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Hallo ich bin neu hier.
Kurz paar Infos zu mir:

Ich bin 27 männlich und lebe bereits seit über 2 Jahren mit diesen lästigen Symptomen.
Bin seit fast einem Jahr aktiv in der Therapie.
Festgestellt wurde bei mir eine Panikstörung, generalisierte Angststörung und Agoraphobie.

Anfangs dachte ich immer, dass das ganze körperliche Ursachen hat, also der Klassiker Dutzende Male in der Notaufnahme, beim Hausarzt und Spezialisten.
Nie wurde was gefunden.

Da ich auf den Therapieplatz warten musste, habe ich anfangs die Dinge selbst in die Hand genommen.

Nur leider hat sich die Agoraphobie verstärkt.
Die starken Symptome am Anfang wurden mit der Zeit immer schwächer, dafür die Angst umso stärker.

Jetzt bin ich seit über einem Jahr an meinen Wohnort gebunden, kann nicht einkaufen oder den Ort verlassen.

Ich habe durchgehend Symptome egal ob zuhause oder draußen, gegen Abend lässt das ganze nach.

Wenn ich versuche den Ort zu verlassen oder z.B. in den Supermarkt gehe, kommen die typischen Paniksymptome bzw. Steigt die Angst extrem.

Das komische ist, seit ca. 1-2 Wochen nachdem ich angefangen habe mich an das Ort verlassen heranzutasten haben sich die täglichen Symptome
verstärkt.

obwohl ich bisher noch keine Panikattacke beim Therapeuten hatte (nur starkes Unwohlsein, vorsymptome von Panik) war ich letztens sehr sehr kurz davor bzw. In leichter Panik während der Therapie.

Seit dem Tag vor der o.g. Sitzung bis heute (ca. 2wochen) bin ich um einiges besorgter, fühle mich unwohler, habe leichtes herzstechen, bin fokussierter auf meinen Körper und ängstlicher.

ich frage mich wie das sein kann?

was ich anmerken muss:
ich würde gerne zum Psychiater für Medikamente, müsste aber dafür den Ort verlassen was aktuell schlichtweg unmöglich ist.

bis zu der letzten Sitzung ging es mir ok, ich habe sogar die Baldriantabletten auf die Hälfte gesenkt (ca. 1 Monat vorher angefangen). Liegt es eventuell daran?

Langsam bin ich echt am verzweifeln, sobald ich leichte Fortschritte mache, passiert wieder irgendwas und bringt mich noch weiter in dieses tiefe Loch der Angst.

würde mich echt über antworten freuen

24.09.2024 11:44 • 27.09.2024 #1


22 Antworten ↓


Was sind denn deine Symptome?

Du musst bedenken, dass dein Nervensystem kaputt ist. Auch wenn du in keiner akuten Situation bist und dich eigentlich entspannst kann dein Nervensystem noch Alarm schlagen.

Mir geht es ganz genauso, aber sich das immer wieder zu sagen beruhigt und ganz wichtig, radikale Akzeptanz.

A


Symptome seit kurzem wieder viel stärker

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Symptome sind etwas schwer zu beschreiben.

Habe dauerhaft Schwindel, Kreislaufprobleme, ohnmachtsgefühl, herzstolpern, Unwohlsein, „komisches“ Gefühl beim einatmen

Lästig ist diese ständige Besorgnis, Konzentration auf die Symptome

So beginnt jedesmal der Teufelskreis von vorne

Zitat von Anonym97:
Symptome sind etwas schwer zu beschreiben. Habe dauerhaft Schwindel, Kreislaufprobleme, ohnmachtsgefühl, herzstolpern, Unwohlsein, „komisches“ ...

Mach dir keinen Kopf! Das habe ich auch, jeden einzelnen Tag. Das sind alles Verspannungen und die Gedanken katatrophisieren.
Versuch sich in PMR, Meditation und alldem oder gönn dir einen langen Spaziergang. Ja, auch bei Angst musst du raus... Ich gehe gerne in den Wald, mach mir dabei auch fast in die Hose, aber dann merke ich doch, das es insgesamt besser wird.

Vielleicht hast du ein Laufband oder Crosstrainer? Dann kannst du auch erstmal zu Hause anfangen, Hauptsache du bleibst in Bewegung und gönnst dir danach richtig was. Ein Bad, ein Eis, eine Wärmflasche und Schoki? Belohne dich, verwöhne dich! Das ist so wichtig.

Zitat von Trianesh:
Mach dir keinen Kopf! Das habe ich auch, jeden einzelnen Tag. Das sind alles Verspannungen und die Gedanken katatrophisieren. Versuch sich in PMR, ...

Sorry wenn ich frage aber was ist PMR?

nimmst du auch Medikamente? Bzw. Beruhigungsmittel die man ohne den Besuch beim Psychiater bekommt?

leider Katastrophiere ich immer alles und raus gehe ich eigentlich nur wenn’s wirklich sein muss und das auch nur im Wohnort.

@Anonym97 ich hab mal 3 Monate das Haus nicht verlassen und einmal 17 Monate.

Geholfen haben mir nur Antidepressiva und dann anschließend als die wirkten, natürlich Therapie.

Bei mir fing es allerdings mit der Depression an, dann Angst 24/7.

Ich brauchte also etwas, dass mir einen Anschub gab, ohne Medies läuft bei mir nichts. Möchte jetzt auch keine Diskussion führen, ob Medies oder nicht. Jeder ist anders.

Ich kann Dich beruhigen, ich bin kurz danach allein verreist etc.

Nimmst Du jetzt nur Baldrian?

@Luce1 danke, das gibt einem wenigstens Hoffnung.

Mein Problem ist, ich war anfangs gegen starke Medikamente.

Die Agoraphobie wurde allerdings so stark, dass ich es nichtmal mehr schaffe in den nächsten Ort zum Psychiater zu fahren (ca. 7km).

Ich nehme aktuell „Calmalaif“ das schon seit Anfang an, keine Ahnung ob das wirklich was bewirkt oder nicht.

Ich kann nichtmehr arbeiten, nichtmehr wirklich raus etc. Obwohl ich vor dem Krankheitsausbruch eine Art „Draufgänger“ Leben geführt habe.

Aber jetzt schätze ich das Leben und die Gesundheit umso mehr.

Ich bin jetzt wirklich an einem Punkt, an dem es ohne Medikamente nicht weiter geht.

Nur ohne den Besuch beim Psychiater gibt’s keine Medikamente.

Bei meiner Sitzung morgen beim Psychologen werde ich das ansprechen in der Hoffnung, dass da trotzdem was möglich ist Medikamente zu bekommen, zumindest nur um zumindest den Termin beim Psychiater wahrzunehmen.

Ich hab vom Hausarzt als Notfallmedikament „Tavor“ bekommen, nur habe ich eben auch Angst vor Nebenwirkungen und es deshalb nie benutzt.

Zitat von Anonym97:
Ich bin jetzt wirklich an einem Punkt, an dem es ohne Medikamente nicht weiter geht.


Das AD hilft Dir wie eine Krücke.

Wenn du wieder gut läufst, kannst Du es ja absetzen.

Wichtig war für mich erstmal, dass ich auch wieder vertrauen in mich selber hatte. Selbstbewusstsein ist ja quasi weg, man fühlt sich sowas von unfaehig.

Rede doch mal mit dem Therapeuten darüber. Ich glaube, Dein Hausarzt könnte es Dir auch verschreiben.

@Luce1 mit dem Hausarzt habe ich schon gesprochen.

Er meinte er ist kein Psychiater und darf mir das deshalb nicht verschreiben.

Ich kläre das ganze aber gleich mal morgen beim Therapeuten ab.

Netter Vergleich mit der Krücke, ich glaube das ist schon sehr hilfreich.

Eine Bekannte von mir hatte auch eine Angststörung hat aber direkt einen Psychiater aufgesucht, paar Monate später durchgehend im Urlaub.

Ihr Symptome waren schon richtig beängstigend, jetzt führt sie nach ihren Aussagen ein besseres Leben als vorher.

Ich bin gerade jetzt im Moment wieder daran das rausgehen zu trainieren mit meiner Psychiaterin

Seit einem Schock kann und konnte ich das Haus nicht mehr verlassen und das seit etwa 6 Monaten
Jetzt bin ich daran es langsam wieder zu lernen denn ich liebe es draußen zu sein

@Sonja77 super das freut mich, da wünsche ich dir viel Erfolg.

Bei mir hat es auch einigermaßen funktioniert, hab mich aber durch die stärkeren Symptome wieder entmutigen lassen.

Zitat von Anonym97:
@Sonja77 super das freut mich, da wünsche ich dir viel Erfolg. Bei mir hat es auch einigermaßen funktioniert, hab mich aber durch die stärkeren ...

Es funktioniert noch nicht so gut
ich schaffe es nicht jeden Tag raus zu gehen
aber ich gebe mir Mühe und versuche mein bestes es immer wieder zu versuchen

vorher war ich nur draußen ich liebe die Natur

aber durch Ängste ist es jetzt etwas anders geworden und ich fühle mich zuhause am besten

@Sonja77 so ging und geht es mir leider auch.

Wird langsam Zeit mal wieder rauszukommen.

Zitat von Sonja77:
bin gerade jetzt im Moment wieder daran das rausgehen zu trainieren mit meiner Psychiaterin

Ja Sonja, das kenn ich auch von meiner Ergotherapeutin. Wir sind auch zusammen einkaufen gegangen.

@Anonym97 Ich hatte gar kein Verlangen mehr rauszugehen. Hatte Depersonalisierung und alles war unwirklich.

Man denkt ja immer, so war es bei mir, das bleibt für immer so …

Das hatte ich anfangs auch, hat sich aber zum Glück wieder gelegt.
Das war richtig beängstigend.

Die Symptome sind leider auch nicht ganz ohne.

Ich kenne das auch alles. Ich habe Medikamente genommen, und sie auch als Unterstützung angesehen. Da kam ich zur Ruhe und konnte mich mit den Ursachen beschäftigen.
Vermeidungswünsche kenne ich, habe es aber immer geschafft, diesen zu widerstehen. Ich habe immer Hunde gehabt und musste wegen ihnen raus. Das hat mir sehr geholfen.
Ich wünsche dir alle Hilfen, die du brauchst und viel Geduld, die braucht man.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Joh316 vielen Dank.
Zur Ruhe komme ich eigentlich nie.
Nur abends werden die Symptome erträglicher.

Einem Hund hatte ich bevor ich krank wurde, nach seinem Tod will ich mir keinen mehr ins Haus holen, zumindest noch nicht.

Ich zwinge mich sporadisch rauszugehen. Gewisse Dinge könnte ich (wie vieles andere auch) auf die Familie abwälzen, will ich aber nicht. Die tun schon mehr als genug für mich.

Nur sollte ich wirklich öfters mal rauskommen.

Hallo ich bin’s mal wieder.

Die Symptome sind wieder verstärkt da. Zwar noch zum aushalten aber schon stark Besorgnis erregend.

Gestern ging’s mir gut, heute wieder viel schlechter.

Kann das vielleicht mit der Verhaltenstherapie zusammenhängen?

Ich hatte das vorher zwar nicht wirklich ganz im Griff aber die Symptome traten nur zu bestimmten Zeiten und weniger stark auf.

Jetzt kommen die zwar zu den üblichen Zeiten aber halten länger an und sind schon stärker.

Ich kenne das Auf und Ab. Oft ist es bei Therapiebeginn schlimmer, weil man ja intensiv an das Thema rangeht und damit auch mit der Aufmerksamkeit bei den Problemen ist. Das sollte sich aber bessern.
Wichtig ist, dass du deinen Tag gestaltest. Eine Runde Spazieren gehst, in einem Buch liest. Dinge tust, die dir gut tun.
Therapietagebuch kann hilfreich sein. Niederschreiben, was du erarbeitet hast und wie es dir damit ging.
Das dann zur nächsten Sitzung mitnehmen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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