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Hallo zusammen (:
Ich hatte vorgestern eine Sitzung mit meiner Therapeutin und würde von euch gerne mal wissen, ob ihr sowas kennt, wenn ja, ob ihr Hilfsmittel habt, um diese Gedanken zu unterbrechen.
Meine Therapeutin sagte zu mir man nennt das in der Psychologie : Selbstbestimmende Prophezeiung
Es geht darum, dass ich seit einiger Zeit sehr verrückte Gedanken Gänge habe, die ich so von mir nicht kenne. Einige, die meine anderen Beiträge bereits gelesen haben, wissen, dass ich eine panische Angst habe, einen Schlaganfall zu erleiden. Ist meiner Hypochondrie geschuldet und ab nächste Woche bin ich aufgrund dessen endlich stationär in einer Klinik. Um die Hypochondrie an sich soll es hier auch gar nicht gehen. (:
Jetzt ist es allerdings so, dass meine Gedanken total verrückt spielen. Es ist nicht mehr dieses Denken : ich habe Angst davor. Es ist dieses Denken : es wird dir definitiv passieren. Als würde mein Kopf mir sagen, es ist meine „Bestimmung“ einen Schlaganfall zu bekommen. Ausgerechnet ich werde die A**** Karte ziehen und das wird definitiv meine Erkrankung oder im schlimmsten Fall Todes Ursache sein. Die Gedanken sind teilweise so stark, dass ich regelrecht darauf warte, dass es passiert.
Sowas kenne ich von mir und meiner Erkrankung gar nicht und macht mir natürlich auch Angst, dass ich allmählich schizophren werde. Meine Therapeutin hat gesagt man kann es damit vergleichen : Ein Mensch hat zum Beispiel Angst, die Treppe runter zu fallen und sich dabei das Bein zu brechen. Deswegen läuft dieser Mensch jeden Tag ganz langsam, Schritt für Schritt und voller Panik die Treppe hinunter. Er konzentriert sich auf jede kleinste Bewegung seiner Beine und fällt dann die Treppe runter und bricht sich das Bein. Weil er so akut auf seine Schritte, Bewegungen und die Treppe geachtet hat. Das wäre dann eine selbstbestimmende Prophezeiung.

Jetzt ist es natürlich Gott sei dank (! ) so, dass man einen Schlaganfall nicht mal eben herbei denken kann. Das der Verstand einem aber trotzdem vorspielen will : das wird deine Bestimmung sein, es wird dir passieren.
Ich leide unter diesen Gedanken sehr und möchte nicht weiterhin darauf „warten“ das es passiert. Die letzten Tage habe ich mich zu einigen Sachen überwinden können. War arbeiten, war spazieren und habe es gestern sogar nach Wochen mal wieder für einen groß Einkauf in den Supermarkt geschafft. Aber trotz der ganzen Ablenkung hört dieses „warten“ darauf nicht auf und der Gedanke, dass es MIR irgendwann passieren wird.

Kennt das einer hier von euch ? Wenn ja, wie geht ihr damit um ? Hat einer vielleicht Tipps, wie man das stoppen kann ?

19.08.2023 07:52 • 18.10.2023 #1


5 Antworten ↓


Das nennt sich selbstERFÜLLENDE Prophezeiung.

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Selbstbestimmende Prophezeiung

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@Schlaflose Tut mir leid, dann hat meine Therapeutin das wohl falsch benannt (:

Zitat von Schneewitchen:
Hallo zusammen (: Ich hatte vorgestern eine Sitzung mit meiner Therapeutin und würde von euch gerne mal wissen, ob ihr sowas kennt, wenn ja, ob ihr ...


Zum Umgang mit belastenden Gedanken (und Gefühlen) kann ich dir die Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT) empfehlen. Ich mag dss Buch Das Leben annehmen. Nicht vom Titel abschrecken lassen, am besten mal danach googeln.

@Pauline333 Ich werde mal schauen, danke sehr (:

@Schneewitchen
Zitat von Schneewitchen:
Ich werde mal schauen, danke sehr (:

Das ist ein Kerngebiet meiner Angsterkrankung und ich habe mich unzählige Stunden mit der Thematik selbsterfüllende Prophetie beschäftigt. Grundsätzlich ist es ja so, dass ein Gedanke ähnlich einem Samen ist. Im Lebensprozess treibt sich alles voran, so auch der erhebendste wie auch übelste Gedanke. Das wirkliche Gedeihen hängt aber von vielen andern Faktoren ab, wobei das ständige Beobachten seiner gemeinten Bedrohung nicht zu unterschätzen ist.

Der Gedanke an sich ist ja nichts Bedrohliches, wenn er nicht mit Emotionen aufgeladen wird. Die grosse Kunst liegt darin, sich nicht gleich mit jedem Hirngespinst zu identifizieren und nur das herauszupicken, was einem Freude macht oder hilft. Gedanken sind ein grosses Büfett und es liegt an uns was wir auf den Teller legen und selbst dann müssen wir nicht alles essen, wenn es uns nicht schmeckt.



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Dr. Christina Wiesemann
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