Hallo liebe Fee
Zitat:Ich bin eine 35 Jährige Frau, warum kann mich das in meinem Alter immer wieder einholen?
Ganz einfach, es gibt für diese Erkrankung keine Altersbeschränkung
Zitat:Immer mal wieder auch medikamentös behandelt, aber die Angst vor den Nebenwirkungen der Medis sind einfach zu groß.
Vor was hast du Angst? Ich muss dir gleich eines vorweg mitteilen. Die Generation dieser Antidepressiva SSRI (Serotonin Wiederaufnahmehemmer) ist gut verträglich, die stärkeren Nebenwirkungen (Schwindel, Zittern, Gangunsicherheit, Übelkeit, Panikattacken und Angstattacken) können in den ersten zwei Wochen vermehrt auftreten. Das musst du durchhalten. Danach wirst du sehen, dass die Nebenwirkungen geringer werden und verschwinden.
Also du brauchst dir keine Angst zu machen, diese Mittel sind gut erprobt und getestet.
Auch ich kannte diesen massiven Panikattacken, musste sogar auf den Fahrbahnrand fahren, da ich dachte, einen Herzinfarkt bekommen zu haben. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich diese Störung diagnostiziert bekam. Ich machte mir schon sorgen über Krankheiten, die schon nicht mehr angenehm gewesen wären (Krebs, Tumor...), na alle Krankheiten einfach, die diese Symptomatik einer Panikattacke ähnlich sind.
Dann war es soweit, nach Abklärung viel das erste mal Panikerkrankung. Ich konnte natürlich am Anfang nicht viel anfangen damit, außer, bei der Kassa im Kaufhaus Schwindelanfälle und Schweißausbrüche, am Tag mehrmals verteilt. Grauenhaft einfach.
Am Anfang habe ich auch die Einstellung gehabt, das Problem ohne Medikamente in den Griff zu bekommen, der Versuch scheiterte, ich wollte doch für meine Kinder da sein, nicht gefangen in einem Angst und Panikkäfig. So entschloss ich mich, doch auf die mir empfohlenen Medikamente zurück zu greifen. Die ersten 2 Wochen waren nicht einfach, aber plötzlich merkte ich, das ich am aktiven Leben wieder teilnehmen konnte. Ich konnte die kinder wieder genießen anfangen, denn man glaubt nicht, wie feinfühlig diese sind und merken, dass mit Papa oder Mama was nicht in Ordnung ist.
Nun ich will dich nicht zuschreiben, aber bitte bedenke, dass in der Anfangsphase diese Panikstörung recht gut und schnell in den Griff zu bekommen ist, eben durch das Cipralex oder Sertralin oder Paroxetin. Und vor allem darfst du dich nicht aus der Bahn werfen lassen, wenn das Medikament 3-4 Wochen Anlaufzeit benötigt. Das ist normal, bis sich die Wirkung einstellt.
Unterstützend kannst du sicher das Neurexan nehmen, was dir schon Mary45 empfohlen hat.
Bedenke bitte auch, dass bei einer Angst und Panikstörung wichtig ist:
Bewegung ist besonders geeignet, Körper, Seele und Geist zu entspannen. Oft ist schon ein kurzer Spaziergang ausreichend.Gute Gespräche mit Freunden oder in der Familie helfen, schwierige Situationen zu bewältigen.
Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training unterstützen die aktiven Entspannungsphasen.
Auch progressive Muskelentspannnung nach Jacobson ist sehr geeignet.
Ganz entscheidend ist die persönliche Einstellung. Die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, öfter „Nein“ zu sagen, sind wichtige Schritte auf dem persönlichen Anti-Stress-Weg.
So ich hoffe, dass ich dir die Angst vor der modernen Generation der Antidepressiva etwas nehmen konnte. Ziehe es durch und mache die Therapie beim Psychlogen und denk daran, dass dich deine Kinder als GESUNDE Mutter benötigen. Steh zu deiner Angst-steh zu dienen Panikattacken und besieg sie.
Nicht die Angst hat dich ab sofort im Griff, sondern DU hast die Angst im Griff und lass dich nur nicht von Rückschägen entmutigen, die hat jeder Mensch immer wieder, der mit so einer Erkrankung zu kämpfen hat. Ja es ist auch bei mir so, aber ich kann diesen Attacken bereits früh genug den Wind aus den Segeln nehmen.
LG und alles Gute
Gerd