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@Rada ich Probier es mal mit dem Johanniskraut. Wenn das nicht klappt, dann mit dem anderen Zeugs. 8 Wochen ist schon eine lange Zeit. Hauptsache es wirkt.

Bei mir war es so, dass ich 1987 plötzlich von Schwindelanfällen mit dem Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben heimgesucht wurde. Gleichzeitig setzte Tinnitus in beiden Ohren ein. Zuerst dachte ich an Kreislauf, aber es war anders. In den folgenden Wochen war ich beim Hausarzt, Orthopäden und HNO. Da nichts Organisches festgestellt wurde, bekam ich vom Hausarzt die Diagnose vegetative Dystonie. Damals kannte man Panikattacken nicht, aber nachträglich gesehen waren es welche. Zu der Zeit war ich dabei, meine 1. Sttaatsexamensarbeit zu schreiben, vor der ich schon zu Beginn des Studiums Angst hatte. Ich zog es aber trotz der ständigen Attacken durch und machte auch sonst alles normal weiter, und langsam wurden die Attacken seltener und schwächer. Als die Arbeit fertig war, hörten sie ganz auf, nur der Tinnitus ist bis heute geblieben.
Ein paar Jahre später, als ich meine erste Stelle als Lehrerin antrat, fingen dann meine extremen Schlafstörungen an. Die zugrunde liegende Ursache dafür waren meine soziale Phobie und ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung, wie mir 20 Jahre später diagnostiziert wurde. Die hatte ich in gewissem Maße auch schon als kleines Kind. Mir waren viele Dinge total peinlich, z.B. durch einen Verband o.ä. aufzufallen. Ich hatte auch schon damals Angst davor erwachsen zu werden, einer Arbeit nachgehen zu müssen und heiraten und Kinder haben zu müssen (ich dachte damals, das wäre Pflicht). Das habe ich dann auch nie gemacht, nur arbeiten ließ sich nicht vermeiden.

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Panikstörung und Arbeiten gehen / Kündigung bekommen

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@Oxuz ja kannst ja mal probieren, bei mir hatte es keine Wirkung.

@Schlaflose das ist ja eine ganz schön lange Zeit, ist es den jetzt besser? Nimmst du mittlerweile was dagegen oder hast du eine Therapie gemacht? Kannst du es irgendwie unterdrücken wenn du in so eine blöde Situation kommst wo es dir nicht gut geht? Vielleicht hast du einpaar Ratschläge für mich die dir helfen? Ich habe mich immer mehr abgekapselt und wenn es ganz schlimm war bin ich einfach ins Schlafzimmer und hab alles dunkel gemacht, manchmal verbrachte ich eine ganze Woche im Bett bin nur am Morgen aufgestanden um Kinder zu wecken, Frühstück zu machen und Brotzeit für die Schule zu richten. Sonst lag ich im Bett. Als ich die Diagnose bekam oder mir es klar wurde was mein Problem ist, habe ich gesagt ich muss kämpfen. Und dan bin ich nicht mehr ins Bett und habe mich bemüht wieder zu funktionieren, vernünftig zu essen. Hatte ja schon 21 kg in 3 Monaten abgenommen. Seid 1 Monat kann ich mein Gewicht halten. Fange jetzt eine Therapie an, bekomme ein Medikament das jetzt noch am einschleichen ist, ist aber nur zur Unterstützung das ich nicht mehr diese extreme Tiefs habe. Ich bin dankbar für jede Erkenntnis und Tipps.

Zitat von Rada:
das ist ja eine ganz schön lange Zeit, ist es den jetzt besser? Nimmst du mittlerweile was dagegen oder hast du eine Therapie gemacht?

Ich nehme seit fast 25 Jahren schlafanstoßende Antidepressiva und davor nahm ich einige Jahre Schlaftabletten. Therapien habe ich mehrere gemacht, auch einen 8-wöchigen Rehaufenthalt. Die haben aber alle nicht geholfen. Letztendlich hat nur geholfen, dass ich vor 12 Jahren meinen Beruf als Lehrerin aufgegeben habe und in die Verwaltung am Ministerium gewechselt habe. Der Lehrerberuf ist eben nichts bei sozialer Phobie und ÄVPS. Ansonsten machen mir meine Diagnose keine Probleme. ich habe mir mein Leben so eingerichtet, dass ich trotzdem gut leben kann. Ich lebe alleine (mit 2 Katzen), habe wenig Kontakte (mir reicht es, mich alle 4-6 Wochen mal mit einer Freundin zu treffen), ansonsten nur oberflächliche Bekanntschaften mit denen man ein paar Worte wechselt. Für mich ist es wichtig, keine privaten Verpflichtungen oder Verantwortung zu haben und mich nicht mit Problemen anderer Leute beschäftigen zu müssen.

Zitat von Rada:
Kannst du es irgendwie unterdrücken wenn du in so eine blöde Situation kommst wo es dir nicht gut geht?

Ja, das kann ich. Mein Motto hat immer gelautet, sich zusammenzureißen, Zähne zusdammenbeißen und einfach weitermachen. Meine Angst, nicht mehr arbeiten zu können und arm zu werden, war größer als alles andere, zumal ich ja immer finanziell völlig auf mich angewiesen war. Das hat jahrelang funktioniert. Nur ganz am Schluss, die letzten 2 Jahre im Schuldienst konnte ich vor lauter Schlafmangel und daraus resultierenden Depressionen nicht mehr und war zuletzt fast ein Jahr krank geschrieben. Dann habe ich glücklicherweise das Angebot am Ministerium bekommen.

Zitat von Rada:
Und dan bin ich nicht mehr ins Bett und habe mich bemüht wieder zu funktionieren, vernünftig zu essen. Hatte ja schon 21 kg in 3 Monaten abgenommen.

Darüber hätte ich mich äußerst gefreut, da ich schon mein Leben lang mit Übergewicht zu kämpfen habe. Bei mit ist es immer umgekehrt: je schlechter es mir geht, umso mehr esse ich.

Zitat von Rada:
Vielleicht hast du einpaar Ratschläge für mich die dir helfen?

Außer Medikamenten hat mir Sport immer gut geholfen. Ich mache seit 25 Jahren regelmäßig diverse Ausdauersportarten (Joggen, Fahrradfahren, Walking, früher auch Inlineskaten, im Sommer im Freibad Schwimmen und in den Wintermonaten Fitnessstudio).

@Schlaflose das ist schon seht belastend, ich habe auch drüber nachgedacht den Beruf zu wechseln, da mein Hausarzt der Meinung ist das ich überarbeitet bin. Ich arbeite in der Instandhaltung habe Mechatronikerin gelernt, das Problem ist der Fachkräftemangel ich arbeite 42 Stunden die Woche offiziell aber inoffiziell habe ich sicher 50 Stunden die Woche dan habe ich Rufbereitschaft an jedem 2 Wochenende wo ich zu jeder Tag und Nachtzeit angerufen werde. Zuhause will ich auch 100% geben, Hobbys oder ein Ausgleich für mich habe ich leider nicht. Plane alle Ferien immer einen Urlaub und wir fliegen oder fahren 3 mal im Jahr irgendwohin, ich will natürlich immer wenn ich frei habe pressen sein und alles für meine Kinder machen. Merke aber das es mir zuviel wird, die Firma macht mich kaputt. Habe versucht Firma zu wechseln aber die Arbeitsbelastung wurde schlimmer. Deswegen überlege ich mir den Job ganz zu wechseln.

Heute ist mein 7 Tag mit Paroxetin, nach dem aufstehen war ich etwas nervös und unruhig, jetzt verschwindet das langsam. Ich hoffe die morgendliche unruhe verschwindet auch bald.

@Rada bin auch vorhin erst aufgewacht. Die innere Unruhe vor etwas für 10 min da und dann war sie weg. Abends fängt es dann wieder an leider.

@Oxuz bei mir war das auch so seid den Medikamenten ist es abends weg, nur noch am Morgen und hört nach 2 Stunden auf.

@Rada bin gespannt wie es bei dir nach 4 Wochen aussieht.

@Oxuz da bin ich auch gespannt, ist halt kein benzo wo sofort wirkt, aber benzo kommt für mich auch nicht in Frage.

Zitat von Rada:
Komisch ist das schon das gerade soviele nach und mit corona plötzlich Angst , Panik, Depression bekommen, oder es sich verstärkt.

Bei mir war es ja so das ich vorher überhaupt keine Panik oder Angst kannte ich hatte aber wegen meinen Schmerzen auch Angst oder besser gesagt Verzweiflung das ich meinen Job nicht mehr machen kann und ich gekündigt werde. Die erste Panikattacke kam innerhalb von Sekunden und hatte sich dann gesteigert.
In der Arbeit zuvor hatte ich auch ziemlich viel Stress.
Möglicherweise war Corona der Auslöser das kann einen aber kein Arzt genau sagen.
LG

@Fred68 ich hatte eine Entzündung vom Gleichgewichtsinn und keiner konnte mir sagen wie lange das dauert bis es weg geht, hatte natürlich auch Angst deswegen. Je länger das ging um so mehr Angst bekamm ich da ich teilweise so ein Schwindel hatte das ich nicht alleine auf die Toilette gehen konnte. Dan beim ausschleichen vom Kortison kam die Panik und Unruhe, deswegen war ich erst der Meinung das es vom Kortison kommen muss.

@Fred68 aber mittlerweile hat es mir meine Heilpraktikerin ganz gut erklärt. Ich hatte davor Stress und der Stresspegel war immer oben und ich kam nie zur ruhe, dann kam die Entzündung dazu und wurde mit Kortison behandelt, Kortison ist ein Stresshormon das war dan zuviel für mein Körper und er hat sich dan abgeschaltet das ich ihm mal ruhe gönne.

@Rada Ja man setzt soviel Hoffnung in die Ärzte und ist dann doppelt enttäuscht das sie nicht helfen können und man merkt das man auf sich alleine gestellt ist. Ich habe jetzt wegen meinen Fuß alle Untersuchungen durch Röngten MRT und keiner hat was gefunden aber wenn mich bewege kracht es in Hüfte und Knie. Leider ist beim Orthopäden keinen Zeit für eine persönliche körperliche Untersuchung auf Kasse.

@Fred68 Ja das kannst du wirklich laut sagen, mein Hausarzt hat mir 7 Wochen erzählt ich soll mich ins Bett legen und ausruhen, irgendwann konnte ich das nicht mehr hören und hab den Hausarzt gewechselt. Immer wenn ich ein Arzt gefragt habe wie lange es den dauert, bekam ich keine Antwort. Weil diese Entzündung selten ist und keiner weiß genau wie sie entsteht. Aber man fühlt sich hilflos und ausgeliefert.

@Rada ach ja und man merkt es erst da die Ärzte voll keine Lust keine Zeit und manche keine Ahnung haben wenn es einem einmal so richtig schlecht geht. Nur 5 Minuten sonst ist man ja nicht profitabel .
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@Rada Hallo Rada darf ich dich fragen was du für ein Medikament gegen deine Angst nimmst. Ich nehme seit einen Monat Duloxetin als zusätzliches Antidepressiva.
Meine Gruppentherapie ein Jahr lang und meine Einzeltherapie seit eineinhalb Monaten hat mir bis jetzt leider kaum geholfen. Ich aber dennoch froh das ich wenn Außenstehenden zum reden habe.

Zitat von Schlaflose:
Ja, das kann ich. Mein Motto hat immer gelautet, sich zusammenzureißen, Zähne zusdammenbeißen und einfach weitermachen. Meine Angst, nicht mehr arbeiten zu können und arm zu werden, war größer als alles andere, zumal ich ja immer finanziell völlig auf mich angewiesen war

Hallo Schlaflose,
Ich mache das auch so das aber was mich traurig macht oder verzweifelt ist das ein normales Leben daneben nicht mehr möglich ist. Man funktioniert quasi nur mehr für die Gesellschaft und jede Freude die „normale Menschen“ verspüren kann man nicht mehr empfinden.
LG

Hallo Fred, ich bekomme das Paroxetin. Seid 7 Tagen merke auch langsam die Wirkung. Das ist übrigens auch das einzige Medikament das für Angst und Panikstörung zugelassen ist. Man liest im Internet voll die Horrorgeschichten wegen der Nebenwirkungen aber die Leute die es gut vertragen wie ich schreiben natürlich nichts darüber. Ich habe nur noch am Morgen so für 2 Stunden nach dem aufstehen unruhe sonst ist der Rest verschwunden. Ich habe mich aber auch zusätzlich damit abgefunden das ich eine Angst und Panikstörung gerade habe, weiß jetzt mittlerweile was das ist und arbeite dran. Ich konnte eine Zeit garnicht Auto fahren dan Zwang ich mich wieder zu fahren, hab mir gesagt ich habe Angst aber ich fahre trotzdem. Nach dem ersten mal ein weg von 5 Minuten war ich den Rest des Tages voll unruhig und aufgedreht, dan bin ich am nächsten Tag wieder Auto gefahren und die unruhe hielt nur noch bis Mittag an, dan bin ich den Tag darauf wieder gefahren und die unruhe war nicht mehr da. Als ich wieder arbeiten gegangen bin stand ich zitternd da konnte deshalb die ganze Nacht nicht schlafen und war total aufgeregt und aufgedreht, sowie unruhig, hielt auch ein ganzen Tag an, am 2 Tag das gleiche Spiel konnte nicht schlafen war aufgedreht, verschwand aber dan am Mittag wieder. 3 Tag war gut ich konnte ohne unruhe wieder arbeiten. Am 4 Tag wurde mir gekündigt, ich ging zum Psychiater und ließ mir die Paroxetin verschreiben weil ich nicht wieder in das Loch wollte, fange nächste Woche mit der Gruppentherapie an für Angst und Panikstörungen.

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Dr. Christina Wiesemann
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