Ich habe mich hier schon ein paar mal mitgeteilt und das Schreiben sowie eure aufbauenden Kommentare konnten mir immer ein wenig weiter helfen!
Deshalb möchte ich ab heute hier ein Tagebuch starten bei den ich euch alle ein bisschen in meinen Alltag mit meiner Angststörung mitnehmen.
Heute war ein sehr schöner und ruhiger Tag. Ich habe zusammen mit meiner Freundin ausgeschlafen und haben uns entspannt für den Familienbesuch am Abend vorbereitet.
Meine Freundin hat es in der Küche wirklich drauf und hat uns allen ein wundervolles Essen gezaubert. Der Abend war sehr amüsant, von vielen lustigen Unterhaltungen geprägt und hat sich bis in die späten Stunden hingezogen.
Nun liege ich seit fast 2 Stunden im Bett und kann einfach nicht schlafen.
Innere Unruhe sowie gelegentliches leichtes Pieksen oder auch Sodbrennen welches im Liegen nicht genau dem Magen zugeordnet werden kann, lösen in meinem Kopf Ängste aus.
Ich mache mir zum 100sten mal in meinem Leben sorgen darüber, dass jetzt gerade etwas nicht mit mir stimmen kann.
Ich war den ganzen Tag ohne jegliche Beschwerde und wie es natürlich immer ist meldet sich mein bester Freund "Angst" sobald ich schlafen will.
Das geht jetzt schon seit über einem Jahr und ich bin auch seit 3 Monaten in Therapie.
Größter Fortschritt: Meine Ängste lösen nicht mehr regelmäßig Panikattacken aus.
Vor meiner Therapie konnte ich wenn ich schlafen ging die Uhr danach stellen, das ich noch von einer Panikattacke besucht werde bevor ich einschlafen kann.
Atemnot, rasender Puls, Druck auf der Brust. Ich habe laut meinem Gehirn bereits 30 Herzinfarkte überlebt
Mittlerweile ist es bei diesen Angstattacken ein bisschen komplexer geworden.
Mir ist bewusst dass ich Angst habe und keine Gefahr besteht. Allerdings glaubt mein Gehirn das nicht immer da mein Körper widersprüchliche Signale sendet.
Das führt zu langen gedanklichen Kämpfen zwischen Vernunft und den Auslösern meiner Angst. Ab und zu empfinde ich das fast als anstrengender als die früheren Panikattacken da diese schneller vorbei waren.
Allerdings sehe ich es als großen Fortschritt nicht mehr ausgeliefert zu sein und den Ausgang des Abends selbst in der Hand zu haben. Meine Nächte werden dadurch leider auch länger und ich schlafe weniger da ich einfach immer 1-2 Stunden zum einschlafen brauche.
Der Notarzt ist dieser Verbesserung meines Zustandes bestimmt auch lieber, dann muss er mich nicht zum 31sten mal beruhigen und mir erklären dass mit mir alles gut ist.
Jetzt habe ich hier sehr viel geschrieben. Aber ich wollte bei meinem ersten Eintrag mal alles relevante aufschreiben!
Ich freue mich auf eure Kommentare und interessante Gespräche!
30.12.2021 03:55 • • 11.01.2022 x 2 #1