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Hallo. Ich habe keine Attacken mehr in dem Sinne. Es geht mir soweit gut. Jetzt habe ich also keine wirklichen Attacken, dennoch könnte ich manchmal mich einfach so verrückt machen. Indem ich in mich reinhorch, mir bildlich vorstell wie mein Herz pochert und wieviel daran hängt, und könnte ohne jegliche Symptome Angst bekommen. Ich denke viele Leute fühlen sich da irgendwo unwohl, weil man ja weiß, wieviel daran denkt, nur die meisten haben das Glück, nie auf ihr Herz in dieser Form aufmerksam zu werden. Jetzt versuche ich natürlich gegen diese Gedanken auch noch anzukommen - mir zu sagen Es ist alles ok, es ist schwachsinn, Panik zu bekommen, es ist doch alles ok, usw. - Wenn ich allerdings sowas mal habe, spüre ich so ein Schwächegefühl im Herzbereich. Ich fühle mich dann sooo schwach, und denke wenn jetzt jemand ankommt und mich erschreckt, mir Sorgen bereitet, einen Streit anfängt, ist das zuviel. Es ist so ein Gefühl, als würde ich nix mehr aushalten, bzw. das Herz. Es ist oft auch wie so ein Kitzeln im Herzbereich. Also ich habe das auch im Sitzen. Es ist nicht so, dass ich denke das kommt nur durch Belastung, wie es ja viele kennen, die sich dann garnicht mehr bewegen wollen.

Kann das kommen durch dieses hineinhorchen in mich? Oft ist es aber morgens direkt da, und somit auch die Gedanken. Also ist es oft so, dass ich nicht mal weiß, ob das Symptom/Gefühl oder der Gedanke zuerst da war.

Was ist das, dieses Schwächegefühl? Ich habe dann wirklich Panik, den Tag zu meistern oder Angst, dass mich gleich jemand erschreckt, weil ich eben immer so ein ja, Schwächegefühl/Kitzelgefühl, am Herz habe. Es ist kein Druck, aber ich spür da eben vermehrt was. Als könnte ich nix ab. Und dieses Gefühl ist ja eben da. Meinen Sie das kommt dadurch, weil ich mich viel damit beschäftige/in mich reinhorche? Aber was genau ist das denn? Ich spüre ja was. Wie werde ich das los?

30.12.2008 12:46 • 05.01.2009 #1


2 Antworten ↓


yvey, du spürst etwas aber kannst es nicht selbst beschreiben. Vielleicht kann ich dir beim formulieren helfen! Du Lebst! Dein Herz lebt und funktioniert und das in dich hineinhorchen muss dir garnicht unangenehm sein. Denn so lange du die Fähigkeit hast deinen Herzschlag zu fühlen und zu hören bist du bei vollem Bewusstsein. Vielen ist es unangenehm ihren Herzschlag wahrzunehmen oder kleinere Veränderungen zu bemerken und diese werden oft überinterpretiert. Und dieses morgendliche schwächegefühl... bist du Kaffeetrinker, Raucher oder isst bzw. trinkst du morgens nicht viel? Solche Sachen werden oft ausgeblendet und man sucht schnell etwas anderes, was schuldig dafür sein könnte auch wenn es nur unbewusst geschieht.

Sollte dich doch jemand in deinen genannten Situationen erschrekcen, wird dein Herz auf natürliche Weise reagieren und die Frequenz erhöhen, aber auf keinem Fall aufgeben.

Also, mach dich dadurch nicht verrückt und hör auf dein Herz aber versteh es nicht Falsch, sondern akzeptiere seinen Job und vertraue der guten arbeit die dieses einzigartige Organ macht.

Hallo yvey,

erst einmal möchte ich Dir ein gutes neues Jahr 2009 wünschen !

Auf Deine Anfrage kann ich Dir nur eine Antwort geben: Sofern die Funktionen Deines Herzens untersucht wurden und alles o.k. ist, ist der einzige Grund für Deine beschriebenen Beschwerden genau dieses vermehrte und häufige in-Dich-hinein-horchen, was ja nichts anderes bedeutet, als Deine Aufmerksamkeit gezielt auf die Herzgegend zu lenken.
Dann passieren zwei Dinge: 1. Du verstärkst genau die Gefühle und Wahrnehmungen, die Du fürchtest. Du erzeugst also quasi - ohne dies natürlich zu wollen - die körperlichen Gefühle und Sensationen, die Du gerade befürchtest. Und warum gerade die? - weil Du in Wirklichkeit nicht nur beobachtest, sondern auch schon innerlich überzeugt bist, dass da etwas nicht stimmt und eine Katatsrophe bevorsteht (= ausschließlich negative Erwartungen), also nicht mehr neutral und objektiv beobachten kannst, was wirklich geschieht.
2. Wenn dieses Muster eingeübt ist, läuft das alles schon automatisch ab. Also kaum denkst Du nur an Dein Herz, treten bereits alle Gefühle und Wahrnehmungen auf - biologisch durchaus sinnvoll, um Dich zu schützen - WENN, ja WENN ES WIKLICH ETWAS ZU SCHÜTZEN GÄBE (wie z.B. schwaches Herz - etwas mehr Schonung o.ä.)

Es handelt sich also einfach um ein gut gelerntes und automatisiertes Muster von Aufmerksamkeitslenkung-Beobachtung-Bewertung-Emotion und körperlicher Wahrnehmung.

Wie kannst Du damit umgehen?
1. Nimm das Gefühl einfach mal als gegeben an. Auch wenn es so bliebe, wie es ist, kannst Du damit gut leben, auch wenn es nicht angenehm ist. Es gehört im Moment zu Dir, sollte Dich aber nicht in Deinem Leben all zu sehr lenken und beeinflußen.
2. Nimm es wahr - hallo, da bist Du ja wieder - und gehe zu Deinem Alltag über. Mache alles, was Du normalerweise tätest. Und vor allem belaste Dein Herz regelmäßig durch Bewegung und Sport. Damit signalisierst Du Dir und Deinem Körper, dass Du Deinem Herzen vertraust und das bisherige Warngefühl nicht notwendig ist. Mit der Zeit wird dieses Gefühl dann auch weniger. Wenn Du Deine Aufmerksamkeit wieder auf Dein Herz lenkst, sage innerlich STOPP und wende Deine Aufmerksamkeit etwas anderem zu - immer wieder.
3. Arbeite an Deinen Gedanken: es ist ungünstig, wenn Du Dir sagst, es ist alles o.k., es ist Schwachsinn ... Damit bestraftst Du Dich für Deine Gedanken, was wenig hilfreich ist. Du solltest besser Deine Wahrnehmungen akzeptieren, als Deine subjektive Wahrnehmung, aber nicht als die Wahrheit über Dein Herz. Deine Wahrnehmung sind Deine Gefühle, Gefühle sind Tatsachen, aber sie besagen nicht, dass Deine Befürchtungen auch realistisch sind. Mache Dir diesen Unterschied immer wieder klar. Sage Dir, mein Herz wurde untersucht, es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass es gesund funktioniert. Alles andere ist mein Gefühl, das nur meinem Katastrophendenken folgt. Nichts sonst. Und dann vertraue Dir und Deinem Körper wieder und wende Dich anderen Dingen zu.

Das alles ist Übungssache und wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Und wenn es gar nicht funktionieren würde und Dein Gefühl bleibt, dann kannst Du trotzdem damit leben, weil es nur ein kleiner Teil von Dir ist und Dich nicht beherrschen kann, wenn Du es nicht zuläßt.

Ich wünsche Dir alles Gute und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius





Dr. Hans Morschitzky
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