Craven,
du wartest anscheinend derzeit nur darauf, dass jemand deine Grenzen übertritt, um ihm dann die Fresse zu polieren (= vermeintliche Selbstbehauptung).
Bzw. schlimmer: Du willst sogar jemanden heftig und hinterlistig
provozieren, um damit zu zeigen, was für ein toller Kerl du bist.
DAS ist typisch für Borderliner: ständig darüber zu klagen, dass andere angeblich die eigenen Grenzen übertreten, dies aber SELBER häufig und mit Inbrunst zu tun. So wie du es ebenfalls mit deinem Bruder vorhast (wie du schreibst).
LEBEN und seinen Platz in der Gesellschaft finden heißt aber nicht, passiv zu sein, darauf zu warten, dass jemand auf die eigenen Grenzen tritt (die man nicht einmal wirklich kennt ) und dann zuzuschlagen,
auch nicht, andere zu provozieren,
damit sie die eigenen Grenzen übertreten und man ihnen dann eine reinwürgen kann,
sondern AKTIV zu sein, sein LEBEN konstruktiv zu GESTALTEN und sich SO selbst zu erfahren.
Und die anderen das ebenfalls tun zu lassen, nämlich ihr Leben zu gestalten.
Falls dann mal der Fall auftritt, dass ein Konflikt zwischen deinen Interessen und dem eines anderen auftritt, dann kannst du dir überlegen, ob und wie du dich abgrenzen willst. Aber auch das möglichst in einer ziviilisierten Form, nicht mit Schlägereien, hinterlistigen Aktionen und ähnlichem. Und falls sich jemand dir gegenüber richtig daneben benimmt - kann auch mal vorkommen, klar -, dann kannst und solltest du ihm ganz deutlich zeigen - aber ebenfalls möglichst zivilisiert -, dass das zu weit geht.
Leben besteht also nicht primär aus anderen Grenzen setzen, sondern innerhalb seiner eigenen Grenzen möglichst viel aus sich selbst und seinem Leben
machen. Und gelegentlich auch, seine eigenen Grenzen zu erweitern - aber im Sinne von seine eigenen inneren Grenzen auszudehnen, seinen Handlungsspielraum zu erweitern, mutiger oder kreativer zu werden.
Mein Rat daher: Hör auf, dich auf andere zu fixieren; schau darauf, was du aus deinem eigenen Leben aktiv und konstruktiv machen kannst.
Und schau auch mal ehrlicher hin, an wen sich deine Wut wirklich richten sollte! Dein Bruder ist es jedenfalls mit 99,9%-iger Sicherheit nicht. Er ist für dich nur das leichtere Opfer, da brauchst du weniger Mut, um ihn zu beschuldigen und zu attackieren.
An dir prallt bisher alles ab, was dir hier in diesem mittlerweile ziemlich langen Thread an Antworten gegeben wurde. Du scheinst eigentlich nur deinen Hass auf deinen Bruder nähren und ausführen zu wollen.
Das habe ich dir hier schon mal geschrieben:
Zitat:Dass man zu Geschwistern ambivalente Gefühle hat, ist wahrscheinlich sogar der Normalfall. Selbst wenn man einander sehr gern hat, gibt es und gab es immer mal Sachen, wo es Reibung gab. Und wie Omegaman schon sagte: Es muss gar nicht die Schuld des gehassten Geschwisterteils sein, sondern oft kommt das durch ungleiche und ungerechte Behandlung der Geschwister durch die Eltern, und der gehasste Bruder/Schwester weiß oft nicht einmal etwas davon. Eigentlich müsste man daher auf den Vater oder die Mutter wütend sein. Aber weil das für ein Kind meist sehr beängstigend is, weil das Kind ja von der Fürsorge der Eltern abhängig ist, richten sich die Wut und der Hass auf das - echt oder vermeintlich - bevorzugte Geschwisterkind. (Das war übrigens auch das Motiv in dem von mir oben geschilderten Fall!)