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@BBrecht Ich fand es damals auch erst merkwürdig und traurig, als meine Tochter auszog.
Aber was wäre die Alternative? Möchtest du wirklich, dass deine Tochter auf ewig als Kind im Hause lebt ohne ein eigenes Leben? Ich glaube das nicht. Es braucht eine gewisse Zeit, um die Veränderung zu akzeptieren und auch zu genießen.
Nur, wenn man den Kindern das Fortgehen einräumt, dann kehrt eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe zurück.
Heute wohnt meine Tochter in der Nähe, hat eine eigene Familie und kommt sehr häufig. Wir sehen und hören fast täglich voneinander und sind sehr eng miteinander. Aber es ist eben anders als zur Kinderzeit.
Es sind Erwachsene. Neues kann nur entstehen, wenn man Altes loslassen kann.

Zitat von Mariebelle:
Es ist keine Verlustangst,sondern Trennungsschmerz.

Ja. Hast du gut erfasst.

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Tochter ausgezogen - Trauer und unangenehme Gefühle

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Zitat von Quitzil:
@BBrecht Ich fand es damals auch erst merkwürdig und traurig, als meine Tochter auszog. Aber was wäre die Alternative? Möchtest du wirklich, dass ...

Natürlich nicht.
Daß wäre richtig ungesund für Alle.
Darum lasse ich mir auch möglichst nichts anmerken.
Aber es ist halt doch sehr schmerzhaft.

Zitat von Sonja77:
Als meine Tochter ausgezogen ist Da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen und ich bin in ein tiefes Loch gefallen Es war schrecklich für mich ...

Ja, geht mir jetzt ähnlich!

@BBrecht Ich verstehe dich. Mir hat nur dieser von mir ausgeführte Gedanke sehr geholfen.

Zitat von BBrecht:
Ja, geht mir jetzt ähnlich!

Es braucht Zeit

Du bist ja ein alter guter Bekannter, vor einigen Tagen erwähnte ich dich noch im Forum hier als ich an deine Probleme mit den Chinareisen deiner Familie dachte


Andere haben schon alles geschrieben was ich schreiben würde, ja, ich hatte auch das Gefühl als würde mir das Herz aus dem Leib gerissen.
Es ist kein guter Trost, aber als meine Tochter dann weg war, ging es mir besser, der schlimme Fall war eingetreten. Ich erholte mich schrittweise.
Wenn ich sie heute noch zuhause hätte, würde mich das kalte Grausen überfallen,es paßte nicht mehr.

Zitat von kritisches_Auge:
Du bist ja ein alter guter Bekannter, vor einigen Tagen erwähnte ich dich noch im Forum hier als ich an deine Probleme mit den Chinareisen deiner ...

Unsere Tochter wird im November 20.
Ich weiss, die meisten ihrer Schulfreunde leben weiter zuhause, manche machen ein Jahr Auszeit, die meisten studieren hier gleich.

X ist also die Ausnahme. Der Sohn meines engsten Kumpels pendelt aus Salzgitter täglich nach Hannover und schläft höchstens mal bei seiner Freundin, wenn es spät wird, die wohnt irgendwo mittendrin auf der Strecke.

Das wird über kurz oder lang auch nicht gehen, gerade in den heissen Phasen ist 100min hin und 100 zurück täglich auch kaum zu wippen, gerade nicht im Winter.
Aber trotzdem.. Die haben ihn wenigstens grundsätzlich noch zuhause.

Meine Frau kennt solche Situationen schon von vor 40 Jahren. Und zwar 10000x so drastisch wie das jetzt.

Die wollte damals mit ihrem damaligen Mann in die USA fliehen,Tochter damals so sehr jung. Das ging dann schief in Hongkong. Sie landete irgendwie im Wasser, Mann und Tochter waren plötzlich weg Richtig weg. Die hörte ein Jahr nichts von den beiden.
Musste allein nach Hause zurückkehren.
MIT ihrer streng konfutsionistischen Mentalität, absolute Härte gegen sich selbst, meisterte sie das und dann bekam sie nach so langer Zeit Nachricht, die beiden haben Asyl in Kanada erhalten.
DOrt lebt sie noch heute, in sehr guten Verhältnissen mit Mann und 2 Kindern.

Das älteste ist übrigens jetzt fast gleichzeitig ausgezogen, etwa im gleichen Alter wie X .
Aber 650km weit weg nach Ottawa, um Raketenwissenschaft ( oder so ähnlich) zu studieren.
An dem Sohn hängt sie auch und es fällt ihr auch schwer.

Würde sie nie zugeben... Aber ich weiss es.

Ich tröste mich damit, dass nur gut 100km zwischen uns und unserer Tochter liegen und man in wichtigen Fällen in 80min da wäre.

Es ist aber einfach ätzend, trotzdem.




Andererseits weiss ich, es muss sein.

Zitat von Quitzil:
@BBrecht Ich verstehe dich. Mir hat nur dieser von mir ausgeführte Gedanke sehr geholfen.

Es geht auch nicht anders.

Spielen wir durch, wenn sie immer hier bleiben wollte- wir sind beide Ü60 und werden auch mal richtig alt.

Und dann, wenn wir abtreten, wäre sie immer noch unselbstständig und hier...

Ich denke, irgendwann auf den letzten Metern würde man sich solche schweren Vorwürfe machen, sie nicht gehen gelassen zu haben. Daß wäre dann Millionen mal schlimmer als das Feeling jetzt. Tod(!)sicher.

Aber ich würde trotzdem die Zeit gerne 2 Jahre zurückdrehen, nochmal 2022 und 11.Klasse. Wie schön das wäre!

Zitat von Sonja77:
Als meine Tochter ausgezogen ist Da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen und ich bin in ein tiefes Loch gefallen Es war schrecklich für mich ...

Wie hat sich das entwickelt bis heute?
Dieses tiefe Loch sehe ich derzeit auch vor mir!

Zitat von BBrecht:
Wie hat sich das entwickelt bis heute? Dieses tiefe Loch sehe ich derzeit auch vor mir!

Heute bin ich verdammt stolz auf meine Tochter und auf den Weg den sie gegangen ist und auf alles was sie geschafft hat…….zum Glück hören und sehen wir uns relativ häufig

die Leere im Herzen wird wohl immer ein wenig bleiben

Zitat von Zita:
Hey ich kann mich da den vorschreibern nur anschließen, Gib dir was Zeit und die Chance auch positive Gefühle zu entwickeln. Sei echt stolz auf so ...

Ja, man muss einen Weg finden, darf dabei dem Kind kein schlechtes Gewissen machen ( das muss sie ja niemals haben - im Gegenteil!).

Ich bin zwar zum Sommer schon in Pension gegangen, arbeite aber noch ein paar Stunden weiter an meiner Schule.
Gottseidank, sonst würde man nur noch grübeln.
Jetzt aber sind Herbstferien.
Passen mir gerade nicht..

Zitat von Sonja77:
Heute bin ich verdammt stolz auf meine Tochter und auf den Weg den sie gegangen ist und auf alles was sie geschafft hat…….zum Glück hören und ...

Ja, diese Leere...
Etwas anderes ist da auch noch: Man begreift, dass man jetzt tatsächlich alt wird.

Zitat von Icefalki:
Hallihallole, du hast eben massive Verlustangst. Insofern musst du dich nicht wundern, wenn irgendjemand deiner Lieben weiters weg ist. Hattest du ja ...

Hallo @Icefalki !

Ja, ich kann mich noch gut an dich und deine wertvollen Posts von damals erinnern .
Ja, ich habe echte schwere Trennungsängste. Immer schon.
Wird mit dem frühen Tod meiner Mutter zu tun haben, als ich etwa 9 war, da bin ich mir sicher.

Das wird mir wohl bis zum letzten Atemzug erhalten bleiben.

Ich hab auch manchmal echte furchtbare Albträume, ich träume bestimmt 10mal im Jahr, dass Frau und Kind nicht mehr sind und ich allein unterm Weihnachtsbaum sitze und im Traum schreie und weine ich.

Gottseidank nur im Traum, nicht in echt während des Schlafes.
Wenn ich dann daraus erwache, bin ich schweissgebadet und mein Herz rast.
Mit letzterem weiss ich zum Glück inzwischen umzugehen- das Herz IST ja kerngesund und ich esse herzgesund mit viel natürlichem Omega3.

Aber ich kann dann für diese Nächte nicht mehr schlafen, stehe dann lieber auf, egal wie spät es ist, bzw wie früh .

Aber derzeit ist das Grauen in mir.
Obwohl ich eigentlich weiss, dass nur völlig normale Dinge passiert sind , wie alle Eltern das erleben.

@Icefalki

Teil 2, mein schöner Text wurde nicht mehr weiter gespeichert.


... ich hatte mich damals so gefreut, als sie zunächst in Kassel zusagte.
In Hannover hatte sie nichts erwartet, da die Immatrikulationsauflagen dort so hart sind.

Erstmal schlechtestenfalls 2,0 etwa reiner Abischnitt und dann noch einmal gesondert 1,9 in den Fächern Englisch,1 Naturwissenschaft,Mathe und Deutsch.
Da war sie irgendwie sicher, dass es knapp nicht reicht.

Also war ich zufrieden und dachte nur Gottseidank dann Kassel.
Ohne Auszug.
So vielleicht 45 Min hin und zurück von uns aus.Kein Problem und sie sah das auch so . Sie sagte es nicht und blieb ruhig: Aber sie wollte nicht gerne nach Kassel, hatte sie mir aber erst später gesagt. Hatte ichvorher nicht bemerkt.

Dann kam aber doch die Studienplatzzusage aus Hannover, völlig überraschend. Hatte doch haarscharf gepasst . Als ich heim kam diesen Tag, lief sie mir gleich entgegen und sagte, wir müssen das sofort! ändern, sofort in Hannover zusagen und in Kassel absagen, sofort, auch wenn es 1 Uhr nachts ist !

Freude und Schrecken gemeinsam in mir. Dachte aber- na ja, ist noch fast 2 Monate...
Die sind jetzt um.

Man muss damit fertig werden.
Sie hat dann, auch zu meinem Schrecken, mit ihrem hier im Ort lebenden Freund Schluss gemacht, da er ihr zu sehr in den Tag reinleben würde und ihr nicht zielstrebig genug war.
Ich dachte vorher, gut, wenn sie hier weiter ihren Freund hat, wird sie ja regelmäßig auftauchen.. Daher der Schrecken, als sie mit dem auch noch Schluss machte.

In ihrer ZweckWG ( das Studiwohnheim besteht aus 45 ZweckWGs) ist aber auch gleich ein junger Masterstudent, mit dem sie sich sehr gut versteht und die machen sofort viel zusammen

Leider kommt der ganz aus dem Norden... wäre er wenigstens aus unserer Gegend hier

Schön wäre es wenn ich in vielleicht drei Jahren wieder etwas von dir hörte, dass du den Auszug deiner Tochter überwunden hast.

Sie ist schon 20, sie ist erwachsen, sie kann machen, was sie will. Und du solltest ihr wünschen, dass sie jetzt ihren eigenen Weg mit ihrem eigenen Kopf geht. Freue dich über jeden Fortschritt, den sie im Studium oder privat macht und umhege sie, wenn sie Sorgen hat. Aber lass sie frei sein. Meine Tochter ist ebenfalls vor einigen Jahren ausgezogen; man muss lernen, damit umzugehen. Vielleicht will sie euch gar nicht so oft sehen
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Der Kopf weiss das.
Aber das Gefuehl fuehlt etwas anderes.

Es braucht einige Zeit.....

Zitat von kritisches_Auge:
Schön wäre es wenn ich in vielleicht drei Jahren wieder etwas von dir hörte, dass du den Auszug deiner Tochter überwunden hast.

Ich hoffe, dass es nicht 3 Jahre Leidenszeit sein werden.

Zitat von Mariebelle:
Der Kopf weiss das. Aber das Gefuehl fuehlt etwas anderes. Es braucht einige Zeit.....

Perfekt formuliert. Danke!

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