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Hallo Leute.
Ich würde mich gern über dieses Thema austauschen, in der Hoffnung dass jemand weiss was ich meine.
Mittlerweile, nach ca. 4 Jahren habe ich mich wohl langsam damit abgefunden einen Tinnitus zu haben. Ein leises Piepen ist vorhanden, schon lange und es stört nicht nicht. Was mich aber wirklich wahnsinnig macht und ich nach all den Jahren nicht ausblenden und vergessen kann ist ein rauschen. Ich lokalisiere es vielmehr im Kopf als in den Ohren. Das Piepen lässt sich sofort mit jedem Außengeräusch überdecken. Das rauschen wird tendenziell lauter und legt sich über alles. Beim TV gucken ist es besonders nervig. Es hört und fühlt sich an wie Strom im Kopf/in den Ohren. Es klingt wie weißes rauschen. Mein größtes Problem ist, dass ich mich so sehr darauf fixiert habe, dass ich immer wieder Panik bekomme und an nichts anderes mehr denken kann. Ablenkung hilft bedingt. Ich mag seit Jahren nicht mehr in gern ins Bett gehen weil ich dann da liege, mit dem rauschen, mit meinen Gedanken. Dauerhafte Anspannung täglich, sich getrieben fühlen und nur noch gereizt sein. Ich kann so nicht mehr leben. Ich habe seit über 15 Jahren eine generalisierte Angststörung. Die Geräusche kamen in einem entspannten Moment, nach Jahren des Stresses. Ich befinde mich nun in Behandlung bezüglich meiner Ängste. Ist es wenigstens möglich dadurch die Angst zu verlieren? Ich halte es kaum noch aus Ich möchte einfach wieder unbeschwert sein. Ich habe das Gefühl meine Psyche fordert mich heraus. Ich weiss nicht wie ich es erklären soll. Vielleicht hat ja der ein oder andere ein paar Worte dazu. Ich würde mich freuen. Liebe Grüße an alle

18.09.2020 09:32 • 27.09.2020 #1


18 Antworten ↓


Ja es kann schon sein,dass die Psyche die Symptome verstärkt,ich bin auch davon betroffen jetzt zum zweiten Mal,eine ganze Zeit hatte ich Ruhe.
Es gibt kein Wundermittel wenn es durch die Psyche ausgelöst wird,da hilft nur Akzeptanz und Ablenkung.
Vielleicht musst du generell etwas stabiler werden um damit besser umzugehen,da würde eine Therapie helfen.

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Tinnitus und Rauschen

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Ich wünsche es mir wirklich sehr. Und ja, vom stabil sein bin ich wirklich weit entfernt. Habe ich es richtig verstanden, du hattest es ebenfalls, ausgelöst durch die Angst und es war zeitweise weg? Das wäre ja ein Hoffnungsschimmer für mich

Ja so ist gewesen,durch die Therapie habe ich sehr viel gelernt vor allem den Umgang meiner persönlichen Stressfaktoren.
Eines Tages bin ich aufgewacht und der Tinnitus war weg,leider hat er sich durch enormen Stress wieder gemeldet,er wird auch. ,so hoffe ich wieder verschwinden.

Wie sehr ich es dir wünsche! Ich hatte wirklich schon jedes Symptom und generell körperbezogene Ängste, aber dieses Symptom hat es geschafft und mich gebrochen. Meine persönliche Hölle. Fühle mich extrem allein

Nur du kannst dir helfen,die Therapie wàre zumindest eine Chance.

Ich hab auch immer wieder so ein zittern /Rausch on Ohr oder sogar schon so ein zittern im gesicht gehabt, das war mega Angst einflösend

Ich habe seit fast 35 Jahren sowohl ein lautes Pfeifen als auch ein permanentes Rauschen, manchmal auch Brummen, aber mich stört das überhaupt nicht mehr.

Schlaflose, hattest du denn anfangs daran zu knapsen? Es fühlt sich oft nur so hoffnungslos an weil es mich nach 4 Jahren immer noch sehr beschäftigt und fertig macht

Zitat von Sappy:
Schlaflose, hattest du denn anfangs daran zu knapsen?

Die ersten 2-3 Jahre schon, aber ich habe dann einfach damit abgefunden. Als ich festgestellt habe, dass mein Gehör nicht beeinträchtigt war und der Tinnitus nicht lauter, sondern im Laufe der Zeit leiser wurde, hat mich das nicht mehr gestört.

Wie ist denn Dein Blutdruck? Wenn meiner zu hoch ist rauscht mein ganzer Kopf

Lillibeth, entschuldige meine späte Antwort.
Mein Blutdruck ist normal. Meist 120/70. Aber ich habe kein Gerät hier. Lasse ihn regelmäßig beim Arzt überprüfen. Auch in der gesamten Schwangerschaft war er gut.
Durch mehr Stress empfinde ich es automatisch lauter. Dabei muss es kein physischer Stress sein. Es ist eher meine innere Hektik und das getrieben sein. Nie Ruhe, immer unter Strom. Als wäre das mittlerweile schon ein Dauerzustand

Hallo Sappy,

ich habe seit ca. 6 Wochen einen hochfrequenten Tinnitus, den ich auch mehr im Kopf als in den Ohren wahrnehme. Ich kann Dir also gut nachfühlen, denn jetzt schon (nach dieser relativ kurzen Zeit) macht es mich nahezu verrückt.
Ebenso wie Du, leide ich an einer Angststörung (generalisiert). Das macht den Umgang mit dem Tinnitus nicht leicht - im Gegenteil. Aber ich zwinge mich dazu, keine schlimme Krankheit dahinter zu vermuten (ist auch vom HNO abgeklärt), sondern versuche, das Piepen als wohlwollendes Zeichen meines Unterbewusstseins zu deuten. Was will es mir sagen? Ist es so, dass ich irgendetwas einfach nicht mehr hören kann? Ist es so, dass ich möglicherweise irgendetwas ganz besonders gut hören muss? Ich suche nach Antworten. Vor allen Dingen aber suche ich nach den RICHTIGEN Antworten. Das ist auch nicht so leicht, wenn man sich bereits dauerhaft im psychischen Vollstress befindet.
Ich habe mich inzwischen bzgl. des Tinnitus reichlich belesen. Am erfolgversprechendsten ist es, die Ohrgeräusche zu ignorieren (ha ha ha) - und sich auf die Genesung der Psyche zu konzentrieren.
Mein Leben lang habe ich es abgelehnt, mich mit meiner Kindheit/ Jugend und den entsprechenden Prägungen zu beschäftigen. Ich dachte, das wäre alles längst vorbei und vergessen, wollte nicht mehr darüber nachdenken. Nun bin ich aber dabei, mir das eine oder andere in Erinnerung zu rufen. Es hilft mir, zu verstehen, warum ich so denke, wie ich denke. Es hilft mir, zu verstehen, dass meine Angst die Angst von früher ist, die ich all die Jahre mitgeschleppt habe, ohne zu realisieren, dass ich ja mittlerweile erwachsen bin.
Vielleicht lohnt es sich tatsächlich, einmal tief zu graben und den kindlichen Schmerz nachzuvollziehen - einfach, um ein besseres Verständnis für das eigene Tun und Handeln zu erlangen. Vielleicht wäre dann zumindest eine Warum-Frage schonmal geklärt.
Ich finde es deshalb gut und richtig, dass Du Dich Deiner Angst widmest. Die Chance ist gut, dass sich dann im Laufe der Therapie/ Genesung der Tinnitus ebenso geschlagen gibt. Viel Erfolg auf dem Weg dahin!

LG, By_myself

By_myself, deine Worte haben mich gerade sehr berührt. Besonders der kindliche Schmerz. Ich habe kaum Erinnerungen an meine Kindheit und ich frage mich warum. Sicherlich ist es lange her aber viele meiner Freunde haben eine sehr klare Erinnerung. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 7 war. Ich war wohl sehr traurig und habe viel geweint. Das weiss ich aber nur von meiner Oma. Habe es wohl verdrängt, zum Schutz. Ich kann mich noch dran erinnern dass ich als Kind in der Nacht große Angst hatte. Damals vor Einbrechern. Bin jede Nacht zu meiner Mutter ins Bett. In einer Nacht hatte ihr damaliger Lebenspartner die Tür abgeschlossen. An dieses Gefühl und diese Angst erinnere ich mich noch heute sehr gut.
Hattest du dann auch vor dem Tinnitus eine Angststörung oder andersrum?
Ich bin manchmal so panisch und verzweifelt dass ich kaum mehr Hoffnung habe. An anderen Tagen bin ich sehr optimistisch und hoffe natürlich dass die Therapie fruchtet. Irgendwann. Ich muss lernen mir Zeit zu geben und kleine Schritte zu gehen. Ich versuche zur Zeit oder abends im Bett eine Achtsamkeitsübung. Diese wirkt ziemlich entspannend. Man konzentriert sich auf 5 Dinge je Sinn und geht runter bis auf 1. Dabei ist man so bewusst im hier und jetzt. Wie geht es bei dir nun weiter bezüglich der Ohren und der Ängste? Auch dir alles alles Gute! Es ist ein Kampf, teilweise so quälend aber am Ende war es all das wert. Da bin ich mir sicher

@sappy,

ich kann mich auch nicht an meine ganz frühe Kindheit erinnern - aber gut an viele Situationen ab einem Alter von ca. 6 oder 7 Jahren. Ich habe aus verschiedenen Gründen kein Urvertrauen zu meinen Eltern entwickelt, so dass ich mich immer auf mich allein gestellt gefühlt habe. Eigentlich mein ganzes langes Leben lang. Solange meine Familie noch lebte, ich noch berufstätig war, waren zumindest immer Menschen um mich herum; objektiv gesehen, war ich also nicht allein. Doch seit ein paar Jahren bin ich es, und das belastet mich extrem. So habe ich eine generalisierte Angststörung entwickelt - die war wahrscheinlich schon immer latent da, kam aber vor ca. 2 Jahren richtig zum Ausbruch (auch mit Panikattacken).
Meine Sorgen, die sich ums Alleinsein und meine Einsamkeit drehen, übermannen mich oft. Gerade als ich ein wenig Hoffnung schöpfte, kam dann der Tinnitus dazu. Du kannst Dir vorstellen, was das nun mit mir macht.
Ich habe also noch jede Menge an mir zu arbeiten - und ich weiß manchmal nicht, wofür und für wen und ob es sich überhaupt lohnt.
Aber nun zu Dir:

Du sagst, dass sich Deine Eltern haben scheiden lassen als Du ungefähr 7 Jahre alt warst. Und Du beschreibst die Angst vor Einbrechern.
Wenn wir solche Vorkommnisse heute als Erwachsene sehen, ist das etwas ganz anderes als das Erleben der gleichen Situation als Kind. Als Kind hat man in Angstsituationen keine Mechanismen. Man ist diesem Gefühl hilflos ausgeliefert, weil der Verstand noch nicht reif genug und damit unfähig ist, damit umzugehen. Man steht nur da und weint - vor Angst.

Der Scheidung Deiner Eltern ist sicher einiges vorausgegangen. Vielleicht haben sie sich gestritten und Du hast es mit anhören müssen.
Es könnte ja sein, dass es vor Beginn des Tinnitus irgendetwas gab, was Dich unterbewusst an diese frühere Zeit erinnert hat. Mit viel Stress vermischt, wäre das ein möglicher Auslöser.

Schau mal hier:
Zitat von Sappy:
Ich mag seit Jahren nicht mehr in gern ins Bett gehen weil ich dann da liege, mit dem rauschen, mit meinen Gedanken.

Zitat von Sappy:
Ich kann mich noch dran erinnern dass ich als Kind in der Nacht große Angst hatte. Damals vor Einbrechern. Bin jede Nacht zu meiner Mutter ins Bett.

Fällt Dir was auf?
Vielleicht gibt auch hier einen möglichen Auslöser für den Tinnitus.

Mach weiter mit den Achtsamkeitsübungen zur Entspannung - das hilft auf jeden Fall!

LG, By_myself

Ich wollte dir nur eben einen ganz profanen Vorschlag machen, ggfzu einem auf Tinnitus spezialisierten hno zu gehen und dort auch nochmal anders zu lernen, damit umzugehen
meine Schwägerin hat das gemacht. Bei uns gibt es zb ein Tinnitus Zentrum (großer ausdruck für eine ganz normale Praxis).
Natürlichist tTherapie ttrotzdem wichtig, aber da hast du ja genug aufzuarbeiten und in so einem Zentrum könntest du dir vielleicht zusätzlich helfen lassen. Ich habe das Rauschen auch, links, meine Mutter auch. Auch Tinnitus habe ich verstärkt seit einer hws Behandlung. Tags höre ich aber nur den Tinnitus. Insgesamt komme ich klar soweit

Deine Angst vor Einbrechern erinnert mich an meine Ängste, wenn es Streit gab zwischen den Eltern, der noch stärker war als norma und mein Vater zornig das Haus verlassen hat, dass er es anzünden würde.
Wenn ich jetzt daran denke, zu glauben, der eigene Vater könnte das Haus anzünden.
Aber habe mir immer überlegt, wie und was ich retten würde.

Ich wünsche dir viel Erfolg

By_myself, Deine Worte sind so gut gewählt. Sie bringen mich richtig Zum nachdenken. Danke dafür!
Und ja, irgendwie ist da fast immer ein mumliges Gefühl gewesen. Vorallem bei Dunkelheit. Heute kann ich damit, wie du schon sagst natürlich anders mit umgehen. Aber dennoch.
Stimmt, als Kind hab ich nur geweint und Angst empfunden. Man war machtlos und ausgeliefert
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Hallo Cloudsinthesky.
Vielleicht wäre das nochmal was. Ich müsste mich da mal informieren wo sowas hier zu finden wäre. Ich hab mich über die Jahre natürlich viel belesen. Vielmehr um den Vorgang an sich zu verstehen, als auch mich selbst. Mir kommt auch immer mal wieder der Gedanke, dass es einfach ein ganz normales Betriebsgeräusch des Körpers ist. Ein piepen hatte ich schon lange, von den unzähligen Konzerten und Festivals. Dieses hat mich aber nie gestört. Bis heute nicht. Das Rauschen aber war mir neu. Es entstand ganz plötzlich nach viel Stress. Ich denke es mir so, das sich an der Hörverarbeitung oder den Filtern was verändert hat. Plötzlich habe ich etwas wahrgenommen was vielleicht schon immer da war. Weisst du was ich meine? Ich denke das größte Problem war es, dass es mir in dem Moment extreme Angst bereitet hat und ich aus dem Grund sehr auf dieses Geräusch, fast schon Gefühl, fixiert war. Das hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Aber das sind nur meine Gedankengänge dazu. Angehen sollte ich das natürlich jeden Fall

Ja möglich wäre es. Ich hatte das rauschen gestern auch wieder sehr laut zusammen mit dem Tinnitus. Das stört mich dann schon sehr. Ich glaube, dass auch Verspannung dazu beitragen kann,
habe bald wieder Physiotherapie. Mal sehen

A


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Dr. Christina Wiesemann
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