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Ich weiss es ist eine Frage, die nicht einfach so beantwortet werden kann.
Aber sie beschäftigt mich trotzdem jeden Tag. Darum möchte ich einfach mal fragen was Ihr denkt.

- Ich bin 32/männlich und 2012 war ein beschissenes Jahr für mich in fast jeder Hinsicht.

- Bis vor 4 Monaten hatte ich NIE psychische Probleme, wie Angst oder Depressionen.

- Seit 4 Monaten leide ich unter immer wieder plötzlich aufkommender Angst, negativen Gedanken, Angst vor Krankheiten und dadurch auch unter einer depressiven Verstimmung. Wogegen ich Cipralex bekomme.

- Mein Leben habe ich vor ca. 2 Monaten grundlegend geändert.

Nun meine Frage:

Haltet Ihr es für möglich, oder warscheinlich, dass ich wieder ganz gesund werde?
Bzw. Wie ist das bei Euch? E s sind ja auch viele Leute hier, die bereits seit Jahrzehnten! diese Krankheit haben. Habt Ihr diese Angst und Panik IMMER? Also jeden Tag, oder hat man auch mal seine Ruhe?

02.05.2013 07:12 • 03.05.2013 #1


13 Antworten ↓


Das kann keiner 100% sicher sagen, wie es bei dir sein kann/wird. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Manche sind nach wenigen Monaten wieder fit, andere nach Jahren und ich kenne Leute, denen geht es nach 20 Jahren noch beschissen, trotz etlicher Therapieversuche etc.

Möglich und denkbar wäre so ziemlich alles.

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Vollständige Heilung möglich?

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Ist bei jedem unterschiedlich. Ich finde es jedoch erstaunlich und nicht so gut, dass man nach so kurzer Zeit schon Antidepressiva bekommt. Man hätte erstmal die ganze Palette von pflanzlichen Dingen inklusive Therapie versuchen sollen! Naja, aber das ist deine Entscheidung.
Ich hatte das alles vor 10 Jahren schon mal. Dann war es 8 Jahre lang völlig weg. Dann wieder 1,5 Jahre ganz ganz schlimm und nun geht es wieder. Ich habe mich damit abgefunden, dass es wahrscheinlich chronisch ist. Will nun eine Psychotherapie machen und bekomme verschreibungspflichtige Johanniskraut von meinem Arzt. In Streßsituationen kann sowas immer wieder ausbrechen. Ist jedenfalls meine Meinung.
Ich würde an deiner Stelle nun alle Hebel in Bewegung setzen, da es bei dir gerade erst ausgebrochen ist.
Frag nach pflanzlichen Alternativen, such dir einen Psychotherapeuten etc.

Zitat von pumuckl:
Ich finde es jedoch erstaunlich und nicht so gut, dass man nach so kurzer Zeit schon Antidepressiva bekommt. Man hätte erstmal die ganze Palette von pflanzlichen Dingen inklusive Therapie versuchen sollen! Naja, aber das ist deine Entscheidung.
Völliger Irrtum! Zumindest kommt es auf die Schwere der Erkrankung an und wenn es eine schwere ist, was ja bei Panikpatienten nicht selten ist, dann ist es nach aktuellen medizinischen und psychologischen Erkenntnissen (und so wird das schon Jahre gesehen) am besten, so schnell wie möglich Therapie + Medikament. Bei leichten und mittleren Erkrankungen muss es nicht sein. Einer Chronifizierung wirkt man bei schweren psych. Erkrankungen am besten mit der vollen Bandbreite der Therapiemöglichkeiten entgegen und dazu gehören auch Medikamente.

Bei schweren psych. Erkrankungen bringen pflanzliche oder homöopathische Sachen nichts.

Und so ist es generell, auch bei Schmerzerkrankungen. Sehe ich an mir selbst. Die Sachen werden fast immer chronisch, weil man sich nicht schnellsten richtig hat behandeln lassen. Und wenn es erstmal chronisch ist, auch bei Psyche, dann dauerst es nicht selten Jahre, bis man es wieder los ist.

Ich würde von mir behaupten, dass ich durchaus eine sehr schwere Panikstörung hatte. Sowohl vor 10 Jahren als auch diesmal. Inklusive zeitweise nicht mehr raus gehen, aus Geschäften abhauen, Terminen nicht wahrnehmen können, zeitweise nur noch rumliegen, Zittern und Dauerpanik über Tage und Wochen.
Sowas entwickelt sich aber nicht von jetzt auf gleich und ruckzuck und ist sofort schwer. Niemand bekommt von heute auf morgen eine schwere Panikstörung. Das ist doch eher ein schleichender Prozess, der mit immer stärker werdenden Symptomen/Gedanken einher geht.
Er/sie schreibt auch von immer wieder mal und leichter depressiver Verstimmung. Und ich denke, sowas kann man sehrwohl erstmal pflanzlich und mit Therapie angehen.

Also wenn es mir am schlechtesten geht, liege ich nur auf dem Sofa und sehe fern. Gehe nicht raus. Einmal bin ich auch 45 Minuten bevor der Psychiater aufgemacht hat, zur Praxis gegangen und habe davor gewartet, weil ich es zuhause nicht mehr aushielt. ich dachte ich werde verrückt oder kippe um. Danach dann immer 1-2 Wochen depressiv.

Ich war schon froh erstmal irgendein Medikament bekommen zu haben muss ich ehrlich sagen. Dauerlösung soll es nicht werden.

Wie schon gesagt, ist das bei jedem ein ganz individueller Weg, auch wenn sich bei vielen die Symptome sehr ähneln.

Ich bekomme auch immer wieder ein mulmiges Gefühl wenn ich lese, wie lange sich das bei anderen Menschen teilweise schon hinzieht. Aber sieh deinen Weg als einen ganz eigenständigen.

Ich vermute, man ließt auch einfach häufiger von den akuten und chronischen Fällen. Die genesenen Menschen suchen in dem Sinne ja keine Hilfe (mehr) dabei, und sind dadurch vielleicht weniger präsent?

Ich bin mit der Angst ansich auch noch nicht so erfahren. Würde sagen ich befinde mich noch in der ersten Phase, daher kann ich nicht beurteilen, wie lange das dann anhält, oder pausiert oder letztlich weg ist.

Mit der Depression habe ich da schon eher ne gewisse Erfahrung gemacht seit letztem Jahr. Die äußert sich mehr in Schüben bei mir, gottseidank nicht durchgehend. Kommt halt auch auf die Lebensumstände an. Aber da waren es immer Phasen von ein paar Wochen. Ist aber auch individuell, würd ich meinen (bin wohlbemerkt aber auch -noch- nicht in Behandlung deswegen gewesen).

Liebe Grüße!

Es ist ja auch so, dass man in der Regel erstmal gar nicht weiß, was man überhaupt hat! Wenn man zu Ärzten geht, vermuten die erstmal etwas organisches und es können Monate vergehen, bis sie alles durch untersucht haben! Bei mir hat jedenfalls nie einer gesagt, dass es psychisch wäre bis ich es im Internet selbst gelesen habe und mir dann quasi selbst die Diagnose verpasst habe.
Ich habe schon die ganze Zeit immer die eine Angst: Umkippen. Bin es aber bisher noch nie.

Zitat von pumuckl:
Niemand bekommt von heute auf morgen eine schwere Panikstörung. Das ist doch eher ein schleichender Prozess, der mit immer stärker werdenden Symptomen/Gedanken einher geht.
Nö, bei mir war es nicht so. Kam damals von heute auf morgen und in einer Zeit mit gutem Job, keine Sorgen, Freunde etc.

Wie man dann was macht, muss JEDER ALLEIN wissen. Gute Psychiater und sogar Psychologen empfehlen aber definitiv so schnell wie möglich Therapie und wenn nötig Medikament zur Stabilisierung. Es kommt aber, wie gesagt, immer darauf an, wie schwer die Erkrankung ist. Und wer wöchentlich den Notarzt ruft, nachts ins Krankenhaus geht wegen Panikattacke, arbeitsunfähig wird und so weiter, also da kann man von einer schweren Erkrankung reden. Und wenn das nicht intensiv, gut und schnell behandelt wird, dann wird es meist chronisch.

Ich hab es selbst damals nicht so gemacht, weil die Ablehnung von Medikamenten und die Angst davor eben auch Teil der Erkrankung ist. Heute würde ich es anders machen.

Habe ich bislang wirklich noch nicht gehört, dass das so unvermittelt so stark kommen kann. Aber gut. Ich bestreite das ja nicht, dass es auch solche Fälle gibt.
Ich war auch oft im Krankenhaus, Notfallarzt, Neurologie, Internist usw. usw.
Höhepunkt war meine Einweisung in die Neurologie 2011! Der junge Arzt im Krankenhaus drehte sofort am Rad als ich dort zitternd und mit Angst ankam und meinte, ich hätte einen Schlaganfall!
Und als der Verdacht im Raum stand und ich in ein anderes Klinikum sollte und dort auch prompt von Ärzten in Empfang genommen und für Untersuchungen mit auf die Intensivstation genommen wurde, war es rum. Ich dachte, dass mein letztes Stündlein geschlagen hat.
Ähem. 2 Tage später war ich ohne Befund wieder daheim. Man könnte sich im Nachhinein ohrfeigen! Habe mir nun die Bedingung gesetzt: Kein Krankenhaus mehr wegen sowas aufsuchen, wenn ich noch auf meinen zwei Beinen rum laufe!

Ach ja: Neben mir zwei junge Frauen, die die gleichen Symptome hatten. War bei denen aber auch kein Schlaganfall oder dergleichen.

Danke für die ganzen Antworten!
Sehr intreressant, wie unterschiedlich die Meinungen auch sind

Ich wünsche Euch einen unbeschwerten Tag!

Alucard, ich glaube schon, dass eine vollständige Heilung möglich ist. Viele andere Krankheiten, heutzutage sogar Krebs, sind doch auch vollständig heilbar.

Aber wie man den Postings gesehen hat ist eine psychische Erkrankung immer auch eine sehr individuelle Angelegenheit - jede der Userinnen hat mit einer verglichbaren Erkranung ganz andere Erfahrungen machen müssen .

Vergleich einfach mal Pumuckl und Crazy - da liegen Welten zwischen.

Wenn jemand z.B. eine Lungenentzündung hat stellt der Arzt die Diagnose, leitet die Therapie ein - und fast immer ist die Krankheit bald vollständig geheilt. Ein Segen der Medizin unserer Zeit übrigens, meine Grosstante ist als Kind daran gestorben, weil es damals noch keine Antibiotika gab.

Der Unterschied ist leider der , dass Diagnose und Therapie hier wesentlich einfacher sind.....

Aber Kopf hoch, meiner Meinung nach ist auch bei Psycho eine Heilung möglich.

@ Wernereiskalt: Das ist schön zu lesen :9
Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben
Vielleicht spielt auch das Wetter eine Rolle. Ich lebe im Allgäu und hier ist seit 7 Monaten der Himmel grau. Vielleicht wird der Sommer alles richten

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Dr. Reinhard Pichler
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