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Hallo zusammen,
vor einigen Jahren ist es bei mir übergeschwappt und ich bin in eine schlimme Angststörung reingerutscht mit täglichen Adrenalinausschüttungen/Panikattacken. Mit Escitalopram bin ich da fast komplett wieder rausgekommen, allerdings nie zu 100% . die körperlichen Symptome kommen immer wieder, zwar deutlich leichter, aber unangenehm.

- psychisch bedingt hartnäckige Übelkeit
- Durchfälle, Darmprobleme
- hibbeliges Dauergefühl,unter Strom, sehr unangenehm (wie ein Kratzen an einer Panikattacke)

Gehen diese immer wiederkehrende Symptome nie mehr weg ? Das macht natürlich noch mehr Angst. Immer wieder denke ich mir, sollte ich nicht einfach für immer zumindest 5mg Escitalopram nehmen (aktuell nehme ich nichts).

Natürlich merkt man, in besonderen Situationen, dass die Symptome oben beschrieben sich immer mehr steigern bei
- Schlafmangel
- Tag danach (nach Alk.)
- Einsamkeit
- Computerspiele (bei mir)

Ich könnte grade weinen sorry ^^ mir tut dieses Forum so gut weil ich hier über das ganze reden kann
Grüße

30.05.2024 16:51 • 01.06.2024 x 1 #1


14 Antworten ↓


Zitat von Alex1337:
Natürlich merkt man, in besonderen Situationen, dass die Symptome oben beschrieben sich immer mehr steigern bei

- Tag danach (nach Alk.)


A


Verschwindet eine Angststörung nie mehr komplett?

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Hast du auch ständig hohen puls ?

Da Darmprobleme bei dir wohl eine Rolle spielen, will ich dir mal kurz schreiben wie es mir erging.

Mit Anfang 20 bin ich in eine Stadt gezogen für einen neuen ersten Job. Das war natürlich aufregend, aber das hatte mir bis dato nie wirklich etwas ausgemacht.
Es fing aber recht schnell an, dass ich ständig Herzrasen und Panik bekommen habe, und ich hatte Darmprobleme, die immer schlimmer wurden.
Ich bin natürlich von Arzt zu Arzt gerannt, und natürlich war immer alles in Ordnung, und natürlich müsse es psychisch sein. Es seien halt Panikattacken.
Mit dieser Gewissheit habe ich dann fast 15 Jahre gelebt. Häufig hatte ich aber auch Herzrasen und Darmprobleme, ohne dass ich Panik hatte.

Vor einigen Jahren habe ich dann festgestellt, dass ich eine Sulfatunverträglichkeit habe. An meinem damals neuen Wohnort war der Sulfatgehalt im Trinkwasser 4 mal höher (ca 30mg/l) als in meiner Heimat (7mg/l). Da ich schon immer fast nur Leitungswasser trinke, habe ich also deutlich mehr Sulfat aufgenommen.

Wann immer ich zu viel Sulfat aufnehme, bekomme ich starkes Herzrasen und dann natürlich auch Panik. Seit einigen Jahren achte ich sehr darauf, wo Sulfat (und Sulfatverbindungen) drin sind, und meide diese Dinge nun sehr strikt. Bei versehentlichen Fehltritten gehts dann direkt wieder los.

Ähnliches habe ich bei Zuckeralkoholen (Sorbitol, Mannitol und viele mehr) festgestellt. Davon bekomme ich schwere Depressionen. Blöderweise ist das auch in vielen Medikamenten drin, die man bei Magen/Darmbeschwerden einnimmt.
Ich habe also 15 Jahre lang Herzrasen und Darmprobleme durch Sulfat bekommen, die ich mit sorbithaltigen Medikamenten behandelt habe, durch die ich dann noch Depressionen bekommen habe.

Heute habe ich weder Depressionen noch Panikattacken (außer bei Fehltritte), aber die Angst davor werde ich wohl nie wieder los.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dir damit sagen will. Vielleicht schaust du einfach auch mal auf das, was du trinkst und isst.

@MischxGun nein hohen Puls habe ich nicht aber herzstolpern/aussetzer habe ich wieso ?

@colitis9439 Okay vielen Dank da muss ich mal drauf achten! Sieht man sowas im Blut oder wie wurde das festgestellt ?

Zitat von Alex1337:
Okay vielen Dank da muss ich mal drauf achten! Sieht man sowas im Blut oder wie wurde das festgestellt ?

Am einfachst stellst du sowas selbst mit einer kurzen Auslassdiät fest. Einfach mal 2 Wochen darauf achten. Ggf ein Ernährungstagebuch führen.

Ich habe eine nachgewiesene Fruktoseintoleranz. Die geht oft Hand in Hand mit einer Sorbitintoleranz.

Bei Sulfat sind mir keine speziellen Tests bekannt. Da kann man wohl nur mal auslassen. Hier beachten, dass Schwefel/Sulfat/Sulfit betroffen sind. Einfach mal nach Sulfit-Intoleranz suchen.

@Alex1337 weil ich dad mit herzrasen habe buw erhöhte puls

Zitat von Alex1337:
Gehen diese immer wiederkehrende Symptome nie mehr weg ?

Von alleine selten. Man muss die Ursache finden und daran arbeiten, z.B. Dinge in seinem Leben ändern. Das gelingt einem am ehesten, wenn man eine Therapie macht.

Zitat von Alex1337:
Natürlich merkt man, in besonderen Situationen, dass die Symptome oben beschrieben sich immer mehr steigern bei
- Schlafmangel
- Tag danach (nach Alk.)
- Einsamkeit
- Computerspiele (bei mir)

Genau hier kannst du ansetzen, dein Leben zu ändern. Keinen Alk., ausreichend Schlaf, weniger zocken und stattdessen unter Leute gehen und Kontakte knüpfen.
Und aus eigener Erfahrung kann ich dir empfehlen, regelmäßig Sport zu machen, am besten Ausdauersport. Sport ist bei Aufenthalten in psychosomatischen Kliniken ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, weil dabei Stresshormone, die die Symptome bei Angst auslösen, abgebaut werden.

Ich möchte dir die Frage mal aus meiner Sicht beantworten. Ich für mich habe das Gefühl, dass mich der Kram mein Leben lang begleiten wird. Aber...Bei mir hat es 2009 mit Angststörung + Agoraphobie angefangen. Für 3-4 Jahre habe ich die Wohnung hauptsächlich fürs Arbeiten und ein paar wenige sozial Verpflichtungen verlassen. 2013 habe ich dann eine Verhaltenstherapie angefangen, die mir unfassbar geholfen hat. 2014, am Ende der Therapie, bin ich dann von einer Kleinstadt nach Köln gezogen. Ich führe mittlerweile ein schönes Leben - Aber ich führe es definitiv mit meinem Angstbegleiter im Kopf! Jeden Tag! Irgendwas ist immer. Und trotzdem hätte ich 2010 nicht gedacht, jemals so leben zu können.

Also, kleines Fazit: Ob sie verschwindet kann ich dir nicht sagen, es gibt Menschen da ist alles wieder gut. Ich kann dir sagen, dass es möglich ist damit ein gutes Leben zu führen. Das passiert in der Regel aber nicht von allein. Bei mir war es vor vielen Jahren auch ein Forum, was mir unfassbar geholfen hat, denn reden hilft, die Therapie und bis heute immer wieder Situation mit viel Kampf!

Zitat von Shasta:
Ich möchte dir die Frage mal aus meiner Sicht beantworten. Ich für mich habe das Gefühl, dass mich der Kram mein Leben lang begleiten wird. ...

Danke dafür sehr schön
Also selbst wenn es bleiben wird. Man muss wohl lernen damit zu leben? Und sich bei solchen Symptomen in den Kopf rufen, ah moment, es fühlt sich grad an als würde ich draufgehen. Aber es ist nur Angst.

Das muss man auf jeden Fall lernen. Aber das lernen kann ja auch dazu führen, dass es auch komplett weggeht. Das ist ja nicht ausgeschlossen. Und ich kann dir sagen, in den letzten 15 Jahren bin ich sicherlich ca. 5.186 Mal gestorben, manchmal mehrmals täglich

Zitat von Shasta:
Das muss man auf jeden Fall lernen. Aber das lernen kann ja auch dazu führen, dass es auch komplett weggeht. Das ist ja nicht ausgeschlossen. Und ..

Kopf:hier jetz gehst du drauf. Ne war nur Spaß

@Alex1337
Hast Du jemals eine Therapie gemacht? Allein durch die Medikamente wird das eher nicht klappen, die können die Angst allenfalls dämpfen, aber die Ursachen bleiben ja.

Alk. und zu wenig Schlaf solltest Du vermeiden. Damit meine ich nicht absolute Abstinenz und immer 8 Stunden Schlaf. Aber übertreiben solltest Du es nicht und wenn es dir am Tag danach oder einer durchwachten Nacht schlecht geht, dann kennst Du ja die Ursache und kannst dich darauf einstellen.

Zitat von Angstmaschine:
@Alex1337 Hast Du jemals eine Therapie gemacht? Allein durch die Medikamente wird das eher nicht klappen, die können die Angst allenfalls dämpfen, ...


Ja ich hatte ca. 25 Stunden Tiefenpsychologie. Es hat mir schon auch sehr geholfen. Aber ich habe auch gemerkt, dass es nicht die eine Lösung für das ganze gibt.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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