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Zitat von Emmy1:
@Schlaflose hallo Willst du damit sagen, du gehst oder fährst z.b. einkaufen auch wenn du Angst hast und alle Symptome der Angst. Bei mir ist es so ...

Mir geht es genauso wie dir, aber ich versuche alles zu machen.
Es gibt Tage, da schaff ich es nicht und bleibe zuhause, manchmal sogar mal ne ganze Woche,dann geht's wieder weiter.
Leider habe ich es noch nicht geschafft mit der Angst zu leben und Sie zu akzeptieren,aber es wird nach und nach etwas besser,allerdings ist die Angst seit meiner ersten Panikattacke 2018 immer noch stark......DRück dir die Daumen....

@progylein
Danke ich drücke dir auch die Daumen

A


Vermeidung bei Angst und Panik

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Kommt glaub auf die Panikattacken an wie du dich am besten verhalten sollst. Klar der Angst zeigen das es trotzdem geht ist optimal aber manchmal geht das nicht. In meinen schlimmen Phasen war Panik fast täglich egal ob draußen oder daheim. Teilweise mit Dissoziationen und Zeitsprüngen mit anschließenden Heulkrämpfen und Hyperventieren bis ich nicht mehr konnte und Schlafen musste. Da war es kontraproduktiv es zu erzwingen. Meine Welt wurde dann immer kleiner bis ich mich kaum aus dem Schlafzimmer traute. Und selbst da hatte ich Angst.
Aber mit viel Therapie würde es Stück für Stück besser. Erst Gesprächstherapie zum Sichern und dann Verhaltenstherapie um der Angst in den Hintern zu treten. Hab damit fast wieder Normale Lebensqualität. Und nur noch 1-2 Panikattacke im Monat die ich meistens aber einfach aushalten kann ohne das sie mein Leben beeinflussen.
Mir hat es sehr geholfen meine Ängste runterzubrechen und erst da zu Kämpfen wo ich warscheinlich Gewinnen kann. Das wär zum Beispiel beim Marktbesuch: Kannst du an den Ort wenn kein Markt ist? Kannst du zu einem anderen Markt? Kannst du den Weg gehen oder Fahren wenn du daran vorbeigehst?
Oder notfalls ganz ganz klein. Du ziehst dich für den Markt an schreibst dir Einkaufsliste und gehst nur kurz vor die Tür. Manchmal kann das schon sehr schwer sein. Vorallem begleitetes Rausgehen in die Angst mit meiner Verhaltenstherapeutin hat mir sehr geholfen. Denn es geht da nicht darum das du merkst das du dabei nicht stirbst sondern um das Bewusste Erleben das dein Körper die Angst abbaut egal was du tust. Egal ob Weglaufen, einen Skill zur Beruhigung einsetzen oder einfach nix tun. Die Angst geht runter.

Zitat von Sillyblue:
Kommt glaub auf die Panikattacken an wie du dich am besten verhalten sollst. Klar der Angst zeigen das es trotzdem geht ist optimal aber manchmal ...

Hi
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis es ok war?
Nimmst du noch Medikamente ein?
Kannst heute nochmal alles machen ?
Gruß

Gesprächstherapie war so 5 Jahre aber da kam auch Depression und Zwangsgedanken dazu. Verhaltenstherapie ca 2 Jahre. Da bin ich gerade beim Therapie ausschleichen. Hab fast nie ADs genommen weil die bei mir keine Verbesserung zeigten.
Geht fast wieder alles. Nur Autofahren hab ich noch als grossen Baustein offen.
Manchmal bin mitlerweile sogar Froh wenn ich eine Panikattacke in einer zurückgewonnen Situation habe. Denn dann weiß ich das ich die meistern kann und ich mir keine Angst mehr darum machen muss. Z. B. Beim Fahrradfahren fand ich das voll beruhigend als ich da endlich eine hatte. Und ich einfach abgestiegen bin 20 min gewartet hab und dann weiter gefahren bin. Da hats denn Schrecken verloren.

Mhm, mich wundert gerade etwas, dass ihr alle von zeitlich relativ kurzen Attacken schreibt, die ich zwar auch kenne (Einkaufen usw) aber die ich nicht nur erfahren habe.

Mein Psychiater hatte mich nämlich eingangs gefragt wie lange solche Attacken bei mir gehen und manchmal hab ich 2-3 Stunden im Bett gelegen und durchgezittert bis ich vor Erschöpfung eingeschlafen bin.

Nur gab es keine unmittelbaren Auslöser.
Als wäre plötzlich ein Schalter umgelegt worden. Kälteschauer, Gänsehaut und Schüttelfrost.

Zählt das noch als Panikstörung oder ist das eher Teil einer Depression, wenn das so lange dauert?

@illum
Bei mir hat die Länge und Heftigkeit schon nachgelassen.
Glaub länger als ne Halbe Stunde dauert Panik selten. Das heisst aber nicht das danach alles vorbei ist und nicht Hohe Anspannung und starke Angst möglich ist. Mit den Heulkrämpfen Und dem Hyperventilieren waren es dann auch paar Stunden. Aber das hab ich seit paar Jahren nicht mehr.

@Sillyblue

Ich hab nochmal überlegt (wann, wie, wo etc) und bei mir das Tavor in Verdacht, weil ich es mal von der Notaufnahme mitbekommen habe und danach vom Psychiater als Notübergang bis das Escitalopram wirkt und wenn ich mich Recht erinnere, war das zeitlich immer Recht nahe, nachdem die erste volle Halbwertszeit 24 Stunden ohne Neueinnahme durch war.

Nur hab ich es nie länger als ein paar Tage genommen.

Mhm. Falls das so sein sollte ist das Verstärkte Wiederkehren von Angstgefühlen aus dem Beipackzettel ziemlich untertrieben. Aber wenigstens würde es erklären, warum die Symptomatik so elend lang angehalten hat und ich fix und fertig beim Arzt saß.

Zitat von illum:
Mein Psychiater hatte mich nämlich eingangs gefragt wie lange solche Attacken bei mir gehen und manchmal hab ich 2-3 Stunden im Bett gelegen und durchgezittert bis ich vor Erschöpfung eingeschlafen bin.

Eine richtige Panikattacke, d.h. die höchste Stufe des Angstzustandes, kann nur 20-30 Minuten andauern, weil dabei das gesamte Adrenalin im Körper verbraucht wird und es eine Zeitlang dauert, bis so viel neues Adrenalin produziert wird, dass eine neue PA ausbrechen kann. Wenn ein Angstzustand länger andauert, ist er unterhalb des PA-Levels und die Adrenalinproduktion läuft unterdessen weiter.
Wenn man nur zittert, ist das keine PA.

@emmi1
Vielleicht ist Annahme die bessere Variante. Kampf bedeutet dagegen. Ich habe es jahrzehntelang falsch gemacht, weil ich dachte ich muss dagegen, also Kampf einnehmen. Dann wurde es schlimmer.
Erst als ich Annahme und das Arbeiten bzw. Abarbeiten und verarbeiten meiner Ursachen anging wurde es besser und besser. Ich bin seit einigen Jahren Panik Attacken frei und die Ängste sind weit in den Hintergrund gerückt, so dass ich gut damit leben kann. Das aus meiner eigenen Erfahrung heraus. Die Arbeit hat etwa drei Jahre gedauert und sich gelohnt.
Nun hat jeder Mensch seine eigene Prägung und Erfahrungen gemacht, so dass es nicht die Lösung oder den Weg gibt. Das darf jeder für sich selbst heraus finden.

Ich glaub das Problem ist dieser Gedanke des Kämpfen müssens. Für mich war alles draußen ein Kampf und Zusammenreißen bis ich zurück Zuhause war. Ich glaub inzwischen das ist falsch. Ich übe inzwischen wie ich mich entspannen und mir was Gutes tun kann draußen. Wie entspanne ich mich im Bus - vielleicht gemütlich hinsetzen. Was kann ich mir Gutes im Supermarkt tun - langsam machen und vielleicht an dem Tag wo es mir nicht so gut geht keinen Großeinsatz machen. Es ist Lernen mit der Angst und auch an Tagen wo es dir nicht gut geht umzugehen.

@-IchBins-
Hallo, du hast eine gute Idee, ja ich hab immer dagegen gekämpft und bin weggelaufen oder zurück gefahren.
Einfach sofort weg hier, die Angst ist mein Feind.
Das komische war immer sobald ich z.b. auf Parkplatz war ausgestiegen bin, die Angst kam, bin ich ins Auto und Richtung Zuhause gefahren. Schon nach wenigen Metern wurde die Angst weniger. So als sie mir sagen wollte, ich bestimme dein Leben, du hast gemacht was ich wollte bist umgekehrt und ich habe gewonnen.

Wie ich dich verstehe sollte ich die Angst als meinen Begleiter ansehen, aha da bist du ja wieder, dann gehen wir jetzt gemeinsam in den Edeka. Auch wenn es schwierig ist mit dir im Schlepptau aber ich mache mein Ding jetzt.

Dann hat die Angst verloren das heißt mit der Zeit hat sie auch keine Lust mehr mich zu ärgern und lässt nach.
So ähnlich als wenn mich ein Nachbar ärgern will aber ich gehe nicht drauf ein, ich rege mich nicht auf, dann verliert er auch die Lust.

Ich finde deine Idee gut und wie die ärzte sagen man soll sich ja nicht ganz zurück ziehen. Gut es gibt ganz schlechte Tage OK. Aber es ist wichtig der Angst die Stirn zu bieten mit dem Wissen mir passiert ja nichts es sind nur Gedanken und Gefühle. Heute früh habe ich gelesen das selbst eine richtige Panikattacke nach 10 bis 20 min aufhört.
Deine Nachricht hat mir gerade Mut gemacht und sie ist logisch. Danke das du und den anderen hier das geschrieben hast

Im Prinzip warten wir bzw ich ja 24/7 auf die Angst. Man hat fast nichts anderes mehr im Kopf.
Wenn sie kommt dann fährt sie eben mit.
Es ist schon komisch das jeder Arzt Psychologe und berichte sagen es sind nur irre Gedanken, man es aber nicht glauben kann und die Angst genau dadurch so eine macht über einen hat.

LG Emmy

@Emmy1
Genau das kenne ich auch, die Nervosität bevor....... Manchmal schaffe ich es trotzdem in den Supermarkt. Es ist jedes Mal eine Herausforderung, der Kampf mit dem Schwindel, dem Gefühl gleich umzufallen, alles verschwimmt vor meinen Augen, die Ohren hören alles überlaut....., grausam. Mittlerweile empfinde ich Glück an den Tagen/Stunden, an denen ich mich »normal« fühle. Therapien, Medikamente, Ärzte, HP, alles ohne nachhaltigen Erfolg Liebe Grüße HG

@emmi1
Ja das hast du genau gut erkannt. Es gibt hat ein tolles Video, also ich fand es für mich wirklich gut und aufschlussreich damals von Yongey Mingur Rinpoche, ein tibetischer Mönch, der selbst unter anstrengend und Panik litt. Das Video heißt: befriending with your panic, auf YouTube.

Zitat von Emmy1:
Ist Vermeidung schlecht da die Angst dann gewinnt?


Ja, allerdings tut das zu Beginn jeder, denn Angst lässt einen entweder flüchten oder kämpfen. Und kämpfen fällt bei uns aus, da wir ja gar nicht wissen, gegen was wir kämpfen sollen.

Insofern ist es dein angeborener Instinkt, die Gefahr meiden zu wollen.

Und nun wird es doof, da 1. keine echte Gefahr besteht und 2. Der eigene Radius immer kleiner wird. Deswegen sollte man eben nicht vermeiden.

Da man aber mit der 1. Panikattacke auch ein Trauma erlitten hat, wird es schwierig, den Weg zu finden, der zu einem passt. Und je mehr das Umfeld einen unterstützt und alles für einen regelt, desto unselbständiger wird man.

Therapie ist also sehr wichtig, dieses Forum auch, und am wichtigsten ist die Frage, was du eigentlich möchtest und zu tun bereit bist, damit sich die Problematik ändern kann.

Wichtigste Frage, die du dir stellen kannst: Was befürchtet du denn eigentlich?

Der Weg aus der Angst ist der Weg zu dir selbst. Scheinbar leben und lebten wir ein Leben, das aus irgendeinem Grund als Gefahr angesehen wird. Und sich über diese Fragen und Gedanken auseinanderzusetzen ist 1000 mal besser, als vor dem Aussen Angst zu haben.

Was einem immer zu der Warum führt: Warum habe ich Angst.

Und eines noch: Hab Geduld und akzeptiere, dass du eine Angsterkrankung hast.

Ich empfehle noch die Überprüfung der Schilddrüse, bzw. die üblichen Verdächtigen wie Eisenmangel, Vitamin D und B-Mangel, und was dem Arzt sonst noch alles einfällt.

@-IchBins-
Danke das gucke ich mir an.
Vielleicht hilft dein/mein Post auch anderen für ein bisschen Mut.

Ich habe in den letzten Jahren gemerkt das man sich selbst helfen muss. Ich will keinen beleidigen aber Psychologen, die es nur aus Büchern kennen haben keine Ahnung wie es wirklich ist. Meine Erfahrung, das viele gerede ging mir auf den Keks und brachte nur aufgewühltheit in mir und Erschöpfung.

Zitat von Emmy1:
@-IchBins- Danke das gucke ich mir an. Vielleicht hilft dein/mein Post auch anderen für ein bisschen Mut. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt das man sich selbst helfen muss. Ich will keinen beleidigen aber Psychologen, die es nur aus Büchern kennen haben keine Ahnung wie es wirklich ist. Meine Erfahrung, das ...

Ich sehe Psychotherapie heute auch kritisch („kritisch“ im positiven Sinn). Sie kann helfen, vor allem entlasten und stabilisieren. Aber sie kann in vielen Fällen nicht mehr leisten, was dann für Klienten und Therapeuten natürlich frustrierend ist. Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich schon früh sah, dass die verbale Psychotherapie das „Problem“ in mir gar nicht bearbeiten kann, weil das Problem ein vorsprachliches ist und viel tiefer liegt. Nur in Atemtherapiesitzungen kam ich damit in Kontakt. Irgendwann wurde die Psychotherapie für mich eher belastend als helfend.
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Zitat von Emmy1:
Ich habe in den letzten Jahren gemerkt das man sich selbst helfen muss. Ich will keinen beleidigen aber Psychologen, die es nur aus Büchern kennen haben keine Ahnung wie es wirklich ist. Meine Erfahrung, das viele gerede ging mir auf den Keks und brachte nur aufgewühltheit in mir und Erschöpfung.

Genauso ist es, ich kann mir nur selbst helfen. Mir haben keine Therapien und keine Klinikaufenthalte geholfen, weil das Problem an sich nicht erkannt wurde. Meine letzte Therapie hat alles nur noch schlimmer gemacht, weil es die falsche Form war.
Die hören heutzutage nicht mehr richtig hin, habe ich das Gefühl oder stellen nicht die richtigen Fragen (man selbst weiß es ja nicht, weil ich zu jenem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, was das eigentliche Problem ist/war).

Ich sehe das genauso. Deshalb habe ich mich auch nur mit Recherche aus dem Netz und vielen Hörbüchern beschäftigt, bei welchen Menschen selbst Angst und Panik durchlebt hatten. Die wissen, wovon sie sprechen. Jemand, der das studiert hat, weiß im Prinzip nichts davon, wie ein Patient sich fühlt und wie es ist, an schlimmen Ängsten zu leiden usw.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf deinem eigenen Weg.

Was mir gerade noch eingefallen ist.
Wir bzw kann nur von mir sprechen sind so Menschen die alles solange überlegen und eine Gedanken Spirale aufbauen. Was wäre wenn, und vielleicht heute nicht, lieber morgen usw. Jedenfalls kann ich auch meine guten Stunden so kaputt denken das dann nix mehr geht.
Gemerkt habe ich das auch an kleinen Sachen Zuhause.
Z.b. man sitzt und grübelt. Angesagt wäre duschen, Haare waschen, Hof fegen oder was auch immer.
Ach ne jetzt sofort nicht, trinke lieber noch ne Tasse Café oder 30 min warte ich noch hat gerade in der Brust gepieckt .
Es fällt uns schwer uns allgemein aufzuraffen spontan zu sein, wir müssen erst denken und alles im Kopf 100 x durchspielen.
Ach es regnet ne dann lieber nicht. Oh der Hund will spielen dann später.
Wisst ihr oder kennt ihr was ich meine?

Zitat von Emmy1:
Wisst ihr oder kennt ihr was ich meine?

ja, ich weiß, was du meinst, das ging mir in der Vergangenheit ganz oft so.
Das wird auch wieder besser, wenn der Fokus wieder aufs Hier und jetzt gelegt werden kann.
Alles Gute für dich!

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