Ich danke jetzt schon mal ganz ganz herzlich für eure netten aufbauenden Worte und kann nur sagen,ihr habt mir schon jetzt etwas geholfen...
Auf einige Sachen die ihr mir so gepostet habt,will ich gerne nochmal näher eingehen...
Zitat:Oder die Zeit jetzt zu nutzen, Dir was Gutes zu tun und vielleicht sogar in eine psychosomatische Klinik zu gehen?
Es klingt zwar doof weil die Gesundheit immer vorgehen soll,aber hier muss ich schlichtweg sagen...ich kann es mir einfach nicht leisten. Ich habe 4 Wochen Kündigungsfrist, danach falle ich ins ALG 1.Ich habe eine relativ (für 1 Person) große Wohnung zu bezahlen und zerbreche mir jetzt schon den Kopf drüber,wie ich das allein zahl.Vom ALG wird das nicht gehen,somit brauch ich schnellstmöglich einen Job. Ebenso habe ich kein Kfz mehr, da ich in den letzten Jahren jobbedingt einen Dienstwagen zur privaten Nutzung habe.Somit brauch ich auch noch schnell ein Kfz um überhaupt Vorstellungsgespräche wahrnehmen zu können.Für all das hab ich sehr wenig Zeit,und ich fürchte da habe ich keine Zeit um mich in klinische Behandlung zu geben.Ich muss das irgendwie alles geregelt kriegen...
Zitat:Gibt es denn irgendeinen Menschen in Deinem Leben, mit dem Du wenigstens ab und zu über Deine Probleme reden kannst?
Meine Eltern und meine Schwester sind große Seelsorger und Helfer für mich...telefoniere ich mit ihnen und rede mit ihnen über alles geht es mir gleich besser.Dies hat mir auch im Herbst ganz enorm geholfen.
Ein paar gute Freunde habe ich auch noch zum Quatschen,wenn ich bei ihnen bin geht es mir auch gleich besser.Leider sind es nur noch Wenige und allzuviel Zeit für einen haben sie auch nicht mehr.Sie sind zur Zeit alle in der Nestbau-Phase mit sicherem Job,Heirat,Kindern und Hausbau etc. Zusätzlich noch etwas was einen nicht grade aufmuntert in einer solchen Lebenssituation in der man grade steckt...nicht das man es ihnen nicht gönnt...im Gegenteil.Aber es baut einen auch nicht grade auf,wenn man dann so ein Perfect Life sieht,in dem alles nach Plan läuft...wo am Besten beim Gespräch von der hübschen Ehefrau noch ein kühles B. und ein paar Schnittchen serviert werden...
Zitat:Tja, wie sieht es denn mit deiner Angst aus zum Arzt zu gehen ?
Soweit ich weiß, hattest du schon eine Speiseröhrenspieglung ? Ich denke nicht, dass du dir dann darüber noch Sorgen machen muss.
Das Rülpsen bei Stress kenne ich. Ich rülpse den ganzen Tag, manchmal 10x hintereinander.
Wir schlucken, denke ich, zuviel Luft. Das bedeutet dann aber auch: Magenprobleme, Blähungen.
Sodbrennen kann auch vom Streß kommen.
Tjaaa..ich habe riesige Angst zum Arzt zu gehen.Das ist bei mir vielleicht sehr untypisch für einen Menschen mit hypochondrischen Anwandlungen. Ich meide die Ärzte eher als dass ich sie berenne. Ich fühle mich oft schlecht und oberflächlich von ihnen behandelt und zudem habe ich natürlich noch wahnsinnge,kaum zu beschreibende Angst vor schlechten Diagnosen,von denen ich natürlich vor einem Arzt-Besuch zu 100 Prozent überzeugt bin. Das macht mich fertig und ich kann Nächte vor einem Arzt-Termin nicht schlafen und meine Symptome verschlimmern sich in den Tagen zuvor ums Doppelte...
Als ich im Sommer meinen Hausarzt fast wöchentlich einen Besuch verpasst habe,war er gegen Ende schon sehr genervt und hat mich bei den abschließenden Behandlungen manchmal fast schon aus der Praxis geschoben. Ihm schien sehr früh klar,dass ich psychomatische Beschwerden habe von meinen Beschreibungen her.
Meine Panik vor Speiseröhrenkrebs manifestiert sich bei ihm ganz klar aus dem Tod meines Schwagers,der selbst bei ihm in Behandlung war.
Er meinte hätte ich dieses Erlebnis nicht gehabt,wäre mir dieser Krebs wahrscheinlich gar nicht so geläufig,da er so extrem selten wäre.Zudem wären meine Symptome atypisch,da ich keine Übelkeit,keinen Nahrungsrückfluss und keine nächtlichen Beschwerden hätte. Er hätte in 35 Jahren Praxiserfahrung einen Patienten mit dieser Diagnose gehabt,der unter 50 war...und das war mein Schwager.
Trotzdem hatte er mich zum Röntgen-Breischluck überwiesen,wo wie oben beschrieben wurde kein Rückfluss festgestellt wurde,sondern die oben genannte Ausstülpung oder Einbuchtung...eine Spiegelung gab es nicht.
Ich hatte dann eben auch Anfang Oktober beschlossen,das ständige Arzt-Hopping aufzugeben und im Kopf wieder frei zu werden.Was mir ja auch anfangs echt gut tat....
Zitat:Das Rülpsen bei Stress kenne ich. Ich rülpse den ganzen Tag, manchmal 10x hintereinander.
Wir schlucken, denke ich, zuviel Luft. Das bedeutet dann aber auch: Magenprobleme, Blähungen.
Sodbrennen kann auch vom Streß kommen.
Mach mal eine Kur mit Iberogast ( pflanzlich ) ruhig 14 Tage lang. Hat mir geholfen.
Manchmal merke ich richtig,wie ich es sogar ab und zu gedanklich steuern kann.Atme ich tief ein und aus, bleibt der Rülpser manchmal aus und auch das Brennen kann ich gelegentlich damit etwas ablöschen.
Dann kommen aber Phasen,in denen ich es gedanklich nicht steuern kann.So wie jetzt seit Freitag wo mich große Überforderungs-Ängste in Verbindung mit Existenz- und Einsamkeits-Ängsten übermannen
Immer noch bin ich nachts beschwerdefrei,das heisst ich kann durchschlafen.Fast scheint es mir als wäre der Schlaf eine Art Flucht um diesem sorgenvollen Alltag zu entkommen.
Aus der Apotheke habe ich mir Riopan Magengel geholt,was mir aber keine besondere Hilfe ist. Ich weiss nicht, wie da die Erfahrungswerte sind.
Immer noch es ist allerdings so, dass wenn ich wirklich mal total abgelenkt oder auf etwas anderes fokussiert bin (was im Moment selten ist),bleibt das Rülpsen aus...denk ich dann wieder an den Rülpser (nach dem Motto da war doch was)...schiesst er kurz darauf hoch.
Manchmal fällt mir auch auf,dass es in bestimmten Sitz- oder Standposition schlimmer zu sein scheint als in anderen,was mich dann wieder an Verspannungen oder muskuläre Probleme denken lässt (Stichwort Knacken im Brustkorb und Nacken und weiss der Geier wo sonst überall noch).
Ebenso habe ich das Rülpsen und Brennen NICHT bei bspw. einem guten Sauna-Aufguss wo man sich aufs Atmen und Schwitzen konzentriert..auch bei guten entspannten Gesprächen ist es deutlich weniger.Alleine beim Grübeln ist es eben standesgemäß am Allerschlimmsten..
Zitat:.. du hast für deine Krankheitsgeschichte innerhalb eines - für mich, da bei mir die Einsicht länger dauerte - kurzen Zeitraumes erkannt etwas ändern zu müssen
.. du hast Vertrauen in deinen Körper, denn deine Symptome sind wirklich zu über 90% psychsomatisch und hast erkannt, das die Nahrung aufgrund von Spannungen nicht runtermöchte
Hmm...ganz klares Jein ! Vieles entstammt eben meinen Erfahrungen aus dem Herbst und ausgiebigen Recherchen im Internet (die ich mir aber eigentlich zwecks guten Vorsätzen 2011 verboten hatte,da mir das Krankheiten-Googlen doch sehr sehr schlecht bekommen ist) und über so manche Sachen macht man sich eben so seine Gedanken und forscht selbst für sich nach den Ursachen...
-ein bösartiger Tumor in der Speiseröhre bspw. würde sich vermutlich nicht von einem entspannenden Mallorca-Urlaub beeindrucken lassen und dort sozusagen eine Auszeitnehmen
-bei einem entspannenden Essen (so geschehen am Neujahrstag,das letzte gemütliche gemeinsame Mahl mit der Ex-Freundin) merkt man plötzlich erst nach dem Essen Mensch,ist ja alles locker runter gegangen und war so gut wie beschwerdefrei)
-dass die Symptome in extremen Drucksituationen sich am schlimmsten in den Vordergrund stellen oder nach einer Runde Krankheiten googlen am Schlimmsten sind.
Wieder Stichwort Speiseröhrenkrebs...im Sommer las ich auf einer medizinischen Internetseite von den besagten Schluckbeschwerden und dass es bei Brot und Brötchen am schlimmsten wäre.
Von diesem Tag an,dem Moment wo ich das gelesen habe,habe ich extremste Probleme mit Brot und Brötchen....merke jedes Stück Brot,jedes Korn und jeden Krümel der den Hals runter geht,weil ich eine so wahnsinnige Aufmerksamkeit und Anspannung und vielleicht auch Verkrampfung in jeden Schluckmoment von Brot oder Brötchen lege.ich könnte hier jetzt nicht behaupten,dass ich diese Beschwerden auch hätte wenn ich das NIE gelesen hätte...weil ich es wahrscheinlich alles als selbstverständlich angenommen hätte und vermutlich gar nicht auf die Idee gekommen wäre,verstärkte Aufmerksamkeit in den Schluckprozess zu legen...so vermute ich es eben.
Aber trotz all dieser Einsichten und Dinge,die ich vielleicht selber realistisch einschätze,übermannt einem beim Essen oder Trinken trotzdem die Angst und die Panik krank zu sein,wenn man dauernd aufstößt oder Nahrungsabgang sich schmerzhaft darstellt.Im Moment fehlen mir durch den Stress,die Angst einfach wieder die Mittel gewisse Dinge zu steuern und abzustellen...
Oh Mann...jetzt ist es wieder ein Roman geworden.Ich hoffe wieder nehmt ihr euch die Zeit um meine Schilderungen durchzulesen..ich danke euch nochmal ganz herzlich für eure Hilfe
Euer Schnitzel80