Experte in eigener Sache zu werden ist wirklich gut und Wissen ist in diesem Zusammenhang tatsächlich Macht bzw. es geht darum,heraus zu finden,warum Zwangsgedanken auftreten und es einem häufig schlecht geht.
Und wie man dann gegensteuern kann.
Derealisation/Zwangsgedanken/innere Leere weisen darauf hin,dass man etwas verändern kann um das eigene Wohlbefinden wieder her zu stellen.
Der schwerste Schritt ist das Eingeständnis,dass was nicht stimmt und man nicht mehr so funktioniert wie üblich und das macht jedem Menschen zunächst grosse Angst.
Die erste Erkenntnis ist,dass es nicht nur um´s Funktionieren geht sondern um längst verloren gegangene Lebensqualität.
Das ist eine wichtige Erkenntnis zu spüren,dass man eigentlich nurnoch funktioniert hat.
Mich hat das sehr traurig gemacht.
Ich musste viel weinen auch unkontrolliert und wusste zunächst nichtmal warum,es kam einfach so raus geschossen.
Die Seele/Psyche reagiert da schon sehr gesund und setzt Schutzmechanismen ein ,die man allerdings nicht haben möchte,weil es einen daran hindert,so weiter zu machen wie vorher.
Und dann fragt man sich: wie soll es weiter gehen,wie lange dauert das und werd ich wieder die Alte?
Häufig hat/zeigt auch das Umfeld wenig Verständnis,wodurch man sich (unbewusst) noch mehr dazu antreibt weiter zu funktionieren.
Hinzu kommen Scham und Schuldgefühle weil man den Alltag nicht mehr so bewältigen kann wie früher.
Die innere Verzweiflung wächst und an dieser Stelle ist geraten,sich Hilfe zu holen.
Erste Anlaufstelle: der Hausarzt,erst einmal ganz offen beschreiben,wie es einem geht.
Man kann sich medikamentös helfen lassen bei einem Psychiater,es gibt stabilisierende Medikamente.
Inzwischen verschreiben auch schon einige Hausärzte (zumindest übergangsweise) Psychopharmaka zur Erststabilisierung.
Parallel eine ambulante Verhaltenstherapie anstreben.
Man lernt dort andere (hilfreichere) Denk- und Verhaltensansätze.
Das geht alles nicht von heute auf morgen,es gibt Wartezeiten und man kommt nicht umhin,sich mit sich selbst und der eigenen Hilflosigkeit zu konfrontieren.
Mir persönlich hat geholfen,offen mit meinem Mann zu sprechen.
Ihm zu sagen,wie es mir geht und welche Ängste ich habe,das kann schon sehr entlastend sein.
Ich habe ihm auch meine ZG´s mitgeteilt,was schon eine riesen Überwindung war.
Jeder,der ZG´s hatte oder hat weiss,wie krass die sein können.
Aber nachdem ich sie ihm gebeichtet hatte,sie quasi draussen waren,haben sie ihre Macht verloren.
Dieser innere Druck,die Gedanken in sich behalten zu müssen war dann weg.
Ab und zu melden sich wieder ZG´s aber die kann ich inzwischen im Keim ersticken.
Weil sie mir lediglich signalisieren,dass ich inneren Stress haben und dann kann ich darauf reagieren.
11.07.2022 08:39 •
x 1 #110