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Ja, man fragt sich halt ob es wirklich gesünder ist die Angst auszuhalten oder ein Medikament zu nehmen. Ein Tag lang Angst ist Stress pur für den Körper....
Wenn man denn nur wüsste ob Lorazepan im eigenen Fall langfristig gut oder schlecht tut. Denn wie gesagt eine Abhängigkeit würde man in Kauf nehmen, wenn dadurch die Probleme beseitigt sind, aber sie darf halt nicht mit einer Dosis Steigerung einhergehen. Aber das kann man leider nicht rauskriegen ohn dass man ins Risiko geht und es wagt. Was also tun, denn Alternativen sind nicht zu finden...

Darf ich fragen, wieviel Pregabalin deine Frau genommen hat und wie lange? Vor allem, wie hat sie absetzen können?

Ich habe mich von 175 mg auf 11 runtergearbeitet, innerhalb von etwa 2 Jahren mit gruseligen Entzugserscheinungen. Das hätte ich mir schneller gewünscht, ging aber nicht.

A


Therapieresistente Angststörung - Tavor als Dauerlösung?

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Hallo, also sie hat ein dreiviertel Jahr lang 3 x 50mg Pregabalin genommen. Der Ausstieg war eigentlich problemlos.Aber sie haben nicht geholfen und schwindlig gemacht. Aktuell überlegt sie ob man Pregabalin alternierend zum Tavor als Notfallmedikament nehmen kann.
Wie nimmst Du 11mg?
Und welche Entzugserscheinungen hättest Du?

Wie wäre es denn wenn deine Frau bevor sie sich für Tavor entscheidet es mit einem neuroleptika versuchen würde?
Ist auch nicht die erste Wahl,war aber bei mir das einzige was ein wenig hilft und nützt

Zitat von bx300:
Ja, man fragt sich halt ob es wirklich gesünder ist die Angst auszuhalten oder ein Medikament zu nehmen. Ein Tag lang Angst ist Stress pur für den Körper.... Wenn man denn nur wüsste ob Lorazepan im eigenen Fall langfristig gut oder schlecht tut. Denn ...


Also gesund ist es für den Körper sicher nicht, von morgens bis abends Angst zu haben. Ist ja Adrenalin pur. (Wobei der Körper mehr aushält, als man so denkt) Aber wenn man nicht gerade in einer heftigen akuten Angstkrise steckt, dann ist Angst doch nicht immer und ständig in der gleichen Intensität vorhanden? Die Angst ist mal stärker mal schwächer da und manchmal ist sie auch ganz weg. So ist es zumindest bei mir. Ist denn der Angstzustand bei deiner Frau ständig und immer präsent? Sie hat doch sicher auch mal Pausen dazwischen? Oder hat sie inzwischen hauptsächlich Angst vor der Angst vor Panikattacken?

Zitat von silberauge:
Ist denn der Angstzustand bei deiner Frau ständig und immer präsent? Sie hat doch sicher auch mal Pausen dazwischen? Oder hat sie inzwischen hauptsächlich Angst vor der Angst vor Panikattacken?..


Nein, das ist nach reinem Zufallsprinzip. Es gibt gottseidank gute Tage. Auch ziemlich gute Wochen wie zb letzten Sommer. Die Angst ist völlig unkonkret und lässt sich nicht spezifizieren. Sie hat es so beschrieben: als ob du über dem Abgrund hängst, du weisst aber es ist kein Abgrund. Hilft aber nicht

Zitat von NIEaufgeben:
Wie wäre es denn wenn deine Frau bevor sie sich für Tavor entscheidet es mit einem neuroleptika versuchen würde? Ist auch nicht die erste Wahl,war aber bei mir das einzige was ein wenig hilft und nützt


War die Symptomatik bei dir ähnlich?
Kannst du einen Namen nennen und eine Dosierung?
Und Danke!

Ich würde auch erst einmal alles andere probieren, bevor ich eine Langzeittherapie mit Tavor ins Auge fassen würde. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass Tavor in einer Langzeittherapie anders wirkt als wenn man es bei Bedarf nimmt. Wenn ich es bei einer Panikattacke nehme, dann wirkt es super und ich merke den Unterschied gewaltig. Aber als ich es ein paar Wochen zweimal am Tag genommen habe, da habe ich diesen extremen Effekt nicht so stark gemerkt, da wa rich insgesamt etwas ruhiger, aber es war nicht so ein Boom-Effekt wie bei einer einmaligen Einnahme.

Ich habe noch ein paar Fragen zu Tavor/lorazepam in Bezug auf abhängig machen

Macht es nur abhängig in dem Sinne weil es hilft?
Also ich möchte etwas wieder haben, da es gegen meine Beschwerden hilft.

Oder würde es auch jemanden abhängig machen der es ohne Beschwerden testhalber längere Zeit einnimmt?

Was denkt ihr?

Es macht ganz eindeutig körperlich abhängig.

Zitat von bx300:
War die Symptomatik bei dir ähnlich? Kannst du einen Namen nennen und eine Dosierung? Und Danke!

Ich kann dir natürlich nicht sagen ob es bei mir gleich war,was ich dir sagen kann das ich zum Teil so massive Angstzustände hatte die auch einen ganzen Tag angedauert haben und mich aus dem Schlaf gerissen haben...
Zum Teil habe ich das noch immer aber lange nicht mehr so schlimm wie anfangs..
Mir hat das Olanzapin gut geholfen in einer niedrigen Dosis von 5mg abends und als es ganz schlimm war noch 2,5mg morgens dazu..

Bevor deine Frau ein Benzo nimmt sollte sie zuerst alles andere probieren...
Olanzapin ist der Wirkstoff das medi heißt Zyprexa

Nebenwirkungen hatte ich zu keiner Zeit davon und es beruhigt sehr gut,ich nehme es nun fast drei jahre

Zitat von bx300:
Ich habe noch ein paar Fragen zu Tavor/lorazepam in Bezug auf abhängig machen Macht es nur abhängig in dem Sinne weil es hilft? Also ich möchte etwas wieder haben, da es gegen meine Beschwerden hilft. Oder würde es auch jemanden abhängig machen ...

Es wird auch nicht jeder davon abhängig es gibt Leute die können es problemlos nehmen ohne davon abhängig zu werden...

Zitat von bx300:
Nein, das ist nach reinem Zufallsprinzip. Es gibt gottseidank gute Tage. Auch ziemlich gute Wochen wie zb letzten Sommer. Die Angst ist völlig unkonkret und lässt sich nicht spezifizieren. Sie hat es so beschrieben: als ob du über dem Abgrund hängst, du weisst aber es ...


Also wenn es gute Tage und sogar Wochen gibt, würde ich an eurer Stelle, das mit der Dauer Tavor Einnahme lassen. Stattdessen Tavor für die wirklich schlimmen Tage oder auch Wochen als Notfallmedikament nutzen und es dann aber wieder ausschleichen lassen und lieber noch mal nach medikamentösen Alternativen suchen.

Zitat von NIEaufgeben:
Es wird auch nicht jeder davon abhängig es gibt Leute die können es problemlos nehmen ohne davon abhängig zu werden...


In der mittelfristigen bis Langzeiteinnahme? Habe ich noch nie gehört. Oder meinst du das nur im Sinne von müssen die Dosis nicht erhöhen? Das alleine sagt ja über die Abhängigkeit nichts aus.

Zitat von NIEaufgeben:
Es wird auch nicht jeder davon abhängig es gibt Leute die können es problemlos nehmen ohne davon abhängig zu werden...

Also man muss unterscheiden zwischen Sucht und Abhängigkeit.

Abhängig wird man auf jeden Fall, wenn man es eine Zeitlang täglich nimmt. Je nach Einnahmedauer muss man es dann sehr langsam ausschleichen lassen, da es sonst zu mehr oder weniger heftigen Entzugserscheinungen kommen kann. So steht es auch in jedem Beipackzettel von Benzodiazepinen drin.

Unter Sucht versteht man eine Toleranzentwicklung. Man braucht ziemlich schnell eine immer höhere Dosis von Tavor und besorgt sich das Zeug notfalls auf dem Schwarzmarkt. So eine Sucht entwickeln aber eher wenige, die Tavor einnehmen. Meist sind das Menschen, bei denen schon länger ein Suchtproblem besteht auch gegenüber anderen Substanzen.

Was Neuroleptika angeht, kann ich noch das Seroquel nennen. Habe zwar keine eigenen Erfahrungen damit, aber ich habe zwei Bekannte, die es niedrig dosiert ohne gravierende Nebenwirkungen gegen Angstzustände nehmen.

Es macht eindeutig körperlich abhängig. Als ich es nach ein paar Wochen abgesetzt habe, habe ich tagelang unkontrolliert gezittert, mir ging es hundeelend und ich hatte schlimme Suizidgedanken. Es war sehr schwer, nicht einfach wieder eine zu nehmen. Dennoch denke ich, dass ich nur eine leichte Abhängigkeit hatte, da ich es seitdem bei Bedarf problemlos nehmen kann. Ich habe auch schon von schwer Abhängigen gehört, dass der Entzug schlimmer als der von Dro. sein soll.
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Zitat von silberauge:
Was Neuroleptika angeht, kann ich noch das Seroquel nennen. Habe zwar keine eigenen Erfahrungen damit, aber ich habe zwei Bekannte, die es niedrig dosiert ohne gravierende Nebenwirkungen gegen Angstzustände nehmen.

Das Seroquel habe ich auch selber fast ein Jahr genommen ohne jede Nebenwirkung und es hat super geholfen um durch zu schlafen

Nein,ich meine genau das was ich geschrieben habe
Nicht jeder Mensch wird abhängig von benzos
Ich kenne sehr viele Leute die entweder Tavor oder Valium nehmen seit vielen Jahren und die können jederzeit ein paar Wochen ohne auskommen und haben weder Entzugserschinungen noch sonst was
Und ich spreche nicht vom hören sagen sondern von Familienmitgliedern von denen ich mit Sicherheit weis das sie keine Abhängigkeit haben

Auch habe ich darüber mit mehreren Psychiater gesprochen und die haben mir ebenfalls gesagt das nicht jeder abhängig davon wird

Andere dafür schon nach wenigen Tagen mit benzos...

Es kommt sehr auf verschiedene Sachen an ob man schnell oder überhaupt abhängig wird oder nicht
Nicht jeder Körper reagiert gleich

Leider weiß man aber vorher nicht zu welcher Gruppe man gehört....

@silberauge
@NIEaufgeben

Danke Euch für die Empfehlung von Olanzapin + Seroquel. Meine Frau wird den Arzt mal drauf ansprechen. Problem ist halt, (wie ich gerade kurz recherchiert habe) dass man die nicht einfach mal kurz probieren kann, sondern auch langsam einführen muß, damit sie kumulieren. Diese ganzen trial/error Methoden mit den diversen Medikamenten sind halt leider sehr belastend und auch zeitraubend...Und eigentlich kann man die Wirksamkeit und Verträglichkeit erst nach ziemlich langer Anwendung beurteilen und auch ein großer Abstand zur vorigen Medikation sollte vorhanden sein.

Nochmal Tavor:
Wißt ihr ob durch die Anwendung die folgenden nächsten Angstattacken stärker sind, also ob der Wirkstoff quasi auch Angstattacken induziert?

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Dr. Christina Wiesemann
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