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Wahrscheinlich muss ich es einfach mal loswerden und schreibe Euch deswegen.
Ich habe seit ich 18 bin Panikattacken und eine somatoforme Störung (Also seit 11 Jahren) und kann nur sagen: es ist ein auf und ab. Ich war sogar über einige Monate und Jahre zwischendrin fast komplett beschwerdefrei aber nun ist es gerade eine ganz schlimme Phase. Warum? Die Vielfalt der Symptome überwältigt mich. Mal fühlt sich mein Arm komisch an, dann habe ich das Gefühl von Schwankschwindel und sowieso dauernd „Überwältigungsschauer“ also bekomme schnell eine Gänsehaut und jetzt ist es das Gefühl, als ob meine Beine schwach sind und ich sie nicht unter Kontrolle habe.

Ich hoffe einfach, dass es nichts körperliches ist, wie Tumor, MS oder ALS.
Ich war auch bei einer Neurologin, die hat aber kein EEG oder so gemacht, sondern sich meine Geschichte angehört und meine Hände gedrückt und gesagt ich soll die Beine hoch heben und meinte dann „ich kann bei Ihnen nichts schlimmes sehen“.

Doch selbst wenn alles somatoform ist und nur durch mich erzeugt wird, dann macht es mir umso mehr Angst, weil es dann so viel Macht ist , die von mir selbst ausgeht und mich unwohl fühlen lässt.

Ich habe mir geschworen, nie aufzugeben und gehe deshalb jeden tag arbeiten, weil ich nicht anfangen will, dass die „Macht“ Kontrolle über mein Leben gewinnt.

Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann wieder besser wird und ich nicht jeden Tag mit komischen Symptomen gequält werde. Ich möchte das Leben geniessen.

Ich wollte mir das einfach von der Seele reden und hoffe vielleicht ein paar zu finden, denen es ähnlich geht.

Polecat

15.04.2015 10:58 • 15.04.2015 #1


2 Antworten ↓


Liebe Polecat,

erst einmal kann ich dir das nachvollziehen. Ich habe es auch schon seit meiner Jugend, dass sich alles immer körperlich ausdrückt. Als ob ich nur die Körpersprache beherrsche. Dass du jeden Tag arbeiten gehst, finde ich total tapfer und das lenkt dich bestimmt auch ab.

Vielen hier geht es ähnlich, das tröstet auch immer ein bisschen. Bei anderen - so geht es mir - erkenne ich auch immer viel eher, dass das eben die typischen Angstzeichen sind und es eigentlich darum geht, mehr Zutrauen zum eigenen Körper zu fassen. Manche haben dieses Zutrauen eben, andere haben es verloren, aber wenn es dir zeitweise besser ging, dann weißt du auch, dass du es lernen kann, wieder unbesorgter zu sein.

GLG Martha

Hallo Martha,
danke für Deine Nachricht, es ist einfach gut sich auszutauschen und wie Du sagst, man muss (wieder) lernen sich zu vertrauen und auch zu akzeptieren, dass man mal einen schlechten Tag haben kann.
Manchmal bin ich echt mega verzweifelt, weil es sich anfühlt, als ob man wirklich schwer krank ist und jeder Tag ist irgendwie ein Kampf und jeden Abend hat man die Hoffnung, dass morgen hoffentlich ein guter Tag wird.





Dr. Reinhard Pichler
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