Du hast das im Grunde schon sehr klar erkannt, besonders mit dem Satz:
Exakt das. Und genau deshalb wirst du ihn nicht da rausreden, pushen oder erinnern können – erst recht nicht mit Nachfragen, so gut gemeint sie auch sind.
Du sagst: „Er reagiert dann auch gar nicht drauf.“
Das ist ein Schutzmechanismus. Keine Trotzreaktion, kein Ignorieren – sondern eine emotionale Überforderung, die ihn innerlich einfrieren lässt. Und jedes Drängen, egal wie sanft, verstärkt genau das.
Was oft passiert – gerade bei alten, tief sitzenden Mustern – ist folgendes:
Man nimmt sich fest vor, etwas anzugehen („sobald es mir besser geht“), und sobald das Thema näher rückt, kommt ein innerer Alarm: „Gefahr!“ also flüchtet das System wieder in Rückzug, Ablenkung, Erstarrung. Das hat nichts mit Willensschwäche zu tun, sondern mit Trauma-Vermeidung.
Die Frage ist nicht, wie du ihm hilfst, die Vermeidung zu überwinden, sondern:
Wie kann er selbst merken, dass das Vermeiden langfristig mehr schadet als schützt – und bereit sein, daran therapeutisch zu arbeiten.
Solange das nicht aus ihm selbst kommt, kannst du ihn nicht dazu bringen. Jeder Anstoß von außen wird als Bedrohung wahrgenommen – und die Mauer wird dicker.
Wenn du trotzdem was tun willst:
Sei ein sicherer Hafen. Nicht durch reden oder analysieren, sondern durch Verlässlichkeit, Präsenz und klare Grenzen. Zeig ihm, dass er sein Tempo haben darf – aber dass du nicht seine Projektionsfläche wirst oder emotional untergehst, weil du alles mitträgst.
Und ganz ehrlich?
Wenn er es immer wieder vermeidet und dabei nicht an sich arbeitet, dann ist das auch nicht nur seine Baustelle, sondern irgendwann auch deine Entscheidung, wie viel Verantwortung du in der Dynamik tragen willst.
Vermeidung ist kein Freifahrtschein für ewiges Nicht-Hinschauen.
Du kannst ihn nicht retten. Aber du kannst deine Energie schützen.
Und ihm zutrauen, dass er sich selbst helfen kann, wenn er wirklich will.
Zitat von Kim4444:Ich denke bei ihm steckt das Verhalten ganz tief und war in der Kindheit ein wichtiges Überlebensverhalten.
Exakt das. Und genau deshalb wirst du ihn nicht da rausreden, pushen oder erinnern können – erst recht nicht mit Nachfragen, so gut gemeint sie auch sind.
Du sagst: „Er reagiert dann auch gar nicht drauf.“
Das ist ein Schutzmechanismus. Keine Trotzreaktion, kein Ignorieren – sondern eine emotionale Überforderung, die ihn innerlich einfrieren lässt. Und jedes Drängen, egal wie sanft, verstärkt genau das.
Was oft passiert – gerade bei alten, tief sitzenden Mustern – ist folgendes:
Man nimmt sich fest vor, etwas anzugehen („sobald es mir besser geht“), und sobald das Thema näher rückt, kommt ein innerer Alarm: „Gefahr!“ also flüchtet das System wieder in Rückzug, Ablenkung, Erstarrung. Das hat nichts mit Willensschwäche zu tun, sondern mit Trauma-Vermeidung.
Die Frage ist nicht, wie du ihm hilfst, die Vermeidung zu überwinden, sondern:
Wie kann er selbst merken, dass das Vermeiden langfristig mehr schadet als schützt – und bereit sein, daran therapeutisch zu arbeiten.
Solange das nicht aus ihm selbst kommt, kannst du ihn nicht dazu bringen. Jeder Anstoß von außen wird als Bedrohung wahrgenommen – und die Mauer wird dicker.
Wenn du trotzdem was tun willst:
Sei ein sicherer Hafen. Nicht durch reden oder analysieren, sondern durch Verlässlichkeit, Präsenz und klare Grenzen. Zeig ihm, dass er sein Tempo haben darf – aber dass du nicht seine Projektionsfläche wirst oder emotional untergehst, weil du alles mitträgst.
Und ganz ehrlich?
Wenn er es immer wieder vermeidet und dabei nicht an sich arbeitet, dann ist das auch nicht nur seine Baustelle, sondern irgendwann auch deine Entscheidung, wie viel Verantwortung du in der Dynamik tragen willst.
Vermeidung ist kein Freifahrtschein für ewiges Nicht-Hinschauen.
Du kannst ihn nicht retten. Aber du kannst deine Energie schützen.
Und ihm zutrauen, dass er sich selbst helfen kann, wenn er wirklich will.
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