App im Playstore
Pfeil rechts
18

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe mal hier rein, weil ich mittlerweile nicht mehr weiter weiß. Kurz zu mir, ich bin weiblich und 25 Jahre alt. Im Juni 2023 hat mein Leidensweg angefangen. Ich war alleine zuhause und plötzlich hatte ich das Gefühl, ich bekomme weniger Luft. Ich habe sofort Panik bekommen und eine kleine Panikattacke gehabt, die erste in meinem Leben. Seitdem ging das kleine Mini-Gefühl nicht mehr weg, dass irgendwas meine Atmung blockiert. Es ging mal einige Tage besser, aber im Grunde ist das Ganze seit 5 Monaten ein Problem. Es schränkt richtig mein Leben ein und ich habe eine leichte Angststörung dadurch entwickelt. Denn egal wohin ich gehe, einkaufen, essen gehen, mit Freunde treffen, die Angst besteht, dass die Atemprobleme wieder so schlimm werden. Ich hatte auch einmal eine sehr starke Panikattacke dadurch, sodass ich in die Notaufnahme musste.

Beim Arzt wurde folgendes gemacht:
- Lungenfunktionstest
- Schilddrüsenultraschall
- Allergietest
- großes Blutbild
- EKG
- Röntgen der Lunge

Alles natürlich unauffällig. Ein Termin beim HNO und Lungenfacharzt steht noch aus. Ich bin auch in Therapie und versuche wirklich täglich den Fakt langsam zu akzeptieren, dass es von der Psyche kommt. Allerdings sind meine Symptome manchmal so komisch und stark, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass das alles nur vom Kopf kommt. Meine Symptome sind folgende: morgens nach dem Aufstehen starke Schmerzen rechts oben im Magen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Sodbrennen, extremes Herzrasen, Herzstolpern, Schmerzen rechts am Hals, beklemmendes Gefühl in der Brust und Brustschmerzen. Beim starken einatmen tut mein Hals oft weh und ich habe das Gefühl etwas sitzt in meinem Hals. Oder ich würde wie durch ein Stück Stoff atmen oder ich hätte Schleim im Hals, den ich aber nicht abhusten kann. Es ist so nervig und es belastet mich einfach sehr. Ich habe einfach keinen Spaß mehr am Leben.
Gut zu wissen ist vielleicht, dass ich früher Asthma hatte, es aber mit ca. 12 Jahren unter Kontrolle bekommen habe und eigentlich nie wieder Probleme damit hatte, das wurde jetzt auch nochmal medizinisch bestätigt, dass es das nicht sein kann. Ich habe leider auch einige Zeit geraucht, das habe ich jetzt aber fast geschafft aufzuhören. Ich habe auch gedacht, dass es eventuell auch ein Reflux sein könnte, aber dazu kenne ich mich zu wenig mit dem Thema aus.

Vielleicht geht es ja jemanden ähnlich und man kann sich austauschen. Auch für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Danke Euch!
Liebe Grüße

03.11.2023 03:28 • 10.11.2023 #1


32 Antworten ↓


Hast Du seit das angefangen hat immer nur zuhause in deinem Bett geschlafen oder auch mal woanders oder auf dem Sofa?

A


Tägliche Atemnot - Psyche oder doch Krankheit?

x 3


@Angstmaschine Danke für deine Antwort. Ich habe tatsächlich eine Woche schon Mal auf dem Sofa geschlafen, da wir dachten ich hätte eine Allergie gegen unsere neue Matratze, aber war das gleiche. Genauso wenn ich mal in meiner Heimat bei meinen Eltern schlafe..

@flower0408
Ist das mit deiner Atmung so, dass Du nicht durchatmen kannst oder eher so dass Du das Gefühl hast es kommt nicht genug Sauerstoff an?

Jedenfalls glaube ich, dass das alles eher im Bereich Wirbelsäule / Nerven / Muskeln / Nacken seine Ursache hat. Beim Orthopäden warst Du noch nicht, oder?

Zitat von flower0408:
den Fakt langsam zu akzeptieren, dass es von der Psyche kommt.

Es kommt selten NUR von der Psyche, ganz oft ist es so, dass dich ein kleines, harmloses aber beängstigendes Symptom kalt erwischt. Bei dir war das die plötzliche Atemnot. Normalerweise bekommt man einen Schrecken und die Sache ist wieder gut.

Entwickelt man aber eine Angststörung, dann versetzt man sich / seinen Körper mit der Zeit unbewusst(!) in einen ständigen Alarmzustand.

Das ist, als würde irgendwo ein bisschen Papier brennen und statt das mit einem Eimer Wasser zu erledigen, wird gleich die Feuerwehr mit dem ganz großen Löschzug, Krankenwagen, Polizei, THW und der Katastrophenschutz alarmiert.

Bei dir im Körper führt das zu dauernder Anspannung, Stress, hohem Blutdruck / Puls, Verkrampfungen, trüben Gedanken und einem permanenten (unbewussten!) achten auf alles, was dich irgendwie gefährden könnte.
Das führt wiederum zu Herzklopfen, verkrampfter und flacher Atmung usw. und Du hälst deine Angst und deine Symptome damit aufrecht. Und dummerweise kann das Gefühl der Atemnot tatsächlich auch nur durch die Psyche ausgelöst bzw. verstärkt werden - bei einigen Panikattacken bin ich schon kurz vorm Ersticken gewesen.
Nur: ob das so ist oder ob das durch die Anspannung kommt, kannst Du nicht mehr unterscheiden.


Ich würde - auch wenn vermutlich nichts dabei rauskommt - die Untersuchungen beim HNO und Lungenfacharzt auf jeden Fall machen lassen, und zwar damit Du das einmal geklärt und aus dem Kopf hast.
Zudem würde ich vielleicht wirklich nochmal einen Orthopäden aufsuchen und vielleicht auch über eine Therapie wegen der Ängste ins Auge fassen. Auf jeden Fall solltest Du versuchen ruhiger zu werden und zu entspannen (ja, leicht gesagt). Sowas wie Yoga, Bewegung allgemein, Meditation oder Entspannungsübungen kann ach viel helfen.

@Angstmaschine
Erstmal vielen lieben Dank für deine sehr ausführliche Antwort, das weiß ich sehr zu schätzen.
Zu deiner Frage, das mit der Atmung ist schwierig zu beschreiben, aber es fühlt sich eher beim einatmen so an als wäre eine Blockade im Hals (?) die das vollständige einatmen einfach blockiert und somit nicht genug Luft reinkommt. Das passiert so alle paar Atemzüge und manchmal ist das Gefühl sehr stark, sodass ich direkt danach ein kurzes Panikgefühl in Brust bekomme.

Beim Orthopäden war ich tatsächlich noch nicht, sollte ich mal in Angriff nehmen, danke für den Tipp!
Was du beschreibst macht wirklich Sinn, ich habe auch eben mit meiner Therapeutin gesprochen, die auch meinte, dass ich momentan in einer Angstspirale bin, aus der es gerade keinen Ausweg gibt und mein Körper ständig unter Strom steht. Ich weiß nur nicht, wie ich aus dem Teufelskreis rauskommen kann, ich habe schon viel probiert wie Malen nach Zahlen, Puzzeln, lesen einfach alles was mich ein wenig entspannt und ablenkt, das hilft aber immer nur kurz. Meditation und Yoga gehe ich mal als nächstes an, danke auch hier für den Tipp. Meine Therapeutin hat mir auch geraten, vielleicht einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik zu machen, aber auch hier bin ich unsicher, ob das gut wäre, da hört man ja auch immer verschiedene Dinge. Ich bin momentan einfach sehr unsicher, was ich am besten machen kann, damit ich wenigstens besser durch den Alltag komme und mal dieses ständige Atmennotsgefühl aufhört.

@Angstmaschine hab gerade deine Erklärung gelesen. Finde ich auch großartig passt genau auch auf mich. Ich hoffe ich stör nicht. Aber hab heute auch mal wieder ständig Gefühl von Luftnot und Angst es könnte v Herz kommen es hat begonnen mit runterbeugen und Angst vor Bluthochdruck ja u dann hat es sich aufgeschaukelt. War beim Hausarzt hat aber nix geholfen weil nur Vertretung da war hab gesagt das ich schon den ganzen Tag Angstgefühle habe sie hat trotzdem bd gemessen und gemeint der ist aber hoch. Na klar bei der Panik die hatte bin auch eine volle Stunde im Wartezimmer gesessen! War also alles umsonst bd war zuhause wieder normal
Hast du auch Erfahrung mit Luftnot nach beugen ? Hoffe es ist nicht von Herz soll ja ein Symptom v herzinsuffizienz sein aber Kardiologe findet immer alles bestens. Würde mich über Antwort freuen l g

Mein Hauptsymptom bei Panikattacken ist Atemnot. Das führt dazu, dass ich schon vor dem Gedanken, etwas Anstrengendes zu tun, Panik bekomme, also Angst, dass ich dann keine Luft bekomme. Das ist regelmäßig auch beim Bücken der Fall. Meist hebt man dabei ja etwas auf und es ist anstrengender, als wenn man sich nicht bückt. Ich stelle aber fest, dass es nur auftritt, wenn ich sehr angestrengt bin (man unter Strom steht, wie Du sagst). Daher denke ich, dass es (zumindest bei mir), eher mit der allgemeinen Anspannung zu tun hat als mit etwas tatsächlich Körperlichem. Wenn ich ansonsten ruhig bin, kann ich das alles machen.

Der Körper denkt sich immer wieder etwas Neues aus, um einem zu sagen, dass etwas nicht stimmt. Meist kommt das von der Psyche. Ich habe gefühlt schon alles durch, das schlimmste für mich waren Phantom-Zahnschmerzen. Der Körper scheint sich immer Symptome auszudenken, die einen wirklich erreichen (also wirklich Angst machen), damit wir reagieren. Das heißt aber eben nicht zwingend, dass wir tatsächlich ein körperliches Problem hätten.

Was helfen kann, ist, sich zuerst darum zu bemühen, ruhiger zu werden und dann die psychischen Probleme anzugehen. Leider ist das ein langer Kampf. Alles Gute Dir!

@Burgenland
Wenn der Kadiologe sagt das Herz ist gut, dann ist das auch so
Eine Herzinsuffizienz hätte er festgestellt - da mach dir mal keine Sorgen!

Es kann auch mit dem Zwerchfell zusammenhängen. Dafür kann man Übungen machen. Schau dir das vielleicht mal an (Du musst den Link ggf. ganz rauskopieren, klicken funktioniert nicht richtig).
https://www.lunge-zuerich.ch/userfiles/file/06_Über%20uns/03_Publikationen/01_zürch'air/Magazin%20zürch'air%202020%20Fruehlingsausgabe_Atemmuskeltraining.pdf

@Angstmaschine danke der link ist super. Hab heut mal wieder hochgemessen auf 170/106. muss ich da Angst haben

Zitat von Burgenland:
@Angstmaschine danke der link ist super. Hab heut mal wieder hochgemessen auf 170/106. muss ich da Angst haben

Gerne
Wenn der BD mal so hoch ist oder immer dann, wenn Du beim Messen aufgeregt bist, musst Du keine Angst haben.

Wenn sich zeigt, dass der dauerhaft zu hoch ist, musst Du auch keine Angst haben. Dann solltest Du nur was dagegen tun, notfalls halt Medikamente nehmen.

Man fällt von zu hohem Blutdruck nicht gleich tot um, es ist halt nur gesünder und besser, wenn er gut bzw. gut eingestellt ist. Und grade beim Blutdruck ist das in der Regel sehr gut mit Medikamenten machbar.

Ich halte es so, dass ich so alle paar Monate mal für ein oder zwei Tage regelmäßig messe (ich nehme was gegen den Blutdruck). Wenn er dann mal zu hoch ist, messe ich einfach noch ein paar mal um zu sehen, ob das nur Ausreisser waren.

Das gute daran ist, dass ich dadurch keine Angst mehr vor den Messungen habe und so den „richtigen“ Blutdruck messe.

@Angstmaschine vielen Dank. Werte sind wieder ziemlich normal seit ich zuhause bin und der Stress nachgelassen hat (musste auf Besuch unbedingt da geht er auch immer hoch)!du hast mir sehr geholfen. Solche Worte sind genau das was man in Stress Situation braucht. Beim gestrigen Arztbesuch hat mich die vertretungsärztin gestresst. Hat unbedingt bd messen müssen obwohl ich sagte habe mich im Wartezimmer eine ganze Stunde gefürchtet. Dann war der Wert halt hoch worauf sie fragte ob ich allein zu Hause bin. Da ging es mir noch schlechter
Werde mich an deinen Rat halten

@Angstmaschine muss noch schnell schreiben. Bd nur mehr120/75. Dank deiner beruhigenden Worte. Super. Danke sehr

@Burgenland
Das freut mich sehr !
Vielen Dank für deine Rückmeldung!

@Angstmaschine brauch nochmal. Rat u Hilfe. Bd ist jetzt normal aber ich hab immer öfter das Gefühl keine Luft zu bekommen. Mein Herz war
Als gesund befunden im August. Was kann das nur sein kann Psyche solche schrecklichen Probleme machen. Danke

@talbewohner habe mir heute deinen Bericht mehrmals genau durchgelesen da ich heute wieder das Gefühl v Luftnot hatte. Es hat mich sehr beruhigt und dann ging es mir gleich besser. Es ist genauso wie du es beschreibst je mehr ich darauf warte umso stärker fühlt sich die Luftnot an. Wenn ich dann darauf vergesse verschwindet es .ich wäre so froh dieses Angstgefühl los zu sein. Schönen Abend v Burgenland

@Burgenland Oh, ja, das wäre schön, das Angstgefühl los zu sein, das wünsche ich Dir und uns allen! Es ist leider so, dass ich oft auch ratlos bin, wie ich diese Angst vor der Angst loswerden kann, einfach mal nicht daran zu denken.

Was manchmal in akuten Fällen hilft bei mir, wenn ich die aufkommende Panik spüre, ist, laut mit sich selbst zu reden, bzw. einfach Dinge laut auszusprechen, die man grade sieht (Baum, Tisch, Teller, ganz egal), das lenkt die Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Manchmal schaffe ich da nur einzelne Worte, da mir schon wieder die Luft zum Reden fehlt, aber auch einzelne Worte zu sprechen hilft dann zumindest ein bisschen.

@talbewohner hab heute auch kaum geschlafen weil immer dasgedankenkarussel mit Luftnot ablief
Bin jetzt doch ins Labor gegangen bezahle mir selbst herzlungrnwerte um sicher zu sein und Angst
hoffentlich f einige Zeit auszubremsende. Ist mir schon peinlich zum Arzt zu rennen wenn werte gut sind hab ich wieder einige Zeit Ruhe.
was hast du f Diagnose zu dieser Luftnot? Hat irgendein Arzt eine Idee. L g
Sponsor-Mitgliedschaft

@Burgenland Ich hatte anfangs auch Bedenken, dass es was Körperliches sein könnte. Also habe ich mich sehr genau beobachtet, was ich wann mit oder ohne Atemnot machen kann. Dabei habe ich festgestellt, dass ich ohne Angstgedankenkarussell im Kopf zum Beispiel eine Treppe auch schneller problemlos hochlaufen kann, ging es mir dagegen schlecht, war ich schon auf der dritten Stufe außer Atem. Daraus habe ich geschlossen, dass es nur im Kopf ist (von wegen nur ). Das bestätigt sich nun seit Jahren schon immer wieder im Alltag bei den verschiedensten Sachen.

Je größer die Anspannung, desto schlimmer die Symptome, bzw. immer wieder neue. Das ist wie mit Lippenherpes, kriege ich auch nur im Zusammenhang mit Stress und Anspannung. Ruhe ist entsprechend für mich der Schlüssel, bzw. wäre das Ziel.

Ich drücke Dir die Daumen, dass das Labor nichts Schlimmes findet!

@talbewohner danke lieb v dir. Du hast recht ich denke auch dass das nur psychisch ist. Denn seit ich den Befund habe ( hab mir troponin T bestimmen lassen ) mit bestem Ergebnis geht es mir schlagartig gut. Es ist unglaublich wieschnell die Atmung wieder normal ist. Ich bin sehr froh darüber. Mal sehen wielange es anhältst
Bei dir ist es sicher genauso

@Burgenland Wunderbar, das freut mich für Dich!

A


x 4


Pfeil rechts



Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore