App im Playstore
Pfeil rechts
5

Hallo,

Ich leide seit Januar 2014 unter einer angststörung nach meiner ersten panikattacke. Ich hatte GSD keine weiteren aber was mich quält ist meine erwartungsangst und Symptome.

Nun steht morgen ein Treffen mit meinen Freundinnen an und ich überlege heute abzusagen. Obwohl ich ja weiß dass nichts passieren wird, habe ich immer ein komisches Gefühl wenn solche Treffen anstehen und ich unter Leute muss und abends auch noch. Ich weiß nicht was ich tun soll! Ich will nicht wieder absagen

Ich weiß auch, dass ich mich schlecht fühlen werde wenn ich nicht hingeh und mir Vorwürfe machen werde, aber ich bekomme einfach dieses Gedanken nicht weg, dass wenn ich dort hingeh mir irgendwas passieren wird! Aaaaargh......

Wie geht ihr mit sowas um?
Ich danke euch
Lg Angstlöwin

12.06.2015 17:35 • 14.06.2015 #1


22 Antworten ↓


Zitat von Angstlöwin:

Ich leide seit Januar 2014 unter einer angststörung nach meiner ersten panikattacke. Ich hatte GSD keine weiteren aber was mich quält ist meine erwartungsangst und Symptome.
Lg Angstlöwin

Was istGSD?

A


Treffen absagen oder nicht?

x 3


Gott sei Dank!

Dur darft dich nicht deine negativen Gedanken ergeben und die obsiegen lassen. Nur durch postive Erfahrungen baust du die Angst wieder ab.

Was könnte schlimmsten passieren?

@kyro: ja das weiß ich, es fällt mir irgendwie schwer diese negativen Gedanken beiseite zu lassen wenn immer Symptome präsent sind! Wie kann ich das loslassen? Hmmmm......

@icefalki: meine Gedanken kreisen immer darum, was wenn ich jetzt dort hingeh und ich ohnmächtig werde! Ist mir bis jetzt nie passiert und ich war schon mal mit Freunden was trinken, aber immer wenn solche Treffen näher kommen bekomm ich Kopfweh, Nervosität, kribbeln und dann fangen diese was wenn Gedanken! Wieso schnallt mein Hirn nicht, dass mir nichts passiert?

Ganz einfach, weil etwas anders dahinter steckt.

Und zum ohnmächtig werden, hast du Angst dich zu blamieren?

Was andere über dich denken? Sind andere so wichtig?

Wer macht deine Welt so eng? Warum? Geht es um Kontrolle? Warum ist die so wichtig..


Denk lieber in diese Richtungen. Als deine Symptome zu beobachten.

Die Angst dient als eine Art Leibwächter - der seine Rolle viel zu Ernst nimmt. Dieser Leibwächter meint dich zu schützen, was aber gar nicht nötig ist, denn du wirst ja nicht ohnmächtig. Das hast du selber schon gut erkannt!
Versuche deinem Leibwächter nett zu sagen, dass du ihn nicht benötigst und versuche dich der Situation zu stellen. Sonst gibst du ihm ja wieder Recht und wird dich das nächste Mal noch stärker schützen wollen.

Kannst du mit deinen Freundinnen über deine Ängste reden? Vielleicht können sie dich ja abholen zu Hause oder nach Hause bringen. Oder du gehst nur für eine Stunde.
Bitte versuche zu dem Treffen zu gehen und du wirst so stolz auf dich sein!

Alles Gute und viele Grüße
KDA

Zitat von Icefalki:
Ganz einfach, weil etwas anders dahinter steckt.


Ja, ich denke auch zu wissen was der Auslöser dafür ist, dass ich ANgst habe Ohnmächtig zu werden.
Mein Mann ist vor 2 Jahren vor mir umgefallen mit offenen Augen und war nicht ansprechbar, ich bin erstarrt vor Angst, weil ich dachte, dass er gestorben ist. ich konnte nur zu meinen Nachbarn und sie rausläuten und sie haben sich dann um meinen Mann gekümmert. Dann habe ich mir immer sorgen um ihn gemacht und ein Jahr später hatte ich meine Panikattacke und da dachte ich, dass ich sterben werde. Und seitdem habe ich immer diese Angst, dass ich auch einfach Ohnmächtig werden könnte, weil ich auch solche Symptome habe die sich anfühlen wie wenn ich auf watte gehen würde, also kein schwindel aber ich habe irgendwie so ein wackeliges Gefühl beim Gehen. Und ich kann das irgendwie nicht abstellen, ignorieren, etc.

Zitat von Icefalki:
Und zum ohnmächtig werden, hast du Angst dich zu blamieren?

Blamieren eher weniger, aber ja, was denken die Anderen dann. Was ja echt bescheuert ist.

Zitat von Icefalki:
Was andere über dich denken? Sind andere so wichtig?

Eigentlich sind die Anderen nicht wichtig, da hast du Recht!

Zitat von Icefalki:
Wer macht deine Welt so eng? Warum? Geht es um Kontrolle? Warum ist die so wichtig..

Ja, ich bin schon ein Mensch der gerne alles unter Kontrolle hat.

Ich bin auch seit letztem Jahr in einer Therapie, und ich habe eh schon viel erreicht, aber dieses Gefühl/der Gedanke Angst vorm ohnmächtig werden ist noch present

Zitat von KampfderAngst:
Die Angst dient als eine Art Leibwächter - der seine Rolle viel zu Ernst nimmt. Dieser Leibwächter meint dich zu schützen, was aber gar nicht nötig ist, denn du wirst ja nicht ohnmächtig. Das hast du selber schon gut erkannt!
Versuche deinem Leibwächter nett zu sagen, dass du ihn nicht benötigst und versuche dich der Situation zu stellen. Sonst gibst du ihm ja wieder Recht und wird dich das nächste Mal noch stärker schützen wollen.

Kannst du mit deinen Freundinnen über deine Ängste reden? Vielleicht können sie dich ja abholen zu Hause oder nach Hause bringen. Oder du gehst nur für eine Stunde.
Bitte versuche zu dem Treffen zu gehen und du wirst so stolz auf dich sein!

Alles Gute und viele Grüße
KDA


Ja, meine Freundinnen wissen bescheid, aber ich habe doch immer so ein Gefühl, dass sie es nicht so recht verstehen können, da sie es selber nicht haben.
Wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin, hab ich diese Angst nicht so, weil ich ihm vertraue. Weil ich eben weiß, dass er da ist.

Ich denke, ich werde es auf jeden Fall versuchen auch wenn es nur für ne Stunde wird. Das ist halt auch so ein Punkt, ich bin dann bei den wenigen Treffen wo ich mich durchringen kann immer die Erste die dann den heimweg antritt. Das macht mich dann halt auch fertig, weil ich ja gern länger bleiben würde aber es nicht geht :-/ Weil ich auch andauern angespannt bin. Früher konnte ich das doch auch und war voll locker.


Ich danke Euch echt für eure Antworten!

Das verstehe ich sehr gut. Du hast wahrscheinlich sämtliches Vertrauen in deinen Körper verloren. Es ist schön, dass du deinem Mann vertraust, aber versuche dir zu vertrauen.

Umso wichtiger ist es, zu dem Treffen zu gehen. Auch wenn es nur kurz ist. Und mach dich nicht fertig, weil du nur eine Stunde bleibst. Sei stolz, dass du eine Sunde bleibst!

Weißt du, dieses ohnmächtig, heißt ja, ohne Macht zu sein. Das hast du bei deinem Mann erlebt. Da warst du auch ohnmächtig.

Hängst du diesem Gefühl noch hinterher. War ja auch traumatisierend.
Steckt da auch Schuld dahinter. Weil du ihm nicht helfen konntest

dich erlebt, handlungsunfähig, hilflos, überfordert?

Zitat von KampfderAngst:
Das verstehe ich sehr gut. Du hast wahrscheinlich sämtliches Vertrauen in deinen Körper verloren. Es ist schön, dass du deinem Mann vertraust, aber versuche dir zu vertrauen.

Umso wichtiger ist es, zu dem Treffen zu gehen. Auch wenn es nur kurz ist. Und mach dich nicht fertig, weil du nur eine Stunde bleibst. Sei stolz, dass du eine Sunde bleibst!


Ja, ich kann schon sagen, dass ich meinem Körper nicht mehr vertraue. Ich kann auch nicht mehr alleine Sport machen. Versuche es ab und an dann doch und dann merk ich, ach es geht doch, aber diese Erkenntniss bleibt nicht lang.

Ja ich werde es auf jeden Fall versuchen!

Dank Dir für deine Worte!

LG

Zitat von Icefalki:
Weißt du, dieses ohnmächtig, heißt ja, ohne Macht zu sein. Das hast du bei deinem Mann erlebt. Da warst du auch ohnmächtig.

Hängst du diesem Gefühl noch hinterher. War ja auch traumatisierend.
Steckt da auch Schuld dahinter. Weil du ihm nicht helfen konntest

dich erlebt, handlungsunfähig, hilflos, überfordert?



So habe ich das Wort noch nie zerlegt in Ohne Macht.....Danke für diese Sichtweise

Ich kann einfach dieses Erlebnis nicht los lassen, es ist immer in meinem Kopf drinnen, obwohl es schon 2 Jahre her ist.
Schuld gebe ich mir keine dafür!

Dankr dir für deine Antworten und fürs zuhören

Wie ist das denn bei euch mit euren Ängsten? Habt ihr diese schon überwunden? Und wie lange habt/hattet ihr diese?

Die ersten Panikattacken hatte ich 2007 - habe dann kurz Medikamente genommen und als mir besser ging alles wieder abgesetzt und so weiter gemacht wie bisher.
2010 kam dann der Rückfall, Panik, Ängste, Depressionen. Also wieder die Medikamente und dann in Therapie. Dadurch ging es mir dann langsam wirklich gut, hatte mein Leben gut im Griff. Habe gaaanz langsam meine Medis ausgeschlichen.
Dann aber hat mein Vater im Feb. 2013 eine schwere Hirnblutung erlitten, mit gerade mal 66 Jahre. Habe mich völlig bei der Pflege und Organisation verausgabt. Meine Eltern sind getrennt und mein Vater hat eine neue Frau. Mit ihr ist und war Verhältnis schon immer schwierig. Aber auch das Verhältnis zu meinem Vater war immer sehr schwierig - und jetzt auf einmal musste ich ihn pflegen, er hat total an mir geklammert, beide haben keinerlei Rücksicht auf mich genommen ( ich habe nebenbei noch 40 Stunden die Woche gearbeitet) und an mir gezerrt. Sobald ich mal meine Bedürfnisse erfüllen wollte, war ich die Böse und es gab Theater. Die Frau meines Vaters arbeitet schon lange nicht mehr, aber ich bin mit meinem Vater zu sämtlichen Ärzten, war in der Apotheke, im Sanitätshaus, habe die Verwaltung der Eigentumshäuser übernommen, stand mit der Krankenkasse in Kontakt, habe die Pflegedienste organisiert usw., usw. Und NIE war es genug! Ich habe mich auch von meinem Mann, von meiner Mutter und Freunden zurück gezogen. Im September 2014 kam dann der Zusammenbruch. Nichts ging mehr - ich hatte nur noch Angst und Panik, habe nicht geschlafen, nur noch geweint, war völlig fertig und auch im Beruf total überfordert. Ich habe mich dann krank schreiben lassen und mich dazu entschlossen in eine Tagesklinik zu gehen. Dort war ich dann von November bis Februar und habe mein Leben ziemlich geändert. Zu meinem Vater gehe ich jetzt einmal die Woche, habe fast alle Aufgaben und Verpflichtungen abgegeben und habe keinen Kontakt mehr zu der Frau meines Vaters. Ich bin also nur bei ihm, wenn sie nicht da ist. Das war ein sehr schwerer Weg, voll mit Schuldgefühlen,schlechtem Gewissen und Schmerz. Ich stelle immer wieder fest, dass mein Vater einfach nur seine Bedürfnisse erfüllt haben will, egal wie es mir dabei geht. Und das tut weh!

Aktuell nehme ich wieder Medikament und habe eine neue Therapeutin. Ich habe bessere Tage, aber auch viele schlechte. Leider spielen meine Hormone total verrückt, so dass ich eventuell mit Ersatzhormonen anfangen muss ( bin gerade 40 geworden).
Aber ich bin sehr stolz auf mich und arbeite jeden Tag hart an mir.

Panikattacken habe ich gar keine mehr, aber oft starke Ängste. Am schlimmsten ist meine Angst vor dem Alleinsein. Nicht weil ich denke mir passiert was, aber vor den Gedanken und Gefühlen, die dann hochkommen. Also lenke ich mich viel ab, bin viel unterwegs, was aber dazu führt, dass ich oft sehr erschöpft bin. Also eine kleiner Teufelskreis.....
Aber, wie schon gesagt, ich arbeite daran!

Jetzt ist der Text länger geworden als gewollt

Viele Grüße
KDA
Sponsor-Mitgliedschaft

Wow, da ist ja einiges los in deinem Leben. Finde ich echt toll dass du nicht aufgibst und ich denke, dass das gut ist dass du arbeiten bezüglich der Pflege deines Vaters abgegeben hast! Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und dass du das alles gut meisterst!

Bei mir geht's jetzt gleich los zum treffen! Bin schon echt nervös und angespannt!

Erzähl mal, wie es gelaufen ist. Wenn du magst....
Du schaffst das!

Danke KDA fürs motivieren!

Ja ich hab es geschafft und siehe da, es ist nichts passiert! Ich war zwar ein wenig angespannt, aber hab es 2 Stunden durchgehalten! Juhuuuuuu

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore