da ich wegen der Agoraphobie keine ambulante Therapie machen kann und stationär eigentlich auch nicht, möchte ich gerne versuchen mich selbst zu therapieren. Meine Geschichte dazu:
Als ich ein 6 Wochen altes Baby war, musste meine Mutter mich abstillen, weil sie einen Knoten in der Brust hatte. Von dem Tag an habe ich fast nichts mehr gegessen. Offensichtlich hat mich dieses Erlebnis tief getroffen und traumatisiert.
Die erste Panikattacke meines Lebens hatte ich als 20-Jährige, bei einem schweren Erlebnis. Darüber möchte ich heute nicht schreiben. Aber über die zweite Panikattacke meines Lebens als ich 34 Jahre alt war. Mein Freund hatte sich von mir getrennt. Das belastete mich sehr, aber nicht so stark, dass es krankhaft gewesen wäre. Da ich keine Freunde hatte, rief ich zwei Tage nach der Trennung meine Mutter an und wollte mit ihr über die Trennung reden. Doch sie antwortete: Das mit der Trennung überfordert mich gerade. Ich bekam also keinen Trost, keine Mut machenden Worte, keine Unterstützung.
Kurz nach dem Telefonat bekam ich eine Panikattacke. Meine Panikattacken dauern nie max. 30 Minuten. Sie bleiben einfach stundenlang. Ich fuhr in die Psychiatrie-Notfall-Ambulanz, bekam 5 Tavor in die Hand gedrückt und ging wieder nach Hause. Meine Psychiaterin verordnete mir dann nochmal Tavor. Ich soll max. 6 pro Monat nehmen. Irgendwann wurde es mehr und ich wurde süchtig und musste einen schweren Entzug machen.
Danach wurden meine Ängste mit Neuroleptika behandelt. Das half, aber wegen schlechter Leberwerte musste ich es stark reduzieren. Vor kurzem hatte ich dann, nach Jahren ohne Panikattacken, wieder non stopp Panik als Nebenwirkung eines neuen Antidepressivums. Nach zwei schrecklichen Tagen war die Panik Gott sei Dank wieder weg. Aber sie hat mich wachgerüttelt.
Da ist etwas Tiefes in mir verankert. Angst. Panik. Todesangst. In starkem Zusammenhang mit meiner Mutter, anscheinend. Jede Panik hat bei mir den Grund: Niemand ist für mich da. Auch wenn das gar nicht stimmt. Und wenn meine Mutter irgendwann stirbt, dann wird das die Hölle auf Erden! Deshalb will ich JETZT an meiner Panik arbeiten.
Hat jemand Erfahrungen damit? Könnt ihr gute Bücher oder Youtube-Videos empfehlen?
Ich wäre sehr dankbar für einen Austausch.
Liebe Grüße, Ciwi
26.09.2022 15:34 • • 24.10.2022 x 4 #1