer mitgerissen aus diesen Erfahrungen und kan mir deinen Beitrag fast gar nicht ganz durchlesen ohne dabei eine Panikattacke zu bekommen.

Dadurch habe ich auch sehr Angst bekommen durch das Trauma irgendwan an Epilepsie zu erkranken. Das wär mit unter das schlimmste was ich mir vorstellen könnte.

Deswegen möchte ich dich Fragen wie dj es schaffst mit dieser Krankheit zu leben? Jetz fällt mir erst mal gerade auf dass ich schon viel früher mt jemanden online darüber reden hätte sollen also einem Epileptiker.

Wie ist das leben für dich? Die ungewissheit? Angst jederzeit und überall getroffen zu werden? Und alles was dazu kommt? Meinen Respekt an dich wie stark du bist. Hätte ich das selbe wäre ich nicht mehr unter die lebenden hier. So stark wär ich nicht.

Du musst bedenken, dass ich nicht die klassische Epilepsie habe. Ich habe keine Krampfanfälle. Bei mir sind es nur fokale Anfälle mit visuellen Veränderungen und dann kommen noch psychische Symptome dazu. Das wars. Ich verliere nicht das Bewusstsein, ich fange nicht an zu krampfen.
Ich bin immer zeitlich und örtlich orientiert. Auch wenn ich einen Anfall habe, merkt es keiner. Nur ich nehme ihn war. Das einzige, was meine Mitmenschen wahrnehmen, aber auch nur die, die mich kennen, da sie nämlich dann Vergleiche ziehen können, ist, dass ich etwas ängstlich wirke. Man muss aber schon krass darauf achten bzw. mich beobachten. Bisher niemanden aufgefallen. Früher hatte ich immer Angst und fing an zu weinen. Meine Eltern haben mir damals sehr geholfen. Ich denke es ist die Mischung aus einer tollen Familie und guten Freunden, die einen helfen

Ich muss aber auch gestehen, der Mensch ist sehr anpassungsfähig! Man lernt damit umzugehen und zu leben. Und nach einer Zeit lernt man eben auch Techniken Anfälle zu unterdrücken.
Ich muss sagen, ich hab es aber auch sehr leicht. Ich denke, Patienten mit klonisch krampfenden Anfällen geht es bedeutend schlechter bzw. haben es zu Beginn schwieriger.

Zitat von TraktorFan16:
Was ich vergessen habe zu schreiben: Ich habe diese ganze Symptomatik meist nur, wenn mir langweilig ist. Früher hatte ich auch immer Phasen der Hypochondrien. Auch immer nur bei Langeweile.


ja sobald ich abgelenkt bin verspüre ich nichts, muss aber wirklich sehr abgelenkt sein..
Diese Angst vor Krankheiten macht mich verrückt. Wie bist du dann damit umgegangen? Ging das von heut auf morgen weg das du keine Angst mehr hattest vor Krankheiten?.. warst du auch bei so viel verschiedenen Ärtzen?

Für mich klingt deins gerade aber auch nicht weniger schlimm wenn sich bei dir Visuell alles ? verschiebt? Also ich verstehe das so dass du alles anderst siehst und wahr nimmst. Voll schlimm kann gar nicht daran denken

@LordRey also mittlerweile kann man Epilepsie sehr gut behandelt manche haben nicht mal mehr Anfälle leben normales Leben.





Dr. Christina Wiesemann
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