Zitat von Anonym0519: Deine Beitrage sind toll und super erklärt.
Vielen lieben Dank !
Zitat von Anonym0519: macht es eigentlich Sinn das parallel laufen zu lassen? Oder vorab die PT und dann die Klinik. Der Therapeut hat mich aufgenommen obwohl kein Platz frei war aber er meinte er hätte Angst das ich dem dann nicht nachgehe und es im Sande verläuft. Was auch so gekommen wäre.
Oftmals verlaufen die Behandlungen parallel.
Oftmals machen die Patienten eine ambulante Therapie, kommen dann an einen Punkt, an welchem Klinik nötig wird, unterbrechen dann für den Klinikaufenthalt die ambulante Therapie und gehen nach der Klinik zu ihrem ambulanten Therapeuten zurück, besprechen mit diesem die Klinik-Therapie nach (es gibt ja auch einen detaillierten Entlassungsbericht) und setzen dann die ambulante Therapie fort.
Es gibt auch Patienten, die ohne vorherige ambulante Therapie in eine Klinik kommen und erst dort mit ihrer Therapie beginnen. In solchen Fällen gibt es Kliniken, die ihren Patienten bei Entlassung bei der Suche eines ambulanten Therapeuten behilflich sind (auch wenn die natürlich auch keinen Platz herbeizaubern können, sie können aber unterstützend beraten).
Was jetzt die Einweisung angeht:
Wenn es sich um eine psychosomatische Akut-Einweisung handelt (und ich vermute, dass es, trotz des anderen Wortlautes, um so einen Aufenthalt geht), muss der Aufenthalt bei der Krankenkasse beantragt werden. Da unterscheiden sich psychosomatische Krankenhäuser von normalen Krankenhäusern.
Die Einweisung muss also begründet sein, und hier schließt sich so ein bisschen der Kreis zu Deiner Frage mit den Parallel-Behandlungen:
Die Krankenkassen wollen oftmals sogar, dass vorher ambulante Maßnahmen erfolgt sind, bevor sie einen stationären Aufenthalt genehmigen. Das bedeutet
nicht (ganz wichtig!), dass es nicht auch möglich ist, auch ohne vorherige ambulante Therapie einen solchen Platz genehmigt zu bekommen. Der Arzt muss nur begründen, warum ein Klinikaufenthalt notwendig ist, auch wenn noch nicht alle ambulanten Maßnahmen ausgeschöpft wurden.
Was Deinen Therapeuten angeht: Nach dem, wie Du ihn hier beschreibst, würde ich an Deiner Stelle noch etwas bei ihm bleiben. Du sagst, dass die Chemie zwischen Euch stimmt, und er scheint Dich schon recht gut zu kennen und einschätzen zu können, was auch für eine gute Verbindung zwischen Euch spricht, und er hat Dir den Platz angeboten, obwohl er eigentlich nichts frei hatte. Das sind für mich sehr viele Punkte, die für ihn sprechen. Natürlich weiß ich nach diesem kurzen Austausch nicht genug, um das wirklich einschätzen zu können, aber es klingt für mich nach einer Therapie-Option, die ich erstmal weiter ausprobieren würde, bevor ich diese wieder aufgebe.
Die Therapieform ist mMn nicht ganz so entscheidend wie ein gutes Verhältnis zum Therapeuten. Und wie schon gesagt: Wie hart und in welchem Tempo Ihr vorgeht, das entscheidet Ihr gemeinsam, Du und der Therapeut, das sind alles Sachen, die besprochen und angepasst werden können.
Zitat von Grace_99: Gib dem Therapeuten eine Chance. Aber sprech alles an, das ist das A und O einer Therapie.
Das sehe ich ganz genauso!
Zitat von Grace_99: An manchen Tagen, hätte ich die Wahl, würde ich lieber wieder meine Kinder zur Welt bringen, statt Therapie zu machen.
Krasser Vergleich, aber zeigt wie anstrengend Therapie sein kann.
Das kann ich nur bestätigen (auch wenn ich keine Kinder habe). Aber Therapie kann wirklich richtig, richtig hart sein, aber das, was es zu gewinnen gibt, ist es oftmals wert, den Weg trotzdem zu gehen.
LG Silver