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@BBrecht Du kannst das ruhig mal erwähnen Ihr gegenüber, nur mit dem richtigen Maß.
Und ohne ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich finde, du machst das alles richtig.

Ich würde sagen, dass sie mir fehlen würde, aber dass ich die Gelegenheit nutzen würde, neues für mich zu entdecken, eine Art Selbstfindung entdecken würde über die wir uns dann austauschen könnten.

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Tochter ausgezogen - Trauer und unangenehme Gefühle

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Zitat von kritisches_Auge:
Ich würde sagen, dass sie mir fehlen würde, aber dass ich die Gelegenheit nutzen würde, neues für mich zu entdecken, eine Art Selbstfindung ...

Gute Idee!


Am Samstag besuchen meine Frau und ich sie ja in Hannover wg ihres Geburtstages. ( Da werde ich sowas natürlich nicht sagen..., aber generell ist das ne gute Idee)

Zitat von Quitzil:
@BBrecht Du kannst das ruhig mal erwähnen Ihr gegenüber, nur mit dem richtigen Maß. Und ohne ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich finde, du ...

Es fällt so schwer..(.Merke ich auch daran, dass ich heute einen Termin beim Zahnarzt hatte wegen einem entzündeten Zahnnerv und es sehr schmerzhaft war, weil die Spritze nicht richtig wirkte, ich aber an andere Dinge dachte..).

Meiner Frau war nicht wichtig,dass sie wegzieht, sie wollte dass sie wirklich selbstständig wird.

Ihr war aber trotzdem wichtig, dass sie nicht viele 100km entfernt lebt, sondern nur so weit, dass man problemlos in wichtigen Fällen schnell da sein könnte.

Ich erinnere mich etwa 45 Jahre zurück...Die Schwester eines meiner bis heute engsten Freunde hatte damals gleich nach dem Abi eine Ausbildung zur Stewardess begonnen und war weit vorher als Austausschülerin 1 Jahr in Australien.
Mein enger Kumpel ging zur Bundeswehr, so wie auch ich.
Bekannterweise ist dies kein Platz, von dem man oft nach Hause gelassen wird...hatte mich damals nicht so gestört.
Aber ich denke, meinem Vater gings ähnlich wie mir heute.
Danach machte er eine landwirtschaftliche Ausbildung auf einem Betrieb, wo 12h Tage ausser im Winter völlig normal waren und auch ständige Wochenendarbeit.
Seine ganze Familie aber hatte diesen Drang nach Freiheit und Weltkennenlernen.
Das war für seine ( lange verstorbenen) Eltern darum nicht schwer, beide ziehen zu lassen und seine Frau und er haben heute noch dieses totale Unabhängigkeitsgen.

Sein Sohn wohnt aber mit 21 noch daheim.

Nun, wir haben sie heute in H besucht.
Morgens mit dem ICE hin und wieder zurück. Dauert gar nicht lange.
So 1:20 von Haus zu Haus.
Mit dem Metronom wären es gute 2 Stunden.
Mir hat es richtig einen Stich ins Herz gegeben, als dann der Zug anrollte und ich sie dabei noch kurz die Treppe runtergehen sah.
Nein, ich habe mich an das ganze echt noch nicht gewöhnt.

Hoffentlich kommt sie nächstes Wochenende nach Hause.
Die Sonntage ohne sie empfinde ich als irgendwie leer.
In der Woche geht's meist gerade noch so.

Ich warte nur noch auf die Weihnachtszeit, wenn sie dann mal länger hier ist.
Sind noch gut 2 Monate bis dahin.
Ich habe einen Film auf DVD, der Protagonist hat da eine Zaubermaschine, mit der er die Zeit votspulen kann bis zu einem gewünschten Zeitpunkt.
Die hätte ich jetzt auch gerne hier.

Wäre wenigstens Sommer, es wäre hell und warm. Dann wären die Rahmenbedingungen doch viel freundlicher!
Aber dieses verdammte Winterhalbjahr liegt ja ganz und gar noch vor uns.Schöner Mist.

Ich kann mich mit Niemandem austauschen über mein Problem, ausser hier im Forum.
Bei meiner Frau kommen meine Gedanken nicht an, selbst wenn sie tief im Herzen auch ein unangenehmes Gefühl hätte - ihre konfutsianische Erziehung, die sie verinnerlicht hat, hindert sie daran, negative Gefühle wie Leere nach dem Auszug zu zeigen und sie will es auch bei Anderen nicht sehen.
Das ist schon schade. Könnte man sich auch mal austauschen, wäre es auch für mich einfacher.

So bleibt einzig und allein das Forum.Gut, dass es wenigstens das gibt.

Das Empty-Nest-Syndrom bezeichnet eine Gefühlslage von Einsamkeit und Trauer, die sich bei Eltern einstellen kann, nachdem das letzte (oder einzige) Kind die elterlichen vier Wände verlassen hat. Dieser Zustand ist zunächst eine normale Reaktion auf ein wichtiges Lebensereignis. Wenn er länger andauert, ist es sinnvoll, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie sich das Empty-Nest-Syndrom äußert, wie es zu handhaben und zu bewältigen ist.


Deine Situation ist völlig normal,geht vielen Eltern so.
Mir ging es auch so,hat mich völlig aus der Bahn geworfen.
Alle Gefühle dürfen sein und es ist okay
Sei Stolz auf Deine Tochter
Seid Stolz auf Euch als Eltern das Eure Tochter ein selbstständiger Mensch ist
Mehr kann man nicht als Eltern erreichen.
Das was Du fühlst,dieses nicht loslassen können hat mit Dir zu tun und nicht mit Deiner Tochter.

@BBrecht Gut, dass du deine Gefühle hier äußern kannst und verstanden wirst. Lass das ruhig raus. So wird es dir irgendwann besser gehen.

Zitat von KommMalklar:
Das Empty-Nest-Syndrom bezeichnet eine Gefühlslage von Einsamkeit und Trauer, die sich bei Eltern einstellen kann, nachdem das letzte (oder einzige) ...

Danke Dir für Deinen Beitrag.
Ja, so ziemlich aus der Bahn geworfen, das trifft es. Ich fresse das ja auch in mich hinein und habe außerhalb des Forums Niemanden, dem ich meine wahren Gefühle mitteilen kann, nicht mal meiner Frau ( siehe oben).
Als ich am Freitag einkaufen war und zufällig einer Bekannten über den Weg lief, die ich länger nicht gesehen hatte, fragte mich diese dann irgendwann :Was macht deine Tochter? Ich :Die wohnt seit ein paar Wochen in Hannover. Sie:Das ist bestimmt ungeheuer schwer für Euch.Ich:Ach na ja, ist mal was neues, kein Problem
Ja, so läuft das immer.
Ich muss schauspielern.
Bei dieser Bekannten wusste ich, solche Fragen wie ist doch schwer für euch sind nur dahin gesagt. Eher hätte ich mir die Zunge abgerissen als Ja, das halte ich kaum aus gesagt, was der Wahrheit entsprochen hätte.

Daß isses halt. Es ist immer so.
NIcht mal mit meiner Frau möglich.

Unfassbar.




Meine Tochter hat derweil aber gute Laune in Hannover, das Studium will sie ja und sie hat neue Freunde gefunden und eine alte Schulfreundin wiedergetroffen, die einst weggezogen war und die nun aber auch in Hannover lebt.

Zitat von Quitzil:
@BBrecht Gut, dass du deine Gefühle hier äußern kannst und verstanden wirst. Lass das ruhig raus. So wird es dir irgendwann besser gehen.

Ja, wenigstens das ist möglich. Ich bin dem Forum dabei so dankbar.
Sonst gibt es nichts und Niemanden, wo ich ehrlich drüber sprechen kann.Das ist unfassbar , aber das ist Realität.

Ich bin enttäuscht und es kotzt mich absolut an.
Aber ich werde meine Schauspielrolle, die da heisst: Ich bin stark und kein Problem weiter spielen im Real Life.
ALles andere würde tatsächlich dir nächste schlimme Baustelle schaffen, das weiss ich.

Und das muss nicht sein.

@BBrecht Da bin ich mir nicht so sicher. Es würde dich doch entlasten und du würdest die Erfahrung machen können, dass es anderen vielleicht auch so geht.

So bürdest du dir ja noch mehr auf, was dich anstrengt und Kraft abzieht.

Es gibt ja auch Abstufungen zwischen „alles kein Problem“ und „ ich bin am Ende“.

Vielleicht triffst du das nächste Mal auf einen Bekannten, dem du etwas darüber erzählen kannst. Du wirst sehen, es wird dir danach besser gehen. Liebe Grüße

Ich mag solche Ausdrücke wie empty nest nicht, dahinter kann ich mich auch verstecken, ich würde sagen ausgezogen wobei sich die interessante Frage ergibt, wann ein Kind wirklich ausgezogen ist, für mich ist es erst wirklich selbständig wenn es allein für seinen Lebensunterhalt sorgen kann.

Hat deine Tochter sich auf dem Amt abgemeldet und euch nicht mehr als ersten Wohnsitz angegeben?

Sagen wir hier im Forum wie es uns wirklich geht, ich stolpere auch darüber, sich einen wunderschönen Tag zu wünschen, ein wunderschöner Tag ist etwas Besonderes, er ragt hervor, warum gebrauchen wir diese Phrase? Ein zufriedenstellender Tag ist doch völlig ausreichend und sagt deutlicher wie es uns geht als der wunderschöne Tag.

Zitat von Quitzil:
@BBrecht Da bin ich mir nicht so sicher. Es würde dich doch entlasten und du würdest die Erfahrung machen können, dass es anderen vielleicht auch ...

Never. Ich WEISS,dass es keinen Sinn hätte. Ich weiss es einfach.
Aber ich kann mal schauen, ob es in der Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt.
Daß wär das einzige.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich mag solche Ausdrücke wie empty nest nicht, dahinter kann ich mich auch verstecken, ich würde sagen ausgezogen wobei sich die interessante Frage ...

Ich habe sogar mal gelesen, ein Kind würde erst wirklich erwachsen, wenn die Eltern tot sind.

Sie meldet sich in Hannover auf unser Anraten mit Erstwohnsitz an.
Der Hintergrund ist die Zweitwohnsitzsteuer, die ca 500 Euro jährlich betragen würde.
Das wäre rausgeworfenes Geld, da sie keinen Bafög Anspruch hat.

Das mit dem eigenen Verdienen stimmt.
Ich habe ihr auch geraten, in den Semesterferien auch selbst für Geld zu sorgen.
Wir steuern Ihr zur Zeit im Monat fast 1000 Euro für Miete und Lebenshaltung dazu und orientieren uns dabei daran, was der Bafög Satz WÄRE.

Langfristig geht das aber nicht. Da muss sie was zuverdienen, wenn sie im Studium und den Lernprozessen Routine hat.
Dass die Finanzierung langsam von uns zu ihr geht.

Zitat von BBrecht:
Meine Tochter hat derweil aber gute Laune in Hannover, das Studium will sie ja und sie hat neue Freunde gefunden und eine alte Schulfreundin wiedergetroffen, die einst weggezogen war und die nun aber auch in Hannover lebt.

Das ist doch toll..freu Dich mit ihr..

Es könnte auch alles ganz anders sein, aber Deine Tochter schafft das.. sie macht das richtig gut

Und sie ist glücklich...bestimmt, denn es liest sich so schön.

@BBrecht

Ich werde es weiter verfolgen, weil ich Deine Gefühle verstehe und Deine Gedanken nachvollziehen kann.. Auch kenne ich Deine Ängste.

Ich bin in der gleichen Situation..

Alles wird gut. Ich vertraue meiner Tochter.

Und natürlich kann immer was passieren, dieser Gedanke kam mir dabei gerade noch..

Aber solche Gedanken müssen wir beiseite schieben.. es geht darum dass wir Vertrauen in das Leben ansich zulassen.

Zitat von laluna74:
Das ist doch toll..freu Dich mit ihr.. Es könnte auch alles ganz anders sein, aber Deine Tochter schafft das.. sie macht das richtig gut ...

Es wäre ja auch so, würde sie plötzlich den Wunsch haben, wieder hier bei uns leben zu wollen, wäre etwas gründlich schief gelaufen und es wäre etwas unschönes passiert.
Wäre dann sicher alles andere als positiv.

Trotzdem aber eben - es ist so schwer für mich.
Ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, ob es nicht die Uni Kassel hätte sein können.
So schlecht ist die auch nicht und es wäre ein Katzensprung von hier. Rauf auf die A7 und nach 30 Min wäre man in Kassel. So 45km nur.
Da könnte man sich auch in der Woche kurz sehen, wir fuhren schon immer öfter mal nach Kassel, weil man da mehr Auswahl hat als hier.
Und die Stadt ist mir im Gegensatz zu Hannover vertraut.
Ja, es hätte alles entspannt sein können.

Aber sie wollte ja nicht dorthin, obwohl sie da anfangs sogar schon immatrikuliert war, da sie sich für H nichts ausrechnen bei den hohen Hürden für eine Immatrikulation in dem Fach.
Als dann doch die Zusage aus H kam , wollte sie sofort raus aus Kassel und rein in die Leipniz Uni...
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von laluna74:
@BBrecht Ich werde es weiter verfolgen, weil ich Deine Gefühle verstehe und Deine Gedanken nachvollziehen kann.. Auch kenne ich Deine Ängste. Ich ...

Danke! Dieses Forum hier gibt Halt!
Dass plötzlich was passieren kann oder auf einmal meldet sie sich abends nicht mehr, wie sie es jeden Abend tut, ist meine schlimmste Sorge.

WENIGSTENS wäre man in 80 Minuten da, um nachschauen zu können.

Wie weit lebt dein Kind von Dir entfernt?

Zitat von BBrecht:
Aber sie wollte ja nicht dorthin,


Genau sie wollte es..auch meine Tochter hat sich für die Ferne entschieden..

Es war ihre Entscheidung und das ist auch gut so.

Zitat von BBrecht:
Wie weit lebt dein Kind von Dir entfernt?

Es sind 92 km. Mit dem Auto ne Stunde, mit der Bahn 1,5 Stunden.

Zitat von BBrecht:
oder auf einmal meldet sie sich abends nicht mehr, wie sie es jeden Abend tut, ist meine schlimmste Sorge.


Meine Tochter soll sich nicht jeden Abend melden, weil ich weiß, dass sich das negativ auf meine Ängste auswirkt.

Ich muss da auch an mich denken, ich weiß wie es sich anfühlt, wenn sie sich dann nicht meldet. Das ist für mich nicht gut. Ich denke dann auch immer, dass es das zu unserer Zeit ja auch nicht gab. Also ich musste mich auch nicht jeden Tag bei meinen Eltern melden, als ich ausgezogen war..ich denke, das hätte ich auch nicht gewollt.

Seit gestern hat meine Tochter sogar ihr Handy abgeschaltet, weil ihr das Handy zur Zeit nicht gut tut. Sie hat so viel Neues zu verarbeiten, was ich verstehen kann. Leider treten bei ihr jetzt auch vereinzelt Panikattacken auf..aber meine Tochter kann sehr gut damit umgehen..ich vertraue ihr. Wenn was ist, wird sie sich melden.

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