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Ich glaube, es hat alles Vor- und Nachteile.
Manchmal wünschte ich, wir hätten kein Social Media, WhatsApp etc.
Andererseits gibt es mir die Möglichkeit laufend Kontakt zu halten mit Freunden und über eigene Dinge im Leben zu erzählen.
Das alles war früher in den 90ern gar nicht möglich und eine SMS kostete damals am Anfang 50 cent(?) glaube ich.

Früher war es auch nicht erlaubt in Bus oder Bahn zu telefonieren und überall waren dort Schilder angebracht. Aber alles verändert sich und heute machen die Kinder morgens im Bus noch Hausaufgaben auf dem iPad.

Andererseits, gerade in Social Media können Dinge schnell außer Kontrolle geraten, wenn man anfängt gegen jemanden zu hetzen, weil Politiker XY wieder irgendwas gesagt hat etc. Mir macht das alles Angst mittlerweile, weil die Dynamik so extrem ist und sich alles extrem schnell verbreitet. Ich bin zum Glück nicht bei FB oder Twitter (Twitter ist für mich einfach nur ein abgrundtief böser Ort) und nutze nur WhatsApp und Telegram. Meine Freunde haben meine Nummer und die Leute, von denen ich das will. Ich konnte es nie verstehen, warum man unbedingt will, dass fremde Menschen sehen können wo ich gerade bin und Urlaub mache.

Zitat von Hicks:
Völlig verständlich, dass es für Dich sogar ein Segen ist. Das kann ich verstehen. Es ist aber auch so, dass man dadurch auch keinen Grund mehr hat, überhaupt gegen seine Angst, rauszugehen, anzukämpfen, weil man ja als Notlösung die digitale Verbindung nach draußen hat. Ob man das dauerhaft eine Lösung ist ...


als notlösung die digitale verbindung nach draußen hat und sich deswegen nicht mehr mit der angst befassen muss ist als aussage aber auch ähnlich gehaltvoll wie zu sagen weil man sich ja mit menschen beim bäcker treffen kann und die angst verdrängt hat man keinen grund mehr sich damit zu befassen

ich finde so eine rhetorik immer sehr wenig gehaltvoll weil es so nichtssagendes phrasengedresche ist....
wenn man mit wem telefoniert oder online ein gespräch führt ist das genauso ein sozialer austausch der sich nichts nimmt zum treffen beim bäcker....

A


Unsere Ängste/Depressionen u das Smartphone etc

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Zitat von Anduin:
Mir macht das alles Angst mittlerweile, weil die Dynamik so extrem ist und sich alles extrem schnell verbreitet.

Das funktioniert aber nur, wenn man sich da mit hineinziehen lässt. Ich hab deshalb kein Smartphone, nur ein uraltes Notfallhandy, das ja auch mal ganz praktisch ist, wenn draußen was passiert und man dann schnell Hilfe rufen kann. Aber sonst muß ich mir den ganzen Zusatzstress nicht antun. Wollte mir mal eins zulegen, am Anfang fand ich die ganzen Spielerein ja gnaz nett, wurden mir aber nach zwei Tagen schnell langweilig, dröge und für mich nicht relevant, weswegen ich es dann wieder zurück gehen ließ und auch in Zukunft nicht einsehe, für sowas Geld auszugeben.

Facebook, Twitter und Co. hat ich auch nie sonderlich fasziniert, wollte nie wissen, wann wer wie oft auf WC geht und was dabei rumgekommen ist. Diese ganze Informationsflut ist für mich einfach nur Stress und ich filtere sorgfältig das aus, was für mich gut ist und das ist nicht viel, wie zum Beispiel dieses Forum, wo man die Möglichkeit hat unter Gleichgesinnten zu sein und gezielte Hilfe für die speziellen Probleme zu erhalten, wenn man sie braucht. Sehe mir auch immer wieder gerne Videos von Prof. Manfred Spitzer an, der das schon lange erforscht, er hat auch gute Bücher.

Also gut fürs Gehirn-ZNS ist das alles bei exzessivem Gebrauch nicht. Denke gerade wenn man psychisch krank ist, muß man da schon gut aufpassen, daß man sich da nicht zusätzlich schadet, mit dauerhafter, digitaler Reizüberflutung. Mir ist ein Film schon zu lange um ihn zu schaffen (was selten genug vorkommt) und ich brauche täglich mehrere Meditationseinheiten, um im Gleichgewicht bleiben zu können.

Zitat von Anduin:
Das alles war früher in den 90ern gar nicht möglich

Wir hatten bis in meine Jugend hinein nicht einmal ein Telefon und ich lebe immer noch.

Widerum kann ein Smartphone Leben retten, nämlich dann, wenn man im tiefsten Wald ist
und einen Unfall hat, das ist das Gute. Sucht würde ich nicht sagen, ich habe zu allem was ich tue
meinen Geist dabei und kann die Sucht abstellen und mich Schönem widmen. Es liegt also an mir,
was ich mache, wie ich den Tag gestalte.

Zitat von Abendschein:
Widerum kann ein Smartphone Leben retten, nämlich dann, wenn man im tiefsten Wald ist
und einen Unfall hat, das ist das Gute.

Sehe ich auch so. Du machst das schon genau richtig. Es kommt auf die Dosis an.

Zitat von Catboy:
als notlösung die digitale verbindung nach draußen hat und sich deswegen nicht mehr mit der angst befassen muss ist als aussage aber auch ähnlich gehaltvoll wie zu sagen weil man sich ja mit menschen beim bäcker treffen kann und die angst verdrängt hat man keinen grund mehr sich damit zu befassen

Vielleicht überlese ich es, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich geschrieben habe, dass man sich nicht mehr mit seiner Angst befassen muss.

Zitat von Catboy:
ich finde so eine rhetorik immer sehr wenig gehaltvoll weil es so nichtssagendes phrasengedresche ist....
wenn man mit wem telefoniert oder online ein gespräch führt ist das genauso ein sozialer austausch der sich nichts nimmt zum treffen beim bäcker....

Du brauchst Dich nicht gleich persönlich angegriffen fühlen. Sorry, falls ich Dich verletzt habe mit meinen Worten. Ich hatte mehrmals betont, dass ich keine allgemein gültige Aussage mache auf jeden, sondern es einfach oftmals übersehen wird, dass man sich zu sehr in seine digitale Welt vergräbt und dadurch auch oftmals verhindert, dass man Heilung findet. Es gibt keine Pauschaltherapie oder keinen Pauschalweg für jeden, aber man darf doch mal auf gewisse Probleme hinweisen, die manche selbst oft nicht sehen oder wahrhaben wollen oder?

Lass doch bitte Deine Phrasen sein mit dem Bäcker. Davon habe ich gar nicht gesprochen hier, sondern Tatsache ist, dass ein persönliches Gespräch in gemütlicher Runde samt Umarmung, Lachen usw (so, wie es die meisten Menschen auf der Welt eben tun) nicht schlecht ist, sondern oft das Gegenteil und meist intensiver und näher, als sich nur über Text, Sprache am Telefon oder Bildschirm zu unterhalten.
Leute gehen auch in den Tierpark, um sich ECHTE Tiere anzusehen. Da könnte man ja auch sagen: Ist nicht nötig, weil ich mir auf Youtube Tiervideos ansehen kann. Leute fahren in den Urlaub, um die Welt zu SEHEN. Da könnte man auch sagen: Das ist heute nicht nötig, weil ich mir 4k Reisevideos ansehen kann auf Youtube. Wieso tun Menschen das und wieso ist das echter als auf dem Bildschirm?
Jeder, wie er will, aber die Natur komplett austricksen kann man nicht, so sehr man es auch vorgaukelt finde ich. Häufig ist das (oh Wunder) ein Teil unserer Angststörungen, also das Vermeiden von echten, sozialen Kontakten. Ein absolutes Kernproblem unserer Erkrankungen ist, dass wir sehr dazu neigen, das Einfachere, Passivere, Bequeme zu tun, anstatt das Anstrengendere, Aktive. Das ist beim Sport so, das ist bei Therapien so (der Therapeut kann uns nicht gesund machen, sondern nur wir selbst), auch beim Leben selbst, wie wir es gestalten und auch beim Umgang mit anderen Menschen.

@Hicks Es ist aber auch so, dass man dadurch auch keinen Grund mehr hat, überhaupt gegen seine Angst, rauszugehen, anzukämpfen, weil man ja als Notlösung die digitale Verbindung nach draußen hat

habe ich nun aus deinem text herauskopiert, da du den teil selbst nicht finden konntest
hab ich befassen gesagt, mein fehler? dann sagen wir eben dagegen ankämpfen....

die phrase war keine phrase sondern ein vergleich der aufzeigt wie ersetzbar das szenario in dieser aussage ist. wenn man den kernteil einer aussage einfach durch etwas anderes ersetzen kann spricht das nicht für sinnhaftigkeit.

wenn ich nun also einen jahrelangen freund habe, der zieht 300km weg und wir unterhalten uns jeden abend übers internet. ist dann der sozialkontakt weniger wert? wird der mensch dahinter einfach entmenschlicht?
und das ist das problem deiner aussagen, die entmenschlichung der kontakte dahinter.
nur weil ein kontakt nicht innerhalb einer physischen distanz von 2 metern stattfindet ist dieser kontakt am ende kein anderer.
leute gehen auch in den tierpark um sich echte tiere anzusehen, also müssen sie rausgehen weil alte freunde von früher keine echten menschen mehr sind?
ich habe wohl mit alten freunden übers netz echtere und nähere gespräche als mit fremden auf der straße.
und da fragst du dich warum leute solche vergleiche ziehen bei der argumentation XD
phrasengedresche hoch 100 halt, pauschalisierend und blödsinnig...
und nein, da geht es nicht um einen persönlichen angriff. ich halte das lediglich für unfug.

Zitat von Catboy:
wenn ich nun also einen jahrelangen freund habe, der zieht 300km weg

Sorry, aber Du ziehst Vergleiche her, die null mit meiner Kernaussage zu tun haben.
Ein Freund, der weit weg wohnt - natürlich ist man dafür dankbar, dass man sich aufgrund der Technik mit dem einfacher austauschen kann als früher. Besser wäre es aber, ihn mal persönlich zu treffen oder nicht?

Wieso sollte ich aber mit Leuten nur digital in Kontakt sein, wenn ich sie real ohne Probleme treffen kann?

Ich lasse Dich jetzt lieber in Ruhe. Du wirkst mir sehr gereizt. Ich weiß, dass Du das nicht hören magst, aber das ist kein Wunder, weil das auch so eine Gefahr ist mit Medien. Ich weiß nicht, ob wir uns so anmaulen würde, wenn wir uns persönlich gegenüber sitzen würden bei einem Kaffee. Denk mal darüber nach.

@Hicks

ich bin nicht gereizt....

wieso du mit leuten online kontakt haben sollst wenn du sie einfach treffen kannst? weil man eben menschen nicht einfach jederzeit oder regelmäßig treffen kann. wir sitzen nicht alle zuhause und haben 16 stunden am tag zeit zu machen was wir wollen wenn wir nicht gerade schlafen. diese freie zeit überschneidet sich auch nicht immer. so ist es eben im leben.
besser ist immer vieles aber realistisch ist eben dass das nicht passiert dass man sich dann noch häufig persönlich trifft. bevor es das internet gab wäre so ein kontakt womöglich eingeschlafen und die technik bietet auch einen weg aus der einsamkeit, sie stellt nicht nur einen dar der in sie hineinführt.
süchtig machen kann vieles und sucht wird in dem kontext oft genutzt um ein bild zu generieren. ist halt wie mit der killerspieledebatte.
menschen können nach allem süchtig werden das ihnen spaß bereitet. essen, sport, tanzen und auch die sucht nach sport kann körperlich extrem schädigend werden bevor man jetzt behauptet das sind doch gute süchte.
das erwähnen der suchtgefahr dient in dem kontext also erstmal einer sache: der verstärkung des problems das man veranschaulichen möchte. eine verhaltsenssucht ist am ende eine verhaltenssucht. dass sie aus allem entstehen kann sollte man wissen und außer zur dramatisierung ist sie auch nicht extra nennenswert....
das sind themen in denen eine pauschalisierung die andere jagd und eine studie als grundlage zu nehmen ist auch immer heikel. eine studie hat immer auch einen auftraggeber und bei vielen themen unterscheiden sich die ergebnisse je nach interesse erheblich.
noch vor einigen jahren wurden e.Zig. so schlecht dargestellt wie es nur ging unter anderem mit kokelstudien in denen man szenarien durchspielte die absolut entgegen jeder realität sind und heute haben selbige leute eigene modelle am markt und auf einmal wird alles beschönigt wo es nur geht. man findet zu jeder meinung eine studie wenn man das möchte.

du solltest eventuell davon abtreten dass du hier recht hast und fakten lieferst.
ob jemand gespräch a oder b als intensiver oder näher wahrnimmt magst du am ende doch garnicht beurteilen könne. was echt oder unecht ist kannst du doch auch nicht beurteilen.
wir hätten hier vielleicht einen klaren case wenn es um ki gespräche geht aber besonders was social media, foren, internetkontakte etc angeht haben wir hier menschen dahinter. von echt oder unecht zu sprechen in dem kontext ist doch einfach ein witz....

Zitat von Anduin:
Ich glaube, es hat alles Vor- und Nachteile.


Ich hatte den Gedanken heute Morgen, als ich mit dem Hund unterwegs war, muss ich als Hundebesitzer, mit dem Smartphone übers Feld laufen und telefonieren ?
Was ist so wichtig ?
Muss ich überall und für jeden erreichbar sein ?
Ich hab es nicht mal dabei.

Ja im Notfall, da ist es gut es dabei zuhaben ( Unfall usw. )


Zitat von Hicks:
Trotzdem ist ein gemütliches, ruhiges Treffen mit ein paar Freunden im Garten o


es ist doch schöner gemeinsam zusammenzusitzen, reden, Spaß haben und wieder lachen

Es ist echt.

Zitat von Hicks:
Vermutlich bedeutet einsam, dass man keine echten sozialen Kontakte mehr hat. Das Internet samt den ganzen virtuellen Connections sorgt ja leider bei vielen, dass sie sich im echten Leben komplett abkapseln. Corona hat das nochmal massiv eskalieren lassen.
Zoom, Facebbok, Whatsapp und Co können echte Kontakte aber nicht ersetzen.


Stimmt, Corona hat das seinige daraufgesetzt.

Und viele stecken in der Krise fest.

Zitat von Hicks:
Jeder sollte mal prüfen und ganz ehrlich sein, ob er sich selbst erkennt im Artikel. Auch die suchthafte Nutzung des Forums hier kann für uns ein Problem werden, das nur nebenbei.


Das hat meine ( Vorgängerin ) Therapeutin auch mal gesagt.
Weil ich hier von dem Forum erzählt hab.
Das Forum ist eine Sucht von mir, ich hab hier aber auch mein TB das ich brauche, und meine Freunde.

Zitat von Abendschein:
Widerum kann ein Smartphone Leben retten,

Wenn man es dabei hat.

Zitat von Hicks:
Ein Freund, der weit weg wohnt - natürlich ist man dafür dankbar, dass man sich aufgrund der Technik mit dem einfacher austauschen kann als früher. Besser wäre es aber, ihn mal persönlich zu treffen oder nicht?


ich würde Sie gerne mal wieder sehen, stimmt, aufgrund ihres Berufes Stewardess, wenn es hoch kommt sehen wir uns einmal im Jahr. Wir kennen uns aus der Teenager Zeit.

Über das Smarthone ( seit einem Jahr )haben wir aber guten Kontakt.

Und ganz ehrlich, ich hab das Smartphone erst seit einem Jahr, bedingt durch meine gehörlose Freundin, die hat mich immer wieder bedrängt, warum auch immer, ich hörte von Whatsapp dachte immer das ist das gleiche wie SMS.
Ich möchte es nicht mehr missen, aber brauchen ?
Ich hab meinen Computer, der reicht, und der wird am Tag für Büroarbeit, Internet und Forum ca 1- 2 Std je nach dem
genutzt.

Das Leben führt draußen statt, ohne uns, nicht hier.

Es hat sich eh alles so geändert, durch Corona, wie viele jammern oder jammerten, heute noch, weil sich soviel verändert hat.
Das menschliche ist irgendwie auf der Strecke geblieben.

Zitat von boomerine:
Ich hatte den Gedanken heute Morgen, als ich mit dem Hund unterwegs war, muss ich als Hundebesitzer, mit dem Smartphone übers Feld laufen und telefonieren ?
Was ist so wichtig ?
Muss ich überall und für jeden erreichbar sein ?

War vielleicht einfach ein wichtiges Telefonat. Kann ja sein. Mir fallen da eher andere Sachen ein:
Während dem Autofahren, an der Ampel WhatsApp schreiben, auf dem Fahrrad freihändig in sein Smartphone schauen, im Kino immer wieder nachsehen, wer geschrieben hat und und und... das sind Dinge, die mir ganz eindeutig vor Augen führen, dass das eine Sucht ist.

Zitat von boomerine:
es ist doch schöner gemeinsam zusammenzusitzen, reden, Spaß haben und wieder lachen

Es ist echt.

Finde ich auch. Ich wollte aber auf der anderen Seite nie in die Richtung gehen, dass Videocalls oder normale Telefonate, die man mit Freunden hat, die weit weg wohnen oder nicht immer Zeit haben, schlecht sind oder nix wert. Auch hat das absolut nix damit zu tun, dass die Menschen dahinter nix wert wären. Völliger Quatsch. Wenn man echte Treffen meidet wie der Teufel, weil man keinen Bock mehr hat, rauszugehen, Angst hat, sich echt in die Augen zu sehen oder sich aus irgendeinem Grund schämt usw. - dann finde ich das schade und das ist doch ehrlich gesagt ein Problem, welches viele hier von uns haben, eben auch aufgrund ihrer Erkrankung. Das braucht man doch nicht irgendwie schönreden oder sich selbst belügen. Ja, man kann froh sein, dass man durch die Digitalisierung zumindest überhaupt noch Kontakte zur Außenwelt hat, das streite ich ja nicht ab. Das ist besser als nix. Nur muss man vorsichtig sein, es nicht so zu nutzen, dass man deshalb erst recht noch mehr nur noch drin sitzt und alles in der virtuellen Welt lebt und austauscht. Wir sitzen doch alle im gleichen Boot und wollen doch wieder gesund werden und ein normales Leben führen oder nicht? Ist die Vorstellung bei einigen davon echt, gar keine Leute mehr echt zu treffen und nur noch im dunklen Kämmerlein zu sitzen samt WhatsApp, Facebook, Instagram, Zoom, Internetforen und Co?
Viele Therapeuten weisen da immens drauf hin, dass dieses Vergraben in die digitale Welt samt Abkapseln zur echte, äußeren Welt ein riesen Problem ist und eine Heilung verhindert. Ich weiß, dass viele das nicht wahrhaben wollen, weil sie erstens teils schon süchtig sind und zweitens es eine viel größere Anstrengung kostet, alle Geräte mal abzuschalten und sich wieder raus zu trauen und mit echten Menschen Kontakte zu haben. Redet mal mit Euren Therapeuten über das Thema, sofern Ihr es noch nicht getan habt. Ich finde das so wichtig.

Hier übrigens noch ein kleiner Artikel zum Thema und warum das Ganze auch mehr und mehr Basisteil bei Behandlungen ist wie oben erwähnt:
https://www.mtdialog.de/artikel/verschl...stoerungen

Zitat von Hicks:
dass dieses Vergraben in die digitale Welt samt Abkapseln zur echte, äußeren Welt ein riesen Problem ist

Für manche Menschen, wie zum Beispiel aus dem autistischen Formenkreis, gibt es keine andere Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und zu halten. Ich selbst habe eine schizoide Persönlichkeitsstörung, die nie mehr weggeht und schätze, die lockeren Kontakte hier sehr, da alle sozialen Interaktionen in der realen Welt für mich mit sehr viel Stress verbunden sind und das geht auch nicht mehr weg. Andererseits kann ich sehr gut alles abschalten und mich anderweitig beschäftigen, vor allem indem ich Musik mache, schreibe, male und auch sonst recht kreativ unterwegs bin und öfter meditiere, was ich brauche als Ausgleich.

Ich war früher einige Jahre in diesem Forum und kann sagen, daß ich damals süchtig war. Danach hatte ich fünf Jahre Pause, wo ich Internet nur noch für Recherchen in Leseform genutzt hatte und überhaupt keine persönlichen Kontakte mehr, zu irgendjemandem unterhielt. Hab nicht mal Youtube und all die anderen Sachen, wie Facebook, Twitter usw. Social Media. genutzt. Tu ich bis heute nicht und werde es auch nicht, da diese Riesen eh bald von anderen Sachen abgelöst werden.

Jetzt bin ich wieder etwas über zwei Jahre hier angemeldet, kann das alles aber bestens für mich so nutzen, daß es mir nur guttut und Vorteile bringt. Die Leute, die mich schon sehr lange hier kennen, wissen um meine Macke und lassen mich sonst auch in Ruhe, weil sie wissen, daß ich schnell mit privatem, intensivem Austausch überfordert bin. Smartphone habe ich schon oben beschrieben, daß ich das nicht will und mir auch nicht anschaffen werde, weil es für mich Stress ist, wo ich schon mit der realen Welt oft überfordert durch permanente Reizüberflutung.

Ich vergrabe mich hier nicht und kapsle mich auch nicht ab, sondern filtere Inhalte gut, die ich in mein Bewußtsein lasse und höre auf meine körperlichen Signale, wann es wieder genug ist und widme mich dann wieder dem realen Leben und meinen Angelegenheiten dort. Mein Privatleben muß ich auch nicht bis in die intimsten Details allen unterbreiten.

Ich glaube, es wäre angebracht, wenn du bei psychischen Krankheiten und Ängsten etwas differenzieren würdest, denn nicht alle sind süchtig, der digitalen Welt willenlos ausgeliefert und haben durchaus die Fähigkeit so mit der digitalen Welt umzugehen, daß sie ausschließlich davon profitieren können. Auch sind nicht alle sind unmündige Kleinkinder, die nicht fähig sind damit in der für sie passenden und gesunden Weise damit umzugehen.

Es ist kein Wunder, wenn Menschen unglücklich und mit sich unzufrieden sind, wenn sie sich den Großteil ihrer Zeit, mit digitalen Inhalten quasi das Bewußtsein überfluten, da gehe ich mit dir absolut konform!

Das Thema ist zwar schon älter, aber ich denke auch, dass exzessiver Nutzen gerade von Smartphones schlecht für die Psyche ist. Gerade Apps wie TikTok sind Gift weil man von einem Inhalt zum nächsten springt. Und wie schon erwähnt, gibt es genug Triggerpunkte für Leute mit psychischen Erkankungen. Ich merke bei mir, dass wenn ich mein Smartphone nicht nutze, völlig ungefiltert durch das Leben laufe und es fühlt sich dann quasi wie ein Kontrollverlust an.

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Dr. Christina Wiesemann
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