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Hallo zusammen, ich bin neu im Forum, bin allerdings schon lange Herzphobiker und seit Januar wieder in therapeutischer Behandlung. Ich bin 40 Jahre alt, habe zwei süße Tochter und eine herzliche Ehefrau. Viele Jahr hatte ich nun Ruhe vor meiner Phobie. Im Januar ist sie dann wieder voll durchgebrochen. Vermutlich Dank der Pandemie-Situation, Stress auf der Arbeit und berufliche und familiäre Doppelbelastung. Aktuell geht es mir wieder etwas besser. Nun zu meiner Frage . Ich empfinde meine Extrasystolen oft sehr unterschiedlich. Teilweise als leichtes stolpern, Zittern in der Brust, heftiger Schlag im Brustkorb, kurze Atemaussetzer oder ein kurzes und intensives Krampfen in der Brust. Was mich interessiert: hat von euch schon einmal jemand mit seinem Arzt darüber gesprochen, warum das so ist? Warum fühlen sich die Stolperer so unterschiedlich an? Hängt es damit zusammen, wo die Extrasystole am Herzen oder im Herzen entstehen? Spielt der Blutdruck dabei eine Rolle? Ich freue mich auf eure Antworten!

LG
Andi
PS: Ich habe keinen ähnlichen Beitrag im Forum gefunden und deshalb einen eigenen gestartet. Falls es dennoch bereits einen Beitrag zu diesem Thema gibt, einfach kurz schreiben .

05.05.2021 11:49 • 06.05.2021 #1


17 Antworten ↓


Hallo andi
Ja ich empfinde es auch so...hab es seit 2,5 Jahren......mal fast nix und dann wieder viele Extrasystolen...habe alle Untersuchungen erledigt.
Meine kardiologin sagte mir bzgl. meiner /deiner Frage dass es darauf kommt woher sie kommen....Vorhof fühlt sich anders an als Extrasystolen von der Kammer.....ich habe meine von einem ursprünglichen Ort vom rechten Ausflusstrakt ...sie sagt auch immer wieder dass Es bei einem gesunden Herzen keiner weiteren Therapie bedarf..( kann es oft auch nicht mehr glauben) aber ist so....ich hatte mal knapp 1000....und es ist Wahnsinn.....die ganz kräftigen und die hintereinander sind die fiesesten.....am wenigsten sind sie beim sport.....bis 10.000 kann man es lt meiner Ärztin tolerieren.....aber die meisten leiden psychisch darunter, bei so vielen.
Hast du schon Untersuchungen gemacht?

A


Warum fühlen sich Extrasystolen immer anders an?

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Danke für deine Antwort. Vor vielen Jahren wurden das ganze Programm bei mir gemacht. Ruhe-EKG, 24-h-EKG, Belastungs-EKG, Herzultraschall und sogar eine Herzkatheteruntersuchung. Natürlich war damals alles ohne Befund. Im Januar habe ich dann ein Ruhe-EKG, großes Blutbild und Langzeit-EKG gemacht. Alles ohne Befund im Langzeit-EKG waren circa 500 Extrasystolen zu sehen. Morgen habe ich einen Termin beim Kardiologen. Da wird dann vermutlich noch ein Belastungs-EKG und Herzultraschall gemacht. Ich erwarte aber nicht, dass es da einen Befund gibt. Ich notiere mir aber derzeit Fragen, die ich dem Kardiologen stellen möchte. Und unter anderem möchte ich ihn die Frage aus meinem Startbeitrag stellen. Ich nehme meine Extrasystolen aktuell sehr unterschiedlich war. Insbesondere habe ich im Moment immer wieder ganz fiese Stolperer. Ich erschrecke mich dann auch immer. Das fühlt sich teilweise an, als würde sich mein Herz richtig übel zusammenziehen. Ist schwer zu beschreiben . Ich denke aber auch, dass ich meine Extrasystolen derzeit so anders wahrnehme, liegt vor allem an meinem Allgemeinzustand. Ich bin extrem gestresst durch die berufliche und familiäre Doppelbelastung. Meine Hausärztin hat auch schon eine akute psychische Überlastung diagnostiziert. Den Begriff Burnout hat sie zwar nicht fallen lassen, ich glaube aber, dass ich im Januar schon ziemlich darauf zugesteuert bin. Ich habe für mich aber die Notbremse angezogen und versuche gerade händeringend mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Hey Andi,

ich kenne das nur zu gut.
Habe selber immer wieder Extrasystolen - mal spüre ich sie als zusätzlichen Schlag ohne Pause dahinter, mal mit Pause (bzw dann weiß ich nicht, ob zuvor schon ein zusätzlicher Schlag kam, oder ob der Herzschlag einfach nur so kurz ausgesetzt hat), mal als regelrechtes Krampfen in der Brust, so als ob sich das Herz kurz resetten muss (das ist eigentlich die schlimmste Variante), mal spüre ich auch einfach nur einzelne Schläge doller als andere, ohne das sich Frequenz ändert.
Ich habe auch oft (vor allem nachts) dieses Zittern in der Brust, teilweise auch am ganzen Körper. Kurz darauf beginnt mein Herz meistens sehr doll zu schlagen, regelrecht zu wummern. Ab und zu stolpert es auch mal oder ich bekomme Herzrasen.
Ich habe schon unzählige Ruhe-EKGs, 2 Langzeit-EKGs, 2 Herzechos, 1 Belastung-EKG und tausende Blutuntersuchungen und Abhörungen hinter mir - jedes Mal ohne Befund.
Schilddrüse ist ebenfalls ok.
Habe neulich beim Endokrinologen meine Hormone untersuchen lassen, die Ergebnisse bekomme ich bald.
Ich war auch schon ungefähr 10mal in der Notaufnahme deswegen.
Was ich da interessant fand - ich war an einen Monitor angeschlossen und hatte öfter das Gefühl, Extrasystolen zu haben, aber anscheinend waren es nur Muskelzuckungen bzw Vibrationen in der Herzgegend, die von den umliegenden Muskeln ausgingen.
Ich denke, das Anspannungslevel spielt da eine große Rolle. Stress sorgt dafür, dass der Sympathikus aktiviert wird und dieser steigert auch die Erregungsempfindlichkeit am Herzen. Auch Blutdruck und Muskeltonus erhöhen sich. Manchmal kann es auch zu sogenannten sympathikovasalen Anfällen kommen, in denen der Blutdruck bis über 200 systolisch ansteigen kann (war bei mir schon mal der Fall) und das Herz mit über 160 Schlägen rast.
Jetzt hab ich hier relativ viel erzählt, aber deine Frage trotzdem nicht beantwortet, weil ich es dir leider auch nicht sagen kann.
Das Herz schlägt jedenfalls nie konstant gleich. Soll es auch nicht.
Aber das ist ja leider auch das tückische an der Herzphobie und auch an Panikattacken - die Symptome sind nie exakt gleich und so bleibt immer die Angst im Hinterkopf Was, wenn es jetzt doch etwas anderes ist?
Je mehr man seine Belastungsgrenzen kennenlernt, umso mehr Vertrauen kann man auch in seinen Körper gewinnen. Das ist gerade so mein längerfristiges Ziel.

Vielen Dank für eure Beiträge. Ich muss ehrlich sagen, ein Teil von mir ist tatsächlich auch etwas dankbar dafür, dass mir meine Psyche und mein Körper diese Signale gesendet haben. Ich glaube, wenn es im Januar nicht dazu gekommen wäre, dann wäre ich geradewegs in einen schweren Burnout gestolpert und ganz ehrlich: ich habe vor vielen Jahren schon einmal geschafft, mich mit meinen Extrasystolen zu arrangieren. Das schaffe ich auch jetzt wieder . Verglichen mit einem schweren Burnout ist das für mich noch das kleinere Übel.

[QUOTE=Andi100]Vielen Dank für eure Beiträge. Ich muss ehrlich sagen, ein Teil von mir ist tatsächlich auch etwas dankbar dafür, dass mir meine Psyche und mein Körper diese Signale gesendet haben. Ich glaube, wenn es im Januar nicht dazu gekommen wäre, dann wäre ich geradewegs in einen schweren Burnout gestolpert und ganz ...[/QUOTE

Warst du dann eine Zeit lang die Extrasystolen ganz los?

Ja ich kenne das auch nur zu gut, dass die ES sich ständig anders anfühlen... ich glaube, wenn sie sich immer genau gleich anfühlen würden, könnte man sich auch irgendwann in relativ kurzer Zeit damit arrangieren. Aber leider ist es nicht so, ich finde die am Schlimmsten, die so bis hoch in den Hals schlagen und so kräftig sind. Da fühlt man sich irgendwie elend dabei, vor Allem, wenn es dann über Stunden geht so.

Naja aber auch ich bin gut untersucht und mein Herz für gesund befunden, also muss ich mir immer wieder sagen, es ist nicht schön, aber es ist ok und ich werde davon nicht umfallen...

Bei mir war das damals als die ES so arg schlimm angefangen hat, auch wie eine plötzliche Notbremse für mich und meinen Körper... hatte damals mit irre viel Stress, das wäre eh nicht mehr lange gegangen.... aber ich habe nicht auf meinen Körper gehört und dann hat er mir eben die Stock zwischen die Beine gehauen. Nicht schön, aber sicherlich notwendig, bevor es noch schlimmer gekommen wäre.

Zitat von Andi100:
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich muss ehrlich sagen, ein Teil von mir ist tatsächlich auch etwas dankbar dafür, dass mir meine Psyche und mein ...
Stress ist der herzkiller.....mich hat Stress im Beruf und privat( pflegebedürftige mutter) in diese herzsache gebracht.... leider kommt man da schleppend heraus....ich lenke mich extrem viel ab.....habe einen hund und mache sehr viel sport....bei den kardioeinheiten spüre ich fast nie extrasystolen

Zitat von flow87:
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich muss ehrlich sagen, ein Teil von mir ist tatsächlich auch etwas dankbar dafür, dass mir meine Psyche und mein ...


Meine Extrasystolen sind bis heute da. Angefangen hat bei mir alles vor ungefähr 14 Jahren. Nach einer Therapie konnte ich mit den ES ganz normal leben. Im Januar hat das Spielchen dann angefangen. Psychischer Stress auf der Arbeit und dauernde Angespanntheit im Privaten haben bei mir diverse körperliche Symptome hervorgerufen. Alles ohne Befund. Hat allerdings dazu geführt, dass ich mein Vertrauen in meinen Körper und meine Gesundheit wieder verloren habe. Ich gehe nicht davon aus, dass ich meine Extrasystolen los werde. Ich kenne auch niemanden, bei dem das so war. Wenn man gelernt hat, die ES zu akzeptieren und sich auf seine eigentlichen Probleme fokussiert und diese löst, dann treten auch die ES immer mehr in den Hintergrund. Ich kenne das ja schon und weiß, wovon ich sprechen .

Zitat von Andi100:
Meine Extrasystolen sind bis heute da. Angefangen hat bei mir alles vor ungefähr 14 Jahren. Nach einer Therapie konnte ich mit den ES ganz normal leben. Im Januar hat das Spielchen dann angefangen. Psychischer Stress auf der Arbeit und dauernde Angespanntheit im Privaten haben bei mir diverse körperliche Symptome ...


Ja man muss das akzeptieren und damit leben. Ich kenne sogar 2 Personen bei denen die Dinger heute ganz weg sind:). Mein Kardiologe sagt auch immer, die gehen dann mal wieder weg. Ich glaube daran.

Zitat von flow87:
Ja man muss das akzeptieren und damit leben. Ich kenne sogar 2 Personen bei denen die Dinger heute ganz weg sind:). Mein Kardiologe sagt auch immer, ...
Ich hoffe es auch dass diese fiesen Dinger wieder mal weg gehen.....wie eine lästige Zecke haben sich diese Dinger festgebissen

Zitat von Birke84:
Ja ich kenne das auch nur zu gut, dass die ES sich ständig anders anfühlen... ich glaube, wenn sie sich immer genau gleich anfühlen würden, ...
wie lange hast du schon extrasystolen? nimmst du irgendwelche Medikamente? lg

Ich habe die ES jetzt schon 6 Jahre, hatte damals auch gleich eine Ablation, weil es extrem viele waren. Danach waren die ES nicht weg, aber viel weniger... aber für mich noch so belastend in der Anzahl und Intensität, dass man mir erst Betablocker verschrieb, den ich aber nicht vertragen habe und dann schließlich Flecainid. Dann fühlte ich mich erstmal richtig gut damit, aber leider seit Ende 2019 werden es wieder mehr und ich kann mich schwer daran gewöhnen, wenn so viele sind, auch wenn ich weiß, dass organisch alles gut ist laut Doc.

Zitat von Birke84:
Ich habe die ES jetzt schon 6 Jahre, hatte damals auch gleich eine Ablation, weil es extrem viele waren. Danach waren die ES nicht weg, aber viel ...
liebe birke...kann dich verstehen....empfinde es so wie du.,obwohl ich weiss dass mein herz gesund ist.....oft bei der Intensität schwer zu glauben und akzeptieren.....ich versuche mich immer abzulenken....mit viel sport...und nicht darauf zu achten....aber bei diesen stolperern ist dass nicht einfach....Manche Ärzte meinen man soll nicht darauf achten.....aber jemand der so wasnicht kennt kann auf gar keinen Fall mitreden.
Bei mir ist es während der sportlichen Einheit am besten.....erst in ruhe kommen sie wieder.....oft auch beim sparziergang.....zzzzzz.....wir sind schon was besonderes:-))

Zitat von Birke84:
Ich habe die ES jetzt schon 6 Jahre, hatte damals auch gleich eine Ablation, weil es extrem viele waren. Danach waren die ES nicht weg, aber viel weniger... aber für mich noch so belastend in der Anzahl und Intensität, dass man mir erst Betablocker verschrieb, den ich aber nicht vertragen habe und dann schließlich ...


Verstehe dich da. Mich nerven sie auch immer wieder obwohl meine sehr viel weniger worden sind aber jedes mal wenn ich sie spüre hasse ich das Gefühl. Das nervt aber da müssen wir durch.

@veggicat

Danke, ich weiß, du verstehst mich sehr gut

Beim Sport bzw. bei meinem täglichen Spaziergang habe ich meistens ganz wenig oder gar keine ES, da geht es mir richtig gut und ich fühle mich ganz normal eigentlich.
Aber eben, wie bei dir, wehe es kehrt dann ein bisschen Ruhe ein oder schon unterwegs, wenn man sich mal irgendwo hinsetzt oder stehen bleibt. Dauert gar nicht lange, dann rumpelt es wieder. Oder wenn ich die Treppe ohne Mühe bis zu meiner Wohnung raufgehe, alles top, aber oben dann rumpelt es auch wieder.

Besonders stört mich derzeit eben auch nachts, dass ich davon jede Nacht aufwache, weil es wieder rumholpert... und ich dann nicht wieder einschlafen kann. Liegen oder lümmeln auf dem Sofa ist sowieso schwierig, da gehts meistens sowieso rund. Ich kann inzwischen sagen, dass ich jetzt nicht direkt Angst habe, aber die ES in vermehrter Form geben mir ein schlechtes Körpergefühl, also mir wird dann so leicht übel und ich fühle mich eben aus dem Takt...
Und wenn es morgens so schlimm ist, ist meistens der Tag dann auch ein Dauergeholper, Prost Mahlzeit...

Und ja: wer sowas noch nie hatte und aber dahinredet, man soll nicht darauf achten oder die ES ignorieren, der weiß gar nicht worüber er spricht. Dieses Gefühl müssen diejenigen erstmal erlebt haben, um zu wissen, wie eklig das sein kann.
Etwas Anderes ist natürlich, wenn sich Betroffene untereinander darüber austauschen, da weiß ja Jeder, wovon man spricht.

JA, wir sind schon was Besonderes

Zitat von flow87:
Das nervt aber da müssen wir durch.


Oh ja, die Dinger können echt nerven... zumal ich ein sehr harmonischer Mensch...
das passt gar nicht zu mir...grrr...

Naja, wie sagt man: was uns nicht umbringt, macht uns stärker!
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Zitat von Birke84:
Oh ja, die Dinger können echt nerven... zumal ich ein sehr harmonischer Mensch... das passt gar nicht zu mir...grrr... Naja, wie sagt man: was uns nicht umbringt, macht uns stärker!


Ja ich sage mir, die gehen auch wieder weg und fertig. Sie sind ja auch so einfach gekommen und dann verschwinden sie auch wieder.
Bei mir kommen sie auch immer plötzlich aus dem nix. Ab und an sind ganz üble dabei.
Vorletzen Freitag Abend beim TV schauen, ich dachte schon das wars jetzt. Echt ganz übel. Danach nix mehr. Im Sport praktisch keine. Nach dem Sport praktisch keine oder nur wenige. Tage an denen ich fast keine oder keine habe und dann Tage an denen ich alle paar Minuten welche merke. So ist es halt. Ich hinterfrage das ganze schon gar nicht mehr. Das ist einfach so. Fertig

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Dr. Christina Wiesemann
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