Zitat von Lotta1983: was ist denn wenn Medikamente nicht so anschlagen wie sie sollten?
Du stellst eine sehr, sehr wichtige Frage. Daraus könnte man ein eigenes Thema machen.
Ich kann diese Frage nicht eindeutig beantworten.
Was denkst Du denn, was die Medikamente hauptsächlich machen sollen?
Zitat von Lotta1983: Mich hat die viele Wechselerei eher noch mehr in die Symptome geschoben.
Das kann ich mir vorstellen. Schließlich haben viele Medikamente auch Begleiterscheinungen.
Fachleute wissen dies und zögern teilweise beim Verschreiben von Medikamenten.
Zitat von Lotta1983: Glaubst Du das es ab einem gewissen Grad nur mit Medikamenten geht?
Vermutlich ja. Ich selbst habe eine Phase vor vielen Jahren erlebt, als ich mir bei einer heftigen
Angststörung ohne Medikament keinen Rat mehr wusste. Und ich kenne privat einige Personen, die
zur Beruhigung Medikamente gegen Ängste und depressive Störungen nehmen und sich damit
ziemlich gut fühlen.
Ich habe zwei mal für mehrere Monate ein Medikament zur Unterstützung genommen. In Absprache mit
meinem Hausarzt konnte ich es später immer wieder reduzieren. Und dann sogar ganz darauf
verzichten.
Meine persönliche Situation muss aber nicht mit anderen vergleichbar sein. Ich habe über viele,
viele Jahre selbst intensiv daran gearbeitet zu verstehen, wie ich meinen eigenen Anteil an meinen
Ängsten sehr deutlich verringern konnte.
Zitat von Lotta1983: Schön ist es natürlich wenn Sie anschlagen. Aber was tun wenn nicht?
Das sehe ich wie Du. Nur frage ich. Was erwartet die Person denn jeweils?
Was soll das Medikament denn jeweils machen?
Angststörungen haben häufig einen großen Anteil von Unsicherheiten im Umgang mit sich selbst und
anderen Menschen. Auf diesem Gebiet kann meiner Ansicht nach, nie ein Medikament wirken(anschlagen).
Es braucht sehr häufig größere Verhaltensänderungen.
Um jedoch zu verstehen, warum Ängste uns manchmal unser Leben so schwer machen, benötigt es
oft die Bereitschaft, sich von anderen mal sagen zu lassen, an welchen Stellen man mitunter
immer wieder mal etwas falsch macht.
Und da liegt eine der größten Schwierigkeiten. Wer so richtig starke Ängste hat, der hat auch oft
eine große Angst davor, sich in eine bestimmte Richtung zu verändern.
Schießlich stellt sich dann die Frage.
Was ist, wenn das Medikament nicht so wirkt, wie ich es mir erhoffe?
Und was ist, wenn die Menschen, die ich mag und um mich behalten möchte, nicht positiv
auf meine Verhaltensänderung reagieren?
Was dann?
Verändere ich deshalb lieber nichts, um kein Risiko einzugehen? Viele Menschen sperren sich
durch solche Überlegungen selbst in einen Kreislauf ein, aus dem es nicht leicht ist, zu entkommen.