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Okay, ich verstehe, was du meinst. Ich will es gar nicht wissen. Vor ein paar Jahren hat er an Weihnachten so viel getrunken, dass er blaue Fingernägel hatte. Er ist dann aggressiv geworden und hat mir im Alk. Zustand seine Abneigung gezeigt. Früher hat er mir auch körperlich weh getan und mich betatscht. Meine Mutter saß daneben ohne einzugreifen. Da war ich 19. Ich möchte von ihm wirklich nichts mehr wissen, ich habe sogar Angst vor ihm.

@Tänzerin82 Das ist gut, dass du dich abgrenzst. Wichtig, dass du für dich selbst sorgst.

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Träume von dominanter Mutter nach Kontaktminimierung

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Heute war ein Brief von meiner Mutter im Briefkasten. Sie hatte ja am Samstag meinen Freund angerufen und wollte ihn wohl länger zutexten, aber er hatte einen Termin.
Meine Mutter hat überlegt mich in der Arbeit anzurufen, aber davon hat mein Freund ihr abgeraten und dazu geraten, mir lieber einen Brief zu schreiben. Am Sonntag hat mein Freund mir von dem Telefonat erzählt und daraufhin habe ich eine kurze Anteilnahme-WhatsApp geschrieben wegen der Krankheit meines Stiefvater. Da hat meine Mutter mir sofort geantwortet und geschrieben, dass sie mir auf Anraten meines Freundes einen Brief geschickt hat. Mein Freund fand das hektisch von meiner Mutter, dass sie prompt den Brief abgeschickt hat, anstatt vielleicht so ein bis zwei Tage in Ruhe über den Inhalt nachzudenken.
Jedenfalls kam der Brief jetzt an und es stehen wieder die üblichen Manipulationen drin, dass ich mich zum Frieden herstellen melden soll und dass es ja auch für mich gut wäre... usw.
Ja, die Mutter ist lustig, bei unserem letzten Treffen hat sie zuerst gesagt, sie freut sich mich zu sehen. Als ich mich etwas entspannt hatte, hat sie sich um 180 Grad gedreht und mich nur noch zur Schnecke gemacht. Letzten Sommer waren wir hier bei mir spazieren und ich habe die Mutter ganz intensiv getröstet und aufgebaut, weil sie so traurig war wegen meinem Stiefvater. Am nächsten Tag hat sie mir am Telefon vorgeworfen, ich wäre nicht für sie da, hat mich angeschrien und sowas. Und an mir liegt dann der Frieden, alles klar. Ich habe überhaupt keine Lust mich zu melden und ich werde es auch sein lassen.
Meine Psychologin hat mir erklärt, dass meine Mutter mich gar nicht loslässt bzw. mich nicht loslassen will, weil sie mich nicht als eigenen Menschen ansieht. Die Mutter sieht mich als erweitertes Ich und will mich zum Kind machen. Ich soll Kind bleiben, damit die Mutter immer wieder den Beweis hat, dass ich sie wie ein Kind als Mutter brauche und dementsprechend geführt werden muss. Deshalb würde meine Psychologin es sehr begrüßen, hat sie gesagt, wenn ich auf Abstand zu meiner Mutter bleibe. Dann könnte ich mich auch mal richtig entfalten, denn mit dem Damokles-Schwert Mutter hinter mir wäre das ja gar nicht möglich.
Während ich das schreibe, sitze ich in gemütlichen Klamotten auf dem Sofa und schaue was Lustiges im Fernsehen, ah tut das gut. Okay, ich musste das direkt loswerden und hoffe, es geht euch allen gut. Danke fürs Lesen!

Da hat Deine Psychologin Recht.
Es gibt einfach Menschen, die muss man aus Selbstschutz auf Abstand halten.
Ich spreche aus Erfahrung. Es hat unendlich lange gedauert bei mir, aber irgendwann war der Punkt erreicht, da habe ich den Kontakt zu den betreffenden Familienmitgliedern sogar komplett abgebrochen. Diese Entscheidung zu treffen, war auch ein kleiner Kraftakt und ist mir alles andere als leichtgefallen.
Danach ging es mir in kleinen Schüben immer besser und besser.

Ist schon lange her, daher kann ich im Nachhinein sagen, dass meine Entscheidung die einzig Richtige war.

Viel Kraft wünsche ich Dir.

Ich erlebe es auch immer wieder. Mein Wünsch auf Kontaktabbruch ist sehr stark, ich habe nur den nötigsten Kontakt. Leider ist es anders (noch) nicht möglich, weil ich meine Oma pflege. Ich muss mich sehr hart abgrenzen und durchsetzen, damit ich nicht zugrunde gehe. Es ist ein enormer Stress. Ich will einfach nur Ruhe Ruhe Ruhe! Dadurch lerne ich aber auch gut, so schwer wie es ist...

Aha, dann habe ich da ein Thema angeschnitten, dass so oder so ähnlich auch andere kennen.
Ich habe auf jeden Fall vor, auf Abstand zu bleiben und den Abstand immer größer werden zu lassen. Denn mir hat schon dieses kurze WhatsApp-schreiben und den Brief zu lesen schon zugesetzt. Mit dem Abstand geht es mir definitiv deutlich besser, da kommt mal etwas mehr Ruhe.
Ich habe sowieso schon mit Herzrasen zu tun und hatte vor kurzem eine Langzeit-Blutdruckmessung. Den Gesprächstermin musste ich wegen einer Erkältung absagen, aber demnächst werde ich sicherlich anfangen, Medikamente zur Blutdruck- und Pulssenkung zu nehmen. Da ist es wirklich am besten, (familiäre) Aufregung zu vermeiden...

Zitat von Tänzerin82:
Mit dem Abstand geht es mir definitiv deutlich besser, da kommt mal etwas mehr Ruhe.

Handhabe ich auch so und halte somit den "Ball flach”.

Es ist gut, dass Du eine Therapeutin an Deiner Seite hast.





Dr. Christina Wiesemann
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