denkmaus
ich bin seit längerem stiller Mitleser und habe mich nun doch dazu durchgerungen, hier mal mein Problem zu posten.
Ich versuche mich, kurz zu fassen, obwohl ich natürlich Romane schreiben könnte. Kurz gesagt, hatte ich vor genau 2 Jahren nach der Lektüre einer Gesundheitszeitschrift, bei der mich ein Artikel dermaßen erschreckte, eine Panikattacke. Aus heutiger Sicht war die Attacke an sich nicht schlimm, sondern resultierte in einem Glauben bei mir, der hieß ich werde verrückt. Ich verspürte dann mehr eine innere Panik, die wirklich dauerhaft war, über viele Monate hinweg. Das glaubt mir immer keiner, weil so was ja nicht typisch sei. Ich habe ungelogen die ganze Zeit gedacht, mit mir stimmt was nicht und ich werde verrückt. Ich hab dann natürlich alles durchgemacht, von Psychotherapie bis Psychiater, ich war sogar einmal so in Panik, dass ich freiwillig in die Psychiatrie wollte, was ich gottseidank dann doch nicht gemacht habe. Ich habe das in einer Therapie aufgearbeitet, mir war eigentlich auch klar, woher das kommt. Ich war leider immer schon leicht hypochondrisch veranlagt und hatte in meinem Leben schon ein paar Mal die Angst, eine schwere Krankheit zu haben. Allerdings dauerte das maximal immer ein bis zwei Wochen, dass war das jeweilige Thema für mich durch und ich hatte immer ein paar Jahre Ruhe dazwischen.
So, jetzt mein Problem: Ich habe es gut geschafft, die körperliche, von mir so gefürchtete Anspannung und Dauerpanik zu lösen. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich keine Angst mehr davor hatte. Das Ganze habe ich wohl durch Loslassen geschafft, wie genau, kann ich leider nicht erklären, aber Hauptsache, es war weg. Jetzt, wo die Anspannung weg ist, kann ich mir zum Teil gar nicht mehr richtig vorstellen, wie das genau war. Was ich leider aber nicht aus meinem Kopf kriege, sind die Gedanken daran. Ich hab schon gedacht, dass ich Zwangsgedanken habe, dass wurde aber mehrfach von ärztlicher und therapeutischer Sicht verneint. Ich kann es einfach nicht fassen, dass mir so was passiert ist und denke meist den ganzen Tag daran, der Gedanke ist immer irgendwie im Hintergrund und ich konzentrier mich so darauf. Dass das genau das Falsche ist, ist mir schon klar, aber ich kann es nicht steuern. Ich kenne das von meinen früheren körperlichen Beschwerden, die hatte ich auch nur so lange, wie ich mich drauf konzentriert habe, irgendwann (meist nach ärztlicher Beruhigung) waren diese Gedanken komplett weg.
Jetzt weiß ich natürlich, dass es daran liegt, dass ich mich auf den Gedanken oje, ich hatte so eine schlimme Angsterkrankung und das war so schlimm etc. (so ähnlich ist der Gedanke) so konzentriere. Ich habe viel gelesen in dieser Zeit (wahrscheinlich zuviel) und ich weiß, dass man Gedanken zulassen soll. Ich schaff das aber einfach nicht!
Es würde mir sehr helfen, von Euch Experten eine Meinung zu bekommen, wie ihr das mit den Gedanken schafft. Ich muss dazu sagen, dass ich immer arbeiten war und auch jetzt bin, eine Familie habe, Hobbies ausübe etc., eigentlich alles normal, nur das der Gedanke an diese schlimme Zeit immer mitläuft.
Jemand hilfreiche Tipps?
14.12.2016 18:43 • • 07.03.2020 #1