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Ich kann nur von meiner Schwester berichten. Sie nimmt zwar kein Tavor, aber Bromazepam. Und das ungefähr seit 40 Jahren. Sie wird dieses Jahr 64. Es wurde ihr damals verordnet wegen schweren Panikattacken und Schlafstörungen. Bis auf einige Absetzversuche nimmt sie es als Dauermedikament in einer niedrigen Dosierung. Sie hatte nie eine Toleranzentwicklung und kann damit ein halbwegs normales Leben führen. Allerdings fällt mir auf, dass sie irgendwie abgestumpft und antriebslos ist und oft ziemlich eingefahren im Denken. Ob es am langjährigen Benzo Konsum liegt, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Mir selbst wär es zu riskant, Benzos durchgehend zu nehmen. Für mich bleiben sie für absolute Notfälle in der Tasche.

Damals als es mir ganz schlecht ging und ich jeden Tag, jede Minute ganz schlimme Ängste hatte, da habe ich mich schweren Herzens auch dazu bewegen lassen, Opipramol zu nehmen. Denn immer Angst zu haben und Panik Attacken, ist für die Organe auch nicht gut. Sie leiden darunter. Hat mir mein Therapeut gesagt. Hatte sie aber auch nur 6 Monate genommen und dann eine Therapie gemacht. Danach weiß man oft, warum man die Angst hat. Ich bin ein Tabletten Gegner, aber wer meint, er lebt damit besser, jeder muss selbst entscheiden.

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Therapieresistente Angststörung - Tavor als Dauerlösung?

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Zitat von Abendschein:
habe ich mich schweren Herzens auch dazu bewegen lassen, Opipramol zu nehmen.


Opipramol ist aber kein Benzo sondern ein ganz leichtes Antidepressivum und es gibt keine Gefahr der Suchtbildung oder Toleranzentwicklung, die dazu führt, dass man es missbräuchlich nimmt.

@Tokessa

Für dich interessant?

Zitat von kleinpübbels:
So sehe ich das auch. Für manche Leute ist das die letzte Rettung. Bei einer Angsterkrankung würde ich allerdings Ursachenforschung betreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die aus dem Nichts kommt.

Das wäre die Königslösung, klappt halt im echten Leben nicht immer, oft ist nix zu finden siehe threadstart.

Zitat von Flousen:
Also ich hab seit 9 Jahren Probleme mal mehr mal weniger und habe bis Dato nicht einmal ein Angstlösendes Medikament oder Allgemein ein Medikament angerührt! Mir wurde anfangs Citalopram verschrieben welches ich weggeworfen hatte. Dann wurde mir Diazepam als Notfallmedikament mitgegeben welches in meinem Schrank steht (Geschlossen) .. ...


Das klappt halt nur wenn es zum Aushalten ist. Es giibt aber Zustände die hält man nicht aus, meine Frau hat es mir so erklärt: Stell dir eine ganz schlimme Migräne oder üble Zahnschmerzen vor, da tust du auch alles.dass.es vergeht

Zitat von silberauge:
und oft ziemlich eingefahren im Denken.


Leider kann eine Daueranwendung zu Demenz führen. Bei mir ist das immer schwankend mit dem Denken. Mal funktioniert es ganz gut, mal eher schlecht. Habe oft Wortfindungsstörungen.

Zitat von petrus57:
Leider kann eine Daueranwendung zu Demenz führen.

Meinst du damit Tavor?

Zitat von Flocke1979:
Meinst du damit Tavor?


Das gilt für alle Benzos.

Zitat von bx300:
Das wäre die Königslösung, klappt halt im echten Leben nicht immer, oft ist nix zu finden siehe threadstart.

Bisher habe ich niemanden kennengelernt, bei dem die Angsstörung aus dem Nichts kam.
Manchmal sind es unbewusste Sachen, die dazu führen.
War sie denn schon in Therapie?

Grade gelesen, beim Psychiater war sie. Okay, der konnte nichts dazu sagen?

Therapie führt leider auch nicht immer zum Erfolg. Ich weiß zum Beispiel woher meine Ängste kommen. Habe Verhaltenstherapie, Analyse und noch so ein paar andere Sachen gemacht. Die Angst ist geblieben und ich habe gelernt mit ihr zu leben. Es gibt gute fast angstfreie Zeiten und dann auch wieder Krisenzeiten. Und nur in den Krisenzeiten greife ich hier und mal zu einem Benzo. Und dann helfen die auch super. Ansonsten nehme ich Opipramol als Dauermedi. Es senkt die Grundanspannung im Körper, damit es nicht so oft zu Panikattacken kommt. Psychotherapie war am Ende eher kontraproduktiv für mich. Durch dass immer wieder Durchkauen der Probleme ging es mir immer schlechter, hat mich runtergezogen.

Zitat von silberauge:
Therapie führt leider auch nicht immer zum Erfolg. Ich weiß zum Beispiel vorher meine Ängste kommen. Habe Verhaltenstherapie, Analyse und noch so ein paar andere Sachen gemacht. Die Angst ist geblieben und ich habe gelernt mit ihr zu leben. Es gibt gute fast angstfreie Zeiten und dann auch wieder Krisenzeiten.

Aber genau das ist ja Ziel der Therapie. Deswegen hat sie doch eigentlich auch gefunzt oder nicht?

Nee, irgendwie hat das bei mir nicht so gefunzt.
Ich konnte mit den Standard Lehrbuch Methoden der VT nicht viel anfangen und die Analyse hat zwar einiges hervorgeholt aber null Angstbewältigungsmethoden. Eher wurde es schlimmer.
Weiter gekommen bin ich dann vor allem in Eigenregie durch viel Bewegung, Achtsamkeitstraining, Meditation und einem gewissen Gleichmut/Akzeptanz gegenüber meinen Ängsten. Ich habe es irgendwann aufgegeben die Angst weghaben zu wollen. Das hat mich auf gewisse Weise entspannt.

Ich würde mir folgende 2 Themen bei der Entscheidung für eine Dauermedikation vor Augen führen:

1. Bitte, falls noch nicht geschehen, zu den körperlichen Folgen einer Dauermedikation belesen. Ich hatte dazu letztes Jahr, weil ich einige Tage ebenfalls Tavor nehmen musste, eine Studie gefunden, die aussagte, dass es durchaus zu körperliche Problemen führen kann - abseits der ganzen körperlichen Abhängigkeitsthematik.

2. Was macht ihr, wenn der Arzt das Tavor nicht mehr verschreibt? Manchmal kommt sowas von jetzt auf gleich, weil der Arzt es plötzlich doch nicht mehr verschreiben mag, oder dieser eine Arzt ist plötzlich nicht mehr verfügbar und ihr findet keinen Ersatz...? Über die Gefährlichkeit eines kalten Entzuges nach Langzeiteinnahme habt ihr euch informiert...

Ich würde auch bevor ich zu Tavor als Dauerlösung greife nochmal alle anderen angstlösenden Mittel durchtesten. SSRI gehören zwar zum Goldstandard bei Panikattacken, helfen aber längst nicht jedem. Mir zum Beispiel überhaupt nicht. Aber viele kommen ja gut mit den trizyklischen Ad's zurecht. Andere auch mit niedrig dosierten Neuroleptika (wobei die auch nicht unbedingt mein Fall sind) Dann gibt's noch sowas wie Lyrika (damit hat z.B.) eine Bekannte von mir ihre Angststörung gut im Griff, etc....Das wirkt natürlich nicht alles so perfekt und glücklich machend wie Tavor. Aber genau deshalb kann das Zeug ja so süchtig machend sein.

Zitat von kleinpübbels:
Bisher habe ich niemanden kennengelernt, bei dem die Angsstörung aus dem Nichts kam. Manchmal sind es unbewusste Sachen, die dazu führen. War sie denn schon in Therapie? Grade gelesen, beim Psychiater war sie. Okay, der konnte nichts dazu sagen?


Hallo,
nein, dort wurde kein Ansatz gefunden, und es war nicht nur ein Psychiater

Zitat von Pauline333:
Ich würde mir folgende 2 Themen bei der Entscheidung für eine Dauermedikation vor Augen führen: 1. Bitte, falls noch nicht geschehen, zu den körperlichen Folgen einer Dauermedikation belesen. Ich hatte dazu letztes Jahr, weil ich einige Tage ebenfalls Tavor nehmen musste, eine Studie gefunden, die aussagte, ...


Hallo,
das sind alles sehr gute Einwände. Aber es ist ja nicht so, dass wir Tavor so toll finden, wir suchen nur eine Lösung. Natürlich wäre es das Beste ohne irgendwelche Pillen durchs Leben zu kommen, wir mögen eigentlich das Zeug überhaupt nicht. Und daher auch hier im Forum die Bitte um Erfahrungsberichte, um leichter eine Entscheidung zu treffen. Denn wie schon beschrieben, es wurde schon sehr viel versucht und hat nicht geholfen und irgendwann siegt der Pragmatismus und man nimmt alles, Hauptsache es hilft ...
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Das sollte kein Einwand sein, sondern ein Hinweis, sich im Falle lebenslanger Einnahme, diesbezüglich gut abzusichern.

Außerdem ist eure Entscheidung doch gefallen. Wenn nichts anderes hilft und das Leben ohne Tavor unerträglich ist, wäre mir persönlich der Preis, den ich für die Abhängigkeit zahlen würde nahezu schnurzpiepe.

Zitat von bx300:
Angsstörung meiner Frau


Vor was fürchtet sie sich denn?

Zitat von Icefalki:
Vor was fürchtet sie sich denn?

Es handelt sich um eine nicht differenzierte Angsstörung die vor ca 5 Jahren auftrat, zuerst mit massiven Blutdruckattacken. Im Laufe der Zeit entstand eine Angsstörung die sich vor allem durch ein extrem unangenehmes und lähmendes Gefühl im Bauch zeigt. Es sind keinerlei Trigger feststellbar, das Ganze scheint komplett zufallsgesteuert, es gab Zeiten in den mal eine Woche Ruhe war und es gibt Zeiten an denen es täglich auftritt.

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Dr. Christina Wiesemann
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