Hallo ihr Lieben,
ich war schon länger Mitleser und habe mich nun entschlossen hier anzumelden und hoffe auf einen guten Austausch
Zu meiner Person: ich bin 30 Jahre alt, männlich, bin seit mehreren Jahren berufstätig und ziehe jetzt mit meiner Freundin zusammen.
Von meiner Persönlichkeit bin ich ein sensibler Typ, aber auch perfektionistisch.
Jetzt aber zu meinen Problemen. Vor fast 10 Jahren hatte ich eine sehr schwierige Phase, wo ich bedingt durch mein Studium und ein Auslandssemester jede Menge Stress durchgelebt habe und zum ersten Mal erleben musste, dass ich über eine Psyche verfüge, die auch ihre Grenzen hat. Während dieser Zeit wurde ich das erste Mal mit Angstzuständen und daraus resultierenden depressiven Phasen konfrontiert. Angefangen hat es durch googeln von Symptomen sowie auch der Tatsache, dass ich mir nie wirklich Ruhephasen gönnte und mich irgendwann ausgebrannt fühlte. Trotz der Tatsache, dass ich mich so fertig fühlte, habe ich weitergemacht und machte mir dann auch irgendwann Vorwürfe, dass ich nicht auf mich gehört habe. Das führte letztendlich dazu, dass ich mir auch das erste Mal Hilfe in Form einer Psychotherapie suchte. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber die Diagnose war damals eine Anpassungsstörung oder eine leichte Depression.
Mit viel Ablenkung, Medikamenten und Zeit kam ich auch aus diesem Loch irgendwann raus.
Ich habe mir in dem Zuge geschworen, dass Gesundheit das wichtigste ist und ich nichts mache bzw. zulasse, was meiner Gesundheit großartig schadet.
Das ist an sich auch ein guter Ansatz gewesen, nur leider hat sich dies meines Erachtens im Laufe der letzen Jahre in ein Extrema entwickelt.
Aufgrund des beruflichen Stresses, fällt es mir leider auch immer wieder schwer 100%ig abzuschalten.
Gerade in stressigen Phasen nehme ich wahr, dass ich eine sehr starke Selbstwahrnehmung habe, wenn es Dinge geht, die meiner Gesundheit schaden.
Und jetzt fängt es an. Ich habe einen so starken Fokus auf meine Gesundheit entwickelt, dass ich vor Dingen die
schädlich sind, Ängste entwickelt habe und in eine depressive Episode falle.
Zum Beispiel wurde vor 6 Jahren meine Wohnung saniert. Hier kam ich unter Umständen mit Asbest in Berührung (wenn überhaupt sehr wenig), wodurch sich auch hier Ängste entwickelt haben. Diese Ängste konnten sich aber mit der Zeit legen. Jeder normale Mensch würde sich sagen, dass so eine einmalige Sache nicht schlimm ist. (Lt. Dr. Google) Mich hat das damals echt fertig gemacht.
Ein anderes Beispiel: Als ich beruflich sehr viel Stress hatte vor ca. 3 Jahren, reagierte ich auch beim Tanken meines Fahrzeugs sehr besorgt. Als ich beim Tanken im Winter den Benzingeruch deutlich wahrnahm, machte ich mir auch Sorgen und Vorwürfe meiner Gesundheit geschadet zu haben.
Letztes Jahr habe ich auch beim Lackieren (draußen) eines Fahrradteils die Lackgerüche wahrgenommen und mir im Anschluss mit Ängsten bezüglich meiner Gesundheit reagiert.
Neulich habe ich auch einem Kumpel beim Ausmisten einer Scheune geholfen (vllt 7 Stunden) und mir ist erst spät aufgefallen, dass der ganze Raum verschimmelt war und der modrige Geruch vom Schimmel kam, wodurch mich diese Situation aktuell triggert.
Bei dem Thema habe ich mich auch bereits eingelesen (natürlich über Google), dass ein gesundes Immunsystem sowas abkann und die Sporen in der Lunge durch Fresszellen und ggf. weisse Blutkörperchen abgetötet werden.
Auch hier würde jeder normale Menschen diese Situation nicht so hoch bewerten und schon garnicht so tiefgründig googlen.
Trotzdessen, dass alles so beruhigend ist, beruhigt mich das aber dennoch nicht. Wie bewertet ihr die Situation?
Ich habe teilweise das Gefühl das Vertrauen in meinen Körper verloren zu haben und dass gerade in stressigen Situationen, mir der Körper durch diese übertriebenen und teilweise irrationalen Ängsten etwas sagen möchte.
Das schlimme ist, dass ich durch solche Situationen in depressive Phasen verfalle (weil ich denke meiner Gesundheit nachhaltig geschadet zu haben) man sich aber bisher immer wieder aufrafft. Das ist leider auf Dauer sehr belastend. Zumal ich auch nie weiß wie lange sowas anhält und die nächste Sorge gefühlt um die Ecke auf mich wartet.
Sorry für den langen Text. Ich wollte euch damit nur einen einigermaßen guten Einblick geben
Einen schönen Abend noch!
ich war schon länger Mitleser und habe mich nun entschlossen hier anzumelden und hoffe auf einen guten Austausch
Zu meiner Person: ich bin 30 Jahre alt, männlich, bin seit mehreren Jahren berufstätig und ziehe jetzt mit meiner Freundin zusammen.
Von meiner Persönlichkeit bin ich ein sensibler Typ, aber auch perfektionistisch.
Jetzt aber zu meinen Problemen. Vor fast 10 Jahren hatte ich eine sehr schwierige Phase, wo ich bedingt durch mein Studium und ein Auslandssemester jede Menge Stress durchgelebt habe und zum ersten Mal erleben musste, dass ich über eine Psyche verfüge, die auch ihre Grenzen hat. Während dieser Zeit wurde ich das erste Mal mit Angstzuständen und daraus resultierenden depressiven Phasen konfrontiert. Angefangen hat es durch googeln von Symptomen sowie auch der Tatsache, dass ich mir nie wirklich Ruhephasen gönnte und mich irgendwann ausgebrannt fühlte. Trotz der Tatsache, dass ich mich so fertig fühlte, habe ich weitergemacht und machte mir dann auch irgendwann Vorwürfe, dass ich nicht auf mich gehört habe. Das führte letztendlich dazu, dass ich mir auch das erste Mal Hilfe in Form einer Psychotherapie suchte. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber die Diagnose war damals eine Anpassungsstörung oder eine leichte Depression.
Mit viel Ablenkung, Medikamenten und Zeit kam ich auch aus diesem Loch irgendwann raus.
Ich habe mir in dem Zuge geschworen, dass Gesundheit das wichtigste ist und ich nichts mache bzw. zulasse, was meiner Gesundheit großartig schadet.
Das ist an sich auch ein guter Ansatz gewesen, nur leider hat sich dies meines Erachtens im Laufe der letzen Jahre in ein Extrema entwickelt.
Aufgrund des beruflichen Stresses, fällt es mir leider auch immer wieder schwer 100%ig abzuschalten.
Gerade in stressigen Phasen nehme ich wahr, dass ich eine sehr starke Selbstwahrnehmung habe, wenn es Dinge geht, die meiner Gesundheit schaden.
Und jetzt fängt es an. Ich habe einen so starken Fokus auf meine Gesundheit entwickelt, dass ich vor Dingen die
schädlich sind, Ängste entwickelt habe und in eine depressive Episode falle.
Zum Beispiel wurde vor 6 Jahren meine Wohnung saniert. Hier kam ich unter Umständen mit Asbest in Berührung (wenn überhaupt sehr wenig), wodurch sich auch hier Ängste entwickelt haben. Diese Ängste konnten sich aber mit der Zeit legen. Jeder normale Mensch würde sich sagen, dass so eine einmalige Sache nicht schlimm ist. (Lt. Dr. Google) Mich hat das damals echt fertig gemacht.
Ein anderes Beispiel: Als ich beruflich sehr viel Stress hatte vor ca. 3 Jahren, reagierte ich auch beim Tanken meines Fahrzeugs sehr besorgt. Als ich beim Tanken im Winter den Benzingeruch deutlich wahrnahm, machte ich mir auch Sorgen und Vorwürfe meiner Gesundheit geschadet zu haben.
Letztes Jahr habe ich auch beim Lackieren (draußen) eines Fahrradteils die Lackgerüche wahrgenommen und mir im Anschluss mit Ängsten bezüglich meiner Gesundheit reagiert.
Neulich habe ich auch einem Kumpel beim Ausmisten einer Scheune geholfen (vllt 7 Stunden) und mir ist erst spät aufgefallen, dass der ganze Raum verschimmelt war und der modrige Geruch vom Schimmel kam, wodurch mich diese Situation aktuell triggert.
Bei dem Thema habe ich mich auch bereits eingelesen (natürlich über Google), dass ein gesundes Immunsystem sowas abkann und die Sporen in der Lunge durch Fresszellen und ggf. weisse Blutkörperchen abgetötet werden.
Auch hier würde jeder normale Menschen diese Situation nicht so hoch bewerten und schon garnicht so tiefgründig googlen.
Trotzdessen, dass alles so beruhigend ist, beruhigt mich das aber dennoch nicht. Wie bewertet ihr die Situation?
Ich habe teilweise das Gefühl das Vertrauen in meinen Körper verloren zu haben und dass gerade in stressigen Situationen, mir der Körper durch diese übertriebenen und teilweise irrationalen Ängsten etwas sagen möchte.
Das schlimme ist, dass ich durch solche Situationen in depressive Phasen verfalle (weil ich denke meiner Gesundheit nachhaltig geschadet zu haben) man sich aber bisher immer wieder aufrafft. Das ist leider auf Dauer sehr belastend. Zumal ich auch nie weiß wie lange sowas anhält und die nächste Sorge gefühlt um die Ecke auf mich wartet.
Sorry für den langen Text. Ich wollte euch damit nur einen einigermaßen guten Einblick geben
Einen schönen Abend noch!
05.02.2024 22:16 • • 11.03.2024 #1
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