@evivanvalence Sorry so sollte mein Post nicht bei dir ankommen. Ich bin neutral gegenüber der Einnahme von Tabletten gestimmt, denn entscheidend ist das, was für dich persönlich gut ist. Das kann für einen anderen völlig falsch sein. Dass du dir in deiner Lage als Mutter noch viel nutzloser vorkommst und dir Vorwürfe machst weil du den Pflichten im öffentlichen Leben derzeit wohl nicht entsprechen magst, halte ich für unnötig. Entscheidend ist einzig und allein, dass du dein Kind liebst und sie das auch spüren lässt, denn wenn Kinder erwachsen sind und ein ausgeprägtes Reflektionsbewusstsein vorhanden ist, spielt es nicht mehr eine Rolle, ob Mama früher das und jenes eben nicht machen konnte, sondern wie die Beziehung zwischeneinander ist und ob man füreinander da ist. Dabei geht es um emotionale Werte, nicht um gesellschaftliche Konventionen.
Ich halte die in unserer westlichen Kultur geprägten Erwartungshaltungen und perfektionistischen Rollenbilder sowieso als krankhaft verzerrt und mitverantwortlich für die zahlreichen Angstausprägungen. Lass dich davon nicht runter ziehen, was andere vielleicht denken mögen (vielleicht auch nicht) und mach dir selbst keinen Druck der es nur schlimmer macht. Du bist wie du bist und das ist sicher auch gut so.
Zu den Tabletten nochmal kurz: Wenn du Tabletten nehmen sollst, die eine lange Einschleichphase voraussetzen die mit bekannten Erstverschlimmerungen einhergehen, die dich fürchten lassen, ist es auch einfach nicht das richtige für dich, denn die Wochen werden ja psychisch für dich zur Qual. Genau darum geht es ja bei psychischen Beschwerden: diese zu lindern und nicht erstmal Salz in die Wunden zu streuen. Dann solltest du diese Form auch nicht nehmen.
Wenn du aber bei Tavor, dass ja praktisch seine Wirkung in einigen Minuten bis wenigen Stunden voll entfaltet und für dich nicht mit Qualen verbunden ist, Hilfe verspürst, ist es das richtige Medikament aus meiner Sicht. Es spricht auch nichts dagegen, wenn du das in Absprache mit deinem Arzt länger einnimmst, es wird ja nur wegen der abhängig machenden Wirkung nicht gern Langzeit verschrieben. Du hast aber gute Gründe warum es aktuell nicht mit den klassischen ADs bei dir getan ist. Auch eine Langzeittherapie mit Tavor über mehrere Jahre unter Kontrolle der Dosierung ist kein gesundheitliches Risiko, zumindest nicht anders als bei allen anderen Psychopharmaka auch. Was dir hilft, hilft dir. Jeder weitere Gedanke ist Zeitverschwendung. Vielleicht ein Tipp der mir so spontan einfällt wegen der kurzfristigen Angst vor der Tablette: Kann dir jemand die Tablette einfach unauffällig in einem Tee/Saft was auch immer reinmischen und du weißt einfach nicht genau wann du sie bekommen hast? Somit schaltest du wenigstens die psychische Komponente aus.
Abschließend möchte ich aber nochmal ausdrücklich (bevor Gelehrte mich zurecht weisen mögen) darauf hinweisen, dass die zuvor getroffenen Aussagen meiner persönlichen Meinung entsprechen und in keinster Weise professionelle medizinische Beratung ersetzen.
LG und ich hoffe es geht dir bald wieder besser.
06.06.2017 14:26 •
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