Zu meiner Person : Ich bin 32 Jahre alt und habe mein(e) Leiden zwischen dem 14 und 17 Lebensjahr entwickelt. Auslöser /Verstärker war bei mir mehrfacher Canna. Konsum, der meiner Psyche gar nicht gut getan hat. Ein Unwirklichkeitsgefühl (ich kann es tatsächlich nicht genau in Worte fassen. Ich weiß praktisch wer ich bin, aber ich fühle mich nicht wie ich. Das klingt evtl nicht so schlimm, ist aber ein absoluter Horrortrip) mir selbst gegenüber mit krassen Angstzuständen waren das Resultat.
Das *beep* hab ich dann sein gelassen, das Resultat blieb auch im nüchternen Zustand. Dann kam ich auf die glorreiche Idee, meinen Zustand mit Alk. zu betäuben. Und das jeden Abend,circa 10 Jahre lang. Unwissend das es da auch eine Wechselwirkung gibt / geben kann. Erst löst es die Angst und dann wird sie dauerhaft verstärkt.
Seit 2017 bin ich trocken und nach den ersten harten Monaten, wurde der Zustand besser. Ich hatte weniger Panikattacken und Entfremdungsschübe. Sie waren immer ein Teil von mir, aber es war zu ertragen. Ich konnte wieder das Haus verlassen und Dinge wahrnehmen, auf die ich Lust hatte. Das ging vorher so gut wie gar nicht.
Kleiner Zeitsprung in die Gegenwart : Ich bin verlobt und wir erwarten Nachwuchs. Es könnte also alles gut sein, könnte. Derzeit sind meine Angstzustände und Panikattacken auf einem Allzeithoch. Ich zittere vor mich hin, habe ständig Brustschmerzen, Ohnmachtsgefühle, taube Arme und Beine und neuerdings kotze ich dazu und kann stundenlang das Bett nicht verlassen. Obendrauf ändert sich auch meine Psyche dabei. Ich schiebe Empfindungstrips mir gegenüber, die einfach nur der Horror sind. Ich kann nicht richtig denken, erinnern fällt mir immer schwerer und Depersonalisationszustände kommen dazu. Heute musste ich mich auch zum ersten mal dabei übergeben.
Da es seit 2 Monaten immer schlimmer wird (den Gedanken es kann nicht schlimmer werden hatte ich mittlerweile 54 mal und wurde jedes Mal eines besseren belehrt. ) ging ich zum Arzt. Blutbild war OK, nichts zu finden.
Ich würde noch gern das Gehirn checken lassen, nicht weil ich Hypochonder wäre, sondern nur um das ausschließen zu können.
Momentan habe ich keine Lebensqualität und ich leide fast 24/7 vor mich hin. Paradoxerweise hab ich trotz dieser Umstände nicht den Drang zu sterben. Ich will noch meine Tochter aufwachsen sehen und meine Frau glücklich machen.
Ich frage mich oft, vorher das momentan kommt, ich weiß das es immer da war und auch immer bleibt, aber in dieser akuten Form ist es sehr desillusionierend.
Die Existenzängste zu zweit sind schlimmer als alleine. Wir haben oft Geld Probleme. Dazu steht ein Umzug in eine andere Stadt an, das ist für mich natürlich belastend. Aber abgesehen davon hab ich Glück mit meiner Frau und einen starken Partner gefunden, der mir viel hilft.
Die Attacken / Zustände treten auch einfach so auf. Es geht mir gut, ich HAB Spaß und zack auf einmal wird der Schalter umgelegt. Ich habe keine Angst vor Menschenmenge oder vor dem Einkaufen. Ich hab eigentlich nur Angst vor mir selber und meiner Wahrnehmung mir selbst gegenüber, die so befremdlich und horrorhaft werden kann. Und dazu kommt dann iwann die Panik obendrauf, die mich körperlich total fertig macht und mich denken lässt, ich sterbe bald oder da ist was akut falsch in meinem, Körper.
Ich hoffe die Vorstellung war nicht zu lange und wirr durcheinander geschrieben.
Lg Tom
05.09.2019 14:08 • • 13.09.2019 x 2 #1