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Hallo zusammen,

ich wollte mal Fragen ob jemand von Euch dieses Phänomen kennt und/oder vielleicht ein paar Tipps hat. Ich leide vermutlich seit 1.5 Jahren an Angststörungen. Symptome sind immer die gleichen (Brust, Magen, Schwindel). Ich war letztes Jahr einmal beim Arzt aber ohne wirkliche Untersuchung weggeschickt mit Diagnosen á la Müdigkeit/Verspannungen und fühlte mich insgesamt nicht ganz ernst genommen.

Seit 4-5 Monaten ist es so schlimm, dass diese Angst immer mehr meine Lebensqualität einschränkt z.B. bei der Arbeit, Sozial, Freunde usw. In den letzten 2-3 Monaten wollte ich immer zum Arzt um alles einmal körperlich abzuchecken, habe mich aber unheimlich schwer getan anzurufen und den Anruf immer ein paar Tage herausgezögert. Kaum kam der Tag des Anrufs, waren die Symptome zwar nicht weg, aber die Angst war so gut wie weg. Diese Hin und Her (Ängste - kurz vorm Anruf besser - Tage später wieder Angst) ging über Monate so. Jetzt habe ich es endlich geschafft aus diesem Teufelskreis auszubrechen und habe einen Termin gemacht.

Jetzt beobachte ich aber wieder das gleiche Phänomen. Seit dem Anruf ist die Angst wie weggeblasen. Mir geht es gut. Wenn ich mir die Texte ansehe, wie ich dem Arzt die Symptome erklären wollte oder meine Tagebucheinträge, komme ich mir dumm vor. Das wirkt alles so absurd und ich denke mir: Warum hatte ich davor Angst?. Meine Befürchtung ist einfach, dass der Arzt alles sofort auf die psychische Ebene schiebt und mich nicht ernst nimmt. Er würde damit vermutlich richtig liegen, aber er würde es aus den falschen Gründen und ohne logischen Beweis z.B. durch Untersuchungen machen. und da kommt dann direkt der Gedanke alles herunterzuspielen, weil es mir ja momentan gut geht. ich weiß einfach nicht weiter

30.06.2020 19:11 • 03.11.2020 #1


61 Antworten ↓


So ist es bei mir auch häufig. Hatte ich im März so... Als ich beim Arzt war, ging es mir blendend. Wieso und weshalb? Keine Ahnung

A


Termin beim Arzt vereinbart - nun plötzlich besser

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Das geht mir auch oft so.
Wenn ich im Wartezimmer sitze, denke ich immer : Das ist doch lächerlich. Was mache ich hier eigentlich. Ich sollte mich was schämen, daß ich dem Arzt die Zeit stehle.

Zitat von Cati:
Wenn ich im Wartezimmer sitze, denke ich immer : Das ist doch lächerlich. Was mache ich hier eigentlich.

In meinen schlimmsten Zeiten hab ich mir immer gewünscht, mit einem Arzt verheiratet zu sein . Nicht, dass ich mit meinem Mann nicht glücklich gewesen wäre - aber rein angstmäßig hätte ich mich sicherer gefühlt.

Zumindest hab ich mir das eingebildet. Wenn ich ehrlich bin, hätte es vermutlich dazu geführt, dass ich aus der Angst nie rausgekommen wäre, weil ich ja immer wieder Beruhigung gekriegt hätte.

Und die führt, wie hinreichend bekannt, ja nicht zur Heilung sondern dazu, dass jede Beruhigung dem Gehirn bestätigt, dass es eine reale Bedrohung gab. Und so kommt die Angst immer wieder.

Beim Doc passiert das gleiche. deswegen führt das Arztgerenne ja zu nix.

Kenne ich nur zu gut. Ich fühle mich aber ehrlich gesagt nach dem Arzt Termin sehr dumm und schlecht
Ich habe da ein gutes Beispiel
Ich hatte von heute auf morgen, einen reisenden Schmerz im Brustkorb, also wirklich total übel. Ein Schmerz wo man sich denkt, ok da stimmt wirklich etwas nicht.
Meine Gedanken gingen dann natürlich gleich vom schlimmsten aus, dann Tagelang Angst und Panik.
Ich dachte mir, das ist nur psychosomatisch, entspann dich, das verschwindet wieder.
Wochenlang gings so, um immer häufiger und schlimmer. Dann eines Tages, ein langes Wochenende stand vor der Tür, und keine Ärzte offen ( Der Fakt dass ich jeden Tag eigl zum Arzt gehen könnte, beruhigte mich so sehr, dass ich sagen konnte, wenn was ist, geh ich morgen hin). Das war dann nicht mehr gegeben. Und es ging los. Ich hatte solche starken Schmerzen und so eine Panik, dass ich Apotheken abfuhr, sogar in die Rot Kreuz Station ging, um zu fragen, ob es irgendwo einen Arzt gibt, der offen hat.
Nun gut, ich fand einen, und sie war natürlich überfordert. Hatte nicht die Gerätschaften zur Untersuchung, und war nur auf Rezepte verschreiben einstellt.
Sie verschrieb mir Schmerzmittel, die ich natürlich nicht nahm, weil ich ja dachte, irgendwas passt Organisch nicht, es ist quasi ein Notfall.
Ich fuhr noch am gleichen Tag, in der Nacht wegen der Panik in die Notaufnahme. Ich dachte jetzt ist es so weit, und ich sterbe.
In der Notaufnahme, kam ich zu einem sehr guten und kompetenten Arzt. Er war aber leider nur ein Arzt, der sich mit den Knochen und der Wirbelsäule beschäftigte. Ich vermutete aber dass ich am Herzen etwas habe, bzw an der Aorta.
Er roch den Braten schon vermute ich mal, und renkte mich ein, damit ich nicht mit leeren Händen hinaus gehe.
Die Meinung des Arztes war, es ist alles in Ordnung. Aber das passte eben mit meiner Angststörung und somatoformen Störung nicht überein. Ich ging zu meinen Auto, und es ging wieder los.
Ich war total verzweifelt, und fuhr in Panik wieder nach hause.
Zwei Tage später das gleiche Spiel. Wieder in der Nacht in die Notaufnahme.
Nochmal zu einem Arzt der sich mit der Wirbelsäule beschäftigt. Er meinte zu mir, dass der Arzt der mich vor zwei Tagen untersucht hat, wirklich ein Spezialist ist, und ich mir keine Sorgen machen muss.
Durch geschickte Rederei schaffte ich es dann doch, von einem Kardiologen untersucht zu werden. Das volle Programm. EKG, komplettes Herzultraschall mit Aorta und Bauchraum etc
Ich ging aus dem Krankenhaus, und hatte dieses Symptom nie wieder. Es ist nie wieder aufgetaucht.
Und da kam ich mir echt dumm vor. Dumm weil ich andere Patienten die wirklich vl etwas haben, abhielt früher dran zu kommen. Dumm wegen der Geldverschwendung durch die Untersuchung.
Ich hab mich wirklich in Grund und Boden geschämt, aber ich denke das war bei mir Notwendig um zu realisieren, das die einzige Krankheit die ich habe, psychischer Natur ist.

Es ist nicht so, daß ich zu oft zum Arzt gehe.
Im Gegenteil.
Ich bin jahrzehntelang fast nie zum Arzt gegangen.
Auch heute muss man mich fast hinprügeln.

Zitat von Calima:
In meinen schlimmsten Zeiten hab ich mir immer gewünscht, mit einem Arzt verheiratet zu sein

So einen ähnlichen Wunsch hatte ich auch und habe mal
meine Ärztin gefragt ob sie nicht bei mir einziehen kann.
Aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar.

Wow, mit so vielen Antworten hatte ich in der kurzen Zeit gar nicht gerechnet

Hatte schon vermutet, dass ich damit nicht alleine bin. Ich weiß, dass dieses zum Arzt gehen nicht alles lösen wird. Letztes Jahr hat mich die Diagnose auch nur 2-3 Wochen beruhigt, danach ging das Spielchen von Vorne los, so nach dem Motto:Was ist wenn es etwas ist, was man bei Untersuchung X gar nicht erkennt, sondern nur bei Y?.

Ich sehe den Termin bzw. die Untersuchung eher als ersten Schritt. Wenn dabei nichts gefunden wird, muss man auch den nächsten Schritt gehen und der geht in Richtung psychologische Hilfe..Quasi diesen Arzt Termin als optimalen Zeitpunkt nehmen, um aus dem gesamten Angstkreislauf auszubrechen. Ich weiß nur nicht ob ich das schaffe. Momentan bin ich gedanklich schon am zurückrudern/herunterspielen. Falls ich diesen Zeitpunkt wieder verpasse, würde ich bei den nächsten Symptomen wieder anfangen mich zu fragen, ob das jetzt real ist oder psychisch und dann wieder ewig mit abklären warten und dann stehe ich wieder am Anfang.

Da bin ich wieder. Eigentlich war die letzten Tage ja etwas Ruhe eingekehrt. Aber je näher der Termin rückte desto nervöser wurde ich, aber Angst hatte ich eigentlich keine mehr. Anstatt das mich der Arzt Termin beruhigt, ist jetzt das Gegenteil eingetreten...aber ich fange mal von Vorne an.

Die letzten zwei Tage hatte ich mir schon einen Text zusammengeschrieben, wie ich dem Arzt alles erklären würde, und bin diesen immer wieder durchgegangen. Je näher der Termin rückte desto nervöser wurde ich. Sollst du ihm das wirklich so sagen? Sag doch lieber du willst nur nen Check Up und sag sonst nix ging mir durch den Kopf. Im Wartezimmer spürte ich mein Herz schon richtig stark pumpen vor Nervosität und ich dachte mir schon, wenn er jetzt Puls/Blutdruck misst wird die Party abgehen...

Beim Termin hab ich dem Arzt mehr erzählt als ich mir zugetraut hatte (hab eigentlich vermutet ich mache in letzter Sekunde einen Rückzieher und spiele alles runter), aber weniger als ich eigentlich wollte. Zumindest die körperlichen Symptome konnte ich rüberbringen. Die Untersuchung an sich war beruhigend, er konnte nichts außergewöhnliches feststellen beim abhören, abtasten usw. und vermutete (wie mein vorheriger Arzt) den Rücken/Wirbelsäule als Übeltäter. Innerlich dachte ich mir schon: Puuuh, das klingt doch gut.. Dann kam allerdings das Blutdruck messen und das Ergebnis war schockierend, ich traue mich gar nicht es hier zu schreiben weil es mir wieder Angst macht. Und schon war die Stimmung anders. Er vermutete zwar Nervosität, aber er erklärte dass auch hoher Blutdruck meine Symptome verursachen kann und man das dringend abklären sollte. BÄM, das saß!

Man merkte einfach, wie die Stimmung von harmlos zu ernst um geschwungen ist. Er erklärte mir das weitere Vorgehen (Langzeitmessungen, Blutbild usw.) und machte mehrere Termine in 2 Wochen. Tja und jetzt sitze ich hier. Nix Beruhigung, nix harmlos...habe das Blutdruckmessgeräte schon rausgekramt und nochmal gemessen, das Ergebnis war zwar um 30 (!) niedriger, aber eigentlich immer noch zu hoch. Die Angst ist zwar noch nicht da, aber die Symptome nehme ich jetzt schon wieder vermehrt wahr. Und dann ist der Termin erst in 2 Wochen...uff

Und schon ist es passiert. Es tut mir Leid, dass ich jetzt hier in dem Thread andere Themen ansprechen, aber ich weiß einfach nicht wohin. Die Panik ist mittlerweile da. Ich saß am Rechner und konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, nur noch daran denken, was ich im Fall der Fälle mache. Also entschloss ich mich mich etwas hinzulegen und zu schlafen oder irgendwie abzulenken. Keine 10 Minuten später kam die Panik richtig auf. Die Gedanken rasten los, ich wurde unruhig und konnte nicht mehr liegen bleiben. Ich stand auf, lief auf und ab und versuchte mich durch Gespräche mit der Familie abzulenken aber das half nur kurzfristig. Ich wollte natürlich sofort wieder Blutdruck messen, aber als das Aufpumpen länger als normal dauert, stoppte ich und nahm die Manschette ab. Ich glaube der Wert hätte mich verrückt gemacht. Dieser sch. Termin, ich wünschte ich könnte ihn rückgängig machen...

Aber wie geht es weiter? Ich sitze hier, zittere und kann keinen klaren Gedanken fassen. An Schlaf nicht zu denken...Selbst wenn ich am Handy zocke oder irgendwelche Videos gucke, schweifen meine Gedanken ab und geraten in so einen Strudel...Aber das ist ja nicht das Schlimmste. Die Symptome sind jetzt gerade sehr heftig da und treiben meine Gedanken immer mehr in RIchtung Krankenhaus. Aber selbst davor habe ich Angst...

Wie geht es dir denn jetzt ?
Konntest du dich etwas beruhigen ?

Geht so. Sagen wir so, ich konnte mich etwas ablenken und bin dann irgendwann eingeschlafen, aber besser geht es mir nicht. Die Gedanken waren sofort nach dem Aufstehen da und mein Herz klopft auch immer noch ganz schön...

Ich habe mich für heute krank gemeldet und genau an diesem Wochenende fahren alle aus meiner Familie in den Urlaub, bis auf eine Person und die hatte vor 2-3 Wochen mit so etwas ähnlichem zu kämpfen und ICH soll auf sie aufpassen...Ich denke gerade einfach nur darüber nach, nochmal beim Arzt vorbeizufahren, damit er mir irgendwie hilft....

Selbst wenn durch die Untersuchungen festgestellt werden sollte, daß dein Blutdruck zu hoch ist : War bei mir so. Ich nehme seit einem Jahr einen Blutdrucksenker und vertrage den sehr gut.
Außerdem ist es ein bekanntes Phänomen, daß in der Arztpraxis der Blutdruck immer höher ist, wegen der Aufregung und Anspannung.

Das stimmt natürlich und rational weiß ich das. Ich hatte ja danach sogar nochmal selbst gemessen und es war zumindest etwas niedriger und nicht mehr so schlimm.

Aber was soll ich machen? Mir ist total heiß, alles brennt und mein Herz wummert immer noch, das ist doch nicht normal...Ich kann die Symptome nicht einfach ignorieren oder als Panikattacke akzeptieren, dafür dauert dieser Zustand zu lange irgendwie. Zu erwähnen ist hier auch noch, dass ich solche Zustände bisher nicht wirklich kannte. Natürlich hatte ich auch schon mal Panik-/Angstzustände, aber die waren meistens von relativ kurzer Dauer und die Angst war meist eher unterschwellig und nicht so wie im Moment.

In einer Stunde macht der Arzt auf, ich überlege immer noch ob ich hingehen soll oder nicht. Soll er mir irgendwas zur Beruhigung mitgeben/spritzen oder sonstwas...

Geh ruhig hin.
Manchmal bekommt man sich alleine nicht beruhigt.
Vielleicht helfen ja schon Worte des Arztes.

So meine Familie ist jetzt im Urlaub und ich bin auf mich alleine gestellt, aber das war ich vorher ja auch...Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einfach eine Person die mir sagt was wann zu tun ist oder was richtig ist (gerade in solchen Momenten). Ich denke jetzt schon wieder an alle möglichen Szenarien...

Zum Arzt gehen? Was ist wenn du ins KH musst? Direkt ins KH? Meine Eltern anrufen und ihnen sagen wie es mir wirklich geht und sie auf halber Strecke aus dem Urlaub holen? Wegen einer vermutlichen Panikattacke? Ich weiß einfach gar nichts...

Zitat von yallanini:
Meine Eltern anrufen und ihnen sagen wie es mir wirklich geht und sie auf halber Strecke aus dem Urlaub holen?


Wenn du gesund werden willst, musst du die Verantwortung für dich übernehmen. Im Moment sehnst du dich danach, sie abzugeben und geführt zu werden, und vielleicht liegt hier ja eine Ursache für deine Ängste?

Was befürchtest du, wenn du für dein Leben selbst verantwortlich bist und für dich sorgen musst?
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Ich habe meinen Eltern bisher nie erzählt wie es mir wirklich geht. Ich weiß nicht, ich habe einfach ein anderes Bild oder eine Rolle von mir selbst in der Familie...meine Mutter macht sich auch immer fürchterlich Sorgen um alles. Und gerade nachdem eines meiner Geschwister vor ein paar Wochen mit etwas ähnlichem ins KH eingeliefert worden ist, habe ich irgendwie Angst. Angst dass meine Eltern sich Sorgen machen oder womöglich sich selbst die Schuld geben, das würde mir weh tun, weil ich es doch bin der verantwortlich ist für das was mit mir passiert. Ich hab einfach Angst, dass andere Leute sich wegen mir Sorgen machen oder sich selbst schuld zu weisen wegen mir...

Ich weiß das ich Verantwortung übernehmen muss, vor allem für mich selbst. Ich musste in meinem Leben einfach so gut wie nie Verantwortung übernehmen, irgendwer hat mich immer an die Hand genommen und mir geholfen.

Da liegt für mich auch das Problem. Ich weiß nicht genau wovor ich Angst habe, ich weiß einfach nicht wie das funktioniert, wie oder was normale Leute in einer gewissen Situation machen. Das hat man ja in den letzten Monaten gesehen, ich hab ewig gebraucht um zum Arzt zu gehen und mich ständig gefragt ob das in Ordnung ist, ob andere Leute sowas auch machen würden.

Zitat von Calima:
In meinen schlimmsten Zeiten hab ich mir immer gewünscht, mit einem Arzt verheiratet zu sein . Nicht, dass ich mit meinem Mann nicht glücklich gewesen wäre - aber rein angstmäßig hätte ich mich sicherer gefühlt. Zumindest hab ich mir das eingebildet. Wenn ich ehrlich bin, hätte es vermutlich dazu geführt, dass ich aus der Angst nie rausgekommen wäre, weil ich ja immer wieder Beruhigung gekriegt hätte.Und die führt, wie hinreichend bekannt, ja nicht zur Heilung sondern dazu, dass jede Beruhigung dem Gehirn bestätigt, dass es eine reale Bedrohung gab. Und so kommt die Angst immer wieder.Beim Doc passiert das gleiche. deswegen führt das Arztgerenne ja zu nix.

Ich kenne das auch zu gut. Ich sitze beim Arzt und meine Angst ist fast weg und mein Symptom im Kopf bereits abgehakt, aber fast im selben Moment oder danach bemerke ich etwas neues an mir was mich zweifeln lässt gesund zu sein. Das ist ein Teufelskreis und man kann da wohl tatsächlich erst aussteigen, wenn man bereit ist die Ärzte nicht mehr aufzusuchen. Ich glaube auch nicht, dass man eine Konfrontation bezüglich der Ängste braucht. Es ist elementare dass man hinter seine Ängste blickt. Ich nehme meine Ängste an und versuche sie von außen zu betrachten. Ich rede mit mir selbst sozusagen: Du hast diese Symptom bereits x mal abklären lassen und immer wieder kommt etwas neues hinzu und wenn du das alles kontrolliert hast dann beginnt es wieder von vorne. Ich versuchte mich an meine tatsächlichen Ziele oder Herausforderung zu erinnern. Dann merke ich sehr schnell, dass das Problem unter den ganzen Symptomen etwas ganz anderes ist. Bei mir beispielsweise, dass ich mir nix zutraue und nicht an mich glaube. Dadurch brauch ich immer wieder die Bestätigung von außen dass mit mir alles OK ist. Daran muss ich arbeiten, an meinem Selbstwert an meinen Zielen und es einfach wagen zu Leben und loszulassen.

Nochmal ein kurzes Update von mir. Ich war nochmal beim Arzt. Auch wenn ich mich einigermaßen beruhigt hatte, wollte ich nochmal hin, denn diese Beruhigung wäre vermutlich nur temporär gewesen. Musste ewig im Wartezimmer warten, mein Herz klopfte schon wieder los und das Brennen in der Achsel nahm zu. Als das Gespräch mit dem Arzt begann, brachte ich keine 2 Sätze raus bevor ich losheulen musste und ihm alles erzählte. Wir sprachen lange über Angst/Panikzustände und plante das weitere Vorgehen. Nächste Woche steht ein längeres Gespräch mit einer Kollegin an und dann sehen wir weiter. Kurzfristig gab er mir ein Rezept für ein leichtes Schlafmittel/Antidepressiva mit und hat nochmal den Blutdruck messen: Mit 140 zu 90 nicht optimal, aber deutlich besser.

Vielen Dank an alle die hier im Thread geschrieben habe, vor allem Cati und Calima, aber auch allen anderen. Ich brauchte einfach wen zum Austauschen in dieser Krise.

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Dr. Christina Wiesemann
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