App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich erst ein paar Momente durch Eure Zeilen gelesen, bis mir klar wurde, dass ich nicht alleine bin.
Ich bin froh, dass ich gestern beim Surfen dieses Forum fand.

Nun aber weiter zu mir.

Angefangen hat alles vor circa 2 Jahren.
Ich weiß nicht mehr genau, was genau der Auslöser war, kann mich nur sehr stark an die Wochen erinnern, die ich das Haus nicht verlies.
Damals hatte es ziemlich heftig zwischen mir und meinem Partner geknallt, wir hatten kaum Kontakt und wenn, stritten wir nur.
Ich ging zur Arbeit und bekam meine erste PA. Anfangs dachte ich, ich wäre nur überarbeitet.
Nach dieser PA habe ich das Haus nicht mehr verlassen und ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieses für einen Raucher ein ziemlich großes Problem darstellt.
Ihr müsst Euch mal vorstellen:
Da stehe ich in meiner Wohnung, sehe aus dem Fenster rüber zum Tbk auf der anderen Straßenseite hab den allergrößten Entzug und traue mich nicht, diese paar Schritte auf mich zu nehmen.
Und Ihr werdets nicht glauben, ich habe nicht aufgehört zu rauchen, nein, ich habe bei meiner Nachbarin geklingelt, einen blöden Grund erfunden und sie gebeten, mir Zig. zu holen.
Ich habe nächtelang zuhause gesessen und geweint.
Habe anschließend mit meiner besten Freundin darüber gesprochen.
Sie nahm mich an die Hand und ging mit mir in eines unserer größten Einkaufshäuser.
Ich wäre fast gestorben.
Sie meinte immer: Du musst Dir nur in den Ar. treten, reiss dich mal ein bisschen zusammen.
Oh, wie ich diese Sätze hasse und nicht nur das, sie machen mich auch agressiv. Sie zeigen mir, dass niemand sich in meine Situation reinversetzen kann.
Aus dem Nicht aus dem Haus gehen wurde aber aus heiterem Himmel Einkaufen in Begleitung.
Lebensmittel einkaufen war für mich schon immer mehr Pflicht als Freude.
Häufig ließ ich meine Freundin im Supermarkt mit meinen Einkäufen allein stehen, drückte ihr das Geld in die Hand und nahm ihren Autoschlüssel um mich draussen dann von meiner PA zu erholen.
Das Fazit der Sache, ich glaub sie mag nicht mehr mit mir einkaufen fahren.
Mittlerweile hat sich mein Leben geändert, mein Partner und ich sind wieder zusammen, auch zusammengezogen.
Ich fahre mit ihm zusammen einkaufen, das klappt mittlerweile ganz gut.
Ich gehe zwar auf die Straße, aber nur soweit weg, wie ich unser Haus sehen kann...vermeide also um Ecken zu gehen...
Wenn irgendwas meine Aufmerksamkeit erweckt, kann ich meine PA´s vergessen.

Man sieht also....positive Gedanken verändern das körperliche Gefühl...

Aber, ich streite immer noch mit meinem Freund über meine PA´s...es beeinflusst nicht nur mein Leben, sondern auch seins.
Das ist ziemlich schwer für ihn und das weiß ich auch.
Ich möchte gern etwas verändern, aber gern ohne Therapie.
Im letzten Jahr war ich bei zwei Sitzungen und die Ärztin wollte unbedingt in meiner Vergangenheit rumgraben. Obwohl ich eine schöne Kindheit hatte und meine Jugendzeit zwar ausgeflippt, verdorben o.w.a.i. war, hatte ich das Gefühl, sie wird mir ziemlich viele unangehme Fragen stellen, oder mir schlimme Momente veranschaulichen.
Ich finde einfach, es ist ein Gegenartsproblem und muss nicht durch das Aufrühren meiner Vergangenheit bearbeitet werden.

Ich würde mich freuen, wenn es bei Euch jemanden gibt, der vielleicht auch ohne Therapie den Ausstieg aus dem Teufelskreis geschafft hat...

Für alle weiteren Fragen bin ich jederzeit offen...

Ach so, ich bin übrigens 28 Jahre alt und sehr froh darüber, dass ich hier auch von Älteren schon gelesen habe... Das macht mir Mut...

05.02.2008 10:47 • 10.02.2008 #1


4 Antworten ↓


Hallo tantetante,

bist du schon so oft Tante wie es hier steht?!

Also erst einmal schön das du hier bist und dich uns anvertraut hast! Ich kann mir so ungefähr vorstellen wie es dir geht!
Ich kann dir nur einen kleinen Rat geben. Es währe vielleicht doch sinnvoller einen Therapeuten zu rate zu ziehen. Es kann ja ein anderer sein. Und dem kannst du von vorne rein sagen was du möchtest und was nicht! Oder besorge dir, eigentlich solltest du das machen, besorge dir das Buch: Ängste verstehen und überwinden von Doris Wolf! Also ich kann noch raus, aber nur an Orte die mir sehr vertraut sind und wo ich weiß das das Krankenhaus in der Nähe ist oder zumindestens ein Arzt! Dann habe ich das Bich bestellt! Vor über eine WOche erst! Es hat, das kannst du nun glauben oder nicht, mein Leben positiv verändert! Klar habe ich noch Panik! ABer ich kann besser damit umgehen und ich verstehe es jetzt besser. Und ich sehe denn Weg zur Heilung. Und den habe ich betreten! Ich mache Fortschritte manchmal kleine, manchmal große! ABer das nach knapp zwei Wochen! Bestell es dir noch heute bei Amazon! Es wird bestimmt auch dein Leben ändern! Glaube mir!

Ich hoffe es hat dir geholfen? Schönen Tag noch!

A


So sieht mein alltag aus

x 3


hallo auch von mir herzlich Willkommen hier,ich würde Dir auch dazu raten dich nach einem Therapeuten umzusehen du mußt ja nicht den erstbesten nehmen du kannst dir ja bei verschiedenen Termine machen .Ich denke verschiedene Sachen müsstest du preisgeben weil sonst kann dir der Therapeut ja nicht helfen wenn er nichts über dich weiß.


LG.Tini

hallo tantetante,

Im Gegensatz zu meinen Vorrednern kann ich dir sagen, das man auch ohne Therapeut sehr gut selbst der ganzen Sache Herr wird.
Ich hab zwar noch nicht die Normalität voll erreicht, aber weit scheint es bei mir nicht mehr zu sein.
Erstaunlicherweise hab ich scheinbar den Schlüssel bei mir gefunden.
Mit einem Therapeuten wäre ich vielleicht nie zu der Erkenntnis gekommen.

Ich finde deine Ansatzpunkte schon ganz gut (aus meiner Sicht). Ist noch alles bei dir unsystematisch, würde ich sagen wollen.

Ich gebe dir für deine jetzigen Lage folgende Hinweise:

Auf dauerhaftes Verständnis deines Partners solltest du nicht warten bzw erwarten.
Zwing dich nicht zu etwas, was dein Körper nicht gut tut und der dir das mit Hersrasen/Atemnot deutlich macht. Akzeptier das einfach so, das im Moment dein Körper diese Belastung/Situation nicht gut tut.
Praktisch heist das: Wenn du das Haus verläßt und die Atmung/Puls beschleunigt sich immer mehr über das normale Maß hinaus - mußt du dein dir selbst erlegtes Ziel heute bis da und dahin zu kommen aufgeben.
Ich kann dir das nur empfehlen, weil es sonst auch über Wochen oder Monate insgesamt nicht besser wird - war zumindestens bei mir so. Die Lösung bestand zu einem kleinen Teil darin, das ich im Vorfeld etwas verändert habe als bisher.
Ich konnte bei mir feststellen, das ich, bevor ich die Wohnung verlassen hatte, einfach fast immer ein Stück weitergekommen bin, indem ich mich ca. 10 min zuvor auf die Couch gelegt habe. (heute brauch ich das schon lange nicht mehr)

Auf diese Weise hab ich mir Schritt für Schritt einige Erkenntnisse aneignen können, die mein Verhalten bestimmen.
So ist es z.B. heute so, daß, wenn ich es nicht schaffe mich mindestens einmal am Tag in Ruhe darauf zu besinnen, das das Leben doch schön ist, das ich Luft zum Atmen habe, das ich die Vögel zwitschern höre, das der Wind mir ins Gesicht bläst, das die ersten Knospen sprießen, das ich kein Hunger leiden brauche, usw ...das es mir einfach gut geht - dann weiß ich, das ich mich in nächster Zeit wieder besser Verhalten muß und mein Leben Veränderungen nötig hat.

VG

hallo,
im grunde war es bei mir ähnlich wie über mir berichtet.....letztendlich war meine eigentherapie die beste!
ich war sowas wie übertherapiert...und am ende(also nach vielen jahren) auch total enttäuscht von therapeuten aber vielmehr noch ven den blöden ärzten(sorry- aber was die teilweise von sich gelassen haben...da wünschte dir richtig nen amokläufer im wartezimmer).....
aber das muß jeder für sich selbst rausfinden...naja...das wisst ihr sicher selbst schon
ich kann auch nicht sagen, dass alle therapien mist waren.....wahrscheinlich habe ich schon beim ein oder anderem etwas mitgenommen.....
leider ist man aber halt immer ein patient unter vielen....und die müssen ja auch sehen, dass sie nicht selbst verrückt(wenn sies nicht schon vorher waren harhar) dabei werden....kann man auch wieder verstehen...
tja...leider hat zudem der tag eines angstpatienten oft 36 stunden und die woche 20 tage.....und was nützt einem dann der beste, tollste, netteste therapeut...wenn der (wenn man glück hat) 2mal die woche 1 stunde für einen zeit hat? dass war für mich immer das schlimmste! und nach vielen jahren angst, ist man leider dann auch oft generell viel alleine....weils ja keiner lange aushält bei einem
naja lange rede.....ich mußte(!) irgendwann begreifen, dass ich nur mich selbst habe.....sterben....ohnmächtig werden....schwitzen...kotzen(sorry)...davor kann(!) einem einfach keiner bewahren...wenn es soweit ist........und wie gesagt: auf lange sicht nervt das ständige getue die mitmenschen eben auch.....also sagt man ja eh nichts....und der krieg tobt tief und unentdeckt in einem weiter....
ich habe zu oft, dinge getan um den anderen zu gefallen.....bin mit ins kino....disco etc. .....weil ich nicht shon wieder eine ausrede hernehmen wollte....und was hatte ich dann davon? horror hoch fünf....und es hat noch nicht mal jemand gemerkt! am ende viell. sogar noch ein spruch wie: na siehste, ging doch- war doch gar nicht so schlimm! war doch schön, oder....jetzt gehste wieder öfter mit......
selbst beim therapeuten habe ich mich zu 99% nicht getraut zu sagen, dass es mir jetzt zu viel wird.....ich lieber gehen möchte( angstbesetzte situation)- habe den mutigen patienten gespielt..wollte mir nichts nachsagen lassen...ist ja heute das standardprogramm...rein in die angst- augen zu und durch! das habe ich viele jahre lang praktiziert- die angst blieb! mag anderen helfen- mir nicht- also nicht jedem! erst als ich sozusagen im alleingang meine grenzen ausgetestet habe, gehts mir besser. man darf auch mal gehen- muß nicht ausharren bis zur erschöpfung.....
kannst ja mal probieren...nimm dir was leichtes vor.....und dann gehst du bevor die angst kommt....ohne schlechtes gewisssen! mußt mal sehen wie blöd die angst auf einmal guckt am nächsten tag machste das gleiche.....solange bist du( du ist wichtig....kein anderer.....auch nicht dein schlechtes gewissen).....du richtig gierig darauf bist ein stück weiter zu gehen! probiers aus- was haste zu verlieren? wenns nicht klappt- schade! mir mir funktioniert es! und zumindest tuts ja nicht weh! aber sehr wichtig- da stimme ich allen therapieformen zu....tu was! wer nur am sofa sitzt wird nicht weiter kommen.....
viel glück und kraft!

einnichtmehrsoängstlicher





Dr. Hans Morschitzky
App im Playstore