Hallo Katja!
Dein Problem ist mir nicht unbekannt, nur daß ich bei einem Vortrag vor einem noch so kleinen Publikum so stark gezittert habe, daß ich es einfach nicht mehr verstecken konnte. Leider war ich nicht so klug wie Du jetzt, mir schon viel früher Hilfe zu suchen. Allerdings ist mir irgendwann aufgefallen, daß ich immer vergessen habe, mich selbst zu loben. Wann immer ich mich einer solchen Situation gestellt habe, sah ich grundsätzlich nur, in welcher Weise ich mich wieder lächerlich gemacht habe. Ich habe nie darauf geachtet, wieviel Mut es mich gekostet hat, mich überhaupt einer solchen Herausforderung zu stellen. Meinen Zuhöreren in die Augen zu schauen (und sei es noch so kurz), obwohl ich kaum in der Lage war, meine Aufzeichnungen zu halten. Ganz zu schweigen, von den guten Ergebnissen, die ich erarbeitet habe. Vermutlich orientierst Du Dich auch an Mitschüler, die es scheinbar genießen, vor einer Versammlung zu sprechen. Die kannst Du aber getrost vergessen. Du leistet etwas viel Größeres. Es ist leicht, sich zu Wort zu melden, wenn man keine Angst kennt. Nur solltest Du daran denken, daß Dich diese Menschen bewunderen würden, wenn die nur einmal eine solche Panikattacke erleben müßten. Also solltest Du Dir ab jetzt immer ausgiebig auf die Schulter klopfen, wenn Du Dich mal wieder in die Höhle des Löwen begeben hast. Das hast Du Dir dann auch redlich verdient. Ach übrigens, irgendwann wird es leichter, wenn man seine eigene Leistung anerkennt.
21.07.2003 09:14 •
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