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Hallo, habt Ihr schon die Ursachen eurer PAs gefunden/erkannt? Ich mache noch eine Therapie und es deuteten schon einige Punkte auf die PAs, aber so richtig 100 % ist noch keine Ursache gefunden.
Mein Therapeut sagt, nur wenn wir die Ursache kennen, können wir was dagegen tun.

18.05.2008 14:38 • 19.05.2008 #1


6 Antworten ↓


Hallo,

das mit der Ursache, die unbedingt gefunden werden müsse, finde ich echt ärgerlich - jedenfalls wenn etwas anderes gemeint ist als der übliche Angstkreislauf. Es ist mittlerweise gut belegt, dass sich bei den meisten Angstpatienten keine traumatischen Ereignisse finden, die die Panikstörung erklären könnten. Was nicht heißen soll, dass Traumata nicht zu PAs führen können. Außerdem ist es gerade bei PAs so, dass sie sich selbst am Leben halten - weil jede einzelne PA ein quasi traumatisches Erlebnis ist, zu weiterer ängstlicher Selbstbeobachtung und damit zu weiteren PAs führt. Ich würde soweit gehen: Die Ursache von Panikattacken sind Panikattacken, deren Angstkreislauf nicht therapeutisch durchbrochen wurde. Wenn letzteres partout nicht gelingt oder es immer wieder zu unerklärlichen Rückfällen kommt, dann erst lohnt sich m.E. die Suche nach einer tieferen Ursache - sofern die nicht so offensichtlich ist, dass sie einen von vornherein angesprungen hat.

Liebe Grüße
Christina

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Ursachen der PAs

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Hallo Christina, ich hatte es schon in einem anderen Beitrag geschrieben, ich bin meine PAs schon mal für 2 Jahre los gewesen. Damals wusste ich nicht, was ich habe, ging wie fast jeder mit diesem Problem zum Arzt und der überwies mich zu einer Therapeutin. (Ich weiß heute leider nicht mehr, in welchen Bereich.) Die sprach kurz über meine Vergangenheit und ging sofort auf mein Problem ein. Ich musste viel zu Hause lesen und täglich üben. Sie fragte quasi nur ab, was ich getan habe, wie in der Schule. Ich wusste aber nun, was ich haben (PAs) und konnte damit besser umgehen. Ich laß ein Buch und half mir selbst. Habe die Therapie also freiwillig abgebrochen. Wie gesagt, ich kam da 2 Jahre heraus und konnte normal weiter leben. Doch dann kam dieser krasse Rückschlag letztes Jahr, der mich in einer mehr als tiefes Loch warf. Nun bin ich unsicher und weiß nicht so recht, was richtig für mich ist. Die Tiefenpsychologie ist sicher nicht schlecht, aber irgendwie hilft es mir nicht so recht gegen die Attacken anzukämpfen. Es ist nicht falsch, dass ich da bin, aber ich muss handeln.. Und das kann ich da irgendwie nicht. Verstehst Du was ich meine? Ich habe auch angst einfach zu wechseln, dass es falsch ist. Hmm.. Ich bin im Moment so verzweifelt.

also bei mir ist die ursache hypochondrie. ich bilde mir ständig die schlimmsten krankheiten (krebs, schlaganfal...)ein, also alles was gerade zu meinen symtomen passt. darauf hin bekomme ich immer eine pa. gaaaanz schlimm!

das aller schlimmste sind die schmerzen die ich auch dan wirklich habe.
kannst dir ja vorstellen was das immer auslöst!

liebe grüsse mel..

Hi Nat,
ich hatte vor 20 Jahren eine tiefenpsychologisch orientierte Gesprächstherapie. Da ich ein Grübler vom dienst bin und mir ohnehin viele Gedanken mache und den Ursachen auf den Grund gehen wollte, habe ich mich durchgegrübelt, das wurde natürlich immer noch mehr angeregt. Die Therapie hat auch etwas geholfen, aber erst, wenn ich angefangen habe zu handeln. Es war so ein Punkt, wo ich mir sagte, ich könne noch 20 Jahre weiter in mir wühlen und in meiner Vergangenheit kramen, wenn ich nicht endlich draußen anfange was zu tun, dann passiert gar nichts. Ich hatte damals eine Selbsthilfegruppe (mit psych.Anleitung) zusätzlich , die mir dann von der Seite her viel geholfen hat.
Ich habe jetzt wieder eine Panikepisode (leider) und bin eigentlich der Überzeugung, dass so eine kognitive Verhaltenstherapie sehr dienlich sein kann. Habe das Buch von Doris Wolf gelesen und die eher agoraphobischen Ängste damit in den Griff bekommen. Meine Angst allein zu sein und zu sterben und meine Angst vor dem Tod und Verlusten allgemein aber nicht. Ist auch schwer für mich praktikabel.
Ich mache jetzt wieder eine Gesprächstherapie und sitze auch wieder in den Tiefen, weil ich jetzt unbedingt an die Strukturen ran will.
Ich denke, dass man das auch über eine kog. VT machen kann, die setzt ja an den erlernten Verhaltensweisen an, die der Abwehr bestimmter innerer Gefühle dienen, die man tatsächlich erworben hat, um mit bestimmten Situationen als Kind klar zu kommen. Und sie setzt an den dazugehörigen Gedanken an, die negativ Situationen beurteilen. Diese negative Sichtweise oder Bewertung entstammt aber den Erfahrungen, die man gemacht hat als Kind, Jugendlicher und die Bewertungen, die man vollzieht stammen auch aus der Zeit durch verschiedene elterlich etc. Beeinflussungen. Man kann also auch wenn man sich die Gedankenprozesse, die Verhaltensweisen und Gefühle in bestimmten Situationen in der Gegenwart anschaut, auf die Strukturen und Muster stossen, die in die Vergangenheit erworben wurden. Zwangsläufig.

Ich hätte so eine Therapie jetzt vorgezogen, weil sie direkt am jetztigen Verhalten und Gefühl ansetzt. Ich bin aber in der Gesprächstherapie, weil ich mit dieser Therapeutin gut klar komme und sehr großes Vertrauen habe.

Hey Nat,

bei mir ist es die Traumatisierung. Darauf ist auch die Behandlung ausgerichtet. Der Therapeut hilft mir sehr. In manchen Zeiten greifen wir auf die Klopftechnik zurück. Bei Problemen, die mit der Traumatisierung zu tun haben gibt es spezielle Übungen.

gruß
Monalisa

hallo kishti, danke für deine antwort. ich habe mich gestern und heute mal ein bisschen schlau gemacht, mails verschickt, bei der krankenkasse angerufen etc. ich habe damals auch schon eine therapie gemacht, die allerdings frühzeitig abgebrochen, da ich der meinung war, ich schaffe das alleine.. na ja, nach dem schweren rückfall bin ich erneut auf die suche nach einem therapeuten gegangen. es hat mir auch geholfen, ich bin halt nur am zweifeln, ob die tiefenpsychologie ausreicht. das buch von doris wolf ist wunderbar, es hat mir ebenfalls eine ganze menge beigebracht, vor allem klarheit über diese krankheit. na ja, nun werde ich mit meinem therapeuten sprechen, ob ein wechsel in die vt nicht besser für mich ist. ich habe zwei antworten von angeschriebenen vt bekommen.. der eine wollte mich auf eine warteliste setzen, wäre dann so in 12-15 monaten was frei! und bei den anderen habe ich was ende Juli bekommen.. unglaublich, wie viele leute das brauchen.. aber das zeigt ja auch schon dieses forum. ich hoffe es hilft mir weiter, denn ich bin noch ziemlich jung, möchte leben und ne familie gründen.
aber ich habe es schon mal geschafft und werde es auch diesmal wieder schaffen. es ist mir nur sehr wichtig, dass ich nicht wieder in dieses tiefe loch falle. Mit viel Willen und Kraft schaffe ich das schon wieder..





Dr. Hans Morschitzky
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