Es ist doch eigentlich echt so, dass die meisten Menschen die als psychisch Krank gelten, gar nicht psychisch krank sind. Es ist bewiesen, dass die wenigsten Menschen „so krank“ sind, dass man es durch medizinische (neurologische) Untersuchungen feststellen kann. Das sind ja dann zb. Menschen die Halluzinationen haben etc.
Aber ich z.B. habe eine Agoraphobie und Depressionen. Zum einen liegt es bei mir an einem Ereignis, bzw. der Art wie ich aufgewachsen und erzogen worden bin und zum anderen, dass ich mich nicht in dieser Gesellschaft so einfinden kann, wie ich es sollte. Und das ist eine Krankheit?! Ich frage mich das immer öfter, aber langsam denke ich wirklich nicht ich bin krank, sondern die Menschen die meinen sich anmaßen zu können, was diesbezüglich krank ist, oder einfach nur menschlich. Dass Depressionen eine Stoffwechselstörung ist, die man nachweisen kann ist in den seltensten Fällen so. Es ist sogar unter Fachleuten noch umstritten, ob man das überhaupt feststellen kann. (Im Gegensatz zu dem, was man allgemein hin so liest)
Wieso bin ich krank, weil mein Vater mir das Leben zur Hölle gemacht hat und ich dadurch Ängste habe? Er hat ein viel größeres Problem, aber weil er es schafft arbeiten zu gehen, interessierts kein Schwein. Und hier kommt wieder die Sache: krank ist man eben, wenn man Leidensdruck hat. Aber was wenn ich den Leidensdruck nur habe, weil ich wegen meiner Art, meinen Problemen ausgegrenzt, schief angeguckt, diskriminiert, benachteiligt… werde? Wenn ich alleine auf dieser Welt leben würde, würde ich sicher nicht unter meiner Angst oder Depressionen leiden. Oder ich würde es einfach nicht als etwas Negatives ansehen. Es ist der Druck so sein zu müssen wie die anderen, der mich fertig macht. Dass man unternehmungslustig, gut gelaunt und gut aussehend sein muss 24 Stunden am Tag, der meine Art erst unnormal macht.
Ich habe es satt als krank und unnormal bezeichnet zu werden, nur weil ich mit der (wenn man es auf dem Zeitstrahl der Evolution bezieht) brandneuen Errungenschaft des Autofahrens nicht zu recht komme, weil ich Panik habe ein Gefährt mit 100 Sachen nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Oder weil ich es nicht schaffe 24 Stunden am Tag fit und guter Stimmung zu sein. Ich bin nicht Ängstlich, weil ich lieber relativ in der Nähe von Familie und Bekannten leben weil, anstatt durch die Welt zu jetten. Zig tausende Jahre haben die Menschen ohne Flugzeug gelebt, warum muss man in Therapie um sich zu trauen in ein Flugzeug zu sitzen? – Weil man sonst seinen Job verliert? Und auf dem Ersten Arbeitsmarkt keine Chance mehr hat? Will ich wirklich fliegen können, oder glaube ich nur es können zu müssen, weil ja alle rumfliegen in Urlaub oder auf Dienstreise?
Bis vor 50zig Jahren war es das normalste der Welt, dass drei Generationen in einem Haus gelebt haben. Warum wird man dafür heute doof angeschaut? Sind Menschen fürs alleine Leben gemacht? Ich denke nicht.
Was ist so schlimm daran, dass man sich nicht gerne in großen Menschenmengen aufhält? Noch bis vor hundert Jahren haben die wenigsten in Städten gewohnt. Wie soll sich der Mensch nach zig tausenden Jahren innerhalb eines Jahrhunderts an all das gewöhnen?
Ja und nun soll ich Medikamente nehmen, damit ich mich traue einkaufen zu gehen? Baut ihr doch nicht so riesige Supermärkte!
Vieles hört sich jetzt vielleicht überspitzt an, aber das musste ich grade mal los werden
08.07.2013 14:54 • • 16.07.2013 #1