App im Playstore
Pfeil rechts

jetzt wo sommer ist steht der erste längere Urlaub mit meinem Mann an, der seit einem Jahr unter Panikattacken leidet.
Wir mussten einen Urlaub vergangenes Jahr abbrechen weil es ihm zu schlecht ging!
Jetzt ist es wieder so weit... und ich hab natürlich bammel.
Es ist einfach etwas anderes wenn man in einer fremden Umgebung ist.
Gut es sind viele Freunde von uns auch dort. Aber trotzdem hab ich ziemlich angst davor dass es ihm wieder schlecht gehen könnte...

Wollte einfach mal fragen wie ihr das so macht?
Egal ob selbst Betroffen oder las Mit-Leidende

28.07.2007 09:57 • 28.07.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo Sara,

wie sieht den euer Urlaub aus? Fliegt ihr, oder fahrt ihr Auto? Und in welcher Form äussert sich den die Angst deines Mannes, bzw. wann tritt sie denn auf?

Ich war jetzt auch mit Mann und Kind eine Woche weg.

Aus der Sicht einer Betroffenen kann ich dir sagen, das ich mich trotz aller Befürchtungen sehr auf den Urlaub gefreut habe, ich mir aber auch von Anfang an klar gemacht habe, das ich jetzt nicht eine Woche der totalen Entspannung erwarten konnte.
Ich war aber dennoch nicht bereit, mir das nehmen zu lassen (sprich mich der Angst wegen um die Freuden eines Ortswechsels zu bringen)
Dann habe ich immer versucht, die Situation nüchtern zu betrachten, sprich wenn ich wieder Unruhe und Herzklopfen bekam, hab ich mir gesagt: es ist wie es ist und die Ärzte hier sind auch gut. Und wenn du jetzt tot umfallen sollst, würdest du das auch daheim tun! Klingt einfach und ist es prinzipiell auch, denn so sind die Fakten.
Natürlich ist es in der Praksis nicht ganz so simpel, aber ich hab in meinem Urlaub ein paar unruhige und nervöse, aber auch sehr viele schöne Stunden erlebt.

Aus der Sicht meines Partners kann ich dir sagen, das er einfach nicht zu überbesorgt ist. Sprich, er hat auch im Urlaub nicht ständig gefragt wie es mir geht und ob alles okay ist. Oft ist es nämlich einfach kontraproduktiv der Sache zu viel Bedeutung und Aufmerksamkeit zu schenken.
Wenn es mir nicht gut ging und ich meine Ruhe brauchte, hat er mich fast Kommentarlos frei geschaufelt und mir Raum verschafft und wenn ich mal ein Stück gehen wollte ist er halt einfach mit mir gegangen.
Generell spricht er das Thema gar nicht an, aber wenn ich drüber reden will ist er da.
Und das hat sich bisher eigentlich als recht gute Taktik erwiesen, sprich Ablenkung ist meist besser als das Problem ständig und ausführlich zu diskutieren.

Sehr hilfreich sind bei mir auch immer Dinge auf die man sich konzentrieren muss, wie Sudoku oder Kreuzworträtsel um die Angst vor der Angst in den Griff zu bekommen, manchmal ist aber auch einfach schlichte, körperliche Betätigung wie Badminton, Putzen oder andere nette Dinge angesagt.

Ich wünsche euch auf jeden Fall einen schönen Urlaub und hoffe das ihr euch BEIDE gut erholt.

Liebe Grüsse
Lotte





Dr. Hans Morschitzky
App im Playstore