Sorry bei meinem letzten Post, da ist die Farbformatierung durcheinander geraten und läßt sich nicht mehr korrigieren, daher hier nochmal das Ganze:
Hallo zusammen,
ich möchte mal kurz berichten wie es sich entwickelt hat.
Wer wissen will, um was es geht, soll bitte das Eingangsposting lesen:
agoraphobie-panikattacken-f4/therapieresistente-angststoerung-tavor-als-dauerloesung-t107255.htmlNachdem der alte Psychiater seine private Praxis geschlossen hat, waren wir auf der Suche nach einem neuen mit Kassenzulassung, da wir uns das auf Dauer nicht leisten können.
Der Hausarzt hat einen vermittelt, junger Mann in Gemeinschaftspraxis.
Meine Frau hat ihn aufgesucht, es gab eine Mini Anamnese, er hat dann empfohlen das Venlafaxin von 75mg auf 225 zu erhöhen und in 3 Monaten wieder zu kommen:
Meine Frau hat langsam gesteigert, ihr ist das gar nicht bekommen und so hat sie nach ca 2 Wochen mal angerufen um sich zu beraten. Er hat empfohlen weiterzumachen. Nach nochmal 2 Wochen ging es ihr zunehmend schlechter und sie hat wieder angerufen und wurde dafür ziemlich angepflaumt, hat aber dann doch einen kurzfristigen Termin bekommen.
Um das Ganze möglichst effektiv zu gestalten haben wir ihn vorab per Mail informiert:
Hallo Herr x.,
ich möchte Ihnen ein paar Vorab-Infos zum Termin geben:
Insgesamt ist mein Zustand kein bißchen besser, sondern schlimmer als er je war.
Venlafaxin 150 mg habe ich gar nicht vertragen, zur Angstproblematik kamen auch noch enorme Nebenwirkungen des Venlafaxins dazu, starke Unruhe und Nervosität. Und hoher Blutdruck mit teilweise 180mmHg.
Daher gehe ich damit jetzt langsam wieder herunter und bin inzwischen auf 75 mg.
Im Grunde genommen mußte ich fast jeden Tag im Bett verbringen mit diesen unsäglichen Ängsten.
Außer an den Tagen mit 1 mg Lorazepam Einnahme. Diese sind dann wie früher, also nicht irgendwie besonders euphorisch, sondern einfach normal.
Ich bin inzwischen davon überzeugt dass Venlafaxin als SNRI mir nicht hilft, aber auch die anderen SSRIs die ich eingenommen habe (Trazodon Escitalopram, Opipram, Fluoxetin) und auch Pregabalin sowie Pipamperon, halfen nicht.
Ich möchte inzwischen fast sicher sagen, das Antidepressiva mir nicht helfen.
Ist denn vielleicht der Grund, dass ich gar keine Depression habe, sondern nur eine Angsstörung. Zumindest ist das meine Empfindung.
Ich würde am Liebsten ganz aus Venlafaxin bzw Antidepressivas ausschleichen, da ich oft denke, das ist ein Teil des Problems. Ich würde gerne wissen, wie es eigentlich ist wieder ganz ohne Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zu leben. Mir scheint es kann nicht schlimmer als jetzt sein.
Man liest von Menschen die jahrelang mit 1mg Lorazepam gut zurechtkommen, ohne Dosissteigerung, ohne Toleranzentwicklung.
Ich frage mich, wäre das bei mir auch so?
Aber natürlich habe ich vor einer Dosissteigerung Angst.
Um diese Gefahr zu minimieren habe ich mir was überlegt. Was halten Sie davon?:
Ausschleichen des Venlafaxins und auch keine anderen Antidepressiva verwenden.
Im Notfall Tavor verwenden und versuchen nur jeden 2. Tag 1 mg davon.
Jetzt wäre halt gut, wenn man noch ein anderes Medikament hätte, das man in Abwechslung zum Tavor nehmen kann, um die Suchtbildung zu minimieren.
Evtl ein anderes Benzodiazepan, obwohl ich weiß, dass da große Ähnlichkeit besteht.
Ich habe über die Non-Benzodiazepane (Z-Drugs) gelesen und frage mich, ob man diese evtl auch mit einsetzen könnte?
Also alternierend womöglich so behandeln:
1 Tag Tavor, am nächsten Tag ein Non-Benzo, am nächsten Tag ein anderes Benzo. Und natürlich ganz aussetzen zwischendurch, immer wenn es geht. Und hoffen dass der Spuk irgendwann wieder vergeht.
Ich habe Berichte gelesen von Menschen, denen Ashwaganda, eine Wurzel, gut geholfen hat und auch die Einnahme von GABA (Aminobuttersäure). Ich probiere gerade beides aus, und nehme auch noch Vitamin D3.
Noch ein Medikament wird immer wieder erwähnt, da es angeblich nicht suchtbildend ist: Buspiron
Halten Sie davon etwas?
Da sich meine Angstsymptome hauptsächlich im Bauch bemerkbar machen, habe ich versucht herauszufinden, ob so etwas öfter vorkommt. In diesem Zusammenhang bin ich auf das Thema Vagusnervstimulation bei Angsterkrankungen gestoßen sowie auf evtl Zusammenhänge zwischen Panikattacken und Histaminunverträglichkeit.
Haben Sie davon vielleicht auch schon gehört?
Mit freundlichen Grüßen
xx
PS: Ich und mein Mann suchen halt nach einer Lösung, diese Schreiben soll Ihnen gegenüber nicht despektierlich sein. Leider hat er die Mail nicht gelesen, also hat er den mitgebrachten Ausdruck kurz überflogen, ohne auch nur auf einen Punkt einzugehen. Sein Vorschlag war auf Sertralin zu wechseln oder in eine Klinik zu gehen.
Wir (ich als Ehemann war mit in der Sprechstunde) haben versucht ein Gespräch aufzubauen und versucht zu fragen und zu argumentieren. Er ging auf nichts sein, für ihn gibt es als Lösung nur Antidepressiva oder eine Klinik, falls diese nicht helfen.
Im Laufe des Gesprächs sagt dann meine Frau sinngemäß folgenden Satz:
Glauben Sie mir diese Ängste sind wirklich schlimm, das hält man nicht aus. Ich würde es Ihnen mal wünschen, damit Sie wissen wie das ist...
Daraufhin ist etwas unglaubliches passiert:
er hat behauptert, meine Frau wünsche ihm eine Angsterkrankung und er hat uns RAUSGESCMISSEN!
Man stelle sich vor, ein Psychiater schmeißt einen hilfesuchenden Patienten aus der Praxis!
Und ich schwöre, (ohne es hier natürlich beweisen zu können), wir waren in keinster Weise agressiv oder unhöflich.
Gut, dann haben wir ein paar Tage auf einen entschuldigenden Anruf geartet, der aber nicht kam...
So und jetzt steht meine Frau wieder ohne ärztliche Hilfe da.
Obwohl, sie konnten ja nie helfen.
Also helfen wir uns jetzt selbst:
Sie steigt aus dem Venlafaxin ganz langsam aus, da immer noch enorme Nebenwirkungen da sind. Ziel ist Null Einnahme.
Und seit ca 14 Tagen nimmt sie täglich am Morgen 1 mg Tavor und hat dadurch -meistens- ihr normales Leben zurück.
Wir denken das kann die Lösung sein, viele ähnliche Bericht von Angspatienten beschreiben das auch so, viele konnten nur durch Lorazepam/Tavor wieder herauskommen.
Ein Problem bleibt, wer verschreibt das Tavor, wo kann man es bekommen. Wenn jemand für dieses Problem eine Idee hat, gerne per privater Nachricht, Danke