Hi @gagamehl12
Zitat:Ich leide seit ca 2,5 Monaten unter unerklärlichen Ängste. Habe keine Dep.
Erstmal vorweg: Das dachte ich leider auch. Ich hätte praktisch aus dem Stand und gefühlt über Nacht eine massive Angststörung entwickelt, weil es mir alles zu stressig wurde.
Das dachte ich.
Bis ich überlegt habe. Und überlegt. Und überlegt.
Und dann habe ich festgestellt, dass ich seit ich bewusst denken kann (15-16) an rezidivierenden Depressionen und ADHS leide, die sich immerwieder in den schlimmsten Phasen der inneren Zerfleischung mit extremen Angstsymptomen verbunden haben, um dieses dunkle, kalte Gefühl in mir wegzudrücken, das mich immerwieder an die schlimmsten Dinge denken und erinnern lässt.
Die Katastrophisierung. Das Hypochondrische. Das Paranoide, weil ich anderen Menschen nicht mehr (ur)vertrauen kann.
Ich hatte mir über die Jahre (und weil ich dachte es geht allen Menschen mal so) diverse Copingmechanismen zurechtgelegt. Erst den Leistungssport, dann die Dro., dann den Alk., dann Vandalismus und am Ende blinde Zerstörungswut.
Jeder der mich kannte, wusste dass wenn ich in den akuten Phasen getrunken hatte (was praktisch immer zusammenfiel, weil ich sonst kein Verlangen hatte) zu einem Menschen wurde, der ich nicht wirklich zu sein schien. Alles Fassade.
Ich hatte mich in solchen Momenten nur noch unter Dro. aus dem Haus getraut und gleichzeitig, wenn ich mal alleine war, was ich kaum ausgehalten hatte, meine Wohnungseinrichtung zertrümmert - aus Hass/Trauer/Unzufriedenheit auf mich und mein Leben.
Nachdem ich mit diesem Teil meines Lebens (durch die Hilfe meiner Freundin) abgeschlossen hatte, um zukünftig für meine Tochter ein besserer Mensch zu werden, hatte ich alle Hilfsmittel aus der Hand gelegt und als es mich dann wieder erwischt hatte - nachdem mich Dinge aus der Vergangenheit eingeholt haben - habe ich massive Angst/Panik entwickelt.
Nur dieses Mal mit einer harten psychosomatischen Komponente.
Was ich für mich gelernt habe:
Es ist nicht die Angst, die zurückgekommen ist. Nein.
Die Angst ist nur der begleitende Schutzmechanismus, denn ich bin deshalb sensorisch so übererregbar und ängstlich, weil es in mir emotional brodelt und deshalb brauche ich dämpfende ADs oder Schlafmittel.
Nur ist das keine Lösung, sondern wieder nur Coping - aber dieses Mal auf Rezept.
Was ich mit diesem langen Text sagen möchte: Manchmal versteckt die Angst auch nur andere Dinge.