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Hallo ,

kurz zu mir; ich bin 17 Jahre alt und leide seit fast einem dreiviertel Jahr unter einer diagnostizierten Panikstörung.
Seit ca. 3-4 Jahre leide ich auch unter Depressionen.

Ich möchte euch kurz erzählen, wie alles anfing.

Ich selbst glaube, dass die Panik und Angst schon früher angefangen hat. Die erste Situation, die mir in den Kopf kommt, war letztes Jahr im November. Mein Freund ist bei mir und meinem Eltern eingezogen, weil er Probleme mit seinen eigenen Eltern hatte. Auf jeden Fall war ich morgens auf dem Weg zur Schule, als auf einmal ein total komisches Gefühl in der Bahn hatte. In meinem Bauch kribbelte es, ich wurde total nervös, mir wurde schlecht und schwindelig. Ich dachte, dass ich nun die Magen-Darm-Grippe bekam, weil mein Freund und mein Bruder daran auch erkrankt waren.. Das war ein total schlechter Zeitpunkt, weil ich an dem Tag eine Arbeit geschrieben hätte. Naja, ich ging trotzdem zur Schule und berichtete meiner Lehrerin davon. Sie hat mich direkt ins Krankenhaus geschickt, welches 2-3 Minuten von der Schule entfernt war. Naja, ich wurde untersucht. Der Arzt hat nur kurz auf meinem Bauch rumgedrückt und meinen Verdacht bestätigt.

Komischerweise hatte ich danach weder Durchfall, noch musste ich mich übergeben und mir ging es nach der Untersuchung wieder außergewöhnlich gut. Trotzdem wurde ich zwei Tage krankgeschrieben und durfte die Schule nicht besuchen. Das ist auch Vorschrift in unserer Schule gewesen. Danach kam eine lange Zeitspanne, in der es mir eigentlich gut ging, außer sonntags! Jeden Sonntag, aber auch nur sonntags hatte ich so eine Angst und innere Unruhe. Ich wusste auch nicht, woher das kam. Im Februar bin ich von zuhause ausgezogen, mein Freund und ich hatten eine gemeinsame Wohnung. Im März dann wurde es immer schlimmer. Ich traute mich nicht mehr in die Schule, wenn ich Angst hatte, wurde mir extrem schwindelig. Ich habe mich dann aufgerafft und bin zur Apotheke und habe denen mein Problem und meine Angst geschildert. Ich wollte was zur Beruhigung, nicht mal Baldrian wollten die mir geben! Also bin ich zu meiner alten Psychiaterin, bei der ich ca. 10 Monate jetzt war. Sie hat bei mir eine Panikstörung diagnostiziert, verschrieb mir Tavor, Lasea und Baldrian.

Sie klärte mich über die Abhängigkeit bei der Einnahme von Tavor auf. Deshalb ging ich extrem sparsam mit dem Zeug um. Ich hatte 20 Tabletten, die mir fast 2 Monate gereicht haben. Außerdem hatte ich Gesprächstermine, aber das Thema Panik kam fast nie auf den Tisch, weil meine Gesprächstherapeutin nicht wusste, wo man bei so einer Krankheit ansetzen soll. Das sagte sie mir wirklich so. Mir ging es sehr gut, bis Juli/August.

Ich ging nicht mehr in die Schule, weil ich unter starker Angst und Darmproblemen litt. Trotz allem habe ich trotzdem meinen Abschluss geschafft. Nun habe ich eine Ausbildung angefangen, die ich nach zwei Wochen wieder abgebrochen habe.

Ich leide unter stundenlanger Angst, innerer Unruhe und auch Panik. Ich fange an zu schwitzen, mein Kopf wird knallrot, mir wird schwindelig und ich werde sehr kraftlos. Bin vor drei Tagen bei meiner Mutter in Tränen ausgebrochen, weil ich nach sehr langer Zeit wieder angefangen habe, mich zu ritzen und suizidale Gedanken habe. Hatte zwei Tage hintereinander Unruhe und Angst. Nun gehe ich bald in eine psychosomatische Klinik, habe am Mittwoch ein Vorgespräch. Habe auch ein Medikament von meinem Hausarzt verschrieben bekommen. Es heißt Promethazin und ich soll nach Bedarf 5 - 10 Tropfen nehmen. Habe die sogar schon dreimal am Tag genommen, weil die Unruhe und die Angst einfach nicht weggingen.

Wisst ihr vielleicht, wie ich die Angst in den Griff bekommen könnte, bis ich in die Klinik gehe?
Soll ich zu meinem Arzt gehen, dass er mir vielleicht was anderes verschreibt?
Mit Yoga und Muskelrelaxation habe ich es auch schon probiert. Hilft mir selten und wenn dann nur beim Einschlafen.
Außerdem habe ich den Drang, mich zu bewegen. So langsam glaube ich, dass ich nicht mehr an einer Panikstörung, sondern an einer generalisierten Angststörung leide.
Ich mache dann Sport, doch nach dem Sport geht es direkt wieder los.

06.10.2014 16:21 • 06.10.2014 #1


2 Antworten ↓


Hallo bliblablu ich kenne auch das Problem mit der Angst und starker unruhe dazu kommt noch schwindel, herzrasen, schwitzen, kribbeln, abgeschlagenheit manchmal auch zittern das beste ist ablenken was ich selber meistens nicht wirklich schaffe, ich habe auch das medi Promethazin verschrieben bekommen aber ich habe denn eindruck das verschlimmert bei mir die angst ich habe mir jetzt mal Lasea in der Apotheke besorgt mal schaun wie das wirkt. haste es mal mit musik versucht? oder raus an die luft manchmal hilft mir das. GUTE BESSERUNG!

Also, was ich dir auf jeden Fall sagen kann: FINGER WEG VON TAVOR.
Ich leide auch unter Panik bzw. generalisierte Angststörung. Hab fast alle Stationen durchlaufen... Allgemein Psychiatrie, Psychosomatische Klinik, Tagesklinik Medikamentöse Behandlung, Verhaltenstherapie usw.... Weglaufen und Ablenkungen bringen nichts. Medikamente sind Krücken und das einzig Wahre ist sich die Ängste stellen. Du sollst es dir verinnerlichen, dass es zwar verdammt unangenehm, joch überhaupt nicht gefährlich ist. Je öfter man die Ängste und Panik ausgesetzt wird, desto mehr lernt man damit umzugehen bis irgendwann diese STÖRUNG beseitigt wird. Es ist keine Krankheit, die medikamentös geheilt werden kann, sondern eine Störung, die behoben werden muss und das gelingt nur, wenn man erstens wirklich kapiert, dass es ungefährlich ist und zweitens oft genug diese Situation ausgesetzt wird.
Viel Glück und gute Besserung.





Dr. Reinhard Pichler
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