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Hallo, liebes Forum!
Nach Jahren wieder mal was von mit.

Diesmal ein ganz anderes Thema als sonst.

Ich schrieb ja schon viel über meine Familie, meiner Angst, wenn die beiden nach China fuhren.

Diesmal aber dreht es sich darum, dass meine Tochter dieses Jahr ihr Abi machte und nun an einer der besten Unis ihres Fachbereiches studieren wird.
Ja, eine tolle Sache- ihr Wunschstudium der Architektur an eine Uni mit hohen Zugangshürden, sie hat aber da wirklich ihren Platz bekommen.
In Hannover, ca 100km entfernt von uns.

Das bedeutet, sie ist dahin umgezogen.
Kinderzimmer leer.

Die meisten hier werden sagen- ist doch toll, was willst du?

Aber für mich ist eine Situation der Verlassenheit entstanden, der Traurigkeit. Hab schon etliche Kilo abgenommen ( was eigentlich gut ist, wog ich doch zuviel. )

Es ist so ein Gefühl der Traurigkeit- unf der Angst, dass ihr dort irgendwas passieren könnte.

Das zieht mich sowas von runter, ich hab permanent gedrückte Stimmung.
Und da schleicht sich auch diese Panik mit ein.
Geradezu, als sie jetzt mitteilte , aufgrund diverser wochenendlicher Kennenlernparties wird sie wohl erst in einem Monat mal dazu kommen, uns wieder zu besuchen.

Meine Frau ist da anders drauf. So etwa:Lass sie doch frei, sie ist erwachsen( 20 jetzt) und will das ja auch.
So what.
Seien ja nur 120km oder 90 Minutenper Zug und SBahn.

Allerdings, als sie 24h unerreichbar war, bekam sie auch Panik, dass was sein könnte.
Dabei hatte sie ihr Smartphone nur bei einer Freundin liegen lassen und konnte Mamas Panik gar nicht verstehen.

Ich rede mit meiner Tochter gar nicht über meine Gefühle- das würde sie ja wirklich behindern und sie sähe such genötigt, nach hause zu kommen, auch wenn sie lieber dort bliebe.
Sie wohnt dort in einem beliebten Studiwohnheim und versteht sich bestens mit den Leuten.
In der Vorphase des Studiums, es geht ri htig morgen mit einem Vorkurs los, wollte sie dort schon Stadt und Leute kennenlernen.

Was kann ich nur tun, um dieses Gefühl der Trauer und der Leere loszuwerden?

So Standardantworten wie Mach neue Hobbies und verreise etc helfen mir nicht.

Was würde ich die Zeit gerne um 2 Jahre zurückdrehen! Geht aber halt nicht.

Wer von Euch kennt das,, und wie seit Ihr dieses Empty Nest Gefühl wieder losgeworden?

Euch einen schönen Sonntag!

Vor 52 Minuten • 06.10.2024 #1


19 Antworten ↓


Naja … ich kenn das von meiner Mama. Aber sie meinte zu mir auch - so ist das wenn die Kinder groß werden gehen sie irgendwann ihren eigenen Weg. Sie wird immer dein Kind sein und ihr kann genauso was passieren würde sie zuhause wohnen. Mach doch was schönes aus dem Zimmer und hänge dort ein schönes Bild von euch auf. Ein Lesezimmer oder schönes Gäste Zimmer?

A


Tochter ausgezogen - Trauer und unangenehme Gefühle

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Zitat von Nina2906:
Naja … ich kenn das von meiner Mama. Aber sie meinte zu mir auch - so ist das wenn die Kinder groß werden gehen sie irgendwann ihren eigenen Weg. ...

Ja, das ist so mit dem eigenen Weg...
Ich bin vernünftig genug, dem nichts in den Weg zu legen. Das wäre fast eine Sünde am Kind, ihr irgendwas vorzuheulen. Daß geht nicht.
Aber in mir rumort es unangenehm.

Die Hoffnung liegt auf den Weihnachtsferien, 2 Wochen Uni zu, und den Semesterferien.
Aber wer weiss, was dann ist...
Blöde auch, dass die dunklen Jahreszeiten vor uns liegen und nicht der helle Sommer. Das haut nochmal rein....

Mir ist sowas vom unangenehm!

Und ich habe eben nochmal gelesen…
evtl solltest du doch mal mit ihr reden bzw Ihr sagen das du traurig bist aber das es ja normal is das die Kinder irgendwann ausziehen … und ich denke dann wird sie dir auch sagen Papa- ich vergess dich nicht und ich passe auf mich auf.

Das soll ja kein Vorwurfs Gespräch sein- sondern dir evtl helfen ich weiß nicht ob du so der gefühlvolle offene gegenüber deinen Kindern bist aber sei es ich hätte es so gern gehabt wenn mein Papa mir gegenüber mal sich verletzlich gezeigt hätte. Ne er war immer der Harte.

Fress das nicht in dich hinein auch Papas dürfen Mimimi sein

Ich finde da auch nichts behindernd dran wenn man dem eigenen Kind sagt schau mal du warst jetzt 20 Jahre lang zuhause bei uns 24/7 ich bin traurig aber freu mich auch das du deinen Weg gehst. Bitte pass auf dich auf. Oder so in der Art. Was dir halt im Kopf rum geht. Wir sind alle nur Menschen!

Und offen kommunizieren ist so wichtig! Find ich ‍️ mir hilft es wenn ich Dinge die ich fühle dann auch ausspreche

Zuvor übrigens hatte sie den Studienplatz in Kassel angenommen, da sie sich für Hannover nicht viel ausrechnen bei dem Anforderungsprofil.

Da hatte ich mich schon gefreut- da ist man blitzschnell von hieraus und kann daheim wohnen bleiben...

Aber als dann die Zusage aus H kam, war sie Feuer und Flamme.
Also wurde alles rückgängig gemacht mit KS.

Und so ist es, wie es ist..
( Schade, dachte ich, es wäre so toll mit KS gewesen..., sie hätte hier noch gewohnt .
Alles wäre für mich perfekt gewesen!)

Naja du kannst sie nicht für immer bei dir behalten auch wenn sie immer dein Baby sein wird aber evtl hilft dir dich mal zu öffnen und aus dem Zimmer was schönes zu machen. Evtl gibt es ja ein paar schöne Bilder von euch

Der Abloeseprozess dauert.
Das s g 'empty nest syndrome'
Nachdem meine 2 ausgezogen ware,fiel ich in ein tiefes Loch.
Mit der Zeit wird es aber besser

Zitat von Mariebelle:
Der Abloeseprozess dauert. Das s g 'empty nest syndrome' Nachdem meine 2 ausgezogen ware,fiel ich in ein tiefes Loch. Mit der Zeit wird es aber ...

Noch denke ich an die Weihnachtsferien der Uni und daran, dass, wenn was ist, man relativ schnell da wäre.

Aber ich denke auch verstärkt daran, wie toll es gewesen wäre, hätte sie in Kassel studiert und hätte problemlos pendeln können. In 1h wäre sie von hier aus an der Uni gewesen...
Mit dem Auto sogar in 45 Minuten.

Aber KS wäre für sie nur Notnagel gewesen.
Sie wollte immer nach Hannover oder Weimar.
Letzteres wäre noch viel schlechter schnell erreichbar als Hannover.

Sch.... !

Ich meinte.
Wenn das Kind/die Kinder nicht mehr zuhause wohnen.
Man ist nicht mehr taeglich Mama u muss auf Besuche warten

Zitat von BBrecht:
So Standardantworten wie Mach neue Hobbies und verreise etc helfen mir nicht.

Aber genau das ist der Weg da raus

Das geht nicht von heute auf morgen - denn das ist im Grunde ein Trauerprozess. Ein wichtiger Lebensabschnitt geht damit zu Ende. Und genau wie Trauer ihre Zeit braucht, braucht auch der Auszug eines Kindes seine Zeit zur Verarbeitung. Und das ist nichts triviales, das kann man auch durchaus kommunizieren - auch als Mann. Vielleicht nicht direkt dem Kind gegenüber, aber dem Partner gegenüber.

Und es hängt ja noch so viel mehr dran - man ist plötzlich nicht mehr Eltern, sondern nur noch ein Paar. Viele (das ist auch bei uns so) sehen sich gar nicht mehr als Paar. Es gibt keine entsprechenden Rituale und Gewohnheiten, alles ist auf die Kinder abgestimmt. Das heißt, man muss sich auch da aktiv hinterfragen und mit dem Partner wieder in die Kommunikation gehen. Wie wollen wir unser zukünftiges Leben zu zweit gestalten? Gibt es vielleicht etwas, dass wir immer mal zusammen machen wollten, aber bisher nie geschafft haben? Gibt es Dinge, die wir der Kinder wegen hinten an gestellt haben? Das kann schon herausfordernd sein.

Und es ist auch keine Schande, sich für diesem Punkt therapeutische Hilfe zu holen, wenn man allein nicht damit klar kommt.

Manchmal lernen die Kinder einen Freund/Freundin am neuen Wohnort kennen.
Dann aendert sich nochmal was.

Als meine Tochter ausgezogen ist
Da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen und ich bin in ein tiefes Loch gefallen
Es war schrecklich für mich

Liebe Grüße Sonja

Zitat von Mariebelle:
Ich meinte. Wenn das Kind/die Kinder nicht mehr zuhause wohnen. Man ist nicht mehr taeglich Mama u muss auf Besuche warten

Das ist es.
Sie hat hier sogar noch mit ihrem Freund Schluss gemacht, und immer wieder gesagt, ihr reicht es jetzt mit Göttingen, sie muss hier auch mal weg.

Vielleicht hilft es, zu versuchen, es aus ihren Augen zu betrachten.

Ixh weiss ja noch, wie das vor über 40 Jahren bei mir war.
Ich hatte damals auch nicht mehr die geringste Lust, mit meinem Vater in diesem Haus zu leben und suchte mir was eigenes, obwohl der Studienort damals nur 45km entfernt war.

Zitat von Mariebelle:
Manchmal lernen die Kinder einen Freund/Freundin am neuen Wohnort kennen. Dann aendert sich nochmal was.

Genau. Der Mitbewohner in der WG Einheit ( das Studiheim besteht aus 45 Zweck WGs) will schon immer was mit IHR unternehmen und halt nicht mit der anderen Mitbewohnerin.
Aunserem hat sie schon eine enge Freundin vor Ort, die vor Jahren hier nach Hannover verzog.

Hallihallole, du hast eben massive Verlustangst. Insofern musst du dich nicht wundern, wenn irgendjemand deiner Lieben weiters weg ist.

Hattest du ja auch bei deiner Frau, insofern kennst du das doch.

Was tut man, wenn man einerseits weiss, dass alles übertrieben ist, andererseits das Gefühl Horror vermittelt? Ich habe da viel mit Logik, Wissen um meine schwierige Psyche, Akzeptanz und Plan B gearbeitet.

Und wirklich versucht, die negativen Gedanken wegzudrängen, da wir mit unseren Katastrophengedanken eh total daneben sind und wir eben an einer Krankheit leiden, die uns so fühlen und denken lässt.

Ist aber unser Problem, und belastet nur uns selber, und ist eigentlich total für die Katz, wenn man mal bewusst darüber nachdenkt. ---- Ja ich weiss.....

Ergo, 100 km sind pillepalle, wenn ihr gebraucht werdet, seit ihr ruckizucki dort. Und freu dich doch darüber, so ne kluge und tolle T8chter zu haben, die nun ihren Weg gehen wird.

Es ist keine Verlustangst,sondern Trennungsschmerz.
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Zitat von BBrecht:
Was kann ich nur tun, um dieses Gefühl der Trauer und der Leere loszuwerden?


Das braucht Zeit. Meine Freundin sagte damals, ihr Herz wurde rausgerissen. So fühlt es sich an.

Ihr habt einen neuen Lebensabschnitt. Ich denke, nur mit der Zeit wird es besser. Ist fast ein wenig wie trauern.

Hey ich kann mich da den vorschreibern nur anschließen, Gib dir was Zeit und die Chance auch positive Gefühle zu entwickeln. Sei echt stolz auf so eine selbständige Tochter! Ihr habt in der Erziehung ganz viel richtig gemacht!

Hier bei mir ist der Fall anders gelagert, mein Sohn braucht ganz viel Unterstützung und Hilfe und ich wäre sehr glücklich wenn er mal so selbstbestimmt leben kann. Aber natürlich werde ich dann auch erstmal traurig sein, wenn er ausziehen sollte aber ich würde wirklich versuchen das mit den Augen des Kindes zu sehen und mich auch ein bisschen zu freuen.

Ich habe sehr lange gebraucht um über den Schmerz hinweg zu kommen

Heute bin ich verdammt stolz auf meine Tochter und auf alles was sie geleistet hat

A


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Dr. Christina Wiesemann
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