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Hi zusammen,
ich hab ein riesiges PRoblem. Am Freitag soll ich operiert werden (trotz panischer Angst), weil ich mich konfrontieren muss mit meinen Ängsten. Ich dachte, das wäre ein guter Weg die Angst weg zu bekommen. Mein Freund kommt auch mit mir. Ich würde sonst nicht gehen.
JEtzt hab ich aber nochmal mit meinem Hausarzt gesprochen und muss mir morgen Blut abnehmen lassen um den Quick Wert zu bestimmen. Ich sitz hier auf der Arbeit, mein Herz haut mir fast aus der Brust, ich hab eiskalte Hände und weine, weil ich so tierische Angst hab vor der Blutentnahme. Dabei war ich erst am 01. Oktober zur Blutabnahme (hab da auch Panik bekommen und bin zum guten Schluss umgekippt).
Wieso geht diese verdammte Panik einfach nicht weg? Wieso? Ich versuch mich ja schon damit zu konfrontieren, aber irgendwann muss es doch mal einfacher gehen, oder nicht? Ist das nicht eigentlich so? Und irgenwann muss ich doch mal ohne Herzrasen und Heulkrampf da hingehen können, oder? Was soll ich denn noch alles tun? Ich kann nicht mehr
Die OP ist notwendig, weil ich schlecht Luft bekomm und mir von der OP erhoffe, dass sich das bessert und ich nicht mehr so groggy bin.
Was soll ich nur machen? Ich will nicht den *beep* einziehen aber ich hab das Gefühl als könnte ich das nicht durchstehen.

09.11.2015 10:34 • 10.11.2015 #1


5 Antworten ↓


Hör auf , dir das alles vorzustellen. Du gehst mit deinem Freund da hin. Vollkommen egal, wie du dich dabei anstellst. Lass es zu. Heule, jammere, falle um, bzw. leg dich gleich hin.

Konfrontation hat bei mir auch nur begrenzt was gebracht. Da müsstest du jeden Tag zur Blutentnahme hin.

Und um was geht es denn eigentlich? Dumhast Angst, dass da irgendwas mit dir gemacht wird,,das du nicht kontrollieren kannst..evtl..noch Angst vor der Blamage..

Ich hab das damals so geregelt,,dass ich mir bei jeden schritt gesagt habe, ok, wenn's nicht anders geht, dann kann ich wieder gehen. Aber ich bin erstmals hin.

Immer schritt für schritt. Hingehen, auf die Liege, Arm zur Seite, und dann kriegst du die Panik. Was Solls. Was soll dir Bitteschön in der Arztpraxis passieren?

Flipp aus, ist doch Wurscht. Ich hab mich schon superblöd angestellt. Und lebe immer noch.

Glaub mir, blöder als ich kannst du dich gar nicht anstellen.

A


Spritzenphobie trotz Konfrontation

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Hallo,
Konfrontation ist nicht immer der beste Weg, eine konkrete Angst zu überwinden. Manchmal ist es effektiver, lieber mit Durchhalte-Strategien zu arbeiten. Das sind eigentlich Kleinigkeiten, mit denen man die Angst besser durchstehen kann. Spritzen finde ich auch sehr unangenehm. Zwar habe ich nicht die panische Angst davor, aber wenn ich Spritzen vermeiden kann, dann mach ich das auch. Wenn es sich nicht umgehen läßt, habe ich mir angewöhnt etwas in der anderen Hand zu halten, was ich fest zusammendrücken kann. Ich konzentriere mich während dessen also auf die andere Hand und lege da meine ganze Kraft rein. Zusätzlich suche ich mir einen Punkt auf dem Fußboden oder der Wand, den ich fixiere. Blut abnehmen dauert ja etwas länger als nur der Piecks.
Vor dem Termin versuche ich wenig daran zu denken und wenn ich daran denke, dann bewußt und ich vermeide, eine Spritze vor dem geistigen Auge zu suchen, sondern gehe den Termin in Gedanken rein zeitlich durch.
Ich denke, die Art der Konfrontation, die du gesucht hast, ist vielleicht nicht aus der inneren Überzeugung heraus bis zur letzten Konsequenz für dich möglich, denn Konfrontation soll ja nicht die Ängste verstärken, sondern das Selbstvertrauen erhöhen.

Grüße

Zitat von Icefalki:
Hör auf , dir das alles vorzustellen. Du gehst mit deinem Freund da hin. Vollkommen egal, wie du dich dabei anstellst. Lass es zu. Heule, jammere, falle um, bzw. leg dich gleich hin.

Konfrontation hat bei mir auch nur begrenzt was gebracht. Da müsstest du jeden Tag zur Blutentnahme hin.

Und um was geht es denn eigentlich? Dumhast Angst, dass da irgendwas mit dir gemacht wird,,das du nicht kontrollieren kannst..evtl..noch Angst vor der Blamage..

Ich hab das damals so geregelt,,dass ich mir bei jeden schritt gesagt habe, ok, wenn's nicht anders geht, dann kann ich wieder gehen. Aber ich bin erstmals hin.

Immer schritt für schritt. Hingehen, auf die Liege, Arm zur Seite, und dann kriegst du die Panik. Was Solls. Was soll dir Bitteschön in der Arztpraxis passieren?

Flipp aus, ist doch Wurscht. Ich hab mich schon superblöd angestellt. Und lebe immer noch.

Glaub mir, blöder als ich kannst du dich gar nicht anstellen.


Ein toller Beitrag! Das hat mich ein bisschen beruhigt und mir geholfen, die Angst etwas besser anzunehmen. Das muss ich noch lernen. Danke

Zitat von Reenchen:
Hallo,
Konfrontation ist nicht immer der beste Weg, eine konkrete Angst zu überwinden. Manchmal ist es effektiver, lieber mit Durchhalte-Strategien zu arbeiten. Das sind eigentlich Kleinigkeiten, mit denen man die Angst besser durchstehen kann. Spritzen finde ich auch sehr unangenehm. Zwar habe ich nicht die panische Angst davor, aber wenn ich Spritzen vermeiden kann, dann mach ich das auch. Wenn es sich nicht umgehen läßt, habe ich mir angewöhnt etwas in der anderen Hand zu halten, was ich fest zusammendrücken kann. Ich konzentriere mich während dessen also auf die andere Hand und lege da meine ganze Kraft rein. Zusätzlich suche ich mir einen Punkt auf dem Fußboden oder der Wand, den ich fixiere. Blut abnehmen dauert ja etwas länger als nur der Piecks.
Vor dem Termin versuche ich wenig daran zu denken und wenn ich daran denke, dann bewußt und ich vermeide, eine Spritze vor dem geistigen Auge zu suchen, sondern gehe den Termin in Gedanken rein zeitlich durch.
Ich denke, die Art der Konfrontation, die du gesucht hast, ist vielleicht nicht aus der inneren Überzeugung heraus bis zur letzten Konsequenz für dich möglich, denn Konfrontation soll ja nicht die Ängste verstärken, sondern das Selbstvertrauen erhöhen.

Danke für deine Antwort, Reenchen.
Mein Psychiater hat schon eine Weiterarbeit an der Phobie mit Konfrontationstherapie angekündigt. Er hat sicher die richtige Technik dafür, damit ich es irgendwann bis zu letzten Konsequenz, wie du es genannt hast, packe.

Grüße

Darüber kann ich auch einiges erzählen
Als Kind habe ich jedesmal so einen Zirkus gemacht, als ich geimpft werden sollte, dass mich immer mehrere Erwachsene festhalten mussten, weil ich geschrien, getreten, gekratzt und gebissen habe. Manchmal habe sie sogar kapituliert und mich ungeimpft gelassen. Es war so schlimm, dass ich schon beim Anblick eines weißen Kittels die Panik bekam.

Ich war dann schon Mitte 20, als ich das nächste Mal wieder beim Arzt war. Ich sollte Blut abgenommen bekommen. Ich habe mir die ganze Zeit gesagt, du bist jetzt erwachsen, stell dich nicht so an wie ein Baby. Beim Anblick der Spritze habe ich dann doch angefangen zu wimmern und sollte mich dann hinlegen. Habe ich gemacht und mich gegen die Wand gedreht, damit ich nicht sehe, was passiert. Es dauerte ziemlich lange, und so drehte ich mich doch hin und sah ein kleines Blutbad an meinem Arm. Die Helferin war wohl so aufgeregt wegen meiner Angst, dass sie alles falsch machte. Ich wurde richtig hysterisch und sie holte die Ärzte, die mich erstmal eine halbe Stunde beruhigen mussten, bis ich es zuließ, dass einer von ihnen es am anderen Arm versuchte. Und das ging völlig schmerzfrei und unblutig vonstatten.

Seitdem kann ich mich immer zusammenreißen und mir Blut abnehmen lassen. Das Schlimmste dabei ist für mich gar nicht das Einstechen, sondern vorher das Abbinden und dann das Bewusstsein, dass Blut aus mir rausläuft. Hinschauen kann ich immer noch nicht, sonst kippe ich um. Ich kann auch sonst kein Blut sehen. Ich könnte niemals einem Verletzten helfen.
Mit normalen Spritzen habe ich gar keine Probleme mehr. Die gehen ja ganz schnell und es fließt kein Blut.





Dr. Reinhard Pichler
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