Die ersten Panikattacken hatte ich 2007 - habe dann kurz Medikamente genommen und als mir besser ging alles wieder abgesetzt und so weiter gemacht wie bisher.
2010 kam dann der Rückfall, Panik, Ängste, Depressionen. Also wieder die Medikamente und dann in Therapie. Dadurch ging es mir dann langsam wirklich gut, hatte mein Leben gut im Griff. Habe gaaanz langsam meine Medis ausgeschlichen.
Dann aber hat mein Vater im Feb. 2013 eine schwere Hirnblutung erlitten, mit gerade mal 66 Jahre. Habe mich völlig bei der Pflege und Organisation verausgabt. Meine Eltern sind getrennt und mein Vater hat eine neue Frau. Mit ihr ist und war Verhältnis schon immer schwierig. Aber auch das Verhältnis zu meinem Vater war immer sehr schwierig - und jetzt auf einmal musste ich ihn pflegen, er hat total an mir geklammert, beide haben keinerlei Rücksicht auf mich genommen ( ich habe nebenbei noch 40 Stunden die Woche gearbeitet) und an mir gezerrt. Sobald ich mal meine Bedürfnisse erfüllen wollte, war ich die Böse und es gab Theater. Die Frau meines Vaters arbeitet schon lange nicht mehr, aber ich bin mit meinem Vater zu sämtlichen Ärzten, war in der Apotheke, im Sanitätshaus, habe die Verwaltung der Eigentumshäuser übernommen, stand mit der Krankenkasse in Kontakt, habe die Pflegedienste organisiert usw., usw. Und NIE war es genug! Ich habe mich auch von meinem Mann, von meiner Mutter und Freunden zurück gezogen. Im September 2014 kam dann der Zusammenbruch. Nichts ging mehr - ich hatte nur noch Angst und Panik, habe nicht geschlafen, nur noch geweint, war völlig fertig und auch im Beruf total überfordert. Ich habe mich dann krank schreiben lassen und mich dazu entschlossen in eine Tagesklinik zu gehen. Dort war ich dann von November bis Februar und habe mein Leben ziemlich geändert. Zu meinem Vater gehe ich jetzt einmal die Woche, habe fast alle Aufgaben und Verpflichtungen abgegeben und habe keinen Kontakt mehr zu der Frau meines Vaters. Ich bin also nur bei ihm, wenn sie nicht da ist. Das war ein sehr schwerer Weg, voll mit Schuldgefühlen,schlechtem Gewissen und Schmerz. Ich stelle immer wieder fest, dass mein Vater einfach nur seine Bedürfnisse erfüllt haben will, egal wie es mir dabei geht. Und das tut weh!
Aktuell nehme ich wieder Medikament und habe eine neue Therapeutin. Ich habe bessere Tage, aber auch viele schlechte. Leider spielen meine Hormone total verrückt, so dass ich eventuell mit Ersatzhormonen anfangen muss ( bin gerade 40 geworden).
Aber ich bin sehr stolz auf mich und arbeite jeden Tag hart an mir.
Panikattacken habe ich gar keine mehr, aber oft starke Ängste. Am schlimmsten ist meine Angst vor dem Alleinsein. Nicht weil ich denke mir passiert was, aber vor den Gedanken und Gefühlen, die dann hochkommen. Also lenke ich mich viel ab, bin viel unterwegs, was aber dazu führt, dass ich oft sehr erschöpft bin. Also eine kleiner Teufelskreis.....
Aber, wie schon gesagt, ich arbeite daran!
Jetzt ist der Text länger geworden als gewollt
Viele Grüße
KDA
13.06.2015 09:42 •
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