App im Playstore
Pfeil rechts
3

Hallo !

Wie geht ihr zu Ärzten ?
Welche Tricks habt ihr ?

Am besten ich erzähl euch mal ein wenig über mich.

Ich bin 22J, und leide seit ca. sechs Jahren an Angst- und Panikstörungen, sodass ich das Haus nicht mehr verlassen kann.
Es kam aus dem nichts und anscheinend fühlt es sich ziemlich wohl bei mir.

Das erste halbe Jahr habe ich es auf die Hitze geschoben, dass mir Schwindelig und Schlecht war.
Ich hatte mich nur gewundert das ich morgens schlecht aus dem Bett kam.
Doch irgendwann war der Sommer vorbei und es ging mir nicht besser, sondern schlechter.
Also erzählte ich meinem Dad davon. Er fuhr mit mir zu einem Therapeuten. Der sagte mir dann, dass es einfach nur eine Depressive Verstimmung wäre und das ich einfach nur ein weinig ' Bus fahren' üben muss.
Nun ja. Mission fehlgeschlagen.

Dadurch das ich damals noch so jung war, wollte mich niemand behandeln.
Also hat es ein weiteres Jahr gedauert, bis ich einen Ambulanten Platz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie hatte.
Dort wurde mir das der 'Teufelskreis' erklärt. Machte für mich Sinn. In der nächsten Sitzung ging es darum, wie ich diese Brücke überqueren kann.
Kurz und knapp gesagt: Sie legte Kinderbauklötze auf den Boden. Nach einer Stunde sagte sie mir dann, ich müsse einfach nur drüber steigen und dann geht es mir wieder gut.
Danach bin ich nicht mehr hin gegangen.
Der nächste Termin war dann in einer ambulanten Tagesklinik. Die wollten mich wegen meines alters auch nicht.
Ende des Jahres bin ich dann in eine Stationäre gegangen. Dort lies man mich den ganzen Tag frei rumlaufen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, da mein Gespräch mit dem Psychologen den ganzen Tag über verschoben worden ist. Also saß ich den ganzen Tag draussen hinter einem Baum und versteckte mich. Abends kam dann das Gespräch. Der Psychologe merkte mir nichts an, obwohl ich zwischendurch den Raum verlassen musste und ihm alles haarklein erzählt habe.
Danach sollte ich in mein Zimmer gehen und schlafen. In ein Zimmer wo eine Wildfremde Frau lag. Zwei Jahre lang hatte ich das Haus kaum verlassen und dann sollte ich von jetzt auf gleich mit fremden Menschen zusammen leben, wo mir das bei meiner eigenen Familie schon fast nicht gelang. Also ging ich raus, erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde von meinem Dad wieder abgeholt.
Seitdem sitze ich hier.
Es gibt gute und schlechte Tage. Immerhin habe ich seit letztem Sommer keine richtige Depression mehr gehabt.

Doch nun müsste ich dringend mal zum Arzt. Seit Zwei Jahren habe ich Probleme zu atmen. Heute ist es wieder besonders schlimm, sodass ich mir liebend gerne eine Sauerstoffflasche wünsche.

Welche Tricks habt ihr ? Wie bereitet ihr euch auf einen Arzttermin vor?

Dazu muss ich noch sagen, dass ich Tavor expedit hier habe, dass ich nehmen darf.
Allerdings trau ich dem ganzen nicht so wirklich. Denn das Medikament das ich genommen habe, hat bei mir kein bisschen gewirkt.

So. Genug gebrabbelt


Ich freue mich auf eure Antworten !

Lg, Uschilii

20.04.2016 13:14 • 23.04.2016 #1


30 Antworten ↓


Liebe Uschi,

begrüße Dich ganz lieb bei uns und wünsche Dir einen hilfreichen Austausch. Was sagen Deine Etern zu dem ganzen, zumal Du sicher keinen Schulabschluss hast; was machst Du den ganzen Tag; was ist mit Freunden?

Nun, ich war selber in einer Klinik und was Du erlebtest ist nicht die Norm. Für mein Empfinden gehörst Du in eine Fachklinik und da gehört es auch dazu, das Du eine Zimmernachbarin hast. Mir ging es damals so schlecht, das ich froh war, das jemand da war.

Wie stellst Du Dir Dein Leben weiter vor und was soll mit dem Atem sein? Denke mal das Du zu allem sicher nicht viel Kondtiion hast und da hat man auch schonmal Atemprobleme.

A


Termin beim Hausarzt - Wie hingehen ?

x 3


So ganz Blicke ich bei dem Beitrag nicht durch. Wie hast du die letzten Jahre verbracht

Hallo

Ehrlich gesagt ist mein Dad überfordert mit dem Ganzen. Aber ich habe meine Schwester, die immer wieder versucht mir in den Hintern zutreten

Ich habe meinen Abschluss mit 15 gemacht. Ich bin so gesehen Hausfrau. Ich tue alles was anfällt, nur eben nicht einkaufen.
Von meinen Freunden habe ich mich mit der Zeit komplett abgekapselt. Bis letztes Jahr hatte ich noch meine beste Freundin, die mich alle paar Monate für ein paar Stunden besucht hat, aber die ist nun auch weg.

Ich weiß dass ich irgendwann in eine Klinik muss. Aber ich möchte erst Ambulant anfangen. Die Klinik ist nur 5Km entfernt und somit hätte ich noch meinen Rückzugsort. Bei mir ist es genau andersrum. Wenn es mir schlecht geht, dann muss ich alleine sein. Das mach ich schon seit meiner Kindheit so.

Ich will unbedingt eine Therapie machen. Und seit einem Jahr versuche ich irgendwie einen weg zufinden, dass es mir auch gelingt. Es ist ja nicht so, dass ich nur Angst hätte nach draussen zu gehen. Es sind einfach die Menschen. Es reicht schon einer aus. Ich habe jeden Tag leichte bis mittlere Panikattacken, allein wenn ich mit meiner Familie am Tisch sitze und esse. Vor Zwei Jahren habe ich an Weihnachten alleine in meinem Zimmer gesessen, weil ich es nicht aushalten konnte. Letztes Jahr hat mein Dad mir dann Beruhigungsmittel gegeben. Und mittlerweile Schade ich nicht nur mir damit, sondern auch meinem Neffen, der das ganze mitbekommen hat und deshalb Angst vor Ärzten hat.
Und mit meinem Atem, Ja - ich hab keinerlei Kondition. Ich bin schon aus der Puste wenn ich zwei Treppen im Haus laufen muss
Aber meine Bronchien sind komplett dicht, sodass ich beim normalem einatmen am pfeiffen und röcheln bin.

Irgendwann? Du solltest sofort in eine Klinik oder mal Medikamente ausprobieren. Was ist das denn für ein Leben. Bei mir ist es gerade ähnlich und ich drehe nach einer Woche daheim komplett durch.

Zitat von Serthralinn:
So ganz Blicke ich bei dem Beitrag nicht durch. Wie hast du die letzten Jahre verbracht


Ich bin immer Zuhause gewesen.
An guten Tagen bin ich in den Garten gegangen. Oder ein paar Stunden zu meiner Schwester gefahren.
Aber sonst war ich zu 95% im Haus.

Zitat von Serthralinn:
Irgendwann? Du solltest sofort in eine Klinik oder mal Medikamente ausprobieren. Was ist das denn für ein Leben. Bei mir ist es gerade ähnlich und ich drehe nach einer Woche daheim komplett durch.


Ich weiß. Nur da wären wir wieder beim oben genannten Problem : Zuerst muss ich zum Hausarzt.
Kann ich verstehen. War bei mir am Anfang nicht anders, zumal ich eigentlich immer Unterwegs war.
Nur nach 6 Jahren dreht man deshalb nicht mehr durch.

Liebe Uschi,

nun, was man immer schon gemacht hast, muss nicht unbedingt richtig sein. Seit 6 Jahren vegetierst Du dahin und bist Hausfrau; geht garnicht. Du solltest Dir Deinen Dad packen und ab zum Arzt für eine Überweisung in die Klinik. Du musst sicher auch komplett durchgecheckt werden. Du lebst nicht; stirbst aber auch nicht und wie lange soll das noch so weitergehen?!

Du wirst Dich konfrontieren und über Deinen Schatten springen müssen; einen anderen Weg gibt es nicht und ambulante Unterstützung hilft Dir Null.

Trau Dich.

Zitat von Vergissmeinicht:
Liebe Uschi,

nun, was man immer schon gemacht hast, muss nicht unbedingt richtig sein. Seit 6 Jahren vegetierst Du dahin und bist Hausfrau; geht garnicht. Du solltest Dir Deinen Dad packen und ab zum Arzt für eine Überweisung in die Klinik. Du musst sicher auch komplett durchgecheckt werden. Du lebst nicht; stirbst aber auch nicht und wie lange soll das noch so weitergehen?!

Du wirst Dich konfrontieren und über Deinen Schatten springen müssen; einen anderen Weg gibt es nicht und ambulante Unterstützung hilft Dir Null.

Trau Dich.


Ich weiß das dass kein Leben ist. Und mein Dad weiß das auch. Er selber hat bis vor 2 Jahren 1 1/2 Jahre in einer Klinik gelegen, daher weiß ich ja, wie das alles abläuft.

Und ich will zum Arzt gehen und den ersten Schritt machen. Genau deswegen hab ich mich hier ja gemeldet, um zu erfahren wie ihr das so macht.

Unter unglaublicher Aufregung und mit schlimmer und langer vorausgehender Angst einfach hinfahren. Vielleicht vorher anrufen, ob man gleich drankommen könnte wegen der Panik. Hinterher ist man total stolz, dass man's gepackt hat (Hatte jetzt fünf Arztermine in sechs Tagen und drehe fast durch, daher weiß ich, worum's geht.).
Mach es! Wird übel, aber klappt!

Zitat von Klaus Müller:
Unter unglaublicher Aufregung und mit schlimmer und langer vorausgehender Angst einfach hinfahren. Vielleicht vorher anrufen, ob man gleich drankommen könnte wegen der Panik. Hinterher ist man total stolz, dass man's gepackt hat (Hatte jetzt fünf Arztermine in sechs Tagen und drehe fast durch, daher weiß ich, worum's geht.).
Mach es! Wird übel, aber klappt!



Glückwunsch ! Darauf kann man stolz sein !

Ich habe mittlerweile so viele schlechte Erfahrungen gemacht was das angeht. Die Angst vor der Angst.
Meine letzten Besuche irgendwo sind nie gut ausgegangen. Entweder bin ich komplett ausgeflippt oder umgekippt.
Das passiert mir selbst zuhause.

Aber auch mit Ausflippen oder umkippen hättest du's hinter dir.

Zitat von Klaus Müller:
Aber auch mit Ausflippen oder umkippen hättest du's hinter dir.


Das stimmt !

Wie gesagt : Die Angst vor der Angst.

Ich weiß, dass wenn ich umkippe auch wieder aufstehen werde.
Das alles nur in meinem Kopf drin ist. Und das mir niemand etwas tut.
Wenn ich den Leuten sage, dass sie mich in Ruhe lassen sollen es auch tun werde.

Aber dieses Gefühl, einfach nicht mehr Herr seiner selbst zu sein und die Kontrolle zu verlieren dreht mir den Magen komplett um.

Zumal der Hausarzt dir auch direkt ein Antidepressivum aufschreiben kann, so dass alles einfacher wird

Zitat von Serthralinn:
Zumal der Hausarzt dir auch direkt ein Antidepressivum aufschreiben kann, so dass alles einfacher wird


Macht sie nicht. Ausser dem Tavor, bekomm ich von ihr in dem Gebiet keine anderen Medis verschrieben.

Dann würde ich mal dringend den Arzt wechseln.

Du scheinst ja mit Ärzten und Kliniken nur pech zu haben. Venlafaxin oder Escitalopram verschreiben auch Hausärzte oft und das wäre sicher schon mal ein Anfang.

Zitat von uschilii:
Zitat von Serthralinn:
Zumal der Hausarzt dir auch direkt ein Antidepressivum aufschreiben kann, so dass alles einfacher wird


Macht sie nicht. Ausser dem Tavor, bekomm ich von ihr in dem Gebiet keine anderen Medis verschrieben.


Tavor ist sowieso aufgrund der sucht Gefahr schon mal nicht unbedingt das Richtige. Zumal du in deiner Situation eine längerfristige Hilfe brauchst
Sponsor-Mitgliedschaft

Sehe es wie Serth Uschi; Du musst irgendeinen Weg gehen; so schaffst Du es nicht und auch nicht mit uns.

Mit Eintritt der Volljährigkeit muss man selbst Initiative ergreifen. Kein Arzt rennt dir hinterher. Man muss seine Interessen selbst vertreten und dem Arzt klar sagen wie es einem geht und das man Hilfe braucht. Auch in der Klinik tragen die einem nix hinterher. Wenn man unzufrieden ist muss man die Leistung einfordern oder wechseln. Von alleine passiert nix mehr. Das musste ich auch lernen, beim Arzt meine Meinung zu sagen und Hilfe einzufordern.

Nimm notfalls was Tavor, schnapp dir deinen Vater oder deine schwester oder wen auch immer und such Fachleute auf. Was ist das denn für ein Leben. Noch bist du 22 und kannst vielleicht noch was retten

Dein Leben stimmt mich traurig aber Deine Angst und die Angst vor der Angst kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Hausarzt war nur 600 meter weit entfernt und die Strecke machte mir Angst weil ich dachte ich kipp irgendwo um oder mir passiert dies oder das...Irgendwann muss man über seinen Schatten springen und hingehen und ich kann Dir sagen das das Gefühl danach einfach der Hammer ist. Du hast dann etwas geschafft, was mehr Wert ist als eine bestandene MAtheprüfung oder ein toller Geschäftsabschluss....du bist Deiner Angst entgegengetreten und hast einen kleinen Sieg erreicht...beim nächsten Mal wird es einfacher sein (meist 1-2 Tage später wenn die Blutwerte da sind)...zu meinem4ten oder 5ten Arzttermin bin ich dann schon so voller Power hingegangen das ich zwar nen enormen Puls hatte wegen der Angst aber auch schon ein viel besseres umgehen damit

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore