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Ist es normal, dass wenn man unter Depressionen und Ängsten leidet, immer wieder neue Ängste und Sorgen entstehen?

Ich trau mich fast gar nicht, über meine momentanen Sorgen/Ängste zu sprechen, weil zwei Personen, denen ich es erzählt habe, drüber gelacht haben und gesagt haben, dass es totaler Schwachsinn ist. Aber mich belastet es sehr stark. Und zwar geht es um meine Nase . also indirekt. Ich war letzte Woche bei Freunden zum Essen eingeladen und da sind wir irgendwie auf das Thema Nase gekommen. Wir haben über Nasen-OP's gesprochen und haben untereinander die Nasen verglichen und einer aus der Runde meinte, dass wenn er geradeaus guckt, seine Nase sieht, wenn er sich darauf konzentrieren würde. Wenn er sich nicht darauf konzentriert, sieht er seine Nase nicht. Und seit diesem Abend konzentriere ich mich nun ständig auf meine Nase. Egal, was ich mache, meine Nase ist immer in meinen Gedanken und meinem Blickfeld, weil ich mich so drauf konzentriere. Ich wache morgens auf und mein erster Gedanke ist meine Nase. Zwischendurch vergesse ich es manchmal, aber das sind nur ein paar Minuten und dann konzentriere ich mich wieder darauf. Ich habe richtig Angst, dass ich mich nun mein Leben lang auf meine Nase konzentriere und diese Gedanken nie wieder weg gehen. Es gibt Tage, da kann ich an nichts anderes denken, selbst wenn ich unterwegs bin oder mich beschäftige. Ich weiss nicht, ob das hier irgend jemand nachvollziehen kann, aber das belastet mich sehr und verstärkt meine Depressionen momentan ziemlich. Ich komme mir deswegen so dumm vor. Und da mich schon zwei Personen deswegen ausgelacht haben, traue ich mich fast nicht, das meiner Psychotherapeutin zu erzählen. Ich weiss nicht, wie ich von diesen Gedanken wieder wegkommen kann. Ich bin deswegen schon ganz unruhig und habe auch Angst, dass ich wieder Angst- oder Panikattacken bekomme, weil es mich so sehr belastet

03.01.2024 08:34 • 03.01.2024 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Sanne2001:
Ist es normal, dass wenn man unter Depressionen und Ängsten leidet, immer wieder neue Ängste und Sorgen entstehen?

Die Sache mit der Nase geht eher in Richtung Zwänge bzw. Zwangsgedanken. Das ist ein eigenständiges Krankheitsbild und nicht direkt die Folge von Ängsten und Depressionen.

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Ständig neue Ängste und Sorgen

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Zitat von Sanne2001:
Ist es normal, dass wenn man unter Depressionen und Ängsten leidet, immer wieder neue Ängste und Sorgen entstehen?


Wenn man lernt, gesund mit Ängsten umzugehen, kannst du das wieder in den Griff bekommen.
Eine Therapie kann hilfreich sein (die richtige Form). Vor allem die Arbeit an sich selbst kann dich voranbringen. Frag dich mal, was dahinter stecken könnte? Was könnte es genau sein, dass du dich jetzt in deinem Blickfeld deiner Nase verfängst? Nur, weil ihr darüber gesprochen habt oder steckt da etwas anderes dahinter, was man ab-/verarbeiten kann und abhaken kann, um sich dann wieder auf das Leben an sich einlassen oder fokussieren zu können.

Zitat von Sanne2001:
Zwischendurch vergesse ich es manchmal, aber das sind nur ein paar Minuten und dann konzentriere ich mich wieder darauf.


Ich würde versuchen, mich zunächst auf etwas anderes zu konzentrieren. Auf deine Umgebung, auf die Menschen oder den Menschen, mit dem ich gerade zu tun habe oder ähnliches.
Jedesmal wenn ich wieder auf meine Nase fixiert wäre, würde ich sofort im Kopf umschalten und mich auf etwas anderes konzentrieren immer und immer wieder. Ich hatte sowas ähnliches auch schon mal und dachte: komisch, die Nase ist wirklich immer im Blickfeld, aber das war es dann auch schon.

@-IchBins-
Vielen lieben Dank für Deine Antwort. Die hat mich schon ein wenig beruhigt. Ich weiss auch nicht, was dahinter steckt, dass ich mich jetzt so dermassen darauf fixiere. Früher hätte ich das genauso schnell wieder abgehakt wie Du. Meinem Mann habe ich es schon öfters erzählt in den letzten Tagen und er fixiert sich deswegen ja auch nicht auf seine Nase. Das mit dem Konzentrieren auf was anderes klappt nicht wirklich, das hab ich schon versucht. Je mehr ich versuche, mich auf etwas anderes zu konzentrieren, um so mehr fixiere ich mich darauf. Aber das mit dem umschalten auf was anderes ist ein guter Tipp, das werde ich probieren. Mit meiner Psychotherapeutin werde ich auf jeden Fall auch darüber sprechen. Ich hoffe, dass es eine Lösung gibt, weil es mich momentan sehr belastet.

Zitat von Sanne2001:
Das mit dem Konzentrieren auf was anderes klappt nicht wirklich, das hab ich schon versucht. Je mehr ich versuche, mich auf etwas anderes zu konzentrieren, um so mehr fixiere ich mich darauf. Aber das mit dem umschalten auf was anderes ist ein guter Tipp, das werde ich probieren. Mit meiner Psychotherapeutin werde ich auf jeden Fall auch darüber sprechen. Ich hoffe, dass es eine Lösung gibt, weil es mich momentan sehr belastet.

Versuch nicht aufzugeben, es ist wie Vieles im Leben eine Übungssache. Und was ich auch wichtig finde ist, sich nicht zu sehr selbst beschimpfen oder mit enormen Druck es zu üben. Wenn man eine innere Gelassenheit erschaffen kann, ist es leichter. Ich hatte zwar nicht das gleiche wie du gerade extrem, aber andere belastende Dinge, die ich somit loslassen konnte. Ging aber auch nicht von heut auf morgen, sondern hat sehr lange gedauert.
Vielleicht hilft auch herum springen zu lauter Musik oder Sport zu machen für die erste Zeit.

Aber da kann dich bestimmt eine Therapie gut unterstützen.

Zitat:
Und da mich schon zwei Personen deswegen ausgelacht haben, traue ich mich fast nicht, das meiner Psychotherapeutin zu erzählen


Das muss dir wirklich nicht peinlich sein, wir hier haben alle die absurdesten Ängste und Gedanken. Und vor deiner Therapeutin sollte es dir schon gar nicht unangenehm sein… Super dass du eine Therapie machst und ja, rede unbedingt mit ihr darüber




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