Hi Nat,
ich hatte vor 20 Jahren eine tiefenpsychologisch orientierte Gesprächstherapie. Da ich ein Grübler vom dienst bin und mir ohnehin viele Gedanken mache und den Ursachen auf den Grund gehen wollte, habe ich mich durchgegrübelt, das wurde natürlich immer noch mehr angeregt. Die Therapie hat auch etwas geholfen, aber erst, wenn ich angefangen habe zu handeln. Es war so ein Punkt, wo ich mir sagte, ich könne noch 20 Jahre weiter in mir wühlen und in meiner Vergangenheit kramen, wenn ich nicht endlich draußen anfange was zu tun, dann passiert gar nichts. Ich hatte damals eine Selbsthilfegruppe (mit psych.Anleitung) zusätzlich , die mir dann von der Seite her viel geholfen hat.
Ich habe jetzt wieder eine Panikepisode (leider) und bin eigentlich der Überzeugung, dass so eine kognitive Verhaltenstherapie sehr dienlich sein kann. Habe das Buch von Doris Wolf gelesen und die eher agoraphobischen Ängste damit in den Griff bekommen. Meine Angst allein zu sein und zu sterben und meine Angst vor dem Tod und Verlusten allgemein aber nicht. Ist auch schwer für mich praktikabel.
Ich mache jetzt wieder eine Gesprächstherapie und sitze auch wieder in den Tiefen, weil ich jetzt unbedingt an die Strukturen ran will.
Ich denke, dass man das auch über eine kog. VT machen kann, die setzt ja an den erlernten Verhaltensweisen an, die der Abwehr bestimmter innerer Gefühle dienen, die man tatsächlich erworben hat, um mit bestimmten Situationen als Kind klar zu kommen. Und sie setzt an den dazugehörigen Gedanken an, die negativ Situationen beurteilen. Diese negative Sichtweise oder Bewertung entstammt aber den Erfahrungen, die man gemacht hat als Kind, Jugendlicher und die Bewertungen, die man vollzieht stammen auch aus der Zeit durch verschiedene elterlich etc. Beeinflussungen. Man kann also auch wenn man sich die Gedankenprozesse, die Verhaltensweisen und Gefühle in bestimmten Situationen in der Gegenwart anschaut, auf die Strukturen und Muster stossen, die in die Vergangenheit erworben wurden. Zwangsläufig.
Ich hätte so eine Therapie jetzt vorgezogen, weil sie direkt am jetztigen Verhalten und Gefühl ansetzt. Ich bin aber in der Gesprächstherapie, weil ich mit dieser Therapeutin gut klar komme und sehr großes Vertrauen habe.
18.05.2008 22:08 •
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