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Hallo Ihr Lieben,

ich bin auf diese Seite gestoßen und hoffe, dass der Austausch mit Euch und vielleicht auch das Schreiben etwas behilflich sein kann.

Ich bin 34 Jahre alt. Ich denke, meine erste Panikattacke hatte ich mit 22. Ich war im Urlaub, bin nachts aufgewacht und habe zu meiner Freundin gesagt Ich glaube, ich muss sterben. Ich weiß nicht, ob ich einen Traum hatte oder wie dieses Gefühl ausgelöst wurde. Danach hatte ich einige Wochen immer eine Engegefühl im Hals, Herzrasen, Zittern usw. Meine damalige Ärztin hat mir schon gesagt, dass ich wohl unter Angst leide. Irgendwann ging es wieder weg.

Als ich 29 war, ist mein Freund, den ich auch heiraten wollte, durch einen Autounfall tödlich verunglückt. Es war ein totaler Schockzustand. Ich habe nicht mehr geredet, nicht mehr gegessen, einfach nur da gesessen und die Wand angeschaut. Nach der ersten Trauerphase, die ca. 2 Monate angedauert hat, habe ich eine Psychotherapie begonnen. Damals hatte ich aber noch keine PA, da ich zu sehr mit der Trauer beschäftigt war. Die PA fingen dann ca. 1 Jahr später wieder an mit allem was man so kennt. Ich habe dann Opipramol genommen, wieder die Therapie gemacht und nach und nach ging es besser bis ich eines Tages aufgewacht bin und einfach alles grau fand. Ich denke, das war eine Depression, ca. 4 Wochen lang. Danach ging es mir eigentlich richtig gut.

Im Mai diesen Jahres bin ins Krankenhaus gekommen. Ich hatte ein Stechen im Kopf und die haben mich auf Gehinrblutung untersucht. Tausend Tests, Blutentnahmen usw. und natürlich nichts gefunden. Seitdem bilde ich mir natürlich ein, ich werde bestimmt an einem Gehirnschlag sterben. Kurze Zeit später ist eine Kollegin an Krebs gestorben und ein entfernter Bekannter durch einen seltenen Herzfehler. Bei mir hat das ausgelöst, dass ich abwechselnd entweder Herzrasen habe oder Stechen im Kopf verbunden mit Zittern, Unruhe usw. Seit 3 Wochen ist es nun so, dass ich die PA einigermaßen im Griff habe, aber den ganzen Tag daran denke, dass ich bestimmt gleich tot umfalle. Es ist so belastend. Ich kann mich überhaupt über nichts mehr freuen, nicht entspannen. Es ist so furchtbar. Ich mache nun wieder eine Therapie, habe mir ganz viele Bücher gekauft (Positives Denken usw.), nehme Opipramol , aber es hilft irgendwie alles nicht richtig. Vielleicht bin ich zu ungeduldig? In der letzten Woche hat meine Therapeutin EMDR bei mir ausprobiert. Das hat dann auch tatsächlich für 4 Tage ein wenig gewirkt. Heute ist es wieder total schlimm. Wann hört das nur auf? Man macht sich das Leben selber so schwer.

So, jetzt habe ich glaube ich genug geschrieben. Ich würde mich über den einen oder anderen Beitrag freuen, ob es Euch ähnlich geht.

Alles Liebe!

04.08.2008 15:29 • 05.08.2008 #1


8 Antworten ↓


Willkommen im Club
Ja, es ist wirklich schwer, aber hier bist du gut aufgehoben.
Liebe Grüße
Iris

A


Total verzweifelt

x 3


Hallo,

ich finde es immer wieder krass das es anderen genauso geht wie mir. DU bist also nicht alleine.

Bei mir hat es vor 4 Jahren angefangen als mein Vater auf einmal an plötzlichem Herztot gestorben ist. Ich dachte immer gleich kriege ich eine Herzattacke und werde auch sterben.

Das war dann nach 2 Jahren vorbei. Dann bekam mein Schwiegervater Magenkrebs. Ihm geht es zwar gut, aber seid dem hab ich nur noch Magenprobleme.

Dann ging es mir wieder gut. Dann kam mein Mann ins Krankenhaus wegen der Galle. Und wieder ein Rückfall.

Ich nehme auch Opipramol bin aber leider ein Mensch der sofort alle Tabletten absetzt wenn es mir gut geht. Also können sie nie richtig wirken.

Ich habe Angst sogar wenn mein STuhlgang nicht fest sondern eher breiig ist.
Ich habe Angst zu essen da ich mich ja vielleicht übergeben könnte.

Ich habe ANgst Magenschmerzen zu bekommen. Oh gott ich hab vor allem Angst.

Also wie du siehst bist du auf keinen Fall alleine

Alex

Hallo Ihr Lieben,

ja wirklich krass, dass unsere eigenen Gedanken uns so übel mitspielen. Bei mir ist es genauso. Wenn ich von jemandem höre, der Herzkrank ist, bin ich es auch. Wenn ich höre, jemand hat einen Gehirntumor und Schlaganfall, bekomme ich das auch und in meinem Kopf hämmert es dann natürlich auch wie wild.

Mit den Tabletten habe ich das auch so gemacht. Habe sie dann immer abgesetzt und gedacht, na weltklasse, du hast es geschafft, das passiert die nie wieder. Und siehe da, es kommt doch. Man muss wahrscheinlich immer am Ball bleiben und sich positiv stimmen, Gedanken trainieren und und und.

@Iris: Wie geht es Dir denn im Moment? Habe einige Beiträge von Dir gelesen. Einerseits musste ich manchmal schmunzeln. Du schreibst wirklich lustig. Und andererseits ist es so traurig.

Liebe Grüße, Marion

Halli hallo,

hab mal ne Frage? Bin ja noch neu.

Was ist EMDR?

LG Mellie

Tja Hannover, so bin ich
Im Moment besser als die letzten Wochen, siehe Thread Hurra Symptome ^^
Und : Humor ist ein gutes Mittel gegen die Angst*Tipp geb
...wenn`s denn geht...
Und ich liebe das homorvolle Schreiben
Jedem, dem es ein Schmunzeln entlockt haben sollte, ist ein Gutes

Halli hallo,

bei EMDR setzt sich der Therapeut recht nah vor Dich, hebt die Finger und Deine Augen müssen den Fingern folgen. Vorher musst Du Dich auf eine Situation einlassen, die Dir total Angst macht. Z.B. denkst Du Dir, ich werde jetzt gleich umkippen und sterben. Dazu musst Du Dir einen Satz überlegen, der Dich beruhigen könnte und auch absolut glaubhaft für Dich ist. Z.B. Ich bin gesund, mir passiert nichts.

Beim ersten Mal konzentrierst Du Dich dann nur auf den negativen Gedanken. Den Fingern folgen muss man ca. 25 bis 30 Mal. Danach macht man eine Pause, redet darüber, was man gedacht und gefühlt hat. Dann gehts weiter. Danach muss man sich dann auch auf den positiven Gedanken konzentrieren.

Es hört sich so merkwürdig an, aber es klappt wirklich. Das Gehirn setzt wohl durch das Folgen mit den Augen den negativen Gedanken absolut in den Hintergrund und danach ist der positive Gedanke sehr präsent.

Ich werde es auf jeden Fall weiter versuchen. Was man nicht alles tut )

Ähhhhhhhhhhhm*mal Hand heb
EMDR soll bewirken, dass sich Hippocampus und Amygdala miteinander unterhalten
man glaubt, dass eine Verbindung der rechten und der linken Gehirnhälfte dazu führt, dass eine falsche Bwertung weiter auf die Bewusstseiinsschiene kommt und man dann mit dem Verstand arbeiten kann. Beide Organe liegen im Gehirn und sind außerhalb des Bewusstseins...
*vereinfacht dargestellt*

Meine Therapeutin hat es mir so erklärt, dass durch die Augenkonzentration die negativen Gedanken in den Hintergrund rücken. Also bei mir war es wirklich so, dass ich absolut in dem negativen Gedanken war, ich werde jetzt gleich umkippen und sterben. Beim ersten Mal habe ich das dann auch wirklich gefühlt und gedacht mit allen möglichen Symptomen. Beim zweiten Mal musste ich mich schon mehr auf den negativen Gedanken konzentrieren. Er war nicht einfach so da wie sonst. Und beim vierten Mal, als dann noch der positive Gedanke dazu kam, habe ich überlegt, welchen Weg ich zur Arbeit fahre... Ich konnte es selber kaum glauben. Aber mein positiver Gedanke, dass ich es sowieso nicht ändern könnte und das ich gesund bin, stand dann total im Vordergrund und hat mich absolut ruhiger werden lassen.

Vielleicht einfach mal ausprobieren. Vielleicht ist es auch einfach das daran glauben und hoffen das es klappt. Keine Ahnung. Aber eigentlich ist es ja auch egal, WAS hilft, hauptsache es HILFT





Dr. Hans Morschitzky
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