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Hallo,

ich habe seit ca. einem Jahr eine verstärkte Angstphase mit Agoraphobie, Herzphobie, Panikattacken. Ich habe gute Unterstützung (Psychologe, Hausarzt, Freundin) und kann auch arbeiten, allerdings ist es oft schwer.

Mit meinem Vater hatte ich immer schon eine teilweise angespannte Beziehung, aber dennoch ganz gut. Aber er ist eben total anders als ich. Er (76) war absoluter Karrieremensch, ich super sensibel wie meine Mutter (verstorben).

Ihm geht es gesundheitlich ganz gut bis auf Knieprobleme. Wegen seiner schwierigen Art hat er quasi keine Freunde mehr, meine Mutter ist tot, sozial läuft bei ihm nicht mehr viel. Ich muss unsere Treffen gut dosieren, da es mir sonst zu anstrengend wird.

Nun regt er sich auf, wenn es ihm irgendwann mal schlechter geht , ob ich mich dann überhaupt um ihn kümmern würde und fängt an, herumzumeckern, ist gereizt.

Ich brauche relativ feste Strukturen und werde neben meiner Angststörung einfach nicht die Energie haben, mich mehr mit ihm zu treffen. Das würde mich sehr stressen. Ich brauche viel Ruhe und Zeit für mich.

Wie würdet ihr mit so einer Situation umgehen?

Schönen Sonntag!

12.06.2022 12:45 • 12.06.2022 #1


6 Antworten ↓


Ich würde sagen, er soll sich schon mal um einen Platz im Seniorenheim kümmern.

A


Vater will das ich mich mehr um ihn kümmere

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Ja das hatte er auch von sich aus angesprochen, er hat da so ein recht gutes Heim im Auge (Augustinum).

Frage mich, wieso er sich dann denkt, niemand würde sich um ihn kümmern. Wenn er in diesem (sehr luxuriösen) Heim wäre, hätten die dort einen Top-Service und wir würden ihn dann ja auch besuchen.

Scheint so eine diffuse Angst von ihm zu sein.

Wenn es immer schon in diese Richtung tendierte, dann erkenne ich da Parallelen zu meinen narzisstischen Eltern. Mein Tipp an dich wäre, in erster Linie auf dich selbst zu achten, auf deine eigenen Bedürfnisse. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Aufopferung und Zuneigung sind keine Schuld gegenüber anderen, sondern eine freiwillige Leistung, die man selbst dosieren kann.

Er sollte sich dann auch mal mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht beschäftigen.

Zitat von squashplayer:
fängt an, herumzumeckern, ist gereizt.


Sag ihm, wenn du weiterhin so gereizt mir gegenüber reagierst und deine Ängste so zum Ausdruck bringst, erreichst du genau das Gegenteil. Unzufriedene Menschen kann keiner leiden.

Wirst zwar keine Änderung erreichen, hast es aber gesagt und wirst es immer sagen. Und am Wichtigsten ist, dass du nur das tust, was Dir am Herzen liegt. Alles andere macht nur Stress.

Mich haben alle verbal enterbt. Grins.

Zitat von squashplayer:
Ja das hatte er auch von sich aus angesprochen, er hat da so ein recht gutes Heim im Auge (Augustinum).

Frage mich, wieso er sich dann denkt, niemand würde sich um ihn kümmern. Wenn er in diesem (sehr luxuriösen) Heim wäre, hätten die dort einen Top-Service und wir würden ihn dann ja auch besuchen.

Scheint so eine diffuse Angst von ihm zu sein.

Das ist ja schon mal gut, dass er vernünftig ist und freiwillig ins Heim gehen will. Wenn er sich dort erstmal eingelebt hat, wird er merken, dass es keinen Grund gibt, warum du dich mehr um ihn kümmern müsstest.





Dr. Christina Wiesemann
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