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Zitat von einsamervater:
Ich würde gern einfach mal nur wieder so richtig heulen, meine Situation in der ich mich momentan befinden bietet tausend Gründe . Und noch vor einem Jahr hätte ich den ganzen Tag geheult, aber heute ist das einfach nicht möglich .

Hauptsache, du drückst deine Gefühle nicht weg. Ich kenne das von mir. Entweder weine ich sehr viel, habe aber auch Phasen, in denen sich einiges angestaut hat, ich mich depressiv und blockiert fühle und gerne weinen würde, aber nicht kann. Wenn es dann soweit ist, ist es wie ein Platzen, was schwer auszuhalten ist und ich würde gerne flüchten. Danach fühle ich mich aber befreiter. Mir hilft Musik dabei als bewusstes Ventil. Vielleicht könnte dir das auch helfen? Die schlimmsten Phasen sind die, in denen ich keine Musik ertragen kann, weil mich die Gefühle überschwemmen. Dann fehlt aber das Ventil. Die Kunst ist wahrscheinlich, es nicht zur Aufstauung von Gefühlen kommen zu lassen. Deinen Thread habe ich heute das erste Mal gelesen. Da hatte sich bestimmt einiges aufgestaut und war viel Druck von außen, aber auch von dir selbst perfekt zu funktionieren. Du bist aber inzwischen ein ganzes Stück voran gekommen.Weiter so und alles Gute!

Update:

Ich habe mich länger nicht gemeldet weil ich in einem Strudel von Aufs und Abs war.
Vorab: Es geht mir Prima. So gut wie schon lange nicht mehr. Meine letzte Panikattacke war ende Mai.


Der weitere Verlauf war wie folgt:

Mein letzter Stand war, dass es mir besser ging und ich mich täglich dem Einkaufen und Menschen konfrontiert habe. Ohne jegliche Medikation. Das wurde immer besser. Bis eines tages eine heftiger Rückfall an einer Supermarktkasse, ich dachte ich sterbe... Ich beschloß mir Tavor zu holen vom Arzt, allein der Gang zum Arzt purer Horror. Ich nahm es 2-3 Wochen ca. 2 stück pro woche... immer wenn ich raus wollte... bin dann auch bisschen Bus gefahren. Aber ich merkte, die helfen mir nicht. Und es wurde schlimmer trotz tavor. Ich wollte zum Hausarzt mit Opipramol verschreiben lassen, aber ich habe den weg zum arzt nicht geschafft. Bin umgekehrt.

Dann habe ich mir gesagt, schei. der Hund drauf, probier es nochmal mit dem Paroxetin. Ich habe im Dezember versucht und es wurde damit nur schlimmer ich hatte 10MG und hab mich auch nicht getraut mehr zu nehmen.

Ich hatte mich aber eingehend informiert darüber und sah es als letzte Möglichkeit. Also habe ich angefangen mit 10MG Paroxetin, und dann woche für woche in 5mg schritte auf 40 hochdosiert. Bereits bei 25mg spürte ich bessserung. Nachschub bei 30MG konnte ich mir spielend leicht holen beim Doktor.....

Jetzt mache ich wieder alles. Ich gehe einkaufen, zu MCDonalds, sonntagxs in die eisdiele , freunde treffen, in große supermärkte. alles.

Die Supermarkasse hat mir bis vor kurzen immer noch zu schaffen gemacht, aber ich habe dann immer die Selbstbedienungskassen genommen, Sodass ich schon ohne stress Gedanken in den Supermarkt gegangen bin... und heute machen mir die Supermarkkassen auch nichts mehr aus.

Ich denke schon noch oft daran ''oh, stell dir vor du kriegst panik'', aber sie bleibt aus.
Heute war ich im Restaurant, dannach einkaufen, und habe das Leben wieder genossen und dann sitze ich im Cafe und denke mir, vor monaten wäre das undenkbar.

Im großen und ganzen bin ich selbstbewusster geworden und lasse mir von menschen nicht mehr vor den karren *beep*, früher habe ich oft Konflikte gescheut.

Die Paroxetin werde ich jetzt mal 1 Jahr nehmen und die Therapie mache ich jetzt trotzdem noch.

A


Trotz Panikattacken zurück ins Leben - was tun?

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Das klingt super, das freut mich so einen Erfolg zu lesen. Sei mal ganz stolz auf dich. Du hast dich nicht unterkriegen lassen und hast nie aufgegeben. Hut ab! Ich hoffe, es bleibt dir erhalten. Berichte gern auch über weitere Erfolge. Ich lese gern mit. Aber auch wenn es Rückschläge gibt, ist es völlig ok.

Zitat von Kind-in-mir:
Hauptsache, du drückst deine Gefühle nicht weg. Ich kenne das von mir. Entweder weine ich sehr viel, habe aber auch Phasen, in denen sich einiges angestaut hat, ich mich depressiv und blockiert fühle und gerne weinen würde, aber nicht kann.

Das kenne ich soooo gut. Wenn ich weinen kann, wird alles besser

Hallo ihr lieben ,

mal wieder ein Update.

Es geht mir super.
Ich nehme immer noch Paroxetin 40 MG

Ich lebe wieder, selbst die größten Kassenschlangen bereiten mir keine Probleme mehr .

Ich habe mir einen e Roller gekauft und fahre kilometerweit durch die Gegend.

Vor einigen Wochen stieg ich in einen über vollen Bus, als fast letzter ich stand vorne beim Busfahrer, dann kamen noch zwei Fahrgäste , ich war eingekesselt. Da wurde mir schon komisch, ich habe sehr gezittert und wäre am liebsten ausgestiegen. Es war keine Panikattacke wie früher, das heftige Herzklopfen blieb aus, aber mir schlotterten die Knie und ich schwitzte.Als ich dann ankam zuhause bin ich sofort in den nächsten Bus und nochmal weg, weil ich Angst hatte es geht von vorne los. Ich hab mir dann so gedacht , naja so voll wie das war, geht es vielleicht vielen so und hab das einfach verbucht unter "is halt so". Beim nächsten mal nimmst du den nächsten Bus . Es hat mir im allgemeinen sehr geholfen nicht alles "zu müssen". Ich bin oft den einfachen Weg gegangen und bin später den schwereren weg unbemerkt selbstverständlich gegangen. Z.b Angst vor Warteschlange , ersetzt durch SB Kasse, = keine Panik mehr auf dem Weg zum Supermarkt . Irgendwann SB Kasse geschlossen, normale Kasse mit kleiner Warteschlange , dadurch positive Erlebnisse und irgendwann hat sich das gesteigert und gebessert. .

Es war ein langer Weg. Aber die Tabletten haben sehr geholfen . Auch in dem Punkt die Psyche überhaupt auf den Punkt zu bringen motiviert zu sein. Nach Monaten eingesperrt lässt die Kraft einfach nach .

Das war eigentlich die einzigste Situation seit Juni die komisch war .
Vor einpaar Tagen saß ich im Zug , ein anderer wurde gestrichen , es war mega voll ich hatte die Taschen und hintern von anderen im Gesicht aber es ging alles .

Mit meiner Schwiegermutter habe ich übelst abgerechnet , das war bitter nötig und hat sehr gut getan . Der Kontakt ist weg . Und das ist auch gut so!
Meine Frau hat 6 Monate gebettelt wieder nachhause zu kommen, ich habe ihr die Chance gegeben, aber ich bin nicht mehr der Skla. anderer. Ich habe meinen eigenen tagesablauf und mache viele Dinge alleine und für mich . Arbeite oft bis nachts und gönne mir Mittagsschlaf . Es klappt bestens . Ich liebe sie , aber eben nicht bedingungslos. So funktioniert das nicht .

Ich würde mich freuen wenn es klappt , aber wenns nicht klappt ist das halt so. Ich bin nicht mehr der Mensch der dann bitterlich darum weint und sich selbst zerstört . Ich habe auch einen Wert und den müssen Menschen ebenso anerkennen.


Ich fühle mich momentan pudelwohl .
Ich mache Dinge die ich früher nie tat . Ich bin Frühaufsteher geworden, habe festen Rhythmus, und denke auch mal an mich . Das behalte ich mir auch bei.

Das lange schlafen aus der depri Phase ist also Gott sei Dank vorbei .

Ich denke oft an dieses Forum weil es mir sehr geholfen hat .


Danke nochmals





Dr. Christina Wiesemann
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